Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Alternativ können Sie versuchen, selbst über Ihren lokalen Bibliothekskatalog auf das gewünschte Dokument zuzugreifen.
Bei Zugriffsproblemen kontaktieren Sie uns gern.
79 Ergebnisse
Sortierung:
In: Soziale Probleme, Band 17, Heft 2, S. 119-154
'Ausgangsfrage ist, wieweit Punitivität in Deutschland und anderen kontinentaleuropäischen Ländern zugenommen hat, oder ob diese Tendenz lediglich in den USA und Großbritannien festzustellen ist. Vor allem wurde die Situation in Deutschland betrachtet: Anhand verschiedener Quellen konnte festgestellt werden, dass die Sanktionierungspraxis in Deutschland härter geworden ist, wobei besonders Sexualstraftäter im Fokus des Interesses stehen. Oftmals ist jedoch unklar, welche Aspekte des Konstrukts Punitivität überhaupt angesprochen bzw. gemessen werden. Die methodische Erfassung ist bislang eher rudimentär, neuere Studien konnten zeigen, dass besonders bei Einstellungsuntersuchungen teils mit erheblichen Verzerrungen zu rechnen ist. Was die Sanktionseinstellung der Bevölkerung angeht, so weisen zahlreiche Ergebnisse auf eine gestiegene Punitivität hin, dabei spielt besonders eine einseitige Medienberichterstattung eine wichtige Rolle. Auf der Ebene der Gesetzgebung sind im Laufe der Zeit zwar einzelne Liberalisierungstendenzen festzustellen, insgesamt überwiegen jedoch, gerade in neuerer Zeit, deutlich Gesetzesverschärfungen insbesondere im Hinblick auf Sexualstraftäter. Auch anhand der Sanktionierungspraxis zeigt sich eine Zunahme härterer Sanktionen, bei gleichzeitigem Rückgang einer vorzeitigen Entlassungspraxis aus dem Strafvollzug. Insgesamt weisen somit die auf verschiedenen Ebenen gefundenen Resultate auf eine gestiegene Punitivität in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern hin, wenngleich US-amerikanische Verhältnisse nicht erreicht werden und auch, zumindest in absehbarer Zeit, nicht zu erwarten sind.' (Autorenreferat)
In: Gerechte Ausgrenzung?, S. 25-73
In: Innere Sicherheiten, S. 81-98
"Susanne Krasmanns Beitrag zielt primär auf die Analyse der komplexen Machtbeziehungen zwischen Staat und Gesellschaft. Diese Relation hat sich - so die These - unter dem Ansturm neoliberaler Ökonomie, Gesinnung und Moral verändert. Wenn Neoliberalismus etwas mit der Freiheit des Einzelnen zu tun hat, was bedeutet das für den Bereich der Inneren Sicherheit? Zum einen zeichnet sich die Zunahme von Schutzlosigkeit ab, jedenfalls für manche Gruppen und Schichten, zum andern geht es um die vermehrte Zumutung von Verantwortlichkeit des Einzelnen, der für seine Sicherheit(en) zuständig gemacht wird. Wie wird unter diesen veränderten gesellschaftlichen Bedingungen 'Sicherheit hergestellt', vom wem ist sie 'herzustellen' und wie wird sie 'verteilt'? Diese Fragestellung wird aber nicht unterm Gesichtspunkt empirischer Befunde, sondern unter dem der Arbeit an theoretischen Konzepten und Perspektiven verfolgt." (Autorenreferat)
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 22, Heft 4, S. 143-148
ISSN: 0934-9200
Ziel der Untersuchung ist es, wesentliche Trends der Punitivitätsentwicklung in den alten Bundesländern herauszuarbeiten. Dabei werden drei Dimensionen der Punitivität unterschieden: die Strafphilosophie, die Forderung nach härteren Strafen und die konkrete Deliktbeurteilung. Vorliegende empirische Studien werden hinsichtlich ihrer Aussagen auf diesen drei Dimensionen verglichen. Zusammengenommen sprechen die empirischen Befunde bislang eher gegen einen punitiven Trend, wenn es auch inzwischen zu einer Umkehr des postmaterialistischen Wertewandels gekommen ist. (ICE2)
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 22, Heft 4, S. 143-148
ISSN: 0934-9200
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 18, Heft 3, S. 99-103
ISSN: 0934-9200
In: Gerechte Ausgrenzung?: Wohlfahrtsproduktion und die neue Lust am Strafen, S. 25-73
