Die Assassinen: zur Tradition des religiösen Mordes im radikalen Islam
In: Die andere Bibliothek, 59
Bernard Lewis: "Die Assassinen". Aus dem Englischen übersetzt von Kurt Jürgen Huch. Eichborn Verlag, Frankfurt 1989. 259 S., geb., 35,- DM
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In: Die andere Bibliothek, 59
Bernard Lewis: "Die Assassinen". Aus dem Englischen übersetzt von Kurt Jürgen Huch. Eichborn Verlag, Frankfurt 1989. 259 S., geb., 35,- DM
World Affairs Online
Mord im Namen der "Ehre", die Strafe für die Missachtung einer klar definierten Rolle der Frau, findet weder im Koran noch in der Theologie des Islam eine Grundlage. Dennoch ereignen sich Ehrenmorde vor allem in islamischen traditionellen Gesellschaften, in denen sehr eindeutig und streng definierte Normen für Mann und Frau, die mit religiösen Anordnungen begründet werden, im Kollektiv überwacht und Grenzüberschreitungen vor allem Frauen schuldzuschreibend zur Last gelegt werden. Nicht nur in islamisch geprägten Ländern, sondern auch im Westen sind nahöstliche Auffassungen weiblicher und männlicher Geschlechterrollen wie auch die Ehrenmorde selbst zu einem Thema von immenser Bedeutung geworden. Geht es doch zunächst darum, sich mit kulturell-religiös begründeten Sichtweisen von Zuwanderergemeinschaften zu beschäftigen. Dann aber muss es, allein im Zuge der brennenden Fragen von Integration und der praktischen Gestaltung eines konstruktiven Zusammenlebens, auch um eine fundierte Auseinandersetzung über die Grenzen kultureller Toleranz und um konkrete Menschenrechtsverletzungen gehen. Ist es Zufall oder Zwangsläufigkeit, dass gerade in der dritten Generation muslimischer Migranten diese Problematik besonders aufbricht? Es ist Zeit zur Aufklärung und zum Handeln.
BASE
In: Neue Wege: der Geist des digitalen Kapitalismus ; Religion, Sozialismus, Kritik, Band 98, Heft 2, S. 59-61
In: Rechtspolitisches Forum, Band 37
Ehrenmorde finden nicht nur im östlichen Teil der Türkei statt, sondern auch in Europa sterben Frauen "aus Gründen der Ehre". Zwar gibt es bisher in Deutschland keine gesonderten Statistiken der Kriminalämter für Ehrenmorde, aber Menschen- und Frauenrechtsorganisationen weisen allein zwischen Oktober 2004 und Juni 2005 auf acht Frauen hin, die aus diesem Grund den Tod fanden, davon sieben in Berlin. Etwa 5.000 Ehrenmorde sollen es nach Schätzung der Vereinten Nationen weltweit mit einer vermutlich sehr hohen Dunkelziffer sein. Die Globalisierung in Bezug auf Kultur, Tradition und Religion bedeutet nach Meinung der Autorin, dass sich auch westliche Gesellschaften dringend mit der Problematik traditionell-patriarchalisch definierter Geschlechterrollen in Stammesgesellschaften und den ihnen zugrunde liegenden Auffassungen von Ehre und Schande auseinandersetzen müssen. Dabei sind religiös begründete Normen und soziologische Entwicklungen, z. B. die der Anpassung an die Moderne und gegenläufige Verfestigung von Traditionen in der Diaspora, zu berücksichtigen. Die Autorin problematisiert anhand zahlreicher Beispiele aus der Rechtspraxis die Vorstellungen von Ehre und Schande, die Gründe für einen Ehrenmord sowie das Profil der Täter und die familiäre Pflicht zur Tat. Sie berichtet ferner über die derzeitige Rechtsprechung und die Strafen für den Ehrenmord und beschließt ihre Ausführungen mit einem Aufruf zum Handeln. (ICI2)
Am 4. November 1995 wurde der israelische Ministerpräsident Yitzhak Rabin ermordet. Amnon Kapeliuk untersucht erstmals umfassend die Hintergründe und Folgen des Attentats. Spannend rekonstruiert er die Vorgeschichte und beschreibt detailliert das rechte, nationalistische Umfeld des Mörders Yigal Amir. Faktenreich analysiert er die Organisationsstrukturen und Aktivitäten der verschiedenen rechten Gruppierungen. Durch den Zugang zu Insiderinformationen enthüllt Kapeliuk auch die Pannen des israelischen Inlandsgeheimdienstes bei der Ermordung Rabins. Entsprechend der Spaltung der israelischen Gesellschaft in ein säkular-friedensorientiertes beziehungsweise religiös-nationalistisches Lager sieht Kapeliuk Israel heute am politischen Scheideweg: Im Interesse der eigenen Zukunft muß sich das Land für eine Fortsetzung des mit dem Abkommen von Oslo eingeleiteten Friedensprozesses entscheiden.
