Mit Beginn der Förderperiode 2023–2027 sollten die Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) stärker an Umweltauflagen gebunden werden. Ein Teil dieser Auflagen sind Umweltmindeststandards (Guter landwirtschaftlicher und ökologischer Zustand von Flächen, GLÖZ). GLÖZ 8 soll Betriebe dazu verpflichten, mindestens 4 % ihres Ackerlandes aus der Produktion zu nehmen, um so die Agrobiodiversität zu fördern. Dieser GLÖZ 8-Standard wurde in Deutschland für die Jahre 2023 und 2024 durch unterschiedliche Ausnahmeregelungen abgeschwächt. In diesem Policy Paper wird ausgewertet, welche Betriebe die Ausnahmeregelungen bereits vor der Förderperiode erfüllt hätten. Es wird deutlich, dass die Ausnahmeregelungen das Anspruchsniveau des Umweltstandards deutlich absenken.
In: Baum, Sarah, and Anja Benshaul-Tolonen. "Extractive industries and gender equality." Review of Environmental Economics and Policy 15.2 (2021): 195-215.
Kurzumtriebsplantagen auf Agrarflächen leisten einen wichtigen Beitrag zur politisch erwünschten - verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien. Zu den Umweltwirkungen dieser Plantagen war jedoch bislang wenig bekannt. Diese Lücke schließt nun das Forschungsprojekt NOVALIS
AbstractThe ambitious climate policy objectives of the COP21 agreement require the design and the implementation of effective and efficient policy instruments. The effectiveness and efficiency of agricultural abatement options depend on regional climate and natural conditions, changes in the global economy, global agricultural markets and regional agricultural production. Thus, the assessment of abatement options requires consideration of the global scale, the market scale and the regional producer scale. We investigate two abatement options discussed controversially in literature. Both have been partially applied to reduce environmental pollution from agriculture: a tax on nitrogen and the obligatory set-aside of agricultural land. Our study provides an assessment of the ecological effectiveness and the economic efficiency of both abatement options under different global scenarios. In our policy analysis we combine three applied policy simulation models to develop an integrated economic model framework. This model framework considers the global, the national and the regional scale and consists of the global general equilibrium model DART-BIO, the partial-equilibrium model CAPRI and the regional supply model RAUMIS. In the different global scenarios, the results show that both abatement options create relatively high marginal abatement costs and that the maximally reached abated greenhouse gas emissions represent only 15% of the quantity required to fulfill the policy targets. Compared to the obligatory set-aside option, the nitrogen tax is in both scenarios the more efficient policy. With respect to impacts on production and environment, a nitrogen tax is less forecastable than the obligatory set-aside option. Our study illustrates the relevance of considering global economic and market change in the assessment of producer-targeting environmental policies.
Mithilfe von Landnutzungsdaten wurde die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik aus dem Jahr 2013 auf ihre Umweltwirkung analysiert. Im Fokus der Analyse stand das sogenannte Greening. Teile der Direktzahlungen (30 Prozent) wurden an die Auflagen "Bereitstellung ökologischer Vorrangfläche", "Vielfalt beim Anbau von Ackerkulturen" sowie "Erhalt des Dauergrünlands" gekoppelt. Zur Beurteilung der Auswirkungen dieser Maßnahmen auf den Umwelt- und Naturschutz wurden Daten der Agrarstrukturerhebung, der Bodennutzungshaupterhebung sowie des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems der Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgewertet. Mit Einführung des Greenings konnte der jahrelange Rückgang bei Brachen und Dauergrünland gestoppt werden. Zudem nahmen diese Flächen seit Einführung der Maßnahmen leicht zu, erreichten aber nicht das Niveau wie zu Beginn der 2000er Jahre. Bei der Vielfalt der Ackerkulturen konnte hingegen keine Verbesserung im Zuge der Reform festgestellt werden. Da die Landnutzungsänderung insgesamt gering ausfiel, blieb auch das Umweltrisiko durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unverändert. Würde die Förderung anreizbasiert gestaltet werden, könnte bei gleichem Budget mehr Fläche aus der Produktion genommen werden. Allerdings würde eine solche Förderung zu einer höheren Akkumulation von Brachflächen in Gebieten mit geringerer Wertschöpfung führen, während intensiv-wirtschaftende Regionen kaum erreicht würden. Zur Umsetzung der Greening-Maßnahmen steht jährlich eine Fördersumme von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, während die Gesamtkosten der Umsetzung circa 190 Millionen Euro betragen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass mit hohen Fördersummen nur geringe Umweltwirkungen erreicht wurden. Die Ergebnisse der Studie dienen als Grundlage für die nationale Umsetzung der GAP nach 2020 inklusive der Erreichung der Ziele, die in