Ein anderer Blick auf die Subprime Krise
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 38, Heft 4, S. 561-568
ISSN: 2700-0311
Die sogenannte "Subprime-Krise" reflektiert eine fundamentale Krise des Wohnungswesens: die Unfähigkeit des Marktes, einer großen Anzahl von Amerikanern angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das Einkommen der Privathaushalte ist zu niedrig und die Gewinnerwartungen des privaten Wohnungsmarktes sind zu hoch. Der Staat reagierte hierauf mit Programmen, die an beiden Polen dieses Widerspruchs festzuhalten suchten: er förderte privates Wohneigentum auf dem privaten Wohnungsmarkt für Niedrigverdiener. Eine Reregulierung dieses Marktes oder Reparaturmaßnahmen wie die Entlastung von in Schwierigkeiten geratenen Hausbesitzern löst das Problem jedoch nicht. Ein radikaler Wandel muss her. Gebraucht wird eine Aufklärungskampagne, die die Grenzen von Wohneigentum und mögliche Alternativen aufzeigt. Die Kluft zwischen den Kosten des Wohnens und der Zahlungsfähigkeit muss mit öffentlichen Mitteln überbrückt werden, bis adäquate Einkommen gesichert sind. (ICEÜbers)