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Campus Medius: Digitales Kartografieren in den Kultur- und Medienwissenschaften
Campus Medius erforscht und erweitert die Möglichkeiten der digitalen Kartografie in den Kultur- und Medienwissenschaften. Der Autor dokumentiert die Entwicklung des Projekts von einer historischen Fallstudie zur Mapping-Plattform. Ausgehend von der Frage, was eine mediale Erfahrung ist, werden die Konzepte des Dispositivs und des Akteur-Netzwerks in ein Datenmodell übersetzt. Als Labor dient ein Zeit-Raum von 24 Stunden im Mai 1933 in Wien, der von einer austrofaschistischen "Türkenbefreiungsfeier" geprägt ist. Diese Massenkundgebung wird multiperspektivisch kartografiert und in medienhistorische Netzwerke eingeflochten, die sich vom 17. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart aufspannen.
Campus Medius: Digital Mapping in Cultural and Media Studies
Campus Medius explores and expands the possibilities of digital cartography in cultural and media studies. The author documents the development of the project from a historical case study to a mapping platform. Based on the question of what a media experience is, the concepts of the apparatus (dispositif) and the actor-network are translated into a data model. A time-space of twenty-four hours in Vienna in May 1933, marked by a so-called "Turks Deliverance Celebration" (Türkenbefreiungsfeier), serves as an empirical laboratory. This Austrofascist rally is mapped from multiple perspectives and woven into media-historical networks, spanning from the seventeenth century up to the present day.
Karl Kraus und Peter Altenberg: Eine Typologie moderner Haltungen
The book explores the modern attitudes that are articulated in the texts "Third Walpurgis Night" (1933) by Karl Kraus and "Prodromos" (1905) by Peter Altenberg. Following Foucault's discourse analytical approach and his concept of self practice, it asks with what types of subject and truth the two literary works break open the structures of enunciation in which they are historically embedded. The result is not a biographical or philological comparison, but a report on the experience of a performative reading that makes an archaeological section of the writings and reconstructs their genealogical line. - Das Buch erforscht die modernen Haltungen, die sich in den Texten "Dritte Walpurgisnacht" (1933) von Karl Kraus und "Prodromos" (1905) von Peter Altenberg ausdrücken. Im Anschluss an Foucaults Verfahren der Diskursanalyse und sein Konzept der Selbstpraxis wird die Frage untersucht, mit welchem Typus von Subjekt und Wahrheit die literarischen Werke jene Strukturen des Sagbaren aufbrechen, in denen sie historisch verankert sind. Das Ergebnis ist kein biografischer oder philologischer Vergleich, sondern der Erfahrungsbericht einer performativen Lektüre, die den archäologischen Schnitt und die genealogische Linie der Schriften nachvollzieht.
"Mapping Austrofascism" and Beyond : Report on the Digital Research Lab Campus Medius
In: Colloquia humanistica, Heft 13
ISSN: 2392-2419
The Campus Medius project Mapping Austrofascism explores and expands the possibilities of digital cartography in cultural and media studies. In this article, I elaborate on the project's development from a historical case study to a mapping platform. The first chapter presents the initial version, an interactive map with a timeline displaying 15 events within 24 hours in Vienna on the weekend of May 13 and 14, 1933. The second part discusses the current version of the project that additionally focuses on the main event of this exemplifying time-space or chronotope: an Austrofascist "Turks Deliverance Celebration" (Türkenbefreiungsfeier) in the gardens of Schönbrunn Palace, which is imparted from a bird's-eye perspective, panoramically, and in street view by five mediators each. The next chapter deals with the technological infrastructure and the data model of Mapping Austrofascism, which operationalizes the theoretical concepts of the dispositif and the actor-network. In conclusion, I outline our plans to establish a digital platform for describing and visualizing media experiences in everyday life.
"Natur! Natur!" : die "Zweite Revolution" in der "Dritten Walpurgisnacht" von Karl Kraus
Die allegorischen Figuren Raufebold, Habebald und Haltefest aus Goethes 'Faust' sind nicht nur wegen der sprechenden Namen in die 'Dritte Walpurgisnacht' von Karl Kraus eingegangen. Das zeigt die Auswahl der Zitate, die ihren Auftritt einleiten. Er steht inmitten einer Collage aus dokumentarischen und literarischen Passagen, die mit dem Hinweis heginnt, daß "das sichere Bett der Evolution keinen ruhigen Schlaf" gewähre: "Elemente treten auf den Plan. Rütteln an der Illusion, mit der Staat gemacht wurde. Schauen nach, was dahinter steckt Faustnaturen drohen zu vollenden, wo Ungesetz gesetzlich überwaltet, und wie auch verordnet sei - 'Indessen wogt, in grimmigem Schwalle / Des Aufruhrs wachsendes Gewühl.'") Kraus verknüpft hier Textstellen aus der 'Arbeiter-Zeitung' und dem zweiten Teil der Goetheschen Tragödie. Das Zentralorgan der österreichischen Sozialdemokratie berichtete am 8. Juli 1933 von einer Rede, die Hitler bei einer Konferenz der Reichsstatthalter gehalten hatte: "Man müsse den freigewordenen Strom der Revolution", zitierte das Blatt den deutschen Reichskanzler, "in das sichere Bett der Evolution hinüberleiten." Das wichtigste Mittel für diese Kultivierung sei "die Erziehung der Menschen [.] zur nationalsozialistischen Staatsauffassung". Es ist die im Titel des Artikels genannte "Angst vor der 'zweiten Revolution'", die den Hintergrund der Krausschen Schilderung bildet, wonach die "Elemente", die großteils proletarischen SA-Männer, nicht allein die politischen Gegner, sondern auch "den Plan" der NS-Führung mit Füßen zu treten beginnen und auf der Erfüllung jener sozialistischen Versprechungen beharren, mit denen man sie in die Partei gelockt hatte. Sie, die "Faustnaturen", drohen damit, das Programm der NSDAP in einer Situation zu verwirklichen, wo ohnehin das "Ungesetz gesetzlich überwaltet", sich also kurzer Hand bzw. auf eigene Faust zu holen, was ihnen zusteht, während die Wortführer mit der Gegenseite, den Junkern und Industriellen, paktieren. In Goethes Originaltext spricht der Kanzler den eingefügten wie die abgesetzten Verse vor dem Staatsrat, um dem Kaiser ein Bild von den chaotischen Zuständen im Reich zu geben, die später, im vierten Akt, zum Bürgerkrieg führen.
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Campus Medius: Digital Mapping in the Humanities
In: spheres: Journal for Digital Cultures, #1: Politics after Networks (2018), DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/3814
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