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In: Fröhliche Wissenschaft 180
Alle Lebensbereiche werden derzeit einer umfassenden Digitalisierung unterzogen und verändern damit ihren Seinsstatus. Denn alles, was digitalisierbar ist, kommt nicht mehr als Einzelobjekt vor, sondern lässt sich beliebig vervielfältigen. Wo die - stets im Singular gedachte - Realität dieser Verheißung anheimfällt, verkommt sie zur Schwundform. Denn hochgeladen, hochgestapelt, ist sie weit wirkmächtiger: ein immer und überall verfügbarer Upload in einer Welt, in der die Aprioris von Raum und Zeit keine Rolle mehr spielen. So verändern sich Weltverständnis und Gesellschaftskörper, deren Verheißungen und Schrecken 'Alles oder Nichts' vor dem Hintergrund der Booleschen Formel x=xn sondiert. Eine Theologie des Digitalen wird denkbar. Martin Burckhardt, geboren 1957, Audiokünstler, Kulturtheoretiker und Spieleerfinder (TwinKomplex), verfasste diverse Bücher zur Genealogie der Maschine. Zuletzt erschienen: 'Digitale Renaissance. Manifest für eine neue Welt' (Metrolit, 2014), im Frühjahr 2015 der Roman 'Score' (Knaus). Dirk Höfer, geb. 1956, Autor, Übersetzer, langjähriger Redakteur der Kulturzeitschrift 'Lettre International' und Spieleentwickler (TwinKomplex).
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 70, Heft 6, S. 16-28
ISSN: 2510-4179
In: Figurationen: Gender, Literatur, Kultur, Band 4, Heft 1, S. 45-57
ISSN: 2194-363X
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 20, Heft 2, S. 152-177
ISSN: 0340-0425
Der Autor untersucht das Phänomen "Zeit" im Kontext der Geschichte der Photographie. "Was ins Photo eingeht, was in die photographische Platte sich einbrennt, ist Zeit, Belichtungszeit. Demgemäß könnte man die Photographie als eine Gerinnungsform der Zeit betrachten." Im Gegensatz zur Malerei wird die "Einheit des Augenblicks" in der Photographie real. Aus dieser Perspektive werden verschiedene Aspekte der Photographie und die mit ihr einhergehenden Veränderungen der Wahrnehmung erörtert: die Authentizität und Objektivität des Photos; die Photographie als "Bleistift der Natur" (Henry Fox Talbot), d.h. als Verdoppelung und Reproduktion der Natur; die Mechanisierung und Fixierung der Zeichenreproduktion im "Appareil de Pose"; das Porträtphoto als kriminologisches "Identitätspapier"; die "Photographie des Unsichtbaren" (Hochfrequenzphotographie etc.). Das, was mit der Photographie in den Horizont des Sichtbaren rückt, ist nicht eigentlich ein räumliches, sondern ein zeitliches Phänomen. "Damit aber wird der Horizont des Erkennens selbst ein anderer. Die Photographie zoomt nicht die dem unbewaffneten Auge unsichtbaren stellaren oder molekularen Körper heran, sondern sie erfaßt Körper in ihrer Bewegung - und so ist, was neu ist an der Photographie, nicht, daß sie die Tiefe des Raums, sondern daß sie die Tiefe der Zeit erfaßt." (ICD)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 19, Heft 4, S. 575-593
ISSN: 0340-0425
Der Autor macht zunächst deutlich, daß das mittelalterliche Leben tiefgreifend von dem unsrigen verschieden ist; dies trifft insbesondere auf die zugrundeliegenden Zeit- und Raumvorstellungen zu. "Und doch ist es das Mittelalter, welches mit der mechanischen Uhr jenes Instrument hervorbringt, mit dem eine neue Zeit-Rechnung beginnt, und das in der Architektur der gotischen Kathedralen jenen Begriff des isomorphen Raums vorbereitet, wie er in der Fluchtpunktkonstruktion der Renaissancemalerei sich vervollkommnet - und das damit die uns vertraut anmutende Welt-Anschauung