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Stickstoffauswaschung als umweltrelevanter Wirkungspfad beim Anbau von Silomais und Zuckerrüben in unterschiedlichen Fruchtfolgen mit Winterweizen
In: Sugar industry, p. 767-774
An zwei Standorten (Aiterhofen, Bayern, DE; Harste, Niedersachsen, DE) wurde anhand von Feldversuchen in den Jahren 2012–2014 untersucht, welche Unterschiede sich in der Stickstoff(N)-Bilanz, dem mineralischen N-Vorrat (Nmin) im Boden vor Winter und der N-Auswaschung zwischen Silomais und Zuckerrüben ergaben. Weiterhin wurden der Einfluss des Anbaus von Winterweizen und Senf sowie der Gestaltung der Fruchtfolge bewertet. Für Silomais ergaben sich N-Bilanzen von –35 bis 9 kg N ha–1, die der Zuckerrüben waren mit –21 bis 32 kg N ha–1 höher. Alle untersuchten Fruchtfolgen erreichten im dreijährigen Mittel eine N-Bilanz <30 kg N ha–1, wobei Silomais in der Fruchtfolge zur Senkung des dreijährigen Mittels führte. Die N-Auswaschung, modelliert mit dem Modell NDICEA, zeigte die höchsten Werte in der Fruchtfolge (Senf-) Silomais-Zuckerrüben-Winterweizen (62 kg N ha–1 3a–1). Unter Silomais und Zuckerrüben waren die Auswaschungen generell geringer. Auswaschungen unter Winterweizen und Senf traten vornehmlich über Winter auf. Die Ergebnisse zeigten, dass sich die N-Bilanz und der Nmin-Vorrat im Boden vor Winter nur bedingt als Indikatoren für das Auswaschungsrisiko eignen.
Die Zuckerrübe als Energiepflanze in Fruchtfolgen auf hoch produktiven Standorten – eine pflanzenbaulich/ ökonomische Systemanalyse
In: Sugar industry, p. 117-127
Das Verbundprojekt untersucht Fruchtfolgen mit und ohne Zuckerrüben (ZR) bzw. Silomais (SM) in Kombination mit Winterweizen (WW). Produktionsziel für ZR und SM ist Biogas, für WW Backweizen. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen Anbau von Energiefrüchten in abwechslungsreichen Fruchtfolgen abzuleiten. Hierzu werden Erträge, Krankheiten und Schädlinge, Pflanzenschutzmitteleinsatz, N-Bilanz, Humusreproduktion, Bodenstruktur, Energie- und Treibhausgasbilanz, Umweltwirkungen, einzelbetriebliche Wettbewerbsfähigkeit sowie betroffene Agrarmärkte und Standortvorzüglichkeiten bewertet. Datengrundlage bilden vier mehrjährige Feldversuche an drei hoch produktiven Standorten in Deutschland (Harste, Straubing, Etzdorf). Erste Auswertungen (2011, 2012) zeigten hohe Methanhektarerträge (Harste und Straubing) und Netto-Energiegewinne (nur Straubing) aus ZR (6870 Nm3 ha–1 a–1 bzw. 279 GJ ha–1 a–1). Diese lagen jedoch unter denen von SM (8259 Nm3 ha–1 a–1 bzw.
323 GJ ha–1 a–1). Erste Bodenstrukturuntersuchungen (nur Harste, 2012) zeigten ungünstigere Verhältnisse (z.B. Luftkapazität) in der Oberkrume unter Daueranbau von ZR und SM im Vergleich zum WW-Daueranbau. Ertragsschwankungen zwischen Untersuchungsjahren sowie Fruchtfolgen bedürfen weiterer Untersuchungen und detaillierter betriebswirtschaftlicher Bewertungen. In einer bundesweiten Analyse wurde ein ca. 1 Mio. ha hohes, bislang nicht für den ZR-Anbau genutztes Flächenpotenzial für den Anbau von ZR zur Biogasproduktion deutlich.
