Über Produktivkräfte und Bürgerrechte
In: Umbrüche gesellschaftlicher Arbeit, S. 643-661
Die je spezifische Form der Organisation des kapitalistischen Arbeitsprozesses ist nicht allein vom jeweiligen Stand der Produktivkräfte abhängig, sondern wird ebenfalls durch den erreichten gesetzlichen und politischen Status der abhängigen Beschäftigten mitbestimmt. Ausgehend von dieser generellen Hypothese skizziert der vorliegende Beitrag die historische Entwicklung der Produktivkräfte wie der Bürgerrechte seit Beginn des Industriekapitalismus. Der Autor will damit einmal auf eine vernachläßigte Dimension in der industrie- und organisationssoziologischen Analyse aufmerksam machen und zum anderen in die aktuelle Diskussion über den Eintritt in eine neue Phase der Industrialisierung, die Notwendigkeit des Übergangs zur "postfordistischen" Arbeitsorganisation, eine neue Perspektive einbringen. Soll dieser Übergang gelingen, setzt dies folgendes voraus: die Anerkennung des "Arbeitsbürgers im demokratischen Betrieb" und zum anderen die Anerkennung des "demokratischen Staatsbürgers im privatwirtschaftlichen Unternehmen". (pmb)