Der Verfasser gibt einen Überblick über die aktuelle Entwicklung auf dem Gebiet der Punitivitätsforschung. Die mittlerweile breite Literatur zur Frage einer punitiven Wende wird zum Zweck einer theoretischen und konzeptionellen Systematisierung sowie zur Darstellung des gegenwärtigen empirischen Forschungsstandes gesichtet. Eine besondere Herausforderung sieht der Verfasser aktuell in der Integration empirischer Studien in umfassendere Theorieentwürfe, da gegenwärtig eine wenig ertragreiche Polarisierung großformatiger Theoriedebatten und empirischer Einzelstudien stattfindet. Um eine Mikro-Makro-Spaltung zu verhindern, sollten Theorie und Empirie stärker aufeinander bezogen werden. Der Verfasser nimmt eine Spezifikation von Bedeutungsreferenzen von Punitivität vor und bereitet so den Weg für eine typisierende Analyse, die für eine weitergehende Konturierung des Begriffsinhalts hilfreich sein kann. Empirische Befunde betreffen institutionelle Punitivität, expressiv-politische Punitivität und massenmedial-kulturelle Punitivität (Bevölkerungseinstellungen, Medien). (ICE2)
In: Gerechte Ausgrenzung?, S. 131-143
In: Rechtspsychologie: RPsych ; Zeitschrift für Familienrecht, Strafrecht, Kriminologie und soziale Arbeit, Band 3, Heft 2, S. 146-174
ISSN: 2942-335X
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 22, Heft 4, S. 125-131
ISSN: 0934-9200
In: Widersprüche: Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Band 31, Heft 4, S. 44-60
ISSN: 0721-8834
Im Fokus des Beitrags stehen verschiedene soziokulturelle Facetten wie kultursensible Theoretisierungen der Punitivität. In dem Beitrag wird einem breiten Verständnis von Punitivität gefolgt, welches sowohl Gesetzesveränderungen als auch gewandelte Strafeinstellungen umfasst, jedoch erweitert um Fragen zu moralischen Paniken. Zunächst geht der Beitrag auf Strafe und Emotionalität bei Durkheim ein und verweist auf die Rekonstruktion von Mentalitäten und Sensibilitäten, die auf Durkheim fußen. Neben der erneuerten Durkheim-Rezeption gibt es zumindest zwei divergente Theorierichtungen, in denen es zu einem um ein gesteigertes Interesse an kulturwissenschaftlich erweiterten Analysen rund um Abweichung, Sicherheit, Kontrolle und Strafen (Cultural Criminology) geht und um die Soziologie staatlichen Strafens als Kultursoziologie zum anderen. Anschließend betrachtet der Beitrag den gegenwärtigen öffentlichen Diskurs und fragt, welche Rolle theoretische Konzepte von Exzess im Rahmen einer Erklärung der Punitivität spielen können. Abschließend erfolgen Überlegungen zum Sicherheitsdiskurs. (ICB2)
Christina Schlepper beschäftigt sich mit den Zielen und Leitprinzipien, denen die Strafgesetzgebung der Spätmoderne folgt und die den gegenwärtigen kriminalpolitischen Kurs prägen. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, dass sich in Deutschland nicht dieselben Entwicklungen vollziehen wie etwa in den USA und Großbritannien, zeigt die empirische Analyse der Begründungen von Strafrechtsänderungsgesetzen deutliche Anzeichen einer punitiven Wende. Die Punitivierung schlägt sich zum einen in einer deutlichen Expansion des Strafrechts nieder, welche sich in zahlreichen Neukriminalisierungen, Tatbestandserweiterungen und Strafverschärfungen ausdrückt. Zum anderen orientiert sich auch die Strafgesetzgebung hierzulande zunehmend am Schutz der Bevölkerung, Opferinteressen und bedient sich einer Bekämpfungsrhetorik und Politik der Abschreckung, während das Resozialisierungsideal kein durchgängiges und vorrangiges Ziel des Strafrechts darstellt. Der Inhalt Die punitive Wende und die neue Kultur der Kontrolle Punitivitätsforschung in Deutschland Die empirische Analyse der Strafgesetzgebung der Spätmoderne Hauptentwicklungstendenzen des Strafrechts Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Soziologie, Kriminologie und benachbarter Disziplinen Kriminalpolitisch Interessierte Die Autorin Dr. Christina Schlepper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Universität Duisburg-Essen