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Diese Dissertation bietet einen Überblick über mehrere ökonometrische Modellklassen, die sich zur Analyse von Dynamiken und Wechselwirkungen von Preiszeitreihen eignen. Sie behandelt Modelle zur Analyse von Preisbeziehungen im vertikalen Handel, d.h. entlang der Verarbeitungskette, als auch im horizontalen Handel, d.h. zwischen räumlich getrennten Märkten eines Gutes. Diese Arbeit stellt die Charakteristika von vier ausgewählten Modellklassen ausführlich vor. Drei angewandte Untersuchungen, die in den Anhängen der Arbeit zu finden sind, ergänzen die Arbeit. Die Dissertation enthält drei Beiträge zur bestehenden Literatur. Sie bietet einen Überblick zu den aktuellen methodischen Entwicklungen in der Analyse von Preisbeziehungen. Weiterhin arbeitet sie Beziehungen der Methoden zueinander heraus, vergleicht sie und stellt sie gegenüber. Ein vertieftes Verständnis der Mechanismen, die den behandelten Modellen zu Grunde liegen, kann die Auswahl einer geeigneten Modellklasse unter Berücksichtigung des empirischen Zusammenhangs und der ökonomischen Theorie unterstützen. Deshalb konzentriert sich diese Dissertation auf die den Modellen zugrundeliegende Intuition, um die Verbindung zwischen ökonometrischer Theorie und der Analyse empirischer Fragen in der angewandten agrarökonomischen Forschung zu stärken. Als dritten Aspekt beinhaltet die Arbeit drei empirische Untersuchungen zum Einfluss von sich verändernden Politikrahmen auf die Übertragungen von Preissignalen ausgewählter Agrargüter in der Europäischen Union als auch in der Ostafrikanischen Gemeinschaft.Das erste Kapitel stellt die Grundlagen der ökonometrischen Modelle vor und geht dabei v.a. auf Eigenschaften ein, die ökonomische Zeitreihen kennzeichnen, da sie den Datentyp darstellen, der im Mittelpunkt dieser Arbeit steht. Es entwickelt das Grundmodell des Fehlerkorrekturmodells, d.h. eines autoregressiven Zeitreihenmodells, das sich zur Analyse kointegrierter Variablen eignet. Unter anderem bietet eine Reihe von Grafiken eine leichtverständliche schematische Zusammenfassung von zentralen Eigenschaften der Modellklasse. Anschließend werden Schlüsselbegriffe hinsichtlich der Interpretation des Modells im Kontext der räumlichen Preisanalyse definiert. Formen von Nichtlinearitäten in der Preistransmission werden diskutiert, um das Interesse dieser Arbeit, das in Nichtlinearitäten in der kurzfristigen Preistransmission liegt, klar abzugrenzen. Weiterhin werden Modellierungsansätze für nichtkonstante Parameter in der Form von regime-abhängigen Modellen oder nichtparametrischen Funktionen aufgezeigt.Das zweite Kapitel stellt die vier Modellklassen eingehend vor. Die Klassen des Schwellenvektorfehlerkorrekturmodells (threshold), des Markow-Sprung-Vektorfehlerkorrekturmodells (Markov-Switching) und des semiparametrischen Vektorfehlerkorrekturmodells werden als Mitglieder der Familie der Kointegrationsmodelle vorgestellt. Das Paritätsschrankenmodell (parity bounds) repräsentiert eine Klasse aus der Familie der Mischverteilungsmodelle. Das Kapitel stellt die grundlegende Idee, die formale Struktur, die Schätzung, Interpretation und Anwendung jeder Klasse ausführlich dar.Eine kritische Zusammenfassung der behandelten Modelle findet sich in Kapitel 3. Es thematisiert zuerst eine Reihe von Problemen der genannten Klassen der Kointegrationsmodelle. Danach wird auf notwendige Eigenschaften geeigneter Regime-Generationsmechanismen eingegangen, woran sich eine Kritik des Paritätsschrankenmodells anschließt. Schließlich werden die Vor- und Nachteile der Modellklassen beider Familien im Rahmen eines kritischen Vergleiches herausgearbeitet, der auch die Diskussion von Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen dem Schwellenvektorfehlerkorrekturmodell und dem Paritätsschrankenmodell beinhaltet. Als letzter Aspekt werden die Verteilungen, die durch ausgewählte Versionen der Kointegrationsmodelle impliziert werden, den Verteilungsannahmen der Paritätsschrankenmodelle gegenübergestellt. Kapitel 4 schießt die Dissertation.Die empirischen