Der Beitrag überprüft die Validität der Theorie Bourdieus von den Unterschieden im "sozialen Raum" und dessen methodisches Vorgehen. Die Theorieanwendung erfolgt anhand einer replizierten Befragung mit N=1042 von 1985 bis 1987 in Köln, deren Ergebnisse mit Hilfe von Korrespondenzanalysen ausgewertet und interpretiert werden. Die Ergebnisse bestätigen die grobe Unterscheidbarkeit von Arbeiter- und herrschender Klasse sowie die Dimensionen von ökonomischem und kulturellem Kapital und die Ausprägung berufsunabhängiger Lebensstile als Indikatoren für die Bedeutung von Bildung. Nicht festzustellen sind die feinen sozialen Unterschiede innerhalb der Klassen im Sinne Bourdieus. Sein methodisches Vorgehen wird hinsichtlich der heuristischen Anwendung der Korrespondenzanalyse kritisiert, die die Belegung seiner Theorie behindert. In der zugrundeliegenden Anwendung konnten detailliertere Ergebnisse zu gruppenspezifischen Lebensstilunterscheidungen und -abhängigkeiten gefunden werden. (HD)
This paper has two main goals, one is to move towards an explanation of socio-spatial disparities in a 'socialist' city as measured by segregation values for 1978 in Warsaw. The second is to introduce a fruitful hitherto unused technique in urban research, namely correspondence analysis, to describe the relative value of discriminating variables. Socio-spatial disparities in Warsaw are indicated by a typology of planning districts, defined particularly by characteristics of the planning districts' housing stock, but also by socio-demographic characteristics. The unequal spatial distribution of dwellings categorised by construction agencies and by age of building is identified as the main cause of the socio-spatial disparities measured, since the spatial distribution of the residential population by education and age is related to these specific characteristics of the housing stock. The final discussion suggests that the degree of socio-spatial disparity is a consequence of both the actions of the planning authorities, and also unequal access to dwellings.
"Untersucht werden die Effekte unterschiedlicher Datenerhebungsverfahren auf Ausschöpfungsquoten und Antwortmuster. Grundlage sind Zufallsstichproben aus dem Einwohnermelderegister der Stadt Köln. Befragt wurden 555 Personen face to face, 362 telefonisch und 308 postalisch (nach dem dillman Verfahren). Die größte Ausschöpfungsquote - mit einem Wert von 90 Prozent - erreicht die telefonische Befragung, gefolgt von der postalischen und der face to face Befragung (mit jeweils 71 Prozent). Nennenswerte Auswirkungen der Erhebungsverfahren auf das Antwortverhalten ergeben sich nicht, auch nicht bei sensitiven Fragen (hier gemessen an Fragen zur eigenen Delinquenz bzw. Delinquenzbereitschaft). Lediglich beim Haschischkonsum lassen sich tendenzeille - wenn auch statistisch nicht signifikante - Unterschiede feststellen: er wird von den jüngeren Befragten in der postalischen Befragung am häufigsten, in der telefonischen Befragung am seltensten eingestanden." (Autorenreferat)