Zusammenfassung Die neuen EU-weiten Recyclingziele für Verpackungen bedeuten, dass bis 2025 50 % der Kunststoffverpackungsabfälle stofflich verwertet werden müssen. In dieser Studie wurden für Österreich verschiedene Maßnahmen entwickelt, um dieses Ziel zu erreichen und versucht abzuschätzen, welche Umweltnutzen und welche Kosten damit verbunden sind. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass die zusätzliche Rezyklatproduktion von 46.000 t/Jahr (+49 % gegenüber dem Status quo) einerseits zu einer Einsparung von 80.000 t CO2-eq an Treibhausgasemissionen führt; andererseits werden durch die verstärkte Umlenkung von Kunststoffverpackung von der thermischen Verwertung hin zum Recycling kaum fossile Ressourcen eingespart. Absolut gesehen beträgt die durch vermehrtes Kunststoffverpackungsrecycling erzielbare Reduktion 0,1 % der gesamten österreichischen Treibhausgasemissionen. Die zusätzlichen Kosten dafür liegen allerdings bei rund € 60 Mio., was zu spezifischen Treibhausgasvermeidungskosten von € 770 pro Tonne CO2-eq führt. Das Potenzial, über eine Verbesserung der Recyclingquote von Kunststoffverpackungen wesentliche Reduktionen an Treibhausgasemissionen und fossilem Ressourcenverbrauch zu schaffen, scheint also begrenzt. Die positiven Effekte eines verstärkten Recyclings von Kunststoffverpackungen liegen dementsprechend hauptsächlich in der gesteigerten Verfügbarkeit von Sekundärkunststoffen sowie einer möglichen Reduktion des Kunststoffkonsums aufgrund der höheren Kosten für die Abfallbehandlung von Kunststoffverpackungen.