bewirkt: mathesis universalis." Untersucht werden die religiös fundierten mittelalterlichen Raumvorstellungen und Raumerfahrungen und deren Veränderungen in der Architektur der Gotik. In der gotischen Kathedrale wird ein Gesamtkunstwerk gesehen. Sie ist ein Modell des Einen: "Genaugenommen ist in der Architektur der Raum erstmals als eine systemische Einheit, als Systemraum, erfaßt; und demgemäß fügt sich auch der Formenkanon, der diesen Raum beherrscht, gleichfalls der zentripetalen, vereinheitlichenden Bewegung der Architektur." Zudem offenbart sich in der Kathedrale als kosmologischer Metapher eine neue, rationale und mechanische Vorstellung der Natur, so daß von einem Haus der Natur die Rede ist, von einer Art universalen Werkstatt. Deshalb ist es kein Zufall, "daß dem als System begriffenen Haus Gottes neue Subsysteme entspringen, das Haus der Natur, der Wissenschaft, der Kunst, der Technik etc." (ICD)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 18, Heft 2, S. 293-306
ISSN: 0340-0425
In dem Beitrag wird die Geschichte der mechanischen Uhr nachgezeichnet, die im Computer ihre Transsubstantiation und ihre Fortschreibung findet, weil sich in ihr ein verdrängter Aspekt des neuzeitlichen Denkens äußert: die Trennung von Leib und Seele, Mensch und Maschine etc. Die Formel von der Welt als Uhrwerk wird diskutiert, um dann zu zeigen, daß die mechanische Uhr ein Produkt des Mittelalters ist. Eingegangen wird dann auf die These, daß die Uhr, nicht die Dampfmaschine die Schlüsselmaschine des Industriezeitalters darstellt. Es wird gezeigt, daß die radikale Umwälzung, die sich mit der Räderuhr ereignete, weniger eine Weiterentwicklung gebräuchlicher Verfahren zur Zeitmessung als die Geburt eines neuen Zeit-Konzeptes. Indem die Uhr bzw. das Konzept einer absoluten Zeit als jene zugleich technische und geistige Maschine begriffen wird, die den Menschen aus seiner natürlichen Umgebung herauslöst, wird im historischen Umkreis nach den Spuren eines solchen Bewußtseinswandels gesucht. Die Frage nach den Anfängen der spätmittelalterlichen Technikbegeisterung wird dahingehend beantwortet, daß der technische Rationalismus seinen Ausgangspunkt im täglichen Leben und als innerste Konsequenz des Religiösen entwickelt hat, vor allem in der Gründung des Zisterzienserordens. Die Wirkungs- und Erfolgsgeschichte des Ordens wird nachgezeichnet. Vor diesem Hintergrund wird die Geschichte der mechanischen Uhr als die Geschichte einer Metapher bzw. als die Geschichte ihrer Metamorphosen dargestellt. Die Überlegungen führen zu folgendem Ergebnis: In dem gleichen Sinn, wie die mechanische Uhr zugleich Ausdruck als auch Teil eines Gedankenfeldes ist - nämlich jener Räderwerktechnik - so ist auch der Computer, als Maschine, die digital codierte Zeichen bearbeitet, Teil eines größeren Feldes, Integral jener geistigen Landschaft, die unter dem Zeichen des Informationsbegriffs steht. (KW)
Das digitale Zeitalter begann 1746. Wir würden nicht im Internet surfen, hätte Abbé Nollet damals nicht die Sofortwirkung von Elektrizität entdeckt. Hätte Joseph-Marie Jacquard nicht den automatisierten Webstuhl erfunden und Charles Babbage mti seiner Analytischen Maschine nicht den Grundstein für unseren heutigen Computer gelegt. Martin Burckhardt zeigt: Es sind menschliche Wünsche und Sehnsüchte, die die Digitalisierung vorantreiben. Diese Buch ist eine Einladung, den Computer nicht als Gerät zu denken, sondern als Gesellschaftsspiel, das unsere Zukunft prägen wird.
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