Studien in den Anhängen der Dissertation untersuchen den Einfluss struktureller Veränderungen auf die Transmission europäischer Kälberpreise und das regime-abhängige Verhalten räumlicher Maispreisbeziehungen in Ostafrika. Außerdem werden die Struktur und die Determinanten der Transmission von Maispreisen im inländischen als auch im grenzüberschreitenden Handel analysiert.Die räumliche Preistransmission zwischen europäischen Kälbermärkten nach den Fischlerreformen von 2003 steht im Mittelpunkt von Anhang A. Er analysiert die Auswirkungen variierender nationaler Umsetzungsstrategien hinsichtlich der Entkopplung landwirtschaftlicher Subventionszahlungen von Produktionsentscheidungen und die Effekte von Transportbeschränkungen, die in Folge des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit in Mitteleuropa erlassen wurden. Es wird festgestellt, dass die Kälbermärkte Deutschlands, Frankreichs, der Niederlande und Spaniens zu einem sehr gut funktionierenden gemeinsamen Markt gehören. Die Hypothesen, dass die Entkopplung zu sinkenden Preisniveaus führt als auch dass der Ausbruch der Blauzungenkrankheit einen Strukturbruch in einem Teil der europäischen Kälbermärkte zur Folge hatte, können statistisch untermauert werden.Der Anhang B bietet einen Überblick über Markow-Sprung-Zeitreihenmodelle. Die Beschreibung der Modelleigenschaften wird durch das Fallbeispiel der räumlichen Analyse von Maispreisen zwischen Kenia und Tansania veranschaulicht. Ein Markow-Sprung-Vektorautoregressives Modell wird verwendet, um Regime der Maispreismargen zwischen einem von vier tansanischen Märkten und Nairobi zwischen 2000 und 2008 zu identifizieren. Es werden fünf Perioden deutlich erhöhter Margen gefunden, die zwischen vier und siebzehn Monaten andauerten und teilweise mit den in der Literatur angeführten Zeiträumen tansanischer Ausfuhrverbote entsprechen.Der Anhang C untersucht Einflussfaktoren auf das Ausmaß der Preistransmission, wie z.B. Entfernung und die Existenz einer Grenze, im inländischen als auch im grenzüberschreitenden Handel zwischen Kenia, Tansania und Uganda zwischen 2000 und 2008. Es wird festgestellt, dass das Ausmaß der Preistransmission von der Entfernung und der Gegenwart einer Grenze abhängt. Der Einfluss der Entfernung erscheint nichtlinear, so dass ein semiparametrisches lineares Regressionsmodell zur Modellierung herangezogen wird. Tansania stellt sich als isolierte und intern fragmentierte Insel innerhalb des ostafrikanischen Maismarktes dar. Die Preistransmission zwischen Nairobi und den anderen Märkten ist überdurchschnittlich stark, was die zentrale Rolle der Stadt im ostafrikanischen Handelssystem bestätigt.Anhang D vergleicht die beiden regime-anhängigen ökonometrischen Ansätze des Schwellen- und des Markow-Sprung-Vektorfehlerkorrekturmodells. Zuerst wird jedes Modell ausführlich charakterisiert, woran sich ein umfangreicher Vergleich anschließt. Die Annahmen hinsichtlich des Mechanismus der Regimewechsel unterscheiden sich grundlegend. Ein Monte-Carlo-Experiment untersucht Schätzmethoden beider Modelle für simulierte Daten. Jeder Ansatz stellt sich als angemessene Modellierung einer speziellen Form nichtlinearer Preistransmission dar. Ihre Eigenschaften entsprechen der zugrundeliegenden ökonomischen Theorie und ermöglichen eine plausible Interpretation. Jedoch weisen die verwendeten Schätzmethoden Schwächen auf, da sie u.a. nicht robust gegen Störparameter sind. Eine Literaturübersicht zu empirischen Untersuchungen mittels des Schwellenvektorfehlerkorrekturmodells schließt den Anhang ab. ; This dissertation aims at providing an overview of various econometric model classes which are suitable for the analysis of dynamics and interrelationships of price time series. It discusses a number of models which are suitable for the analysis of price relationships both in the vertical, i.e., of markets along the processing chain, and the horizontal domain, i.e., of markets of one commodity in space. The dissertation provides an in-depth discussion of four model classes and, in the appendices, three empirical applications