World Affairs Online
In: Schweizerzeit-Schriftenreihe 50
In: Knaur-Taschenbücher 77020
In: Sachbuch
World Affairs Online
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Band 28, Heft 4, S. 284-293
ISSN: 0932-3244
"Der Mord an Yitzhak Rabin (1995) durch einen religiösen Juden gilt als ein Symbol dafür, wie weit Israel sich von dem in seiner Unabhängigkeitserklärung festgelegten Selbstverständnis eines zugleich jüdischen und demokratischen Staates entfernt hat. Die zur Konsolidierung der Friedensabkommen nötigen Demokratisierungsprozesse berühren Kernfragen israelischer Identität. Sollte Israel ein jüdischer Staat oder ein Staat aller seiner Bürger sein? Wie könnte eine spezifisch israelische Zivilgesellschaft beschaffen sein, in der die Rechte der autochthonen arabischen Bevölkerung genauso respektiert werden wie das Recht des jüdischen Volkes auf einen eigenen Staat? Was können - 'nach den Kriegen' - Schulen auf diesem Weg zu einer israelisch-arabischen Koexistenz einerseits und einer israelischen Zivilgesellschaft andererseits beitragen? Das israelische Schulwesen hat bislang wenig Friedenserziehung geleistet, wie die Schulreports der Labourregierung nachgewiesen haben. Vor allem im religiös-staatlichen Schulwesen gibt es einen erheblichen Widerstand gegen das Thema 'Land gegen Frieden'. Um so eindrucksvoller ist ein Blick in ein singuläres Begegnungsprojekt zwischen der Pelech Religious Experimental High School und der arbeiterzionistischen Schule Givat Gonen in Jerusalem im Schuljahr 1996 bis 97, das im Dezember 1996 mit dem 'Education Prize' des New Israel Fund - des Dachverbandes aller in der Friedensbewegung aktiven NGO's - ausgezeichnet wurde." (Autorenreferat)
In: Die politische Meinung, Band 52, Heft 455, S. 77-78
ISSN: 0032-3446
Die westliche Welt hat vergessen, dass jede Religion eine Schattenseite hat, die Gewalt. Barnavi, selbst gläubiger Jude, ruft deshalb zu einer strikten Trennung von Religion und Staat auf. Ein flammendes Plädoyer für die radikale Verteidigung unserer demokratischen Werte.
