Revolutionen in der Weltgeschichte – Weltgeschichte der Revolutionen
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft, Band 67, Heft 2, S. 125-138
ISSN: 2197-6082
ZusammenfassungSaïd Amir Arjomands Buch "Revolution" ist ebenso interessant wie eigenwillig. Der Autor entwirft eine neue Typologie der Revolutionen und entwickelt dafür den Typus der sogenannten "integrativen Revolutionen", welche, anders als klassische Typen, nicht von zentralisierten Staatswesen ausgehen, sondern ihrerseits erst dazu führen – und solcherart auch für die Vormoderne Anwendung finden können. Durchgespielt wird dies an einem groß angelegten Durchgang von Beispielen, die von Sargon von Akkad im 3. Jahrtausend v. Chr. bis zu den Mongolen im 13. Jahrhundert n. Chr. reichen. Dass ein solches Vorhaben ebenso viele Widersprüche herausfordert wie Erkenntnisse erbringt, kann nicht überraschen; ersteres bezieht sich auf Kritik an historischen Details und Fragen der Methode, letzteres vor allem auf die immer wieder durchscheinende und mit herkömmlichen Narrationslinien vielfach verwobene Geschichte Persiens/Irans.