Der Einsatz sog. "Social Bots" durch politische Parteien wird vor allem im Zusammenhang mit Wahlen diskutiert. Diese Form der Automatisierung ermöglicht es den Parteien, Meinungen praktisch unbegrenzt und auch unerkannt zu verbreiten. Mit den daraus resultierenden verfassungsrechtlichen Fragen, aber auch dem einfachrechtlichen Ordnungsrahmen, der für einen Social-Bot-Einsatz politischer Parteien besteht, setzt sich die Arbeit auseinander. Zugleich wird der Parteienwettbewerb betrachtet und untersucht, inwiefern eine Kontrolle durch die Parteien selbst zur Sicherung des Parteienwettbewerbs möglich ist. Dabei werden sowohl die Möglichkeiten de lege lata als auch verschiedene Ausgestaltungsmöglichkeiten de lege ferenda aufgezeigt.
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Welchen Einfluss können Social Bots auf die politische Meinungsbildung ausüben? Was ist heute technisch machbar? Und wie lassen sich Social Bots erkennen und verhindern? Social Bots sind Computerprogramme, die darauf ausgerichtet sind, in sozialen Netzwerken, beispielsweise auf Facebook oder Twitter, maschinell erstellte Beiträge zu generieren, um Diskurse zu beeinflussen bzw. zu manipulieren. Die TA-Vorstudie bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik von Social Bots, Anwendungsfelder und Anwender, Verbreitung sowie tatsächliche und angenommene Risiken. Darüber hinaus wurden der momentane Kenntnisstand zum tatsächlichen Ausmaß des Einsatzes von Social Bots und ihren Wirkungen dargestellt. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage nach den potenziellen Gefahren von Social Bots, die aus einer möglichen Manipulation politischer Diskussionen und Trends in sozialen Netzwerken oder der Beeinflussung des Kaufverhaltens von Personen resultieren. Das Horizon-Scanning bietet eine leicht verständliche Einführung in das Thema Social Bots und deren zukünftige Einflusspotenziale und Einsatzmöglichkeiten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Inhalt Zusammenfassung 7 I. Einführung 9 II. Definition und Eigenschaften von Social Bots 11 III. Literatur- und Quellenanalyse zu Social Bots 19 1. Social Bots in wissenschaftlicher Literatur und Presse 19 2. Web-of-Science-Analyse 21 IV. Social Bots Insights 27 V. Thesen 29 1. Einfluss und Wirksamkeit von Social Bots 30 1.1 Beispiele für den Einsatz von Social Bots und deren Wirksamkeit 30 1.2 Einsatzgebiete 33 1.3 Prämissen für die Beeinflussung politischer Entscheidungsprozesse 36 2. Zukünftige Einflusspotenziale und Einsatzmöglichkeiten von Social Bots 40 2.1 Einflusspotenzial auf politische Prozesse 40 2.2 Einflusspotenzial auf wirtschaftliche Prozesse 44 2.3 Einflusspotenzial auf die IT-Sicherheit 45 2.4 Einflusspotenzial auf Geschäftsmodelle von sozialen Netzwerken 47 2.5 Einflusspotenzial von Social Bots auf das Internet insgesamt 49 2.6 Positive ...
Digitale Diskursräume eröffnen nicht nur Partizipationschancen. Sie sind auch Forum für Desinformationskampagnen und manipulative Verhaltensweisen. Paradigmatisch für diese Ambivalenz steht das Phänomen der Social Bots. Dabei handelt es sich um automatisierte Profile in sozialen Netzwerken, die unter Vortäuschung einer menschlichen Identität am Kommunikationsprozess teilnehmen. Aus verfassungsrechtlicher Perspektive verdeutlichen Social Bots die normativen Konfliktlinien, die der "digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit" mit sich bringt: Einerseits verdient auch automatisierte und anonyme Kommunikation grundsätzlich den Schutz der Meinungsfreiheit. Gleichzeitig verzerren Social Bots die öffentliche Meinungsbildung und stehen damit im Konflikt mit dem Prinzip kommunikativer Chancengleichheit. Paul Dürr entwickelt dogmatische Lösungskonzepte, um die Risiken digitaler Manipulationsformen verfassungsrechtlich abzubilden und Regulierungsinitiativen angemessen zu bewerten
Automatisierte Profile (sog. Social Bots) manipulieren die öffentliche Meinungsbildung in sozialen Netzwerken. Paul Dürr befasst sich mit diesem konfliktträchtigen Thema aus einer verfassungsrechtlichen Perspektive. Er entwirft einen normativen Rahmen, um die Risiken digitaler Manipulation für das demokratische System abzubilden und geeignete Regulierungskonzepte zu entwickeln.
