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Gegenstand dieses Beitrags ist die Geschichte der Sinti und Roma in der Bundesrepublik. Dabei stehen Strategien, Inhalte und Ziele der praktizierten Zigeunerpolitik im Mittelpunkt. Die vorliegende Sozialgeschichte der Sinti und Roma wird in vier historische Etappen untergliedert. Die erste umfaßt die unmittelbare Nachkriegszeit bis zur Gründung der Bundesrepublik, die noch ganz wesentlich von den Kriegsfolgen bestimmt war. Dieser folgt die zweite Zeitspanne, die 50er Jahre, die hier synonym für die Wiederaufbauphase stehen. Für die folgende Etappe wird die wirtschaftliche Prosperität der frühen sechziger Jahre, die landläufig und verfälschend als die Zeit des Wirtschaftswunders bezeichnet wurde, als Charakteristikum angesehen. Der letzte Zeitabschnitt wurde eingeleitet durch die Reformdiskussion Anfang der 70er Jahre und später bestimmt durch die wirtschaftliche Rezession und deren soziale und gesellschaftliche Folgen. Im letzten Teil erfolgt eine Zusammenfassung, die zu dem Schluß kommt: Die Geschichte der "Zigeuner" in der Bundesrepublik wurde geprägt durch Intoleranz, Repression und Ausgrenzung. Schon unmittelbar nach ihrer Befreiung aus den Lagern des Dritten Reiches hatten sie erfahren müssen, daß sie erneut ausgestoßen und verfolgt wurden. Eine Überwindung des Rassismus wird es aber nur geben, wenn der Mehrheit der Bevölkerung klargemacht werden kann, daß alle Maßnahmen, die gegen Minderheiten getroffen werden, auch ihre ureigensten Interessen und ihre Freiheitsspielräume tangieren. (KW)