of selected models. It is a contribution to the literature in three respects. First, it provides an overview of recent developments of the methodology used to analyze price relationships. Second, it serves to relate, to compare and to contrast these classes. A well developed intuition of the fundamental mechanisms governing such models can help the selection of an adequate model class based on the empirical context and economic theory. Therefore, the thesis focuses on the intuition of the model classes in order to improve the link between econometric theory and the study of empirical questions in applied research in agricultural economics. Third, the dissertation provides three analyses of the impacts of changing policy environments on the transmission of prices of selected agricultural commodities within the European Union as well as within the East African Community.Chapter 1 presents the background, that is, properties which characterize the type of data this thesis is focused on, i.e., time series of economic variables. It introduces the basic model class of autoregressive time series models which is useful for cointegrated variables (vector error-correction model). It presents a number of graphs which provide a schematic summary of key model characteristics. Afterwards, it defines core concepts with regard to the interpretation in the context of spatial price analysis. Forms of nonlinearities in price transmission are discussed. This serves to confine the focus of the thesis which lies in nonlinearities in short-run price transmission. Such nonlinearities are caused by nonconstant parameters, and can be modeled by regime-dependent constants or nonparametric functions.Chapter 2 presents the four model classes in detail. The classes of the threshold vector error-correction model, the Markov-switching vector error-correction model and the semiparametric vector error-correction model belong to the cointegration family of models. The parity bounds model represents a class of the family of mixture distribution models. The chapter addresses the underlying idea, the formal structure, estimation, interpretation, and applications of each class.Chapter 3 provides a critical summary of the presented models. It first discusses a number of problems of the three presented classes of the family of cointegration models. Afterwards, it elaborates on properties of suitable regime-generating processes. This is followed by a critical discussion of the parity bounds model. The chapter closes with a critical comparison of the model classes highlighting the advantages and drawbacks of each. Furthermore, similarities and differences between the thresholds and the parity bounds models are addressed. The distributions of the underlying data which are implied by selected versions of cointegration models are contrasted to the distributional assumptions of the parity bounds model. Chapter 4 concludes the dissertation.The empirical studies in the appendices of the dissertation analyze the impact of structural changes on the transmission of European calf prices, and regime-dependent behavior of spatial maize price relationships in Eastern Africa. Furthermore, the structure and determinants of the transmission of maize prices in domestic as well as cross-border trade are assessed.Appendix A studies spatial price transmission between European calf markets after the Fischler reforms of 2003. It focuses on the effects of different national strategies in decoupling agricultural support from production and of movement restrictions, which resulted from the outbreak of the Blue Tongue disease in central Europe. The calf markets in Germany, France, the Netherlands and Spain are found to belong to a well-functioning common market. We find strong statistical support for the hypothesis that decoupling reduced calf price levels. Additionally, the results indicate that the outbreak of the Blue Tongue disease induced a structural break in parts of the EU calf market.Appendix B gives an overview of the class of Markov-switching time series models. We first provide an