Steuerpolitik in Deutschland - eine Halbzeitbilanz der aktuellen Legislaturperiode im Kontext europäischer Entwicklungen
In: Discussion paper 15-070
In: Public finance and corporate taxation
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In: Discussion paper 15-070
In: Public finance and corporate taxation
In: Public finance and corporate taxation
Seit der Unternehmensteuerreform 2008/2009 haben sich die steuerlichen Rahmenbedingungen in Deutschland im Grundsatz nicht geändert. Eine Analyse der deutschen Steuerpolitik in der laufenden Legislaturperiode zeigt, dass sich Änderungen lediglich auf die Beseitigung verfassungswidriger Regelungen beschränken. Aktuell geht es um die Erbschaftsteuer, auch die Grundsteuer ist im Visier des Bundesverfassungsgerichts. Gleichzeitig steigen die Tarife bei den lokalen Steuern. Bei den Ertragsteuern für Kapitalgesellschaften steht diese Entwicklung im Kontrast zu den Entwicklungen in den anderen EU-Mitgliedstaaten, wo die tariflichen Steuersätze immer weiter sinken. Eine quantitative Analyse der effektiven Steuerbelastungen innerhalb der EU zeigt erste Konsequenzen des steuerlichen Stillstands in Deutschland auf. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern werden die steuerlichen Standortbedingungen für Unternehmen in Deutschland zusehends unattraktiver.
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In: Discussion paper 17-019
In: Public finance and corporate taxation
In: Discussion paper 17-034
In: Public finance and corporate taxation
In: ZEW Discussion Papers No.15-055
Ongoing tax reform processes, competitive pressures and the consequences of the financial and sovereign debt crisis have considerably shaped the tax systems of the Member States of the European Union in the last two decades. Our paper combines a qualitative and quantitative analysis of the development of European tax structures based on a unique and comprehensive dataset for the EU-25 Member States between 1998 and 2015. Especially among the EU-15 Member States, we still find evidence for the often-cited trend of tax rate cut cum tax base broadening. In this context, we identify interest deduction limitation rules and loss provisions as main drivers of tax base broadening. Furthermore, the quantitative analysis of effective tax burden scenarios shows that Member States seem to additionally rely on an increased taxation of dividends to balance possible revenue losses associated with reduced corporate income tax rates.
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The European Court of Justice (ECJ) has become an influential player in the field of direct taxation in the European Union in the past twenty years. However, it is unclear whether the ECJ's decisions actually increase tax neutrality and therefore contribute to the achievement of an internal market as stipulated by the European treaties or not. In 2006, the ECJ limited the applicability of specific tax rules in Europe that are intended to prohibit the excessive use of low-tax countries. Our counterfactual scenarios show that this restriction of so-called controlled foreign company (CFC) rules and the related emergence of IP boxes cast doubt on the positive effects the ECJ is assumed to have. Additionally, we show that the abolishment of IP boxes would strengthen tax neutrality in Europe. Overall, further research is needed to relate and harmonise economic and legal concepts of tax neutrality.