Modelling Regional Maize Markets for Biogas Production in Germany : The Impact of Different Policy Options on Environment and Transport Emissions
The production of biogas is considered to be a promising candidate for a sustainable energy mix. Accordingly, Germany's Renewable Energy Act (EEG) promotes electricity production from biogas along with other renewable energies. While overall benefits are seen in terms of climate protection and increased employment in rural areas, for example, biogas production (mainly from maize in Germany) also has the potential to create negative environmental effects on a regional scale. This can be caused by the production of monocultures and increasing transport volumes, to cite two prominent examples. To assess environmental effects arising from bioenergy policies, different types of agricultural models have been applied to determine the effects on competition for primary factors. Generally, these models do not however capture the demand side for crops with high transportation costs such as maize. The production of biogas is considered to be a promising candidate for a sustainable energy mix. Accordingly, Germany's Renewable Energy Act (EEG) promotes electricity production from biogas along with other renewable energies. While overall benefits are seen in terms of climate protection and increased employment in rural areas, for example, biogas production (mainly from maize in Germany) also has the potential to create negative environmental effects on a regional scale. This can be caused by the production of monocultures and increasing transport volumes, to cite two prominent examples. To assess environmental effects arising from bioenergy policies, different types of agricultural models have been applied to determine the effects on competition for primary factors. Generally, these models do not however capture the demand side for crops with high transportation costs such as maize. Coupling ReSI-M with RAUMIS, a partial supply model which depicts German agriculture based on regionally differentiated processes, adds regional market clearing for a robust impact assessment of biogas production. As a result, policy implications on land use of different policy settings are analysed in this thesis. Furthermore, ReSI-M simulates regionally differing CO 2 emissions from transports per kWh el (kilowatt hour electric), as well as the efficiency of subsidies for the policy scenarios. The results show that adding maize demand to an assessment of land use changes improves the representation of regional maize markets since regional demand characteristics such as transport costs and availability of inputs are taken into account. Simulation results indicate that under a scenario adopting feed-in tariffs according to the EEG 2004, less land for maize cultivation per kWh el is used and also less transport emissions are caused compared to the EEG 2008 and the counterfactual scenario. Furthermore, results point out differences in regional maize markets under the applied scenarios: under the EEG 2008 scenario, maize production increases in regions with high livestock densities, which therewith further intensifies maize production in regions where the production level is already high. Applying the counterfactual scenario shows that production increases in regions with low transport costs. However, under the EEG 2008 the greatest amount of energy from biogas is produced and most subsidies per produced kWh el are paid. The efficiency of subsidies is best in the counterfactual scenario, in which feed-in tariffs are paid independent of plant size and technology. Against these results, the thesis concludes with policy recommendations and suggestions for further research. The work provides a tool for policymakers to evaluate distinct regional demand levels for maize and its environmental impacts while the work also contributes to an ongoing political debate of the benefits and drawbacks of bioenergy production. ; Modellierung regionaler Maismärkte zur Biogasproduktion in Deutschland - Der Einfluss verschiedener Politikoptionen auf die Umwelt und Transportemissionen Die