overview of the model framework. It then presents an illustrative application to the analysis of spatial maize prices between Tanzania and Kenya. A Markov-switching vector autoregressive model is employed to assess regimes in maize price margins between each of four regions in Tanzania and Nairobi, the Kenyan capital, between 2000 and 2008. Five periods of increased price margins are identified which last from four to seventeen months and partly correspond to the timings of Tanzanian export restrictions reported in the literature.Appendix C analyzes factors which influence the magnitude of price transmission, e.g., distance and the existence of a border, in domestic and cross-border trade between Kenya, Tanzania and Uganda between 2000 and 2008. The magnitude of price transmission is found to vary systematically with distance and the presence or lack of a national border. The impact of distance is shown to be nonlinear, and is thus modeled using a semi-parametric partially linear regression model. Tanzania appears to be an isolated and internally fragmented island within the East African maize market. Price transmission between Nairobi and other markets is strong, which confirms the central role which Nairobi plays in East African trade.Appendix D compares two regime-dependent econometric models for price transmission analysis, namely the threshold vector error-correction model and Markov-switching vector error-correction model. It first provides a detailed characterization of each, which is followed by a comprehensive comparison. The assumptions regarding the nature of the regime-switching mechanisms differ fundamentally. A Monte Carlo experiment studies the performance of the estimation techniques of both models for simulated data. Each approach is found to be adequate for modeling a certain type of nonlinear price transmission. Their characteristics match the underlying economic theory and allow for an easy interpretation. Nevertheless, the results of the corresponding estimation techniques do not reproduce the true parameters and are not robust against nuisance parameters. A review of empirical studies of the class of threshold vector error-correction models completes the appendix.
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Räumliche Preistransmission oder Marktintegration misst den Grad der Nutzung von langfristigen Marktinformationen über homogene Güter in geografisch getrennten Märkten. In Ghana werden die möglichen Auswirkungen der Handelsliberalisierung auf die räumliche Preistransmission und die Integration der lokalen Tomatenmärkte sehr kontrovers diskutiert, d.h. ob sich die Preisweitergabe zwischen Tomatenmärkten während der Anpassung des Landes an die Politik der Handelsliberalisierung Mitte der 80er Jahre verbessert hat oder nicht. Dem steht die Behauptung entgegen, dass gut funktionierende Märkte notwendig sind, um überhaupt Wohlfahrtsgewinne aus einer Handelsliberalisierung realisieren zu können. Trotz nicht ausreichender empirischer Nachweise, wie sich die ghanaischen Tomatenmärkte nach der Handelsliberalisierung verhielten, besteht, unterstützt durch Studienergebnisse von Interessensgruppen, überwiegend die Meinung, dass der Import von Tomatenprodukten nach Ghana die Ursache für Angebotsschwemmen, über Jahre schwankende, streuende und häufig niedrige Tomatenpreise ist. Diese Annahme soll in dieser Studie überprüft und so zur politischen Debatte beigetragen werden. Das Hauptziel dieser Studie ist die Bestimmung des Ausmaßes der Preistransmission und Marktintegration auf Märkten für frische Tomaten in Ghana in der Zeit nach der Handelsliberalisierung. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Daten der fünf wichtigsten Märkte für frische Tomaten erhoben. Die Analyse umfasste zwei Netto-Produzentenmärkte Navrongo und Techiman und drei Netto-Konsumentenmärkte Tamale, Kumasi und Accra. Bei ersteren besteht ein Angebotsüberschuss, bei letzteren ein Nachfrageüberschuss, d.h. ein Angebotsmangel. Der Datensatz beinhaltet monatliche Sekundärpreisserien von Januar 1992 bis einschließlich April 2009 und halbwöchentliche primäre Daten von Preisen und Handelsströmen, welche in Marktuntersuchungen zwischen März 2007 und April 2009 selbst erhoben wurden. Die Schätzungen erfolgten mit Hilfe des Johansen-Kointegrations-Ansatzes, des autoregressiven Schwellenwert- und des Vektor-Fehlerkorrektur-Modells (vector error correction model) sowie ihren Erweiterungen. Zunächst wurde auf Kointegration zwischen Produzenten- und Konsumentenpaaren von Tomatenmärkten getestet. Daraufhin wurden die Preistransmissionsgeschwindigkeiten in zwei Sub-Perioden geschätzt, welche sich nach der Handelsliberalisierung in Ghana richteten. Die erste Periode, die Periode der hohen Zölle, reichte von 1992 bis 2000, während die zweite Periode von 2001 bis 2009 von reduzierten Zöllen geprägt war. Das Ziel dieser Analyse ist es, zu bestimmen, ob sich die Preistransmission und mit ihr die für die Marktintegration verantwortlichen Faktoren während der zwei Subperioden eindeutig verbessert hat. Schließlich wurde die Bedeutung von direkten Handelsströmen zwischen den Märkten im Vergleich zu anderen Faktoren der Preistransmission untersucht. Die paarweise Kointegrationsanalyse zwischen Netto-Produzentenmärkten und Netto-Konsumentenmärkten gelangt zu mindestens einem signifikanten Kointegrationsvektor zwischen den Marktpaaren, während die Ergebnisse des multivariaten Johansen-Kointegrationsansatzes, der auf Kointegration zwischen jedem Produzentenmarkt und allen zu einer Gruppe zusammengefassten Konsumentenmärkten testet, ein integriertes Tomaten-Handelssystem zeigen. Dies impliziert, dass ein gewöhnlicher stochastischer Prozess möglicherweise der effektive Umlauf des Gutes und/oder Handelsinformationen - die Preisdynamiken zwischen Märkten zu bestimmen scheint. Demzufolge entwickeln sich die Tomatenpreise zwischen den Märkten langfristig nicht auseinander, sondern sie nähern sich nach zufälligen, kurzfristigen Preisschocks immer dem langfristigen Gleichgewicht an. Die geschätzten Kointegrationskoeffizienten (die langfristige Beziehung zwischen Preisen) reichen von 0,38 bis 0,98 bei einem Mittelwert von 0,67 und deuten einen hohen Grad an Preistransmission und Marktintegration zwischen Märkten für frische Tomaten in Ghana an. Die Ergebnisse des standardmäßigen autoregressiven Schwellenwert-Modells zeigen, dass die Preisanpassungsrate bzw. Fehlerkorrektur in beiden Perioden ebenfalls hoch ist, im Mittel etwa 50,8 % in der Hoch-Zoll-Periode und etwa 47,6 % in der Periode mit reduzierten Zöllen. Wird ein erweitertes autoregressives Schwellenwert-Modell genutzt, welches die Preisanpassungsgeschwindigkeit mit zeitabhängigen Parametern schätzt, werden Anpassungsgeschwindigkeiten von etwa 64,5 % in der ersten und etwa 69,9 % in der zweiten Periode festgestellt. Dies bestätigt die Ergebnisse der Kointegrationsanalyse, die eine schnelle Angleichung zum langfristigen Gleichgewicht ergaben, wenn Preisabweichungen auftraten. Auch wenn sie uneinheitlich sind, bestätigen die Ergebnisse des erweiterten autoregressiven Schwellenwert-Modells, welches als der beste Ansatz zu Modellierung von Preisanpassung zwischen Märkten angesehen wird, dass es keinen zwingenden Nachweis gibt, dass Handelsliberalisierung die einzige Ursache von Überangebot, Preisvolatilität und streuung und anderen Absatzproblemen auf Märkten für frische Tomaten in Ghana ist. Die Ergebnisse des Vektor-Fehlerkorrektur-Modells unterstützen diejenigen des autoregressiven Schwellenwert-Modells. Sie zeigen hohe Preisanpassungsgeschwindigkeiten, Abweichungen vom Gleichgewicht werden durchschnittlich in zwölf Wochen vollständig korrigiert. Das bedeutendste Ergebnis aber ist, dass in beiden Perioden (mit und ohne Handel) eine signifikante Preisanpassung mit dem Markovswitching-Vektor-Fehlerkorrektur-Modell nachgewiesen werden konnte. Dies bestärkt die häufig vernachlässigte Auffassung, dass direkter physischer Handel zwischen Märkten nicht der einzige grundlegende Faktor ist, der Preistransmission und Marktintegration bestimmt. Es scheint hier der Fall zu sein, dass andere indirekte Mechanismen die Preistransmission