In: Geisteswissenschaft
Inhaltsangabe: Ich beschäftige mich im Rahmen dieser Arbeit mit der Theoretisierung und Erklärung gewalttätigen Handelns an Beispielen dreier neuer religiöser Bewegungen (NRB) der 90er Jahre. Anhand der Gruppen Aum Shinrikyo, dem Orden des Sonnentempels sowie der Bewegung "Heaven's Gate" wird der Entstehungskontext gewalttätiger Episoden und Verhaltensmuster untersucht, wobei der Fokus bei der Beantwortung der Frage nach den Ursachen der Gewalt maßgeblich auf der Interaktion von internen und externen Faktoren liegt. Dabei soll erstens geklärt werden, welcher Stellenwert den verschiedenen bedingenden Ursachen zukommt, sowie zweitens auf welche Weise der Interaktionsprozess zwischen NRB und sozialer Umwelt bei der Entstehung eskalierender Dynamiken beteiligt ist. Ich gehe in diesem Zusammenhang von der Annahme aus, dass die Gewalt im Kontext NRB einerseits aus dem Zusammenspiel verschiedener, sich gegenseitig verstärkender Faktoren resultiert, der Prozess der Zuspitzung der Gewalt jedoch andererseits immer einen realen oder imaginären Konflikt zwischen NRB und sozialer Umwelt mit einschließt. Von Relevanz sind in diesem Kontext alle die gewaltsamen Handlungen, bei denen es sich um kollektive relationale Akte handelt, die in einer kausalen Beziehung zur jeweiligen Bewegung oder Kontrollinstanz stehen und welche durch die Bezugnahme auf ideologische Motive legitimiert werden. Die Arbeit gliedert sich demnach in einen theoretischen und einen empirischen Teil, wobei sich die ersten drei Abschnitte des theoretischen Teils mit der Analyse einzelner Ursachen beschäftigen. Zuerst werde ich dabei auf die Rolle apokalyptischer Ideologien, als Voraussetzung für die Entstehung von gewaltsamen Eskalationsprozessen, eingehen und mich anschließend mit dem Stellenwert charismatischer Herrschaftsformen auseinandersetzen. Anschließend sollen die Auswirkungen organisatorischer Merkmale, beispielsweise soziale Isolation und totalitäre Organisation, behandelt werden, um dann im vierten Abschnitt mit der Verknüpfung der einzelnen Faktoren zu beginnen. Hier werden die bereits untersuchten Einzelursachen anhand zweier Modelle mit externen Faktoren in Beziehung gesetzt und verschiedene dynamische Szenarien der gewaltsamen Eskalation identifiziert. Im Anschluss daran wird versucht, die gewonnenen Erkenntnisse im empirischen Teil auf die drei genannten Bewegungen anzuwenden, wobei hier eine besondere Betonung auf die relevanten Mechanismen der Zuspitzung von Konflikten sowie auf die Verflechtung interner und externer Faktoren gelegt wird. Hinsichtlich ihres Entstehungskontexts sind die NRB eng mit den in den 60er Jahren vorherrschenden gegenkulturellen Strömungen in der westlichen Welt verknüpft und kamen der Öffentlichkeit erstmals Ende der 60er Jahre als neuartige Form der religiösen Praxis zu Bewusstsein. Die USA boten dabei sehr gute Bedingungen für die Entstehung religiöser Gemeinschaften, weshalb sich dort anfangs die meisten Bewegungen entwickelten. Das Phänomen NRB blieb jedoch nicht nur auf Nordamerika beschränkt, sondern breitete sich bald über Großbritannien nach Europa aus und später auf eine Vielzahl von Ländern auf allen Kontinenten. Als Resultat der zunehmenden Präsenz der NRB im öffentlichen Raum und ihrem Erfolg bei der Rekrutierung von Mitgliedern formten sich zu Beginn der 70er Jahre erste Anti-Kult-Gruppen, die sich zum Teil mit Repräsentanten der sozialen Ordnung verbündeten und ein stereotypes Bild religiöser Indoktrination zeichneten. Diese Allianzen forcierten ein Modell zur Erklärung der Aktivitäten NRB, welches um die Begriffe "Brainwashing" und "Coercive Persuasion" zentriert war, gegenkulturelle Bewegungen abwertend als "Kult" stigmatisierte und in der Folgezeit maßgeblich das öffentliche Bewusstsein prägte. Anfang der 70er Jahre begann außerdem die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Themenfeld, und es entstanden vielfältige Ansätze zur Klassifizierung, Interpretation und Erklärung von Prozessen, die mit der Entwicklung und den Aktivitäten der NRB verbunden waren. Ende der 70er Jahre, nach den Morden der Manson Familie 