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In: ZEW - Centre for European Economic Research Discussion Paper No. 15-055
SSRN
Working paper
[Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse] Im Zuge der Bundestagswahl 2013 gab es eine breite öffentliche Diskussion um die Wiedereinführung der 1996 letztmals erhobenen Vermögensteuer in Deutschland. Die damalige Diskussion wurde im Jahr 2013 in einer Studie des ZEW für die Stiftung Familienunternehmen aufgegriffen, indem zunächst die qualitative Entwicklung der Nettovermögensbesteuerung im internationalen Vergleich von 1990 bis 2012 untersucht und die Bedeutung von vermögensbezogenen Steuern für das Gesamtsteueraufkommen anhand des Jahres 2010 nachvollzogen wurde. Anschließend wurden die Auswirkungen der damals diskutierten Reformkonzepte auf die effektive Steuerbelastung von Unternehmen und ihren Anteilseignern quantifiziert. Auch mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 sehen erste Programmentwürfe einzelner Parteien die Wiedereinführung einer Vermögensteuer vor, allerdings wurden bislang keine konkreten Vorschläge vorgelegt. Ziel dieser Studie ist es, die Entwicklung der Nettovermögensbesteuerung im internationalen Vergleich bis zum Jahr 2016 zunächst fortzuschreiben und anhand einer Zeitreihenanalyse die Bedeutung der Vermögensteuern für das Gesamtsteueraufkommen näher zu untersuchen. Mangels aktueller detaillierter politischer Vorschläge zur Wiedereinführung einer Vermögensteuer erfolgen daran anschließend keine vermögensteuerspezifischen Belastungsrechnungen, sondern eine Einordnung der weitgehend unveränderten steuerlichen Rahmenbedingungen in Deutschland seit der Unternehmensteuerreform 2008 in einem EU-weiten Kontext. Abschließend wird näher untersucht, ob neben einer Wiedereinführung einer Vermögensteuer auch eine Schließung bestehender Steuerlücken eine Alternative zur Generierung von Steuermehreinnahmen darstellen könnte, die auch für Umverteilungszwecke zur Verfügung stünden. (…)
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In: Discussion paper 17-006
In: Public finance and corporate taxation
Der internationale Steuerwettbewerb ist in den vergangenen Jahren zu einem kontroversen Thema der medialen und politischen Debatte geworden. Die Aufdeckung von vielfältigen Steuervermeidungsstrategien einer Reihe von multinationalen Unternehmen hat dabei deutlich werden lassen, dass diese Strategien auch durch die tatkräftige Mithilfe einzelner Staaten begünstigt wurden. Die mediale Debatte hat umfassende politische Aktivitäten zur Abwehr von als unfair empfundener Praktiken des Steuerwettbewerbs ausgelöst. Auch infolge der kürzlich beschlossenen US-Steuerreform hat das Thema Steuerwettbewerb nochmals an Bedeutung gewonnen: Vielfach herrscht die Einschätzung vor, dass die starke Senkung der Unternehmensteuer in der größten Volkswirtschaft der Welt eine neue Runde des Steuersenkungswettbewerbs auslösen könnte. Die vorliegende Studie verfolgt das übergreifende Ziel, die Entwicklung des Steuerwettbewerbs in seinen unterschiedlichen Formen aufzuzeigen und die Wirksamkeit steuerpolitischer Gegenmaßnahmen kritisch zu analysieren. Dazu bedarf es einer genauen Einordnung des Begriffs "Steuerwettbewerb". Ein weiterer Fokus liegt auf der Betroffenheit von Familienunternehmen sowie der Position Deutschlands im internationalen Steuerwettbewerb. Leitfragen der Analyse sind hier, inwieweit Deutschlands Steuerpolitik im neuen Umfeld noch wettbewerbsfähig ist und ob die auf multinationale Unternehmen ausgerichtete Abwehrgesetzgebung nicht zu unbeabsichtigten negativen Wirkungen auf Familienunternehmen führen könnte.
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This paper discusses the impact and the appropriateness of tax incentives for small and medium-sized enterprises (SMEs) in the European Union. First, we provide a survey of implemented tax incentives specifically targeted at SMEs in the 28 EU Member States. Building hereon, we measure the impact of these regimes on the effective tax burdens of targeted companies. We find that SME tax incentives are a commonly used measure among European policy makers. The vast majority of regimes, however, only marginally reduce the tax liability of SMEs. If major reliefs are available, they mostly stem from special tax rates whereas tax credits and special allowance play a minor role. In the second main part of the analysis, we examine the arguments potentially justifying the usage of SME tax incentives. As a main result, small firms per se do not create more jobs and innovations nor do they face insurmountable financing constraints. The existence of market failures commonly associated with SMEs - and possibly warranting the use of SME tax incentives - can therefore not be confirmed. Instead, disproportionate tax compliance costs for small entities constitute the most compelling argument for a special tax treatment. These compliance costs can most appropriately be addressed by administrative reliefs. Special tax rates, tax credits and allowances, in contrast, are not only inefficient but also ineffective in this regard. Instead of improving the neutrality of the overall tax system, the latter are likely to add further distortions and unnecessary complexity. Altogether, the focus of policy-makers should thus shift from providing discriminatory incentives to the design of a generally neutral and simple tax system, which would benefit small as well as large enterprises.
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In: In: World tax journal. - Amsterdam. - Vol. 10 (2018), no. 2 ; p. 165-191
SSRN