Naturwissenschaftlich geprägte Raumanalysen beschäftigen sich mit Geofaktoren (Geologischer Bau, Relief, Boden, Gewässer, Klima, Bios) in unterschiedlichen Maßstabsbereichen, erfassen ihre Anordnung im Raum, ihre Wechselbeziehungen und zeitlichen Veränderungen, wofür sie sich eines Methodenspektrums aus zahlreichen Wissenschaftsdisziplinen (u. a. Landschaftsökologie, Bodenkunde, Hydrologie, Vegetationskunde) bedienen.
Ökonomische Methoden der Raumanalyse stellen ein Instrumentarium zur Diagnose und Prognose raumwirtschaftlicher Tatbestände bereit. Hierzu gehören traditionell der Lokalisationsquotient, die Shift-Share-Analyse, die regionale Input-Output-Analyse und das Gravitationsmodell. Schließlich lassen sich mithilfe von Regressionsmodellen der räumlichen Ökonometrie in der Theorie erörtete Spillover-Effekte zwischen Regionen empirisch abbilden.
Sozialwissenschaftliche Methoden der Raumanalyse fokussieren Ergebnisse raumbezogener Handlungen in bestimmten Raumausschnitten auf lokaler, regionaler und nationaler Maßstabsebene. Sie können im Wesentlichen nach den zugrunde liegenden Raumkonzepten und Raumrepräsentationen sowie den eher quantitativ oder qualitativ ausgerichteten Erhebungsinstrumenten und Auswertungsinteressen differenziert werden.
Für die Kleinstadtforschung bedarf es geeigneter Daten und Methoden. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Datenlage und das Methodenspektrum in der Kleinstadtforschung. Im ersten Teil wird zunächst auf die Schwierigkeit eingegangen, klare Definitionen für Kleinstädte zu finden. Gängige Abgrenzungen von Kleinstädten anhand von Größenklassen werden reflektiert. Im zweiten Teil werden die Methoden, die überwiegend in der Kleinstadtforschung eingesetzt werden, aufgezeigt und erörtert. Daran anschließend werden im dritten Teil vorhandene Quellen für kleinräumige Daten und die Möglichkeiten und Grenzen dieser kleinräumigen Datengrundlagen für die Raumanalyse dargelegt, z. B. für ein kontinuierliches Monitoring von Raumentwicklungsprozessen und für die Ausgestaltung von Planungsprozessen.
'Diskurse sind sowohl in gesellschaftliche Kontexte ihrer Entstehungsgeschichte als auch in räumliche Kontexte eingebunden. Für eine Diskursanalyse sind daher sowohl eine historische wie auch räumliche Betrachtung relevant. Der Versuch, neben der aktuell dominanten historischen auch eine räumliche Perspektive einzunehmen, ist allerdings mit erkenntnistheoretischen und methodischen Problemen verbunden. Um Aussagen zum Verhältnis von Diskurs und Raum machen zu können, müssen erstens Raum, Ort und Lokalität in das begriffliche Inventar der Diskursforschung übertragen und es muss zweitens eine Methodologie entwickelt werden, die die Konstruktions- und Konstitutionsprozesse zwischen Räumen und Deutungssystemen erfassen kann. Anhand einer Beispielstudie werden eine mögliche Methodenanwendung und ein empirisches Vorgehen vorgeführt, die eine räumliche Dimension in der Diskursforschung erfassen lassen. Dabei werden auch die Probleme bei der Ordnung und Interpretation der diskursanalytischen Ergebnisse offengelegt. Die Analyse einer lokalen Diskursordnung wird für die Nachhaltigkeitsdebatte in Hamburg vorgestellt. Der Beitrag stellt ein raumbewusstes Forschungsprogramm vor, das durch seine formalisierte Methodologie eine Anleitung für ähnliche Studien bietet. Abschließend stellt der Beitrag die Erkenntnispotenziale einer raumsensiblen Diskursforschung zur Diskussion.' (Autorenreferat)
Diskurse sind sowohl in gesellschaftliche Kontexte ihrer Entstehungsgeschichte als auch in räumliche Kontexte eingebunden. Für eine Diskursanalyse sind daher sowohl eine historische wie auch räumliche Betrachtung relevant. Der Versuch, neben der aktuell dominanten historischen auch eine räumliche Perspektive einzunehmen, ist allerdings mit erkenntnistheoretischen und methodischen Problemen verbunden. Um Aussagen zum Verhältnis von Diskurs und Raum machen zu können, müssen erstens Raum, Ort und Lokalität in das begriffliche Inventar der Diskursforschung übertragen und es muss zweitens eine Methodologie entwickelt werden, die die Konstruktions- und Konstitutionsprozesse zwischen Räumen und Deutungssystemen erfassen kann. Anhand einer Beispielstudie werden eine mögliche Methodenanwendung und ein empirisches Vorgehen vorgeführt, die eine räumliche Dimension in der Diskursforschung erfassen lassen. Dabei werden auch die Probleme bei der Ordnung und Interpretation der diskursanalytischen Ergebnisse offengelegt. Die Analyse einer lokalen Diskursordnung wird für die Nachhaltigkeitsdebatte in Hamburg vorgestellt. Der Beitrag stellt ein raumbewusstes Forschungsprogramm vor, das durch seine formalisierte Methodologie eine Anleitung für ähnliche Studien bietet. Abschließend stellt der Beitrag die Erkenntnispotenziale einer raumsensiblen Diskursforschung zur Diskussion.
Durch jüngere gesetzliche Entwicklungen fand im Verlauf der letzten Jahre das Thema "Barrierefreiheit" zunehmend Beachtung in Politik und Gesellschaft. Durch das im Mai 2002 erlassene Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) müssen Hochschulbibliotheken und andere öffentliche Bildungs- und Kultureinrichtungen auch die Bedürfnisse und Ansprüche von Menschen mit Behinderung auf kulturelle Teilhabe berücksichtigen. Um allen Nutzern von Hochschulbibliotheken den gleichen Zugang zu ermöglichen, können bauliche Maßnahmen und Umgestaltungen vor und innerhalb der Gebäude erheblich dazu beitragen. Im Falle der Hochschulbibliothek der Hochschule Reutlingen ergibt sich hierbei die einmalige Chance, eine barrierefreie Um- bzw. Neugestaltung im Rahmen einer Sanierung der jetzigen Hochschulbibliothek in ein neues Lernzentrum zu begleiten. Das Hauptinteresse dieser Arbeit gilt daher der Problemstellung, wie Menschen mit Behinderung bereits zu Beginn des Entstehungsprozesses als Experten mit einbezogen werden können. Neben der Raumanalyse der Hochschulbibliothek erfolgt ein Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Barriere-Arten und mögliche Lösungsansätze hierfür. Abschließend werden die Gestaltungsmöglichkeiten für ein visuelles Leitsystem in Form von Schildern sowie ein integratives Übersichtsmodell für das Lernzentrum vorgestellt, welche von den Experten entwickelt wurden.