Produktion von Biogas wird als vielversprechende Option innerhalb eines nachhaltigen Energiemixes angesehen, und dementsprechend wird in Deutschland die Produktion von Biogas zusammen mit anderen erneuerbaren Energien durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert. Während Vorteile für den Klimaschutz und ländliche Entwicklung gesehen werden, birgt die Produktion von Biogas (in Deutschland hauptsächlich auf der Basis von Silomais) die Gefahr, negative Umwelteffekte wie beispielsweise den Anbau von Mais in Monokulturen und steigende Transportaufkommen auf regionaler Ebene zu verursachen. Zur Bewertung von Umwelteffekten, die durch unterschiedliche Bioenergiepolitiken entstehen, wurden verschiedene agrarökonomische Modelle angewandt, um Auswirkungen auf den Wettbewerb von Einsatzfaktoren zu erfassen. Diese Modelle bilden die Nachfrageseite von Pflanzen mit hohen Transportkosten, wie beispielsweise Silomais, jedoch nicht ab. Basierend auf der Standorttheorie und vor dem Hintergrund bestehender Standortmodelle, wird im Laufe der Dissertation ein neues Modell entwickelt, um Standorte und Größen von Biogasanlagen zu bestimmen und somit deren Maisnachfrage abzuleiten. Das Standortmodell ReSI-M (Regionalsiertes Standortinformationsmodell – Mais) ermöglicht es regionale Nachfrage-funktionen für Silomais als eine Funktion von Silomaispreisen und weiteren Erklärungsvariablen wie Transportkosten und wirtschaftliche Profitabilität von verschieden Biogasanlagentypen abzuleiten. Es simuliert Nachfragefunktionen für drei Politikszenarien: das EEG 2004, das EEG 2008 mit entsprechenden Einspeisevergütungen, und außerdem ein fiktives Szenario ("counterfactual scenario―), in dem Einspeisevergütungen unabhängig von Anlagengröße und –technologie gezahlt werden. Das letzere Szenario wird angewandt, um die EEG Szenarien mit einer Situation zu vergleichen, in welcher die resultierende Anlagenstruktur theoretisch einer kostenminimalen Lösung entspricht. Durch das Koppeln von ReSI-M mit RAUMIS, einem partiellen Angebotsmodell, das den deutschen Agrarsektor regional differenziert abbildet, wird eine regionale Markträumung einer Folgenabschätzung der Biogasproduktion hinzugefügt. Somit werden in dieser Dissertation Politikauswirkungen auf Landnutzung und resultierende Umwelteffekte analysiert. So werden mit ReSI-M regional unterschiedliche CO 2 Transportemissionen pro kWh el (Kilowattstunden elektrisch) und die Effizienz von Subventionen für die Politikszenarien simuliert. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Ergänzung der Maisnachfrage innerhalb einer Bewertung von Landnutzungsänderungen, die Abbildung von regionalen Maismärkten verbessert, da regionale Charakteristika auf der Nachfrageseite, wie Transportkosten und die Verfügbarkeit von Einsatzstoffen, berücksichtigt werden. Simulationsergebnisse weisen darauf hin, dass unter dem EEG 2004 Szenario die geringste Landfläche pro kWh el benötigt wird und weniger Transportemissionen im Vergleich zu dem EEG 2008 und dem fiktiven Szenario verursacht werden. Zudem stellen die Ergebnisse Unterschiede der regionalen Maismärkte bei den verschiedenen Szenarien heraus: unter dem EEG 2008 Szenario steigt die Maisproduktion vor allem in Regionen mit einer hohen Viehdichte an und verstärkt somit den Maisanbau in Regionen, wo er für den Futteranbau bereits hoch ist. Die Anwendung des fiktiven Szenarios zeigt, dass sich die Produktion in Regionen mit geringen Transportkosten ausdehnt. Dabei handelt es sich vornehmlich um Ackerbauregionen. Unter dem EEG 2008 wird jedoch die meiste Energiemenge produziert und die meisten Subventionen pro kWh el gezahlt. Die Effizienz der Subventionen ist hingegen im fiktiven Szenario am besten. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse, schließt diese Dissertation mit Politikempfehlungen und Vorschlägen für weiteren Forschungsbedarf. Die Arbeit stellt ein Instrument für Entscheidungsträger vor, das dabei hilft, unterschiedliche regionale Maismärkte und deren Umwelteffekte zu bewerten und trägt somit zu der aktuellen politischen Debatte über die Vor- und Nachteile der Förderung von Bioenergie bei.
