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World Affairs Online
Die Auschwitzlüge: zur Sozio- und Psychodynamik der Auschwitzleugnung in der Bundesrepublik
In: Krieg, Nationalismus, Rassismus und die Medien, S. 109-121
Der Autor, der selbst Psychoanalytiker ist, beleuchtet in seinem Beitrag die die psycho- und soziodynamische Entwicklung im Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik seit der Nachkriegszeit. Gegenwärtig lassen sich zwei gegenläufige Tendenzen ausmachen. Neben einer zunehmenden Bereitschaft breiter Bevölkerungsgruppen, sich mit größerer Aufrichtigkeit der Vergangenheit zu stellen ist die Tendenz die Relativierung und Historisierung der Vergangenheit offensichtlich. Die Auschwitzleugner knüpfen an die revisionistischen Debatten in der Geschichtswissenschaft und ihre Wirkung in der Öffentlichkeit an und führen sie bis zur Geschichtsfälschung weiter. Durch die Gesetzesregelung, die die Holocaustleugnung als Straftatbestand erachtet, werden die Auschwitzleugner zu konspirativen Gruppen, die über ein "Geheimwissen" und über die Ausgrenzung "zusammengeschweißt werden". Psychoanalytisch gesehen, "handelt es sich um eine Wiederholung der paranoidschizoiden Seelenverfassung aus der Nazi-Zeit". Durch den neuen Begriff "Auschwitzmythos" wird die soziale Geltung der Rechtsnormen hintergangen und die Leugnung öffentlich zugelassen. (PT)