Der vorliegende Beitrag gibt die Ergebnisse einer Kritischen Diskursanalyse nach Jäger wieder, welche anhand deutschsprachiger soziologischer Journal- Artikel im Zeitraum zwischen 2000 und 2021 die Stellung des Kulturindustrie-Konzepts im Diskurs analysiert, welches zentral für Adornos Kunstsoziologie ist. Mit der foucaultschen Diskurstheorie und Gramscis Hegemonietheorie wird dabei differenziert zwischen hegemonialen, herrschenden Diskurspositionen der Journals mit dem höchsten Impact-Faktor sowie subalternen, herrschaftskritischen Diskurspositionen in Journals mit explizit subversivem Anspruch. Die Ergebnisse validieren die häufig getätigte, aber empirisch meist nicht belegte These, dass Adornos Kulturindustrie-Konzept im hegemonialen Diskurs meistens abgelehnt oder musealisiert wird. Im subversiven Diskurs hingegen wurde produktiv an das Konzept angeschlossen, indem es anhand der neuen technologischen und gesellschaftlichen Bedingungen, insbesondere des Internets und des Neoliberalismus, aktualisiert wurde.