1969 und dem kollektiven Suizid des Volkstempels 1978, wurden diese Aspekte darüber hinaus um eine weitere Facette ergänzt, indem nun auch die Beziehung zwischen NRB und Gewalt im wissenschaftlichen Rahmen diskutiert wurde. Bis zum Beginn der 90er Jahre hatten sich jedoch nur wenige Fälle massiver Gewalt im Kontext NRB ereignet, doch dieser Sachverhalt änderte sich in den 90er Jahren und führte zu einer Fülle unterschiedlicher Ansätze zur Erklärung gewaltsamer Eskalationsprozesse. In der ersten Zeit der Theoriebildung wandte sich das Interesse vor allem der Analyse einzelner Faktoren zu; in den 80ern und 90ern begann dann die Verknüpfung selbiger zu Interpretationsmodellen, welche verstärkt auf die interaktive Dynamik der Beziehung zwischen NRB und sozialer Ordnung Bezug nahmen. Obwohl diese marginalen religiösen Gruppen aufgrund ihrer Charakteristika von verschiedenen Seiten oft als instabil eingestuft werden und ihnen im Allgemeinen eine grundsätzliche Affinität zur Gewalt unterstellt wird, ist es notwendig, die Annahme einer intrinsischen Beziehung zwischen NRB und Gewalt prinzipiell in Frage zu stellen. Ganz abgesehen davon, dass die allermeisten dieser Gemeinschaften sich in der Ausübung ihrer spirituellen Absichten keineswegs gewaltsamer Mittel bedienen, lassen sich darüber hinaus bei genauer Betrachtung kaum Evidenzen für die populäre Auffassung finden, dass marginale religiöse Gruppen eine stärkere Neigung zur Gewalt aufweisen als etablierte Religionen. Der Eindruck einer quantitativen und qualitativen Steigerung gewaltsamer Konflikte im Kontext NRB liegt daher einerseits in der zahlenmäßigen Zunahme relevanter Gruppen begründet und reflektiert darüber hinaus die historische Entwicklung des Verhältnisses zwischen sozialer Ordnung und NRB. "The few cases of violent episodes need to be interpreted in the context of the relatively large number and rapid growth of new movements". Ein weiterer Grund, weshalb man vorsichtig sein sollte NRB generell mit Gewalt in Verbindung zu bringen, ergibt sich aus den möglichen Szenarien des Verlaufs eines gewaltsamen Konfliktes. Es existieren nur einige wenige Fälle, in denen die Gewalt von NRB ausging, und es ist weitaus wahrscheinlicher, dass Gruppen das Ziel von äußerer Aggression und Provokation werden. In den diesbezüglich relevanten Ereignissen der letzten zwei Jahrzehnte zeigte sich darüber hinaus eine wachsende Distanz zwischen der hegemonialen Ordnung und den betroffenen Bewegungen, worin sich unter anderem tiefliegende Konflikte über die Legitimität sozialer und kultureller Prozesse widerspiegelten. Da sich solche Auseinandersetzungen nicht in einem sozialen Vakuum ereignen, besteht überdies eine logische Verbindung zwischen den gewalttätigen Episoden verschiedener NRB, indem der Verlauf von und die Reaktionen auf Konflikte maßgeblich vom Ausgang zeitlich früherer Auseinandersetzungen mitbeeinflusst wird. Die 90er Jahre, besonders die Zeit nach der Waco-Tragödie im Frühjahr 1993, müssen aus diesem Grund als Phase erhöhter Sensibilität auf beiden Seiten betrachtet werden. Darüber hinaus ist diskutabel, was Charakteristika NRB sind, und in welcher Hinsicht diese als etwas qualitativ Neues aufgefasst werden können. Der Begriff ist nicht streng von anderen Konzepten abgegrenzt, wird jedoch im Allgemeinen auf marginale religiöse Gruppen angewendet, die seit den 60er Jahren in den westlichen Gesellschaften entstanden sind, Merkmale sozialer Bewegungen aufweisen und sich verhältnismäßig unkonventioneller Formen religiöser Organisation bedienen. Obwohl viele Gemeinschaften, die heutzutage unter diesem Ausdruck zusammengefasst werden, schon erheblich früher gegründet wurden und sich teilweise auf Traditionen berufen, die weit in die Vergangenheit hineinreichen, besteht das qualitativ Neue an selbigen vorwiegend in der Art und Weise, wie sie Ideen und Elemente der traditionellen religiösen Praxis miteinander kombinieren. Neu ist auch das öffentliche Auftreten derselben, die Formen der Opposition, mit welchen sie sich konfrontiert sehen, sowie die Aufmerksamkeit, die ihnen von wissenschaftlicher Seite entgegengebracht wird.