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Investigations on the replacement of maize products in rations for dairy cows and fattening bulls
For different reasons as for example the occurrence of pests like Diabrotica virgifera there may be a shortage in availability of maize products for ruminant feeding. Therefore, different feeding studies on replacement of maize products in rations for dairy cows and fattening bulls were conducted as a part of the "Diabrotica research programme" set up by the federal government of Germany and the federal state of Bavaria. The main focus was set to on suitability of alfalfa as well as grass silage as a roughage source for dairy cows and fattening bulls. It is shown that partial replacement of maize silage by these products allows producing at high production level in Simmental cows and fattening bulls. A decisive advantage is the possibility to reduce the portion of protein concentrates like soybean or rape meal in the diets. Moreover, other beneficial aspects for ruminant feeding such as the high structural value of alfalfa silage are discussed. In ruminant feeding, corn is used as an energy rich dietary component. As a part of the programme a dairy cow feeding trial was conducted to evaluate whether replacement of corn by wheat is a promising possibility to reduce portion of maize products in ruminant diets. Results of the study demonstrate the limits of these feeding strategies, especially in maize silage based diets high in energy concentration and in the concentration of soluble carbohydrates. In these diets, concentrations of degradable starch and sugar are often near or above the maximum recommended amounts. For these reasons use of corn as a source of undegradable starch is preferable to the use of other cereals to prevent conditions that promote rumen acidosis.Key words: dairy cows, fattening bulls, roughage source, starch sourceUntersuchungen zum Ersatz von Maisprodukten in Rationen für Milchkühe und MastbullenZusammenfassungAus unterschiedlichen Gründen, wie zum Beispiel dem Auftreten von Schadorganismen wie Diabrotica virgifera, könnte Mais als Rinderfutter knapp werden. Deshalb wurden verschiedene Fütterungsversuche zum Ersatz von Maiserzeugnissen in Futterrationen für Milchkühe und Mastbullen im Rahmen des "Diabrotica-Forschungsprogramms" des Bundes und des Bundeslandes Bayern durchgeführt. Das Hauptaugenmerk lag auf Luzerne- und Grassilage als Raufutter für Milchkühe und Mastbullen. Es wurde festgestellt, dass ein teilweiser Ersatz von Silomais durch diese Erzeugnisse ein hohes Produktionsniveau bei Simmentalkühen und Mastbullen ermöglicht. Ein entscheidender Vorteil besteht darin, dass der Anteil an Proteinkonzentraten wie Soja- oder Rapsextraktionsschrot am Futter verringert werden kann. Außerdem werden weitere positive Aspekte bei der Rinderfütterung hohe Strukturwert von Luzernesilage diskutiert. Bei der Rinderfütterung wird Mais als energiereiche Nahrungsquelle verwendet. Im Rahmen eines Milchkuhfütterungsversuchs sollte festgestellt werden, ob der Ersatz von Mais durch Weizen eine aussichtsreiche Möglichkeit für die Verringerung des Maisanteils am Rinderfutter ist. Die Ergebnisse der Studie zeigen die Grenzen solcher Fütterungsstrategien, insbesondere bei maissilagebasierten Rationen mit hohem Energiegehalt und hohen Gehalten an löslichen Kohlenhydraten. In solchen Futtermitteln liegt die Konzentration abbaubarer Stärke und Zucker oft nahe an oder über den maximal empfohlenen Mengen. Aus diesem Grund wird Mais als Quelle nicht abbaubarer Stärke anderen Getreiden vorgezogen werden, um die Förderung von Azidose zu vermeiden.Stichwörter: Milchvieh, Mastbulle, Grobfutter, Stärkequellen
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Effects of decoupling direct payments on agricultural production and land use in individual member states of the European Union ; Die Effekte der Entkopplung von Direktzahlungen auf die landwirtschaftliche Produktion und Flächennutzung in einzelnen Staaten der Europäischen Union
