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Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechtergeschichte beleuchtet die Verfügungs- und Kontrollrechte von Frauen, die Verfügungsmacht über verschlossene Dinge, in der Frühen Neuzeit. Dies beinhaltet die Frage nach der rechtlichen Zuordnung und der Legitimität dieser Rechte ebenso wie nach deren Bedeutung für die Frauen und für die Beziehungen und das Handeln zwischen Menschen. In praktischer wie symbolischer Hinsicht zentral für die Verfügungsrechte über das frühzeitliche 'kleine' Eigentum sind die Schlüssel. So werden in einem ersten Schritt die Aspekte der 'Schlüsselkonflikte' und der Haushaltskompetenz im 18. und 19. Jahrhundert erläutert. Im Anschluss folgt eine Beschreibung der so genannten sächsischen Geraden, eine Bezeichnung, unter der im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen sächsischen Recht bestimmte Güter (Bettzeug, Bettwäsche, Tücher und Laken sowie Stoffe und Frauenkleidung, einige Haushaltsgegenstände und Schmuck) zusammengefasst und den Frauen zugeordnet werden. Auf dieser Grundlage wird im dritten Schritt schließlich das Verhältnis von Geschlecht, Verfügungsmacht und Eigentum erörtert. Die Verfügungsmacht über Verschlossenes erscheint dabei durchaus als Element des über Eigentum vermittelten 'Person-Seins'. Der zentrale Bezug der Schlüssel zu Haushaltsgegenständen weist jedoch darauf hin, dass es weniger um individuelle Identität als um familiären und sozialen Status geht. In der sächsischen Gerade ist dieser Zusammenhang zu einem Rechtsinstitut verdichtet. (ICG2)