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Der Beitrag thematisiert den Witz als Doppelbewegung von Ausgrenzung und Wiedereinbettung, die der Organisation eine Identität verschafft. Eine Organisation besitzt Charakteristiken, die sie von ihrer gesellschaftlichen und natürlichen Umwelt unterscheiden. Die Organisation sieht sich zu einer Trennung zwischen Innen und Außen gezwungen, da diese Trennung erforderlich ist, um Innen und Außen miteinander zu verknüpfen. Darin genau liegt der Witz der Organisation, der durch Übertreibung die Eindeutigkeit der Grenzziehung gewährleistet. Es sind diese Übertreibungen des Witzes der Organisation, auf die das Lachen in und über die Organisation reagiert, und die den Widersinn der Grenzziehung auf den Punkt bringen. (ICH)

Der Essay reflektiert über die Funktion des politischen Witzes in totalitären (kommunistischen )Regimen, insbesondere der ehemaligen DDR. Der Witz bezwang die Diktatur zwar nur für kurze Stunden, aber er half, mit Verhältnissen fertig zu werden, die für alle ärgerlich, für die meisten einengend, für viele entmutigend und für manche bedrohlich waren: "Das Sein verstimmte das Bewusstsein." Der Witz konnte nur unter den Verhältnissen wirken, die ihn erzeugten, deshalb sind die meisten Ostwitze heute kaum mehr witzig. Nur wenige erheitern unabhängig von Zeit, Ort und Umständen, es sind die Klassiker, die Bestand haben werden. Die große Menge dessen, was die zahlreichen Witzsammlungen füllt, erhellte zwar einst einen Zustand oder eine Situation, aber langweilt jetzt nur noch. Der Autor resümiert: Der politische Witz hat zu allen Zeiten Diktaturen gestört und geschwächt, aber er entstand und entsteht nicht als Waffe gegen Tyrannei, sondern als Hilfe für die Opfer der Tyrannei. Er erleichtert das Leben unter schwierigen Verhältnissen. (ICA)