Die Entkopplung von Direktzahlungen stellte in den vergangenen Jahren wahrscheinlich eines der meist diskutierten Themengebiete in der Landwirtschaft dar. Die Auswirkungen des neuen Prämiensystems der Europäischen Union (EU), das im Rahmen der Mid-Term-Review (MTR) Reform im Jahre 2003 eingeführt wurde, haben bereits mehrere Gruppen von Modellierern simuliert. Alle bisher erstellten Studien sagen einen Rückgang der Getreide- und Silomaisfläche und eine Senkung der Wiederkäuerproduktion voraus, während die Modelle unterschiedliche Resultate hinsichtlich der Entkopplungswirkungen auf die Ölsaaten- und Grünlandfläche liefern. Allen bisherigen Modellansätzen gemeinsam ist, dass sich deren Ergebnisse auf das Aggregat der EU-15 beziehen. Die politischen und produktions- sowie konsumtechnischen Parameter sind somit Durchschnittswerte, und die Effekte der MTR-Reform, die aus länderspezifischen Umsetzungsformen der Reform resultieren, können nicht herausgefiltert werden. Vor diesem Hintergrund analysiert die zugrunde liegende Arbeit die sektoralen Effekte der Entkopplung auf die Flächenallokation und Produktion in allen Ländern der erweiterten EU individuell, sodass die Auswirkungen der länderspezifischen Umsetzung der Reform gemessen werden können. Dabei gibt es in der Tat erhebliche Unterschiede in der Ausgestaltung der MTR-Reform zwischen den einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Frankreich und Spanien lassen die Direktzahlungen in allen Produktkategorien (teilweise) an die Produktion gekoppelt. Deutschland, Irland, Griechenland, Italien und das Vereinigte Königreich hingegen haben sich entschieden, alle Zahlungen komplett zu entkoppeln. Die Analyse im Rahmen dieser Arbeit wird mit dem European Simulation Model 2007 (ESIM-2007) durchgeführt. Dieses Modell umfasst eine Vielzahl von Ländern und Produkten. Gleichzeitig ist es ein rekursiv dynamisches, partielles Gleichgewichtsmodell. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen ist die Anzahl der Länder in der zugrunde liegenden Modellversion erweitert worden, um die einzelnenMitglie dstaaten der EU zu erfassen. Zusätzlich wurde das Modell um ein Bodenmarktmodul erweitert. Die Ergebnisse von ESIM-2007 zeigen, dass Entkopplung in der EU-15 zu einer Senkung der sogenannten Grandes Cultures Fläche und einer Steigerung der Raufutterfläche führt. Im Allgemeinen gilt: Je stärker die Direktzahlungen entkoppelt sind, desto stärker ist die Substitution der Grandes Cultures Fläche durch die Raufutterfläche. Allerdings unterscheiden sich die Reduzierungen der Grandes Cultures Flächen zwischen teilweiser und vollständiger Entkopplung nur im Fall von Silomais deutlicher. Das heißt, die Getreide- und Ölsaatenproduzenten in Frankreich und Spanien profitieren nicht sonderlich stark von den Entscheidungen ihrer jeweiligen Regierungen, die betreffenden Direktzahlungen teilweise gekoppelt zu lassen. Die freiwillige Stilllegungsfläche steigt in beinahe allen EU-15-Ländern wegen der Abschaffung der Limitierung dieser Fläche an. Entsprechend der ESIM-2007-Resultate sinkt die Rind- und Schaffleischproduktion im Zuge der Entkopplung auf dem aggregierten Niveau der EU-15. Auf der Ebene der einzelnen Mitgliedstaaten entwickelt sich die Wiederkäuerproduktion allerdings sehr unterschiedlich. Im Gegensatz zur Grandes Cultures Fläche hängt die Produktion von Rind- und Schaffleisch nämlich sehr stark von der Umsetzung der Entkopplungsregelungen ab. Dies mag hauptsächlich damit zusammenhängen, dass der maximal erlaubte Kopplungsgrad wesentlich höher liegt als im Fall der Grandes Cultures. Die Option, Rind- und/oder Schaffleischprämien (teilweise) an die Produktion gekoppelt zu lassen, kann sogar zu einem Anstieg der Fleischproduktion im Vergleich zu einer Situation unter vollständig gekoppelten Zahlungen führen. Dementsprechend profitieren die Rindfleischproduzenten in Belgien und Luxemburg, Dänemark, Finnland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und Schweden sowie die Schaffleischhersteller in Dänemark, Finnland und Frankreich von den Entkopplungsentscheidungen ihrer Regierungen. ; Decoupling of direct payments to farmers has probably been one of the most discussed issues in the agricultural environment within the last years. Regarding the European Union s (EU) new payment system, which has been established under the 2003 mid-term-review (MTR) reform, several groups of modellers have simulated the effects of decoupling in the last years. All studies conducted hitherto project a decline in the cereal and silage maize area as well as ruminant production in the EU-15, while model results are heterogeneous with respect to the direction of the decoupling effects on oilseed and pasture as well as voluntary set-aside area. A common feature is that all results of these studies refer to the aggregated EU-15 region. Assumptions on political and behavioural parameters are thus average values. The effects resulting from individual decoupling strategies followed under the MTR review can therefore not be observed. Against this background the purpose of this work is to analyse the sectoral effects of decoupling on area allocation and production for all member states of the enlarged EU individually so that the