Berechnung von Phosphor-Überschüssen der deutschen Landwirtschaft auf der Basis von regionalisierten P-Flächenbilanzen: Beschreibung der nationalen BVT in der Intensivtierhaltung unter der Berücksichtigung der BVT-Schlussfolgerungen (IRPP BREF 2017) im Bereich Aufbereitung von Gülle und Gärresten : ...
In: Texte 2024, 106
In: Ressortforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Die deutsche Landwirtschaft trägt zusammen mit Haushalten, Kommunen und dem Industriesektor zu Einträgen von Phosphor in Böden und Gewässer und damit zur Eutrophierung bei. Auch aus Gründen des Ressourcenschutzes sind Phosphoreinträge in Böden durch Tierhaltung, Pflanzenbau und Energieerzeugung bei Nachhaltigkeitsbetrachtungen zu berücksichtigen. Auf Grundlage älterer Bilanzierungsansätze zur N-, P- und K-Bilanzierung für den Sektor Landwirtschaft und neuer Bilanzierungsansätze für die regionalisierte N-Flächenbilanz (Häußermann et al. 2019) wurden im Rahmen des hier vorliegenden Vorhabens regionalisierte P-Flächenbilanzen mit der räumlichen Auflösung auf Kreisebene und in der Zeitreihe 1995 bis 2017 berechnet. Die P-Flächenbilanz ist in den meisten Regionen Deutschlands ausgeglichen oder leicht positiv (≤ 2 kg P/ha LF). Dies sind Regionen mit an die Fläche angepassten Tierhaltungen oder überwiegend mit Ackerbau (Baden-Württemberg, Nordbayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und alle neuen Bundesländer). Die Regionen mit den höchsten P-Flächenbilanzüberschüssen sind der Nordwesten Deutschlands (48,5 kg P/ha LF im Landkreis Vechta), daneben weisen die Gemüseanbaugebiete in Rheinland-Pfalz (Pfalz und Rheinhessen), Südostbayern und Allgäu hohe (> 5 kg P/ha LF) P-Flächenbilanzüberschüsse auf. Die Ergebnisse aus diesen Berechnungen werden verwendet, um die überschüssige (= potenziell zu exportierende) Wirtschaftsdüngermenge in den Hotspotregionen der Tierhaltung sowohl auf regionaler als auch nationaler Ebene mit 2 Szenarien zu berechnen. Die Berechnungen ergeben für die Tierhaltungs-Hotspotregionen Deutschlands einen jährlichen Phosphor- und Wirtschaftsdüngerüberschuss von insgesamt 28.359 t P und 19,97 Mio. t WSD (für das Szenario 1) sowie für Szenario 2 insgesamt 41.684 t P und 29,83 Mio. t WSD.