Der Kurznachrichtendienst Twitter erhielt in den vergangenen Jahren eine wachsende Aufmerksamkeit durch Politik, Medien, Wissenschaft und Gesellschaft – als Sprachrohr politischer und wirtschaftlicher Eliten sowie Brennglas gesellschaftlicher Debatten. Da Twitter für die Wissenschaft eine einfach und kostengünstig zugängliche Datenquelle ist, basiert eine stark wachsende Zahl an Studien auf Twitter-Daten. Das Analysespektrum reicht dabei von der Kommunikation auf Twitter während politischer Unruhen über die versuchte Beeinflussung von Meinungen durch die Verbreitung von Fake News, Verschwörungstheorien und Hate Speech bis hin zur Früherkennung von Pandemien. Dabei bedarf es einer kritischen Betrachtung der Eignung von Twitter-Daten für einige Anwendungsfälle: Die eingeschränkte Repräsentativität und Datenqualität erlauben häufig keine zuverlässigen Aussagen über gesellschaftliche Phänomene, vorherrschende Meinungen und Themen. Ein Problem stellen in diesem Zusammenhang Social Bots dar, die nicht nur die Glaubwürdigkeit von Nutzern und Aussagen unterminieren, sondern zudem das aggregierte Meinungsbild auf Twitter verzerren können. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind jedoch widersprüchlich: Während manche Studien umfassende Bot-Aktivitäten, vor allem im Kontext von Wahlen, nachweisen, stufen andere Forschende die Bedeutung von Social Bots im politischen Kontext unkritisch ein. Es stellt sich daher die Frage nach dem Ausmaß der Aktivität von Social Bots auf Twitter im politischen Kontext und deren tatsächlicher Relevanz. Die hier vorliegende Arbeit nähert sich dieser Frage anhand dreier theoretischer und methodischer Beiträge. Nach einer allgemeinen theoretischen und methodischen Diskussion der wissenschaftlichen Eignung von Twitter-Daten wird das Ausmaß von Bot-Aktivität anhand eines mehrstufigen Ansatzes zur Bot-Identifikation, basierend auf einer Nahduplikat-Analyse und einer manuellen Untersuchung, ermittelt und diskutiert. Die beiden Studien, die die Bundestagswahl 2017 und die Europawahl 2019 abdecken, ...
