Kein Schlusswort: Nazi-Terror, Sicherheitsbehörden, Unterstützernetzwerk : Plädoyers im NSU-Prozess
Es ist eines der aufwändigsten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Prozess um die Morde von Angehörigen und UnterstützerInnen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) am Münchener Oberlandesgericht dauert mittlerweile über 400 Verhandlungstage. Im November 2017 begann mit den Plädoyers der über 90 NebenklägerInnen und ihrer AnwältInnen auch eine Abrechnung mit dem gebrochenen Aufklärungsversprechen der Bundeskanzlerin. Denn die bohrenden Fragen der Betroffenen blieben bislang unbeantwortet: Wie erfolgte die Auswahl der Opfer? Wie gross war das an den Morden und Anschlägen beteiligte Unterstützernetzwerk? Was wussten die Sicherheitsbehörden - insbesondere der Verfassungsschutz - und warum wurde seitens des Staates nicht eingegriffen? Wie konnte der NSU überhaupt entstehen? Diesen und anderen Fragen gehen in diesem Band vier vom NSU-Terror Betroffene und acht NebenklagevertreterInnen in ihren Plädoyers nach. Die AnwältInnen gehören zu denjenigen NebenklagevertreterInnen, die den NSU-Prozess - dessen Ende mit der Urteilsverkündung für Frühjahr 2018 erwartet wird - mitgestalteten