In: Polizei + Forschung Bd. 40
World Affairs Online
In der Dissertation werden die gesellschaftlichen Traditionen und Geschlechter-beziehungen thematisiert, die Ehrenmorden in Deutschland unter türkeistämmigen Migranten zugrunde liegen. Dazu wird ein Ansatz gewählt, der sich auf zentrale Inhalte der Fortsetzung traditionaler Handlungsmaximen bezieht. Mit Bezugnahme auf traditional-kulturelle Herkunft und Geschlecht werden dann Kategorien entwickelt, die vor allem die Konstruktion von Männlichkeit und die damit verbundenen Rollenerwartungen an Frauen betreffen. Eine so entwickelte genaue Kenntnis der Hintergründe von Ehren-morden soll dann eine verbesserte, dringend benötige Präventionsarbeit und Unterstützung von Familien, die von Ehrenmorden betroffen sind, ermöglichen. Im Gegensatz zu anderen Ansätzen der Literatur zu Ehrenmorden wird in der Dissertation auf der Grundlage von Transformationsprozessen traditionaler Kulturen von türkeistämmigen Migrantengruppen in Deutschland argumentiert. Damit erfolgt eine Bezugnahme auf die zwischenkulturellen Lebensverhältnisse der Migranten, wobei auch von der Mehrheitsgesellschaft geforderte "Anpassungsprozesse" in den Mittelpunkt gerückt werden. Ehrenmorde werden dabei als Kulminationspunkte einer misslungenen Transformation tribaler in moderne Formen der Vergesellschaftung verstanden. Diese Arbeit zeigt dabei, dass die für ein Leben in der Moderne notwendige Veränderung der sozialen Beziehungen in den Familien und zur Außenwelt von diesen Migrantengruppen nicht umgesetzt, sondern weiter an traditionalen Verhaltensweisen festgehalten wird, obwohl der Bezugsrahmen dieser Verhaltensweisen obsolet geworden ist. Aufgezeigt wird dabei auch, dass es sich bei der Fortführung dieser Handlungsweisen im modernen Lebensumfeld, wofür die Ehrenmorde ein Bei-spiel darstellen, vor allem um strukturelle Probleme handelt. Möglich wird so eine sehr viel differenziertere Betrachtungsweise der Hintergründe von Ehren-morden, als dies in den allermeisten Forschungsansätzen zur Thematik erfolgt. Die Dissertation kommt vor diesem Hintergrund zu dem Schluss, dass herkömmliche Inhalte der sozialen Arbeit nicht ausreichen, um misslungenen Transformationsprozessen entgegenzuwirken. Dabei wird auf die Möglichkeiten von Demokratieerziehung und geschlechtersensibler Jungenarbeit verwiesen. Damit verbunden ist die Hoffnung, durch diese Maßnahmen strukturelle Veränderungen bewirken zu können. ; This thesis addresses social traditions and gender relationships that underlie honor killings in Germany among Turkish-migrants. For this purpose, an approach is chosen that refers to the central content of the perpetuation of traditional norms. With reference to traditional-cultural background and gender, categories are developed that primarily concern the construction of masculinity and the associated role expectations of women. Such a well-developed background knowledge of honor killings should then enable improved, urgently needed prevention work and support for families affected by honor killings. In contrast to other approaches in the literature on honor killings, the thesis argues on the basis of transformation processes of traditional cultures scoped on Turkish migrant groups in Germany. This is a reference to the intercultural living conditions of migrants, whereby the "adaptation processes" demanded by the majority of society are brought into focus. Honor killings are understood as culmination points of a failed transformation: from tribal to modern forms of socialization. This work shows that the change of social relations within families and to the outside world, which are necessary for a modern life, is not transposed by these migrant groups. It continues to be adhered to in traditional ways, even though the frame of reference of these behaviors has become obsolete. It also shows that the continuation of these actions in the modern living environment, for which the honor killings are an example, are primarily structural problems. This makes possible a much more differentiated approach to the background of honor killings than is the case in most research approaches to the subject. Against this background, the dissertation concludes that conventional contents of social work are not sufficient to counteract failed transformation processes. It refers to the possibilities of democracy education and gender-sensitive work with boys. Linked to the latter idea is the hope to be able to bring about structural changes through such measures.
BASE
In: Polizei + Forschung 40