effects of country-specific decoupling policies can be measured. Actually, significant differences in the design of payments exist. With respect to the EU-15 France and Spain use the possibility of keeping direct payments (partly) coupled to production for all product categories. In contrast, Germany, Ireland, Greece, Italy, and the United Kingdom decided to decouple all payments (almost) completely. The analysis is conducted on the basis of the European Simulation Model 2007 (ESIM-2007), which is a multi-country, multi-commodity, recursive dynamic, partial equilibrium model. Compared to previous model versions the underlying model version has been extended in terms of country coverage in order to include individual member states of the EU-15 and in terms of the structural features of the model by including a land market module. ESIM-2007 results show that decoupling in EU-15 members leads to an are a shift from grandes cultures towards roughages. More generally, the more decoupled direct payments, the stronger is the substitution of roughages for grandes cultures. However, decrease rates for grandes cultures differ strongly between partial and full decoupling only in case of silage maize. In other words, most cereal and oilseed producers in France, Spain, and the NMS do not benefit heavily from the decisions of their governments to keep payments for cereals, oilseeds and protein crops partly coupled to production. Strongly increasing prices for land, which result from the significant increase in roughage and overall agricultural area, might contribute to this situation. Voluntary set-aside area increases in almost all countries of the EU-15 mainly resulting from the abolishment of the limit for voluntary set-aside area. Beef as well as sheep meat supply is projected to decrease on the EU-15 level. On individual member state level, however, ruminant supply develops quit! e different among member states. In contrast to the grandes cultures area, ruminant supply crucially depends on the decoupling option chosen under the MTR reform. This may be mainly due to the fact that the degree of coupledness of payments is allowed to be higher for ruminant payments. The policy option of keeping beef and/or sheep payments (partly) coupled to production under the MTR reform can even lead to an increase in beef and/or sheep production compared to a situation under Coupled payments. Thus, beef producers in Belgium and Luxembourg, Denmark, Finland, France, the Netherlands, Spain, and Sweden as well as sheep producers in Denmark, Finland, and France seem to benefit from the decoupling options chosen by their governments. However, in the case that all countries had to abolish direct payments for ruminants, producers in highly coupling countries would suffer compared to their situation under the MTR reform. Producers, whose countries opted for low subsidy levels or forgo direct payments for ruminants completely would benefit from further increasing producer prices on the Single European market.
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Effects of different energy cropping systems on plant diversity in Central German agricultural landscapes
Der große Artenreichtum der mitteleuropäischen Kulturlandschaften ist zu weiten Teilen unmittelbar von bestimmten extensiven Formen der Landbewirtschaftung abhängig. Vielfältige, artenreiche Biozönosen waren und sind ein wichtiger Bestandteil landwirtschaftlicher Nutzflächen. Sie haben sich seit dem Neolithikum im Wechselspiel mit den landwirtschaftlichen Wirtschaftsweisen kontinuierlich weiterentwickelt. Erst als synthetische Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger und leistungsstarke Landmaschinen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weite Verbreitung erfuhren, setzte ein bis dato beispielloser, stetiger und schneller Rückgang der Artenvielfalt von Äckern, Wiesen und Weiden ein. Trotz politischer Absichtserklärungen den raschen Artenschwund zu stoppen, hat sich der Druck auf die verbleibenden Populationen auch in den letzten Jahren weiter erhöht. Der Klimawandel und der Wunsch die Abhängigkeit von endlichen fossilen Energieträgern zu reduzieren, haben dazu geführt, dass die Nachfrage nach Ackerland zum Anbau von Energiepflanzen, bedingt durch einschlägige Subventionen, stark gestiegen ist. Nur wenige wissenschaftliche Publikationen haben sich bisher mit den Folgen der schnellen Ausweitung des Energiepflanzenanbaus Ackerflora beschäftigt. Diese Dissertation soll dazu beitragen, diese Lücke durch Untersuchungen der Habitatbedingungen (Bewirtschaftungsmethoden, Lichtklima im Bestand, Bodenchemie) und der