den Strategiepläne der EU-Kommission (Farm-to-Fork, Biodiversitätsstrategie für 2030) festgelegt wurden. ; This report uses land-use data from different databases to analyze the effect of the 2013 Reform of the Common Agricultural Policy Reform (CAP) on the environment. Particularly, the analysis focuses on the effect of the direct payment's Greening measures which were introduced to enhance the environmental performance of the CAP. Greening measures consist of three components: provision of ecological focus area, maintenance of permanent grassland, and crop diversification. For the analysis the following databases were used: the German Agricultural Census, Land Use Survey, and the Integrated Administration and Control System of the federal states Hesse, Lower Saxony, NorthRhine-Westphalia, and Rhineland-Palatinate. The results show that the long-term decline of fallow land and permanent grassland was halted. The area of fallow land even increased but could not reach the level it had in 2003. Crop diversity remained at the same low level. The environmental risk of pesticide application did not change considerably as land-use change was minor. Regarding the provision of additional ecological focus area such as fallow land, the economic model indicates that more area is provided under an economic incentive scheme than under a scheme with an obligation for all farms, holding the budget constant. However, fallow land would then be clustered in less productive regions. Intensive regions and intensively producing farm holdings would not participate in such voluntary schemes. Considering the cost of Greening measures, the results indicate that annual agricultural subsidy paid to farms amounts to 1.5 Billion Euros, while the cost for farms is estimated to sum up to 190M Euros. Therefore, the study concludes that environmental improvements were archived at high costs. The results of the study provide the basis for the national realization of the 2020 Reform of the CAP as well as related EU-strategies such Farm-To-Fork or Biodiversity strategy for 2030.
Mithilfe von Landnutzungsdaten wurde die Reform der Gemeinsamenagrarpolitik aus dem Jahr 2013 auf ihre Umweltwirkung analysiert. Im Fokus der Analyse stand das sogenannte Greening. Teile der Direktzahlungen (30 Prozent) wurden an die Auflagen "Bereitstellung ökologischer Vorrangfläche", "Vielfalt beim Anbau von Ackerkulturen" sowie "Erhalt des Dauergrünlands" gekoppelt. Zur Beurteilung dieser Maßnahmen auf den Umwelt- und Naturschutz wurden Daten der Agrarstrukturerhebung, der Bodennutzungshaupterhebung sowie des Integrierten Verwaltungs-und Kontrollsystem der Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgewertet. Mit Einführung des Greenings konnte der jahrelange Rückgang bei Brachen und Dauergrünland gestoppt werden. Zudem nahmen diese Flächen seit Einführung der Maßnahmen leicht zu, erreichten aber nicht das Niveau zu Beginn der 2000er Jahre. Bei der Vielfalt der Ackerkulturen konnte hingegen keine Verbesserung im Zuge der Reform festgestellt werden. Da die Landnutzungsänderung insgesamt gering ausfiel, blieb auch das Umweltrisiko durch den Einsatz von Pflanzenschutzmittel unverändert. Würde die Förderung anreizbasiert gestaltet werden, könnte bei gleichem Budget mehr Fläche aus der Produktion genommen werden. Allerdings würde eine solche Förderung zu einer höheren Akkumulation von Brachflächen in Gebieten mit geringerer Wertschöpfung führen, während intensiv-wirtschaftende Regionen kaum erreicht würden. Zur Umsetzung der Greening-Maßnahmen steht jährlich eine Fördersumme von 1,5 Mrd. Euro zur Verfügung, während die Gesamtkosten der Umsetzung circa 190 Mio. Euro betragen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass mit hohen Fördersummen nur geringe Umweltwirkung erreicht wurden. Die Ergebnisse der Studie dienen als Grundlage fürdie nationale Umsetzung der GAP nach 2020 inklusive der Erreichung der Ziele, die in den Strategiepläne der EU Kommission (Farm-to-Fork, Biodiversitätsstratgie für 2030) festgelegt wurden. ; This report uses land-use data from different databases to analyse the effect of the 2013 Reform of the Common Agricultural Policy Reform (CAP) on the environment. Particularly, the analysis focuses on the effect of the direct payment's Greening measures which were introduced to enhance the environmental performance of the CAP. Greening measures consist of three components: provision of ecological focus area, maintenance of permanent grassland, and crop diversification. For the analysis the following databases were used: the German Agricultural Census, Land Use Survey, and the Integrated Administration and Control System of the federal states Hesse, Lower Saxony, North Rhine-Westphalia, and Rhineland-Palatinate. The results show that the long-term decline of fallow land and permanent grassland was halted. The area of fallow land even increased but could not reach the level it had in 2003. Crop diversity remained at the same low level. The environmental risk of pesticide application did not change considerably as