Verkäuferpflichten und Gewährleistung beim Forderungskauf
In: Schriften zum Bürgerlichen Recht Band 467
In: Duncker & Humblot eLibrary
In: Rechts- und Staatswissenschaften
Gemäß § 453 Abs. 1 BGB sind auf den Kauf von Rechten – und damit auch auf den Kauf von Forderungen – die Vorschriften über den Sachkauf entsprechend anzuwenden. Doch inwiefern ist auf den Kauf dieser unkörperlichen, allein von der Rechtsordnung geschaffenen Konstrukte eine entsprechende Anwendung der §§ 433 ff. BGB überhaupt möglich? Diese Arbeit zeigt, dass das auf den Forderungskauf projizierte Abbild dieser Vorschriften die rechtliche Struktur des Sachkaufs nicht lediglich in den fundamentalen Grundzügen, sondern vielmehr in erstaunlicher Detailtiefe widerspiegelt. So finden im Forderungskauf nicht nur die Primärpflichten des Verkäufers aus § 433 Abs. 1 S. 1 BGB, sondern auch die Mangeltatbestände der §§ 434, 435 BGB ihre Parallelen. Beim Vorliegen von Mängeln an der Forderung kommt für den Käufer die Geltendmachung der Gewährleistungsrechte des § 437 BGB in Betracht, was insbesondere auch die Möglichkeit der Nacherfüllung (§ 439 BGB) mit einschließt. / In German civil law, the purchase of accounts receivable is treated in analogy to the purchase of objects (§ 453 BGB). But in how far is it possible to adapt the rules designed to regulate the sale of an actual, existing thing to the sale of something that has no physical dimension, but is only an intellectual construct created by law itself? This book will show how surprisingly numerous the parallels are, even when it comes down to the details of contract law