Der Autor untersucht zunächst, mit welcher Wirtschaftsstrategie die ungarische Führung auf die durch die Ölpreisexplosion von 1973 ausgelöste Wirtschaftskrise reagiert hat. Er betont, daß die ergriffenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Korrektur, jedoch nicht zur Überwindung des post-stalinistischen Wirtschaftssystems geführt haben. Die Verschärfung der Wirtschaftskrise in den 80er Jahren erklärt der Verfasser mit dem Versagen der staatlichen Interventions- und Stabilisierungspolitik sowie mit der negativen Wirkung der starren politisch-institutionellen Strukturen auf die Wirtschaft. Die Wirtschaftsreform muß daher, soll sie effizient sein, von der Demokratisierung des politischen Institutionensystems begleitet werden. Denn nur mit Hilfe umfassender und radikaler ökonomischer wie politischer Reformen läßt sich das stalinistische Sozialismus-Modell überwinden und der Aufbau eines demokratisch-marktwirtschaftlichen Sozialismus realisieren. (BIOst-Klk)
Als historische Kategorie existiert Osteuropa schon seit Beginn des Mittelalters. Bis zum 18. Jahrhundert gehörte Osteuropa zur Peripherie des modernen Weltsystems. Modernisierungsstrategien sind die Antwort dieser Region auf die großen soziopolitischen Veränderungen in Westeuropa seit Mitte des 18. Jahrhunderts gewesen. Als Ergebnis der internationalen Machtbeziehungen hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein spezifisch osteuropäisches sozialistisches Modell sowjetischen Typs herausgebildet. Heute kann von einer weitgehenden Identität von Osteuropa als historischer und politischer Kategorie ausgegangen werden. (SWP-Bmt)