Wirtschaft, die arm macht: vom Sozialstaat zur gespaltenen Gesellschaft
Mit "Wohlstand für niemand?" (BA 9/94) hat sich der Autor schon einmal außerhalb des wirtschaftspolitischen Mainstreams gestellt. Diese Veröffentlichung knüpft daran an, Afheldt nimmt sich die aktuellen von neoliberalen Ökonomen wie "linken" Regierungen (z.B. "New Labour" in Großbritannien, Rot-Grün in Deutschland) vertretenen Reformkonzepte vor: Obwohl sich Lohnsenkungen, Wirtschaftswachstum, freie Waren- und Finanzmärkte oder niedrige Steuern in vielen Ländern nachweislich kaum oder kontraproduktiv ausgewirkt hätten, werde nach wie vor an den "Reformen" festgehalten. Der Autor plädiert für eine stärkere Gestaltung ökonomischer Rahmenbedingungen durch den Staat, in einem vereinigten Europa mit gemeinsamen Sozialstandards ließe sich eine solche Politik am ehesten verwirklichen. Sie könnte sich als Gegenpol zur angloamerikanischen Ideologie der freien Märkte etablieren. Trotz profunder Analyse bleiben die Vorschläge unkonkret, die konsequent europäische Ausrichtung überzeugt jedoch; vgl. auch "Brauchen wir eine andere Wirtschaft?