Lieferabkommen für Agrarprodukte: Darstellung und Beurteilung aus der Sicht ausgewählter Entwicklungsländer am Beispiel des AKP-Zuckerprotokolls
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5,Volks- und Betriebswirtschaft 310
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In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5,Volks- und Betriebswirtschaft 310
In: Lamuv-Taschenbuch 240
In: Süd-Nord
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"Zucker ist ein unsoziales Produkt, das alle betrügt" (S. 8) - "ein höchst gefährlicher Stoff" (S. 9). Das Lesebuch befaßt sich in reihentypischer Manier mit der Geschichte des Zuckers, Arbeits-, Anbau- und Handelsbedingungen in Brasilien, Mauritius, Kuba, der Dominikanischen Republik, den Philippinen, Ägypten. Erörtert auch die EU-Zuckerpolitik, Initiativen zum fairen Zuckerhandel und Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. (1) (LK/LU: Gernert)
World Affairs Online
In: Beiträge zur Entwicklungsgeschichte der Zuckerwirtschaft und der Zuckerindustrie H. 5
ISSN: 0044-538X
World Affairs Online
In: Beiträge zu den UNCTAD-Rohstoffkonferenzen / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, 10
World Affairs Online
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 92, Heft 36, S. 1397-1397
ISSN: 1424-4004
In: Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum, Band 12, Heft 19
ISSN: 1424-4020
In: Ila: das Lateinamerika-Magazin, Heft 174, S. 9-12
ISSN: 0946-5057
Kein anderer Rohstoff hat in der Kolonialzeit den lateinamerikanischen Kontinent nachhaltiger verändert als der Zucker. Er formte (oder besser deformierte) nachhaltig die Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie Brasiliens und der karibischen Inseln, während er für die europäischen Wirtschaften eine der Grundlagen der industriellen Revolution bildete. Heute sind die Konsequenzen der EG-Zuckermarktordnung für diese Staaten, deren Landwirtschaft in der Kolonialzeit oft gewaltsam auf die Zuckerproduktion ausgerichtet wurde, katastrophal. (ILA)
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Auf dem Weltmarkt sind die Preise im Zuckerwirtschaftsjahr (ZWJ) 2016/17 regelrecht abgestürzt und das trotz eines globalen Produktionsdefizits. Ursache hierfür war vor allem das Verhalten von Spekulanten, die während des Preishochs im vorangegangenen ZWJ 2015/16 eine Netto-Long-Position aufgebaut hatten und diese nach Meldungen über einen für das ZWJ 2017/18 erwarteten deutlichen globalen Produktionsüberschuss massiv abbauten. Preisdrückend wirkte aber auch eine Reihe von Fundamentalfaktoren. Nachfrageseitig ist hier vor allem eine restriktive Importpolitik Chinas und Indien zu nennen. Angebotsseitig drückten eine unerwartet hohe Zuckerproduktion in Brasilien und Pakistan sowie eine ab Oktober 2017 im Zuge des Wegfalls des EU-Quotensystems erwartete deutliche Produktionssteigerung in der EU auf die Weltzuckerpreise. Brasilien hat im ZWJ 2016/17 einen höheren Anteil der Zuckerrohrernte zu Zucker verarbeitet als im Vorjahr und bleibt vor Indien und der EU der mit Abstand weltweit größte Zuckerproduzent. Auch auf der Nachfrageseite ergeben sich keine Änderung im Ranking der weltweit größten Zucker konsumierenden Länder. Indien führt weiterhin vor der EU und China das Ranking an, allerdings ist die indische Zuckernachfrage im ZWJ 2016/17 infolge der plötzlichen Geldentwertung im November 2016 gesunken. Auch weltweit hat sich das globale Nachfragewachstum weiter abgeschwächt, auch wenn die Zuckernachfrage vor allem in Afrika und Asien weiterhin wächst. Global betrachtet erreichen allerdings viele Märkte zunehmend ihren Sättigungspunkt. Zudem hält die öffentliche Diskussion um ernährungsbedingte Krankheiten an und immer mehr Regierungen entscheiden sich dazu, Steuern auf stark zuckerhaltige Produkte einzuführen.
