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Politische Grenzen haben nachweislich sowohl auf den Sprachgebrauch als auch auf die Sprachwahrnehmung einen großen Einfluss. Die vorliegende Arbeit analysiert für den die Länder Deutschland, Österreich und Italien übergreifenden bairischen Sprachraum, wie Sprecher/Hörer diesen räumlich (horizontal-areal) sowie hinsichtlich seines Verhaltensspektrums (vertikal-sozial) gliedern. Dabei werden die Wahrnehmungen sprachlicher und außersprachlicher Merkmale und die Einstellungen dazu genauer betrachtet. Mithilfe eines pluridimensionalen Erhebungssettings, bestehend aus Tiefeninterview, Online-Fragebogen, Mental-Map-Erhebung und Hörerurteilstest, kann gezeigt werden, dass extralinguistische Barrieren, wie etwa politische Grenzen, stark mit attitudinal-perzeptiven Grenzen korrelieren. Damit stellt im Bewusstsein der Befragten auch die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich eine Sprachgrenze dar.

Political boundaries have been shown to have a major influence on both language use and language perception. The present work analyzes for the Bavarian language area, which spans Germany, Austria and Italy, how speakers / listeners structure it spatially (horizontal-areal) and with regard to its behavioral spectrum (vertical-social). The perceptions of linguistic and extra-linguistic features and attitudes to them are examined more closely. With the help of a pluridimensional survey setting, consisting of an in-depth interview, online questionnaire, mental map survey and listener judgment test, it can be shown that extralinguistic barriers, such as political borders, correlate strongly with attitudinal-perceptual borders. In the consciousness of the respondents, the state border between Germany and Austria also represents a language border.

Rezension: 25 Jahre nach seiner "Soziolinguistik" (ID 24/73) legt Dittmar mit den "Grundlagen der Soziolinguistik" eine Einführung vor, die mit dem Vorgänger praktisch nichts mehr gemein hat: Stand im Vorgängerband die Defizit-Hypothese (Bernstein u.a.) eindeutig im Vordergrund, ist Dittmar in der Neubearbeitung vorwiegend an der systematischen Darstellung der theoretischen, methodischen und terminologischen Grundlagen dieser Disziplin interessiert. Dabei ist sein Vorgehen stark beispielbezogen. Aufgabenstellungen am Ende jedes Kapitels (ohne Lösungsvorschläge) machen den Band zu einem vor allem studienbegleitenden Arbeitsbuch. Vorwiegend für ausgebaute Systeme. (3) (LK/HAM: Pirsich)

Thema des Sammelbandes bilden die verschiedenen Facetten der deutschen Sprachinselforschung: die Beschreibung der sprachlichen und sprachgeographischen Strukturen in den deutschen Sprachinseln, ihrer Geschichte, ihrer derzeitigen soziolinguistischen Konstellationen und ihrer Entwicklungsdynamik. Dabei werden deutsche Sprachinseln in der ehemaligen UdSSR, in Ungarn, in Peru und Brasilien, in Nordamerika und in Australien untersucht. Zielsetzung ist eine theoretisch-methodische Einordnung der Sprachinselforschung in allgemeine Forschungsfelder wie Sprachkontaktforschung, Sprachminderheitenforschung, Stadtsprachenforschung und Variationslinguistik.

Vorwort und Danksagung -- 1 'Soziolinguistik': eine erste Annäherung -- 2 Gesellschaft, Gemeinschaft und soziale Akteure -- 3 Sprachliche Variation und Variabilität -- 4 Soziolinguistik als Disziplin: Geschichte(n), Varianten, Mythen -- 5 Variationslinguistik: Sprachliche Variation als sozialer Index -- 6 Interaktionale Soziolinguistik: Sprachliche Variation als soziale Praxis -- 7 Kritische und metapragmatische Soziolinguistik: Sprachliche Variation als soziales Kapital -- 8 Was ist nun 'Soziolinguistik'? Fazit und Ausblick -- Anhang -- Personenverzeichnis -- Stichwortverzeichnis.

