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m Jahr 2012 kam der Film »Fetih 1453« in die türkischen Kinos. Das Heldenepos um den 18-jährigen Sultan Mehmed II., dessen Truppen die oströmische Hauptstadt einnahmen, war unter Einsatz neuester Computertechnik, Animationen und vielerlei Effekten hergestellt worden. Der Kinostart in Istanbul war – damit die geschichtsträchtige Symbolik sich auch jedem Türken deutlich erschließe – um 14.53 Uhr. Der Film entwickelte sich rasch zum Kassenschlager. Er war nicht nur der teuerste in der Türkei jemals gedrehte Film – seine Produktionskosten beliefen sich auf 17 Mio. US-Dollar –, sondern zog auch die meisten Besucher an.

Aus technischer Sicht werden mit der zunehmenden Verfeinerung der Satelliten und Empfangsanlagen staatliche und topographische Grenzen keine Hindernisse mehr für die Verbreitung von Rundfunkprogrammen darstellen. Es ist deshalb Aufgabe der Politik, die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, auf deren Grundlage die kulturelle Vielfalt der grenzüberschreitenden Massenkommunikation in Europa so gewahrt wird, daß sie nicht in einen grenzenlosen Massenkonsum entartet. (SWP-Fra)

Die sich abzeichnenden Entwicklungstendenzen der "Neuen Medien" geben zu der Befürchtung Anlaß, daß durch die fortschreitende Kommerzialisierung und durch Konzentrationsprozesse im Medienbereich die europäischen kulturellen Traditionen und die Informations- und Meinungsvielfalt empfindlich beeinträchtigt werden. Somit ist es zur Aufgabe verantwortungsvoller Politik geworden, dieser drohenden Fehlentwicklung durch die Schaffung geeigneter rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen etwa in Form einer europäischen Rundfunkordnung entgegenzuwirken. (KM)

Thema der Diskussionsrunde ist der Einfluß der Medien, insbesondere des Fernsehens auf die politischen Einstellungen und damit auf die politische Entwicklung und den gesellschaftlichen Wandel. Dabei wird bespielhaft die Rolle des Fernsehens während der revolutionären Veränderungen in der DDR und während der revolutionären Veränderungen hinsichtlich der europäischen Integration vorgestellt. Zusammenfassend wird festgestellt, daß das Fernsehen "vor allem in kritischen Phasen, wenn gesellschaftliche Entwicklung sozusagen reif" ist, starken Einfluß hat und "enorme Schrittmacherfunktionen" übernehmen kann. Während der Einfluß des Fernsehens z.B. vor den Wahlen groß sein kann, ist er nicht mit dem Einfluß auf gesellschaftlichen Wandel gleichzusetzen.(PT)