land-use change was minor. Regarding the provision ofadditional ecological focus area such as fallow land, the economic model indicates that more area is provided under an economic incentive scheme than under a scheme with an obligation for all farms, holding the budget constant. However, fallow land would then be clustered in less productive regions. Intensive regions and intensively producing farm holdings would not participate in such voluntary schemes. Considering the cost of Greening measures, the results indicate that annual agricultural subsidy paid to farms amounts to 1.5 billion Euros, while the cost for farms is estimated to sum up to 190 millionEuros. Therefore, the study concludes that environmental improvements were archived at high costs. The results of the study provide the basis for the national realization of the 2020 Reform of the CAP as well as related EU-strategies such Farm-To-Fork or Biodiversity strategy for 2030.
During the last decades biodiversity in agricultural landscapes was strongly decreasing in the EU and also in Germany. Loss in species often results from loss of habitats as a result of intensification as well as abandonment of agricultural land. This trend occurs despite the promotion of environmentally friendly farming practices in the Common Agricultural Policy (CAP). A common public supposition is that small farms operate more environmentally sensitive. This prejudice is mirrored by the European Commission's legislative proposals for the new CAP. In recent years we conducted studies in Germany evaluating if there is a linkage between farm size and environmental output. These studies analysed support instruments of the 1st and 2nd pillar, in particularly Greening and agri-environmental and climate measures (AECM). We analysed agricultural land use and triggers for land use change in Germany based on data of the Integrated Administration and Control System (IACS). We present results for the management of environmental focus areas (EFA), the enrolment of grassland in dark green AECM, the distribution of organic farming and high nature value (HNV) grassland. From our various analyses we can see no evidence that smaller full time family farms behave per se more environmentally sensitive compared to larger farms. We therefore strongly recommend not cofounding aspects of environmental targeting of payments with social or structural considerations.
Young people face social and structural barriers when accessing abortions. High-quality, sexual and reproductive healthcare is needed; however, literature on youth-informed abortion services is limited. This study assesses accounts of youth who obtained an abortion in Argentina, Bangladesh, Ethiopia, and Nigeria and provides recommendations to improve person-centered aspects of abortion quality. We analyzed 48 semi-structured interviews with clients recruited from clinics, safe abortion hotlines, and patent and proprietary medicine vendors. We coded transcripts and conducted a thematic analysis. The mean age was 21 years (range 16–24), and the majority had a first trimester, medication abortion. Prominent themes included access to information; privacy; stigma associated with age or marital status; the decision-making process; and comfort and rapport with providers. Youth-centered abortion care should anticipate the distinct needs of younger clients. Supportive providers have an important role in offering a non-judgmental service that makes young clients feel comfortable and prepared.
Quality healthcare is a key part of people's right to health and dignity, yet access to high-quality care can be limited by legal, social and economic contexts. There is limited consensus on what domains constitute quality in abortion care and the opinions of people seeking abortion have little representation in current abortion quality measures. In this qualitative study, we conducted 45 interviews with abortion clients in Mumbai, India, and in Eldoret and Thika, Kenya, to assess experiences with abortion care, definitions of quality and priorities for high-quality abortion care. Among the many aspects of care that mattered to clients, the client–provider relationships emerged as essential. Clients prioritized being treated with kindness, respect and dignity; receiving information and counselling that was personalized to their individual situation and reassurance and support from their provider throughout the entire abortion process, including follow-up after the abortion. Many clients also noted the importance of skilled providers and appropriate care. There were similarities across the two country contexts, yet there were some differences in how clients defined high-quality care; therefore, specific political and cultural influences must be considered when implementing measurement and improving person-centred quality of care. These domains, particularly interpersonal interactions, should be prioritized in India and Kenya when health systems, facilities and providers design person-centred measures for quality in abortion care.