In dieser Arbeit rücken neben den in Frankreich ergriffenen integrations- und gesellschaftspolitischen Maßnahmen vor allem die Perspektiven der betroffenen rumänischen Generationen in den Vordergrund, die neben objektiven Gesichtspunkten auch ihre Sicht der Stärken und Schwächen der französischen Integrationspolitik bieten. Um Erkenntnisse aus den Biographien der in Paris lebenden Rumänen zu gewinnen, wurden die Ergebnisse verschiedener Wissenschaftsdisziplinen zusammengeführt und mit den Resultaten der Analysen des methodischen Ansatzes der funktionalen Variationslinguistik verbunden. Diese Vorgehensweise lässt eine systematische Erfassung unterschiedlicher Akkulturationsgrade zu. Durch die Analyse des Sprachmaterials wird der Nachweis einer gruppenspezifischen rumänisch-französischen Migrantenvarietät erbracht.

Der vorliegende Band versammelt 22 Beiträge, die Schriftlichkeit in einer neuen Perspektive in den Blick nehmen: Im Fokus stehen Formen des Andersschreibens, d.h. Schreibweisen, die als "anders" auffallen oder sich als "anders" präsentieren. Andersschreiben findet sich in weiten Teilen der öffentlichen Schriftlichkeit, so etwa in der Presse- und Werbekommunikation, im Bereich der ästhetischen sowie der wissenschaftlichen Kommunikation und auch in der halböffentlichen und privaten Kommunikation, hier insbesondere im Bereich der digitalen Medien. Die weite Verbreitung des Andersschreibens und sein Vorkommen gerade auch in professionellen Schreibkontexten legen nahe, dass es sich um ein absichtsvolles, motiviertes Schreiben handelt, dessen formale Vielgestaltigkeit und Polyfunktionalität überraschen. Die Beiträge wählen unterschiedliche Zugänge zum Thema. Sie greifen Ansätze aus dem Bereich der Stilistik, der Sozio-/Variationslinguistik und der Schriftlinguistik auf und beleuchten das Form- und Funktionsspektrum des Andersschreibens. Deutlich wird, dass das Andersschreiben vielgestaltig ist. Es ist keineswegs nur ein ästhetisches Spiel, sondern erfüllt verschiedene Funktionen, dient etwa der Sprach- und Erkenntniskritik sowie der sozialen oder politischen Positionierung. Ferner können Andersschreibungen Aufschluss über (Schrift-)Sprachwandelprozesse geben. Reihe Philologische Studien und Quellen (PhSt) - Band 236.

"Dire le silence présente l'évolution des discours sur la langue en Acadie de 1867 à 1970 en analysant, d'une part, des textes parus dans les deux principaux journaux publiés en Acadie pendant cette période - Le Moniteur acadien et L'Évangéline - et, d'autre part, des entretiens menés auprès de cinq cents francophones des provinces maritimes. L'objectif est de retracer les sources de l'insécurité linguistique, très présente en Acadie, et de proposer une archéologie du silence acadien - la peur de se dire. L'ouvrage s'interroge sur les critères qui servent à délimiter les catégores « francophones, vrais francophones, non francophones » et les idéologies sociales et surtout politiques qui les sous-tendent. C'est aussi à partir de son propre parcours personnel et professionnel que l'autrice prend acte de la mémoire collective qui l'a forgée, mémoire qui se révèle à même les discours des périodes retenues. Ces discours ont façonné les manières d'agir et de penser des francophones vivant en périphérie, et contribué à l'éstablishment de catégories sociales liées à des phénomènes d'inclusion et dexclusio. L'étude fait ressortir les éléments, tels que l'accent et le vocabulaire, qui permettent de définir celles et ceux qui sont considéré-es comme des locutrices et des locuteurs légitimes et celles et ceux qui ne le sont pas."--Back cover