Prognosen des Sozialverhaltens
In: Prognose und Politik, S. 89-100
Der Autor stellt in seinem Beitrag Prognosen des Sozialverhaltens als "Fortschreibung einer möglichst theoriegeleiteten Erklärung bisherigen Verhaltens in Zukunft" dar. Zur Erklärung dienen sowohl sozialstrukturelle als auch sozialpsychologische Ansätze. Die Probleme bei der Erstellung von Prognosen des Sozialverhaltens werden im folgenden am Beispiel des Wahlverhaltens und des Umweltverhaltens dargestellt. Schwerpunkte bei der Untersuchung des Wahlverhaltens sind die Erklärung der Nichtwahl, der Auswahl, des wechselnden Wahlverhaltens und des extremen Wahlverhaltens. Für das Umweltverhalten wird näher auf Methodenfragen eingegangen, insbesondere das Instrument der repräsentativen Befragung. Damit werden vor allem die hinter dem Verhalten stehenden Motive ergründet. Beispielhaft werden Ergebnisse aus den Bereichen Auto und Umwelt und Abfallentsorgung dargestellt, die beweisen, daß die Regierung bei der Einforderung umweltgerechten Verhaltens immer hinter den Möglichkeiten geblieben ist, die die Bevölkerung angezeigt hat. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß mit dem vorhandenen Instrumentarium zumindest mittelfristige Verhaltensprognosen im Sinne der Akzeptanz staatlicher Maßnahmen machbar sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Einflußvariablen überschaubar und die Ansprüche an die Prognose nicht zu differenziert sind. (psz)