Papier: wie eine chinesische Erfindung die Welt revolutionierte
Monro, Journalist und China-Experte, hat eine ausgezeichnete, allgemein verständliche Kulturgeschichte des bedeutendsten Beschreibstoffes vorgelegt. Er spürt der Erfolgsgeschichte des Papiers von seiner wahrscheinlich zufälligen Entdeckung zur Zeit der Qin-Dynastie über seine Jahrhunderte dauernde Ausbreitung bis ins mittelalterliche Europa und seinem Siegeszug mit der Erfindung des Buchdrucks nach. Dass die Verwendung als Schriftträger - und nur um diese geht es im vorliegenden Buch - eng verknüpft ist mit den gesellschaftlichen und technischen Bedingungen, führt Monro schlüssig vor Augen. So bedurfte die Reformation breiter Kommunikation, die mittels teuren Pergaments undenkbar gewesen wäre. Das Papier wiederum eignete sich ideal für Gutenbergs Erfindung, die eine hohe Zahl von Kopien in kurzer Zeit ermöglichte. Neben diesen Abhängigkeiten weist Monro auch auf interessante Wechselwirkungen zwischen Wissenschaftsentwicklung und der Verfügbarkeit von Papier hin. - Vor Lothar Müller: "Weiße Magie" (ID-G 17/14) auch für wissenschaftsgeschichtlich interessierte Leser. (2) (Olaf Kaptein)