Das widerspenstige Publikum: der Beeinflussungsprozeß unter dem Gesichtspunkt der sozialen Kommunikation
In: Änderung des Sozialverhaltens, S. 441-457
In dem Beitrag wird die Geschichte der Massenkommunikationsforschung resümiert. Die historische Entwicklung von der Einbahn-Kommunikation bis zu einem Transaktionsmodell wird skizziert. Die Beziehung zwischen dem sozialen und dem wissenschaftlichen Modell des Menschen werden erörtert. Dazu werden zwei Stereotype aufgegriffen: (1) das Modell der Kommunikation bzw. der einbahnigen Beeinflussung, z. B. in der Werbung; (2) das Modell der Kommunkation als Austauschprozeß zwischen zwei Parteien. Die Entwicklung der Kommunikationsforschung aus der Propagandaanalyse und der Survey-Forschung wird dargestellt. Dazu werden einige Studien skizziert. Es wird herausgearbeitet, daß das soziale Modell des Kommunikationsprozesses eine moralische Asymmetrie aufweist. Die verschiedenen Entwicklungseinrichtungen der psychologischen Kommunikationsforschung werden skizziert. Um die beiden eingangs beschriebenen, entgegengesetzten Modelle menschlichen Verhaltens, die in der Theorie der sozialen Kommunikation entwickelt wurden, zu überprüfen, wird ein positives Experiment beschrieben, das ein Publikum bei einer Problemlösung zeigt. (RW)