Phytodiversität in verschiedenen Energiepflanzenbeständen (Silomais zur Biogaserzeugung, Winterraps zur Biodieselherstellung, Kurzumtriebsplantagen (KUP) aus Pappeln oder Weiden zur Hackschnitzelverbrennung) zu schließen. Die Energiepflanzenbestände wurden zudem mit konventionellem Wintergetreide zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion (Winterweizen und -gerste) und mit extensiven Weizenbeständen aus Agrarumweltmaßnahmen (AUM) verglichen. Die Untersuchungsergebnisse weisen eindeutig darauf hin, dass die eigentlichen Ursachen des starken Phytodiversitätsverlustes auf Äckern weiter reichen und grundlegender sind als der Anbau von Energiepflanzen. Es wurde gezeigt, dass die Phytozönosen im Inneren von Bioenergiemais- und Rapsäckern sowie auch in Wintergetreidebeständen extrem verarmt sind (im Mittel 3–6 Arten 100 m 2). Die durchschnittliche Stickstoffdüngung (195 kg N ha-1 a-1) und der Herbizidbehandlungsindex (HI = 1.8) waren sowohl in Mais- als auch in Winterweizenbeständen ähnlich hoch. Eine Bedrohung für die Pflanzenartenvielfalt durch übermäßige Phosphatdüngung (im Mittel 96 kg P2O5 ha-1 a-1) wurde jedoch vor allem beim Maisanbau festgestellt. Zudem war die Beschattung in Maisbeständen erhöht (11 % PAR Transmissivität im Vergleich zu 19 % in Wintergetreide), was mit einem Rückgang der mittleren Artenzahlen am Feldrand einherging (11 Arten 100 m-2 im Mais, 15 Arten 100 m-2 in Wintergetreide). Die Pflanzengesellschaften konventioneller Äcker wurden regionsübergreifend von nur 5–10 häufigen Problemunkrautarten dominiert. Maisbestände wiesen als Sommerkulturen eine von Winterkulturen leicht abweichende Artenzusammensetzung auf. Eine ausgeglichene Mischung von konventionellem Mais, Winterraps und Wintergetreide in der Agrarlandschaft bietet mehr Arten einen geeigneten Lebensraum als jede dieser Kulturen für sich genommen. Insgesamt waren die Habitatbedingungen auf den im Rahmen von AUM extensiv bewirtschafteten Äckern jedoch wesentlich heterogener und boten einer weitaus größeren Zahl von Pflanzenarten (darunter auch seltene und bedrohte Taxa) geeignete Lebensbedingungen. Im Mittel wurden 21 Arten 100 m-2 im Inneren und 33 Arten am Feldrand gezählt. Auch die Regressionsmodelle weisen darauf hin, dass moderate Beschränkungen der Herbizidbehandlungsintensität oder der Düngung, die sich im Rahmen der zur Zeit üblichen konventionellen Bewirtschaftungspraktiken bewegen, kaum dazu beitragen den Rückgang der Ackerflora zu stoppen. Neue, an die jeweiligen regionalen Gegebenheiten angepasste Konzepte und extensive Ackerhabitate sind hierzu unerlässlich. Die Vegetationsaufnahmen zeigen zudem, dass die Phytodiversität von KUP mit dem Alter der Plantagen stark zurückgeht. Junge KUP, ohne Düngung und mit nur geringem Herbizideinsatz, wiesen eine mit frühen Sukzessionsstadien von Ackerbrachen vergleichbare Artenzusammensetzung auf. Im Gegensatz hierzu wurden die 5–8 jährigen, dichtgepflanzten Plantagen von wenigen stickstoffliebenden Habitatgeneralisten dominiert. Obwohl sie seit mehreren Jahren weder gedüngt noch mit Herbiziden behandelt wurden, waren diese Bestände zudem dunkler (1–4 % PAR Transmissivität) und nur wenig artenreicher (8–19 Arten 75 m-2) als einjährige Energiepflanzenkulturen. Die Pflanzung von 5–20 m breiten Energieholzstreifen zur Zerteilung großer Schläge in strukturarmen, landwirtschaftlichen Intensivregionen kann jedoch aus naturschutzfachlicher Sicht empfohlen werden, insbesondere wenn Maßnahmen nur Erhöhung der Habitatvielfalt in den Plantagen ergriffen werden. Um die grundlegenden Ursachen des Pflanzenartenschwundes in Agrarlandschaften zu beheben, erscheint es jedoch darüber hinaus dringend notwendig, ein langfristig angelegtes Netzwerk extensiver Feldflorareservate zu begründen, um dauerhaft überlebensfähige Ackerwildkrautpopulationen zu erhalten und eine Ausbreitung dieser Arten in die weitere Agrarlandschaft in Zukunft wieder zu ermöglichen. Um politische Entscheidungsfindungen zu unterstützen, erscheint es notwendig im Rahmen von zukünftigen Forschungsprojekten den Blickwinkel vom Feld auf die Landschaftsebene zu erweitern und verbleibende offene Fragen über die Wirkungen der Ackerflora auf andere taxonomischen Gruppen zu klären. ; The rich biodiversity of the Central European farmland is to a large extent directly dependent on human management decisions. Diverse and dynamic biocoenoses have developed in mutual interactions with farming practices, and have been an integral part of agricultural land ever since the Neolithic. In the middle of the 20th century, when synthetic biocides, mineral fertilisers and more powerful machinery became