antreiben, wenn Märkte aufgrund von saisonaler Produktion voneinander autark sind. Aus der Literatur kann die Lehre gezogen werden, dass die zusätzlichen Gewinne aus der Liberalisierung des Handels abhängig sind von der Verfügbarkeit von aufeinander abgestimmter Marktinfrastruktur und politik. Abschließend soll hier die Notwendigkeit von angemessenen Investitionen in Straßen-, Transport-, Lagerungs-, Verarbeitungs- und Vermarktungsinfrastruktur betont werden, um die Transaktionskosten zu senken und die Verbindung zwischen den produzierenden Betrieben und den Netto-Konsumentenmärkten sowie zwischen den Netto-Produktionsgegenden und den weit vom Westafrikanischen Highway entfernt liegenden Netto-Konsumentenmärkten zu verbessern. Nachfolgende Studien sollten Faktoren wie Saisonalität, Marktmacht, Straßensperren, Lagerung und Verarbeitung und ihre Einflüsse auf die Preistransmission berücksichtigen. Weitere Forschung in dieser Richtung wird das Verständnis für dieses Problem verbessern und helfen, feiner abgestimmte politische Maßnahmen zu entwickeln, um sicher zu stellen, dass Landwirte in Ghana einen zusätzlichen Nutzen aus der Handelsliberalisierung ziehen können. ; Spatial price transmission or market integration measures the degree to which geographically separated markets share long-run market information on homogenous commodities. One very contentious issue in Ghana is the concern about the implications of trade liberalization for spatial price transmission and integration of local tomato markets i.e. whether or not price linkages between tomato markets in Ghana improved following the countries adoption of trade liberalization policy in the mid 1980s. Opposed to this contention is the view that well-functioning markets are necessary for the realization of the welfare impacts of trade liberalization. Despite insufficient empirical evidence on how Ghana s tomato markets performed following trade liberalization, prevailing public opinion and findings of advocacy studies blame supply gluts and perennially volatile, dispersed and often low prices of tomato on the importation of tomato products into Ghana. It is to verify this opinion and contribute to the policy debate that this study was conducted. The main objective of the study is to determine the extent of post-liberalization price transmission and market integration between fresh tomato markets in Ghana. To achieve this objective, we sampled five major, fresh tomato markets, comprising two net tomato producer markets - Navrongo and Techiman and three net consumer markets Tamale, Kumasi and Accra for the analysis. The dataset for the analysis includes monthly, secondary price series from 1.1992 to 4.2009, and primary, semi-weekly price and trade flow data collected by self-conducted market surveys between 3.2007 and 4.2009. The estimation is performed using Johansen s cointegration approach, and the threshold autoregressive and vector error correction models and their extensions. We first test for the existence of cointegration between producer and consumer pairs of tomato markets. Then we estimate the speeds of price transmission between the market pairs under two sub-periods following trade liberalization in Ghana. The first sub-period, the high-tariffs period is from 1992 to 2000, while the second, a reduced-tariffs period is from 2001-2009. Our objective under this analysis is to determine whether price transmission and hence the factors responsible for market integration sufficiently improved over the two sub-periods. Lastly, we examine the importance of direct, inter-market trade flow vis-à-vis other factors in price transmission between the markets under study. Results of the pair-wise cointegration analysis between surplus, producer and deficit, consumer tomato markets using both datasets reveal at least one significant, cointegrating vector between the market pairs, while results of the Johansen s multivariate cointegration approach of testing for cointegration between each producer market and all the consumer markets as a group demonstrate an integrated tomato marketing