In: Zeitschrift für Hochschulrecht, Hochschulmanagement und Hochschulpolitik: zfhr ; das Fachmagazin für Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten und postsekundäre Bildungseinrichtungen, Band 15, Heft 2, S. 52-62
Wissenschaftliche Mitarbeiter bilden die größte Gruppe des wissenschaftlichen Personals an deutschen Universitäten. Ihre Tätigkeiten in Forschung und Lehre sind vielfältig. Sie empfinden eine starke Verbundenheit mit ihrem Fach und sind trotz ihrer unsicheren Arbeitssituation zufrieden: Sie arbeiten unter einem Sonderarbeitsgesetz, fühlen sich durch befristete Beschäftigung belastet und haben kaum Bindung zu ihrer Universität als Arbeitgeber. Freya Gassmann zeigt, wie sich diese unsicheren und widersprüchlichen Beschäftigungsbedingungen auf die Karriere und das Privatleben wissenschaftlicher Mitarbeiter auswirken.
Während die Bildungskorruption in westlichen Gesellschaften eher eine Randerscheinung darstellt, ist sie in Russland scheinbar allgegenwärtig. Die vorliegende Studie befasst sich mit der Empfänglichkeit des russischen Hochschulsystems für korrupte Praktiken. Die spezifischen Ursachen und Formen von Korruption im russischen Hochschulwesen werden anhand empirischer Daten herausgearbeitet. Da dieser Themenkomplex nicht nur in der russischen, sondern auch in der internationalen wissenschaftlichen Forschung bisher kaum Beachtung findet, liegt nur wenig Datenmaterial vor. Aus diesem Grund wurden für diese Untersuchung empirische Daten in drei russischen Städten erhoben. Angesichts der Komplexität und Dynamik, durch welche sich das russische Hochschulsystem gegenwärtig auszeichnet, erhebt dieser Querschnitt jedoch keinen Anspruch auf Repräsentativität oder die vollständige Erfassung der Problematik. Vielmehr wird der Fokus auf einzelne Akteure gelegt und primär die Ebene der Alltagskorruption zwischen Universitätsmitarbeitern und Studierenden bzw. deren Eltern untersucht. Ziel ist es, die Motive zu benennen, die zu korrupten Handlungen führen und die Formen zu beschreiben, in denen sich die Korruption konkret an Hochschulen manifestiert. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der Mittel zur Bekämpfung von Korruption im russischen Hochschulwesen aufzeigt. (ICI2).
The objective of this study is to examine the conditions of higher education and the reform of doctoral graduation in Uzbekistan. The current system operates under strict government control. The President, the Supreme Attestation Commission at the Cabinet of Ministers regulating and monitoring academic graduation, and the relevant ministries fully determine the operation of the higher education and research institutions. State control leaves little room for academic selfrule or self-responsible university education. The teaching obligations of university staff fill the entire working day. This situation makes it almost impossible for university teachers to pursue an individual research agenda. The university system is chronically underfinanced. Technical equipment, library and information technology are not up to international standards, salary is comparably low providing few incentives for young researchers. The Uzbek Academy of Sciences serves as the main pillar of fundamental and applied research in the country. In 2013, doctoral graduation moved from a Soviet-style two-tier system including a PhD and a doctor of science degree to a more anglo-saxonian one-tier PhD system. The new President of Uzbekistan Shavkat Mirziyoyev announced to return to a two-tier system by July 2017 and intends to notably raise the level of international cooperation of Uzbek academic institutions. ; Das Ziel dieser Studie besteht in einer Analyse der Bedingungen der Hochschulausbildung und der Reform der Promotionsverfahren in Usbekistan. Das derzeitige System arbeitet unter strenger Kontrolle der Regierung. Der Staatspräsident, die Oberste Attestierungskommission beim Ministerrat, die die wissenschaftlichen Abschlüsse reguliert und überwacht, und die zuständigen Ministerien bestimmen vollständig die Arbeit der höheren Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Staatliche Kontrolle wird auf eine Weise ausgeübt, die wenig Raum für akademische Selbstbestimmung oder selbstverantwortliche universitäre Ausbildung lässt. Die Lehrverpflichtungen der Universitätsmitarbeiter füllen den gesamten Arbeitstag. Dieser Umstand macht es den Dozenten nahezu unmöglich, eine individuelle Forschungsagenda zu verfolgen. Das Universitätssystem ist chronisch unterfinanziert; die technische Ausrüstung, Bibliotheken und Informationstechnologien entsprechen nicht den internationalen Standards, die Gehälter sind vergleichsweise niedrig und bieten Nachwuchswissenschaftlern wenig Anreize. Die usbekische Akademie der Wissenschaften stellt die Hauptsäule der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung im Land dar. Im Jahr 2013 wurde das zweistufige Promotionssystem der Sowjetära, das eine Promotion und eine Habilitation (Doktor der Wissenschaften) umfasste, auf ein angelsächsisches, einstufiges System umgestellt. Der neue Präsident der Republik Usbekistan Shavkat Miriyoyev kündigte an, im Juli 2017 zu einem zweistufigen System zurückzukehren und den Umfang der internationalen Zusammenarbeit usbekischer Wissenschaftseinrichtungen deutlich zu steigern.