Alrededor del mundo, las personas con capacidad de gestar recurren a métodos y proveedores de medicina tradicional para abortar; sin embargo pocos estudios exploran las perspectivas de proveedores tradicionales con relación al aborto. El objetivo de este estudio cualitativo es explorar las perspectivas y prácticas de proveedores tradicionales en el norte de Perú con relación al aborto. Se realizaron entrevistas a profundidad con 20 proveedores tradicionales en el Departamento de Piura (2018). Participantes reconocieron que las mujeres de su comunidad requieren servicios para regular su menstruación debido a retrasos o "retenciones", y reconocieron que las causas de estas situaciones pueden incluir o no el embarazo. La mayoría señaló tratar el retraso menstrual, no obstante la mayoría negó practicar el aborto. El estudio evidencia el rol clave que proveedores de medicina tradicional juegan en la atención a la salud sexual y la salud reproductiva en sus comunidades, y reconoce sus perspectivas así como preocupaciones sobre el aborto. Es importante honrar y respetar la medicina tradicional al mismo tiempo que se desarrollan procesos para erradicar el estigma hacia el aborto.
INTRODUCTION: Little is known about how people who have abortions describe high-quality interpersonal care in Argentina. This qualitative study aimed to understand preferences and priorities in their interactions with providers. STUDY DESIGN: We conducted 24 in-depth interviews with people who obtained abortions at a comprehensive reproductive health clinic or with support from a feminist accompaniment group in Buenos Aires and Neuquén, Argentina. We iteratively coded transcripts using a thematic analysis approach based on interpersonal domains present in current quality of care frameworks. RESULTS: Participants described high-quality abortion care as feeling acompañamiento and contención from their providers – terms that imply receiving kind, caring, compassionate and emotionally supportive care throughout their abortion. They described four key elements of interpersonal interactions: attentive communication from providers and accompaniers, clear and understandable information provision, non-judgmental support, and individualized options for pain management. CONCLUSIONS: People obtaining abortions in Argentina consistently identified receiving compassionate and supportive care throughout an abortion as a key aspect of care. The findings have implications for incorporating people's perspectives in the development of care guidelines, training of providers, and monitoring and improving of services. This is particularly important as the government of Argentina prepares to expand legal access to abortion. SUPPLEMENTARY INFORMATION: The online version contains supplementary material available at 10.1186/s12978-022-01401-1.
Seit 2015 sind Ökologische Vorrangflächen (ÖVF) ein Bestandteil der EU-Agrarpolitik. Auf der Basis von Felduntersuchungen, Befragungen und Massendatenanalysen wurde untersucht, wie dieses neue Instrument iin Deutschland umgesetzt wurde. Es zeigt sich, dass Brachen, Blühflächen, Pufferstreifen und auch Klee- bzw. Luzernefeldern eine positive Wirkung auf die Fauna haben. Auf welche Weise Landwirtinnen und Landwirte die ÖVF-Verpflichtung erfüllen, hängt von diversen betrieblichen und regionalen Fajktoren ab. Ein wichtiges Kriterium isat auch der mit der Umsetzung verbundene Verwaltungsaufwand. Um mit ÖVF einen flächendeckenden Mehrwert für die Biodiversität in Ackerlandschaften zu erreichen, bedarf es einer Fokussierung auf ÖVF-Typen, die in dieser Hinsicht ökologisch besonders wirksam sind, sowie eienr deutlichen Erhöhung des Flächenanteils und eines entsprechenden Managements dieser Flächen. Eine Umsetzung, die dem Naturschutz zugute kommt, sollte dabei nicht durch komplizierte und sanktionsanfällige Auflagen erschwert werden. ; Since 2015 ecological focus areas (EFAs) have been an integral part of EU agricultural policy. Based on field investigations, interviews and analysis of mass data we examined the implementation of this instrument in Germany. It became apparent that wild fauna benefit from land lying fallow, flowering fallows, buffer strips and also clover or lucerne fileds. In which way farmers conform to the EFA obligation, depends on various farm characteristics and regional factors. The administrative burden associated with implementation is also an important criterio. In order to achieve an area-wide additional value for biodiversity in arable landscapes, there is a need to focus on EFA types that are particularly effective in this respect. It also essential to focus on a significant increase in the proportion of EFAs and the appropriate management of such areas. Forms of implementation beneficial to nature conservation should not be hindered by complicated restrictions that are prone to give rise to sanctions.