Renteneintrittswünsche und mögliche Determinanten bei Hausärztinnen und Hausärzten
In: Das Gesundheitswesen: Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, public health, öffentlicher Gesundheitsdienst, medizinischer Dienst, Band 85, Heft 6, S. 522-528
ISSN: 1439-4421
Zusammenfassung
Einleitung In Hinblick auf den immer größer werdenden
Ärztemangel und gleichzeitig steigenden Versorgungsbedarf in der
Allgemeinbevölkerung war das Ziel der vorliegenden Untersuchung, ein
detailliertes Bild über Renteneintrittswünsche der aktiven
Hausärztinnen und Hausärzte (N=143) zu erfassen.
Methode Die Daten wurden im Rahmen einer Baseline-Befragung einer
Langzeitstudie erhoben (repräsentative Ärztebefragung). Es wurde
untersucht, inwiefern soziodemographische als auch berufsbezogene Variablen mit
einem vorzeitigen bzw. späteren Renteneintritt in Zusammenhang gebracht
werden können und welche Gründe für eine
ärztliche Tätigkeit über das Rentenalter hinaus
sprechen.
Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte der Befragten
zwischen 29 und 66 Jahren vorzeitig in den Ruhestand gehen möchte und
diese Entscheidung vor allem von Familienstand, aber auch von
Arbeitszufriedenheit und Arbeitsbelastung abhängig ist. Zu den
Gründen, die für einen späteren Eintritt sprechen,
zählen "Freude an der Arbeit", "sich
nützlich und gebraucht fühlen" und ein allgemein
"berufliches Interesse".
Schlussfolgerung Renteneintrittswünsche sollten bei der
zukünftigen Planung der Versorgung berücksichtigt werden, um
Maßnahmen zu ergreifen, die einem ungewollten oder vorzeitigen Ausstieg
der Mediziner aus der Versorgung entgegenwirken.