Sozialkosten in der Industriegesellschaft
In: Die ökosoziale Frage: Alternativen zum Sozialstaat
Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Sozialkosten und ihre Größenordnungen in der Industriegesellschaft, also jene direkten und indirekten Verluste, die Drittpersonen oder die Allgemeinheit als Folge einer uneingeschränkten wirtschaftlichen Tätigkeit zu tragen haben. Befaßt wird sich mit den Sozialkosten der Luftverunreinigung, der Wasserverschmutzung, der arbeits- und umweltbedingten Gesundheitsschädigung, der Ressourcennutzung, der Arbeitlosigkeit, des technologischen Wandels, der falschen Standortwahl und der Überkonzentration in Ballungsräumen, der geplanten Verkürzung der Lebensdauer von Gütern, der Verkaufsförderung und des ruinösen Wettbewerbs. Nach der Erläuterung des vom Autor gewählten Kostenbegriffs wird die politische Bedeutung der Folgekosten industriegesellschaftlicher Produktion analysiert. Ziel ist es, die einzel- und gesamtwirtschaftliche Bilanzierung privater Kosten und Erträge durch die Bilanzierung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgebelastungen des Produktionsprozesses zu ergänzen. Auf dieser erweiterten Informationsgrundlage könnte dann eine Wirtschaftspolitik die ökonomischen, humanen, sozialen und ökologischen Belange miteinander versöhnen. (GF)