Holdup, unvollständige Verträge und multinationale Unternehmen
In: Handel und Wettbewerb auf globalen Märkten, S. 335-349
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In: Handel und Wettbewerb auf globalen Märkten, S. 335-349
Governments may draft contracts with market agents for allocating subsidies and pursuing specific policy goals. Contract enforcement via binding commitments is difficult, however, when exogenous (environmental) and endogenous (behavioural) risks interact. Analyzing the old debt compromise in east German housing, it results that a sophisticated design of contractual incompleteness may provide a reasonable safeguard against opportunistic behaviour. Yet it involves considerable costs and still does not guarantee that policy goals are achieved. The crucial policy question is if contracts can be drafted without creating a one-sided holdup potential or if governments should not co-operate with market agents but commit to policy rules.
BASE
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 41, Heft 1, S. 181-206
ISSN: 0340-1758
World Affairs Online
In: Schriften der Vereinigung für Rechtssoziologie 28
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft Bd. 2420
In: Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge 190
In: Wirtschaft
Diese Arbeit befasst sich mit der Betrachtung klassischer sowie neuerer Ansätze zur Überwindung von Ineffizienzen, die aus unvollständigen Arbeitsverträgen resultieren. Die neoklassische Arbeitsmarkttheorie geht von einem kompetitiven Umfeld aus, bei dem Arbeitsangebot und -nachfrage und somit Lohn und Beschäftigung langfristig zu einem stabilen, markträumenden Gleichgewicht finden. Jeder Arbeitnehmer, der bereit ist zu den vorherrschenden Konditionen Arbeit anzubieten, wird eine Beschäftigung finden. Langfristig tendiert der Markt zur Vollbeschäftigung. Die unfreiwillige Arbeitslosigkeit wird nach dieser Theorie durch Staatseingriffe, hohem Gewerkschaftsgrad und Branchenumstrukturierungen bedingt. Kritiker dieser Theorie sehen dabei einen wichtigen Aspekt vernachlässigt. Verträge zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind meist in hohem Grade unvollständig. Sie regeln die Entlohnung, Sozialleistungen, Arbeitszeit u.ä.. Der eigentliche Anlass für das Zustandekommen eines Arbeitsvertrages, nämlich die Leistung des Arbeitnehmers, wird meist nur sehr ungenau spezifiziert. Der Arbeitnehmer hat innerhalb dieser Vertragsschranken häufig einen hohen diskretionären Entscheidungsspielraum. Hieraus ergibt sich unmittelbar die Prinzipal-Agenten-Problematik. Der Arbeiter hat die Möglichkeit, seinen Freiraum sowohl zur Steigerung des Leistungsniveaus wie auch zur Bummelei zu nutzen. Zudem sind die Leistungen des Arbeitnehmers zwar häufig für beide Parteien beobachtbar, aber weder vertraglich bestimmbar noch gegenüber einer dritten Partei verifizierbar. Der Arbeitgeber versucht diese Unsicherheit der Leistungsimplementierung mit den ihm zur Verfügung stehenden, geeigneten Instrumenten zu überwinden. Klassische Arbeitsmarktmodelle gehen seit mehr als 100 Jahren ausschließlich von egoistischen Akteuren aus. Der sog. homo oeconomicus ist ein vollständig rationales Wesen, das ständig bemüht ist, seinen eigenen Nutzen durch optimale Wahl seiner Entscheidungsvariablen zu maximieren. Unter der Annahme dieses Menschentypen wurden diverse Modelle entwickelt, die anhand von Effizienzlöhnen den Arbeitnehmer zu einer effizienten Leistungserbringung disziplinieren sollen. In den letzten zwei Jahrzehnten kündigte sich in den Wirtschaftswissenschaften durch die Berücksichtung eines neuen Menschentyps ein Paradigmenwechsel an. Kooperatives und loyales Verhalten des Arbeitnehmers lassen sich weder erzwingen noch vertraglich fixieren. Durch Zahlung höherer Löhne ex-ante erwartet der Arbeitgeber, dass dieser Vertrauensvorschuss mit erhöhter Arbeitsanstrengung belohnt wird. Diese psychologischen Erwägungen sind unter dem homo oeconomicus irrelevant. Zahlreiche experimentelle Studien ergaben, dass die Annahme des rein egoistischen Menschenbildes in bilateralen Arbeitsbeziehungen oftmals nicht zutreffend ist bzw. unter Berücksichtigung sozialer Präferenzen die Resultate klassischer Modelle in Frage stehen. Gemäß dem neueren Ansatz wird die Festlegung des Lohnes nicht allein durch Angebot und Nachfrage, sondern auch aufgrund psychologischer Überlegungen determiniert. Die Intention dieser Arbeit ist die Analyse, ob Instrumente, welche sich unter egoistischen Individuen theoretisch als effizient erweisen, bei der Modifikation des Menschenbildes weniger effizient oder sogar kontraproduktiv wirken können. Dies könnte einen entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung des Arbeitsvertrages sowie auf weitere Komponenten der Vertragsbeziehung, wie etwa dem Lohnfindungsprozess, haben. Obwohl 77% aller Arbeitsverträge Tarifverträge sind, werden in 76% aller Unternehmen individuelle Lohnvereinbarungen über Einzelverträge getroffen. Der Einfluss der Variation der Präferenzannahmen sowie die Ineffizienzen aus unvollständigen Arbeitsverträgen lassen sich auf individueller Ebene deutlicher veranschaulichen. Deshalb beschäftigt sich diese Arbeit mit der individuellen Vertragsgestaltung. Kollektive Verträge werden dabei nicht berücksichtigt. Im folgenden Kapitel werden die wesentlichen Vor- und Nachteile einer Unternehmensökonomie im Vergleich zu der Marktökonomie gegeneinander abgewogen. Dies soll dem Leser verdeutlichen, warum es effizienter sein kann, Transaktionen in einem Unternehmen anstatt am Markt zu vollziehen. Darauf aufbauend folgt in diesem Kapitel die ökonomische und rechtliche Begründung von Arbeitsverträgen innerhalb von Unternehmen. Im dritten Kapitel werden zunächst die traditionellen Begründungen und anschließend die neuen Erklärungsansätze für unvollständige Arbeitsverträge erläutert. Die von der klassischen Theorie propagierten Ineffizienzen, die sich aus der Existenz unvollständiger Arbeitsverträge ergeben, sind – wie im vierten Kapitel analysiert wird – stark von den Präferenzannahmen abhängig. Es wird theoretisch und empirisch gezeigt, dass sowohl die Wahl als auch die Wirkung der Instrumente stark von dem unterstellten Menschenbild abhängig sind. Je realistischer das Verhalten der Individuen modelliert wird, desto wirkungsvollere Prognosen können getroffen werden. Dabei wird insbesondere auf die Durchsetzbarkeit der gewünschten Leistungen, das Investitionsverhalten und die Vertragsgestaltung eingegangen. Abschließend folgt eine kritische Würdigung der Ergebnisse dieser Arbeit.
"Rational Choice" in multiplen Kontexten - Rationale Akteure in Ungewissheitsumgebungen - Netzwerkmoral - Ökonomisches Wissen zwischen Entscheidung und Kontext - Modernes Vertrauen - Wieviel Soziologie enthält die Institutionenökonomik? - Skizze zu einer synthetischen Theorie der Ökonomie - Das Neue - Über die Differenz von Versprechen und Vertrag - Moral als Ressource - Transaktion, Kooperation, Kommunikation
In: Working papers in economics and econometrics 365