widely available, an unprecedented, steady and rapid erosion of farmland biodiversity commenced. Despite political declarations of intentions to slow biodiversity loss, pressure on farmland biodiversity has been further increasing in recent years. In the face of climate change and to reduce the dependency on limited fossil fuels, the subsidy-driven bioenergy boom is increasing the demand for arable land to cultivate the required feedstocks. Only few scientific publications have yet addressed the consequences of the rapid expansion of energy cropping on farmland plant diversity. This thesis aimed to contribute to filling this gap, by recording the habitat conditions (field management, light regime, soil chemical properties) and the plant diversity in different energy cropping systems (maize for anaerobic digestion, oilseed rape for biodiesel and poplar/willow short rotation coppices (SRC) for wood chip combustion). Subsequently, the energy cropping systems were compared to conventionally managed food/fodder crops (winter-sown wheat and barley) and to winter cereal fields managed extensively according to an agri-environmental scheme (AES). The results show clearly that the underlying root causes of the strong decline in arable plant diversity extent far beyond energy cropping. We found the arable plant assemblages in the field interior to be extremely impoverished in energy maize and oilseed rape fields as well as in conventionally managed winter-sown wheat or barley (on average 3–6 species 100 m-²). The mean nitrogen fertilisation rate (195 kg N ha-1 yr-1) and herbicide use intensity (HI = 1.8) were shown to be similarly high for maize and winter wheat. Excessive phosphorus fertilisation (on average 96 kg P2O5 ha-1 yr-1) was, however, discerned as a threat to plant diversity which mainly applies to maize production. Maize was also found to be more shading (11% PAR transmissivity vs. 19% in winter cereals) and consequently less species rich at the field margins than winter cereals (11 and 15 species 100 m-2 respectively). Across study regions, the arable plant communities of conventionally managed fields were typically dominated by the same set of only 5–10 common weedy species. We found (summer-sown) maize stands to offer habitats to a slightly different set of arable plant species than fields cultivated with winter-sown crops. A balanced mixture of maize, oilseed rape and winter cereals at the landscape scale consequently offers habitats to a wider range of arable plant species than any of these crops alone. Habitat conditions on extensively managed fields cultivated according to an AES were, however, found to be much more heterogeneous and suitable for a far greater range of species, including rare and threatened taxa (on average 21 species in the interior and 33 species 100 m-2 at the field margins). Our models also demonstrate that moderate reductions in herbicide use intensity or fertilisation while staying within the range of currently practiced conventional farming techniques can hardly be expected to reliably halt the decline in arable plant diversity. Novel, regionally adapted approaches and extensively managed arable habitats are urgently needed. The plant diversity of SRC was found to decline strongly with plantation age. Young, low-input SRCs showed a community composition similar to early successional fallow land. Contrarily, 5–8 year old densely planted SRCs were found to be dominated by a set of few generalist, nitrophilous species. They were more shading (1–4% PAR transmissivity) and only slightly more species rich (8–19 species 75 m-2) than annual energy crops, despite not being fertilised or treated with herbicides for several years. The planting of 5–20 m wide SRC strips dividing larger fields with annual crops, can nevertheless be recommended in structurally impoverished, intensively managed agricultural landscapes, particularly if measures to increase the variability of habitat conditions in the coppices are applied. To address the root causes of plant diversity loss on farmland it seems, however, additionally paramount to create a permanent network of extensively managed field sanctuaries to maintain viable source populations which can potentially disperse to the wider agricultural landscapes in the future. To effectively inform policy makers, future research on energy cropping and farmland plant diversity should broaden the focus from the field to the landscape scale and address remaining open questions with regard to the interactions of arable plant diversity with other taxonomic groups.
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