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Helmut Schmidt hat mit seinem Vorwort zu dieser Studie die hier gewonnenen Erkenntnisse selbst bestätigt. Der Militärhistoriker zeigt minutiös auf, mit welcher Zähigkeit und Beharrlichkeit der Politiker Schmidt zuerst als Bundestagsabgeordneter und dann als Verteidigungsminister die Dominanz des militärischen Denkens und Planens abgebaut hat. Bis zu seiner Amtsübernahme als Minister der sozialliberalen Koalition 1969 galt die Abschreckungsdoktrin des nuklearen Ersteinsatzes, mit einem Band von Landminen an der deutsch-deutschen Grenze. Die Verantwortung dafür lag allein beim Militär, d. h. der NATO und letztendlich den USA. Die deutsche Politik musste bis dahin das von den Militärs für notwendig Erachtete übernehmen. Schmidt gelang es, mit einem Bündel von Entscheidungen und Maßnahmen gegen den Widerstand der Konservativen und des Militärs den Primat der Politik herzustellen und damit neue Handlungsspielräume zu gewinnen. Damit hat Schmidt Maßstäbe gesetzt. (2)

Die immer zahlreicheren Auslandseinsätze der Bundeswehr erschweren zunehmend die demokratische Kontrolle über die Streitkräfte.Die elf Beiträge dieses Sammelbandes beleuchten aus verschiedenen Epochen und unterschiedlichen Perspektiven zentrale Aspekte des Spannungsfeldes von Militär und Demokratie. Sie verdeutlichen sowohl langfristige Fehlentwicklungen der "Inneren Führung" als auch aktuelle Trends und Risiken. Sie entwickeln Lösungsansätze, wie die Entfremdung der Streitkräfte von der Gesellschaft verhindert werden kann.Das Buch wendet sich an Verteidigungspolitiker, Soldaten und alle sicherheitspolitisch Interessierten.Die Autoren, allesamt ausgewiesene Experten und seit vielen Jahren in den verschiedensten Bereichen der Bundeswehr tätig, sind bereits durch zahlreiche Veröffentlichungen zu diesem Themenbereich bekannt

Im November jährt sich der Gründungstag der Bundeswehr zum 50. Mal - Anlass genug, eine Geschichte über sie vorzulegen, zumal zusätzliche Archivmaterialien in den letzten Jahren zugänglich wurden. Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Friedenforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg hat sich bereits durch Veröffentlichungen zur Geschichte und Tradition im deutschen Militärwesen einen Namen gemacht. Diese Arbeit ist keine Organisationsgeschichte. Vielmehr zeichnet er die allgemeine Entwicklung der Bundeswehr im politischen Kontext nach, auch im Rahmen der Außenpolitik von EU, NATO und USA. Strategie, Ideologie und Ausbildung der Offizieren und Generäle stehen im Mittelpunkt. Das Ergebnis wirkt ernüchternd: Die mit NS-Generälen gegründete Bundeswehr sei immer noch nicht in der demokratischen Republik angekommen. Militärische, antidemokratische Einstellungen und Bildungsfeindlichkeit dominierten ebenso wie ein ungebrochenes Verhältnis zu Nazi-Wehrmacht und Waffen-SS und deren Werte. Für die politisch interessierte Öffentlichkeit zur kritischen Beobachtung unseres Militärs. (2) (Helmut Lange)

Innere Führung, Demokratie und Bundeswehr stehen in einem Zusammenhang. Verschiedene Autoren reflektieren den bisherigen Verlauf der Praxis von Innerer Führung in der Bundeswehr und stellen die Frage nach weiteren Reformen in Inhalt und Anwendung von Innerer Führung, besonders unter den Bedingungen einer veränderten sicherheitspolitischen Lage. Konkrete Themen sind unter anderem: "Die Konzeption der Inneren Führung hat sich bewährt- und abgedankt?" "Innere Führung und das Leitbild vom Europäischen Bürger in Uniform - Über die Notwendigkeit einer bisher vermiedenen Debatte."