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"Wie postmodern ist die Postmoderne?" Um dieser Frage nachzugehen wählt der Autor exemplarische Fälle aus dem Bereich der Architektur aus, da in der Sprache der Architektur und in dem Diskurs darüber das Phänomen der "Postmoderne" zuerst diskutiert wurde. Untersucht wird die Architektur von zwei monumentalen Versammlungsbauten: das Essener Aalto-Theater und Gottfried Böhms umstrittene Wallfahrtskirche in Neviges. Im Aalto-Theater wird eine Zementierung traditioneller sozialer Strukturen gesehen. "Vor diesem Hintergrund betrachtet wird deutlich, daß sich Aalto von modernen Tendenzen (z.B. Demokratisierung) absetzt. Seine Architektur wirkt einer derartig verstandenen Moderne sichtlich entgegen." In Böhms Bauten wird aufgrund ihrer Rezeption von Gotik und Barock mit dem Ziel der Synthese ein Kontrapunkt zu den profanen Bauten einer technisch-funktionell verstandenen Moderne gesehen. "In der Gestaltung von Sakralräumen ergaben sich Möglichkeiten, sich den Zwängen einer industrialisierten Massengesellschaft zu entziehen." Blickt man auf die Konzeptionen von Aalto und Böhm zurück, so das Fazit, so zeichnet sich eine Relation der Begriffe "Moderne" und "Postmoderne" ab, wobei die Postmoderne nicht mehr die Moderne ablöst oder transformiert, sondern zu korrigieren versucht. (ICD)