Immer öfter kommuniziert Software mit und für uns. Bots übernehmen oft unbemerkt komplexe Aufgaben und virtuelle Assistenzen verarbeiten die gesprochene Sprache. Die Technologieentwicklung gestattet uns mittlerweile, die Dienste von digitalen, oftmals sprachbasierten Assistenzsystemen in unseren Alltag zu integrieren. Besonders im Bereich der politischen Propaganda und Public Relations sind Social Bots seit einiger Zeit zu zweifelhafter Berühmtheit gelangt. Eingesetzt als Instrument zur Meinungsmache verbreiten sie automatisiert Nachrichten in sogenannten "sozialen" Netzwerken. Der interdisziplinär ausgerichtete Band befasst sich mit dieser Thematik und sucht nach Antworten auf Fragen wie die folgenden: Wie können wir die Interaktion mit künstlichen Intelligenzen von jener mit Menschen unterscheiden? Inwieweit ist das wichtig? Was bedeutet diese Entwicklung für das Alltagsleben und für den Bereich der Kommunikation? Welche Bedeutung hat der verbreitete Einsatz von Bots als neue Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine
Social Bots werden im Wesentlichen dafür eingesetzt, Diskussionen inhaltlich zu verzerren sowie die Bedeutung von Themen oder die Popularität von Personen und Produkten zu beeinflussen. Sie bergen das Potenzial, die politische Debattenkultur im Internet durch die massenhafte Verbreitung von (Falsch-)Nachrichten zu verändern und durch eine »Klimavergiftung« das Vertrauen in die Demokratie zu untergraben. Das noch junge Phänomen Social Bots wurde bislang insbesondere auf der Plattform Twitter nachgewiesen. Die tatsächliche Wirkung auf die (politische) Willensbildung ist bislang kaum belegt. Die technischen Enttarnungsmöglichkeiten hinken der schnellen Weiterentwicklung der Social Bots ...
Intro -- Inhalt -- »Wenn Maschinen Meinung machen« – Schauplätze des Wandels -- Wenn Maschinen Meinungen machen – Social Bots und Manipulationen -- Das einzig beste Kartoffelgratin – Wenn Menschen technisch werden -- Privatsphäre im Netz – von den Spuren, die wir online hinterlassen (müssen) -- Stranger than Fiction – von der Dampf-maschine zum gläsernen Bürger: Dystopien als Spiegel gesellschaftlicher Ängste -- Big Data im öffentlichen Diskurs – und privaten Selbstgespräch -- Wir müssen es selbst besser machen –die Welt des Silicon Valley im Spiegel unserer Konflikte -- Aufzeichnungen aus der Echokammer –Leben in personalisierten Welten: Sind wir noch demokratiefähig? -- Erster Teil: Die Echokammer1 -- Zweiter Teil – Die Welt da draußen -- Von Fake News und Glaubwürdigkeitsproblemen: Auf der Suche nach Qualität im Journalismus -- Lasst uns wieder leiser werden – vom Umgang der Medien mit Trump & Co. -- Unabhängig – oder gezielt durchgestochen? Wie der Journalismus mit einem veränderten Whistleblowing umgehen muss -- Was Roboter heute schon besser können: Die künstliche Intelligenz in Kommunikation und Meinungsmache -- Warum die Massenmedien am Ende sind –ein persönlicher Abschied -- Der Lokaljournalismus – noch zu retten? -- Glaubwürdigkeit wird zur Währung – Wer das Zeug hat, die Debatten zu bestimmen -- Die Gatekeeper sind weg –eine Welt ohne Journalismus -- Anmerkungen -- Die Autorinnen und Autoren
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Computational propaganda can take the form of automated accounts (bots) spreading information, algorithmic manipulation and the spread of fake news to shape public opinion, amongst other methods. These techniques are being used in combination with the analysis and usage of large data sets of information about citizens held by corporations and governments. This form of propaganda is spreading to countries all over the world, most notably during the 2016 US presidential elections and the run-up to the UK's referendum to leave the European Union (Brexit). This working paper examines the use of computational propaganda in Brazil, the largest country in Latin America and a critical part of the global internet. This examination takes the form of the study of three recent cases of the use of computational propaganda in Brazil: the 2014 presidential elections, the impeachment of former president Dilma Rousseff and the 2016 municipal elections in Rio de Janeiro. It examines the legal framework governing the internet and the electoral process online, particularly how this process relates to computational propaganda. In addition, it seeks to understand how bots are involved in multifarious economic and political themes, and in ongoing debates in the country about corruption, privatization, and social and economic reform. Through a collection and analysis of hashtags related to major investigations into corruption in politics, as well as to proposed reforms to the social support systems and protests related to them, the working paper identifies bots that are involved in these debates and how they operate. Finally, it looks at potential responses to this kind of propaganda, from legal, technical and organizational perspectives, as well as at some indications of future trends in the use of these techniques in Brazilian society and politics.