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Nach 2012/13 werden auch für das Jahr 2013/14 Produktionsüberschüsse am Zuckermarkt erwartet. Die Zuckererzeugung liegt voraussichtlich rund 4 Mio. t über dem Bedarf, sodass die weltweiten Bestände weiter auf ein komfortables Niveau von rund 45 % des Verbrauches anwachsen werden. Die Bestände bilden damit ein so hohes Sicherheitspolster, wie wir es seit sechs Jahren nicht mehr sahen. Dies kann nicht ohne Wirkung auf die weitere Preisentwicklung bleiben. Bereits zum Jahreswechsel 2013/14 notierten die Zuckerpreise auf einem dreieinhalb Jahrestief. Der Trend rückläufiger Preise wird sich zwar kaum weiter fortsetzen können, doch eine nachhaltige Erholung vor 2015 ist in Anbetracht der hohen Lagerbestände unwahrscheinlich. Trotz weltweit wachsender Erzeugung werden die wichtigen Exporteure, wie Brasilien, Indien, Thailand, Australien und Guatemala, ihre Positionen halten oder sogar ausbauen können. Dies ist erklärtes Ziel ihrer Regierungen, gestützt durch entsprechende Maßnahmen dieser Länder. Diese Überschussländer werden weiterhin die Versorgungslücke der Länder Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens sowie Teilen Asiens schließen. Für die EU, weiterhin ein stark geschützter Wirtschaftsraum für die Rübenanbauer und die Zuckerindustrie, wird erst die für 2017 beschlossene Zuckermarktreform wesentliche Änderungen bringen. Noch profitieren die genannten Marktteilnehmer von hohen Zuckerpreisen bei eingeschränktem Wettbewerb. Die Marktversorgung ist durch die Quotenbindung und ausbleibende bzw. nicht ausreichende Importe aus den Präferenzabkommen schwach. Entsprechend hoch sind die Einstandspreise für die Zuckerverarbeiter und Verbraucher. Die Zuckermühlen und Rübenanbauer produzieren weiterhin proaktiv, was zu einem weiteren Anstieg der Zuckerbestände auch in der EU geführt hat. Zumindest zum Jahresende 2013 ist eine leichte Annäherung der EU-Binnenmarktpreise an den Weltmarktpreis erkennbar. Ein Trend lässt sich daraus jedoch noch nicht ableiten. Die Rahmenbedingungen sind nach wie vor noch die gleichen. So sind die Zuckerpreise in der EU immer noch fast doppelt so hoch wie die Notierungen an den internationalen Börsen. Trotz des stark eingeschränkten Wettbewerbes scheinen die Haupterzeugerländer, allen voran Frankreich, ihre Positionen ausbauen zu können. Die leicht sinkenden Zuckerpreise in der EU und die nach Angaben der Zuckerindustrie hohen Beschaffungskosten haben nach einem Rekordjahr 2012/13 jedoch schon erste Spuren in den jüngsten Bilanzen der (deutschen) Unternehmen im laufenden Wirtschaftsjahr hinterlassen. Der nach wie vor große Preisabstand zu den Weltmärkten sollte auch auf absehbare Zeit Anreiz genug sein, die präferentiellen, größtenteils zollfreien Importe aus den Entwicklungs- und Transformationsländern in die EU zu befördern. Die im Jahr 2013 neu in Kraft getretenen Freihandelsabkommen mit mittel- und südamerikanischen Staaten könnten ebenfalls dazu beitragen, dass die Zuckerpreise in der EU sinken. Ebenso das neue EU-Mitglied Kroatien. Auf den globalen Märkten werden, neben den witterungsbedingten Ertragsschwankungen, die großen Importeure China und Indonesien, aber vielleicht auch Russland und Indien, das erneut zu einem Nettoimporteur werden könnte, die Preisentwicklung auf dem Weltzuckermarkt mitbestimmen. Sicher wird auch Brasilien, der weltgrößte Produzent und Exporteur, ein Wörtchen mitreden. Seine wirtschaftliche Entwicklung und die politischen Maßnahmen im Zucker-/Ethanol-/Benzinmarkt bleiben unberechenbar und damit auch die verfügbaren Zuckerexportmengen. Profiteure, der mit knapp zwei Prozent wachsenden globalen Nachfrage, werden, dem bisherigen Trend folgend, die Zuckerrohranbaugebiete sein, während der Zuckerrübenbau seinen derzeitigen 20 %igen Anteil nur schwer behaupten können wird. Isoglukose, eine Alternative zu Zucker, mit noch geringen Anteilen am Markt, wird es nach Einschätzung des Autors eher schwer haben, weitere (EU-)Marktanteile zu gewinnen. Doch dieses Kapitel wird für die EU erst ab 2017 geschrieben, wenn neben der Zuckerquote auch die Isoglukosequote fällt.
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