system. This implies that a common stochastic process, possibly the effective flow of the commodity and/or trade information, seems to determine price dynamics between markets. As a result, tomato prices between the markets do not drift apart in the long run, but always converge towards long run equilibrium following random, short run shocks on prices. Estimated, cointegration coefficients (the long run relationships between prices) range from 0.38 to 0.98, averaging 0.67, and appear to suggest a high degree of price transmission and market integration between fresh tomato markets in Ghana. The results of the standard threshold autoregressive model reveal that the rate of price adjustment or error correction in each of the two periods under study is also high, averaging about 50.8% and 47.6% in the high-tariffs and reduced-tariffs periods respectively. Using an extended threshold autoregressive model which estimates speeds of price adjustment as time-varying parameters, we discover that adjustment speeds average about 64.5% under the high- and about 69.9% under the reduced-tariffs periods respectively. This confirms the cointegration results of rapid convergence of price deviations to long run equilibrium. Although the empirical evidence, overall is mixed, the findings of the extended threshold autoregressive model, the most ideal approach to modelling price adjustment between the markets, reinforce the view that there is no compelling evidence to blame trade liberalization as the sole cause of the gluts, price volatility and dispersion, and other marketing problems in fresh tomato markets in Ghana. The findings of the vector error correction model support those of the threshold autoregressive model; they reveal high speeds of price adjustments, with deviations from equilibrium requiring an average of about 12 weeks to be completely corrected. Most importantly, we find significant price adjustment in both periods with and without trade from the results of the switching vector error correction model. This is evidence supporting the often underemphasized notion that direct, physical trade between markets may not be the sole underlying factor determining price transmission and market integration. It appears, in this case, that other indirect mechanisms drive price transmission when autarky between markets occurs due to seasonality in production. Lessons from the literature indicate that the added benefits of trade liberalization are contingent on the availability of complementary market infrastructure and policies. To that end, we recommend that appropriate investments should be made in road, transport, storage, processing and marketing infrastructure to improve the connection and reduce transaction costs between farm gates and net consumer markets, and between surplus producing areas and deficit consumer markets that are off the West African highway. Extensions to this study should consider the role of factors like seasonality, market power, road barriers, storage and processing on price transmission. Further research along these lines will improve our understanding of the problem and help develop more nuanced policy measures to ensure that farmers in Ghana reap the added benefits of trade liberalization.
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In dieser Arbeit werden die Preisbildung und Preisreaktionen im Naturkosthandel (NKH) anhand eines umfangreichen Scannerdatensatzes untersucht. Dabei werden Preiselastizitäten, Preisrigiditäten und Preissynchronisation sowie die Preistransmission in der Wertschöpfungskette (WSK) bei Biomilchprodukten analysiert. Hierfür wird zuerst der Biomilchmarkt entlang der WSK beleuchtet, dann die Theorien zur Preisbildung vorgestellt und anschließend methodische und spezifische theoretische Grundlagen der einzelnen Verfahren erläutert. Nach Darstellung der Datengrundlage erfolgt die empirische Analyse, deren Ergebnisse im Folgenden zusammengefasst werden. Es zeigt sich, dass die Verbraucher auf Produktebene mit Preiselastizitäten um -1 vergleichsweise unelastisch reagieren. Dies eröffnet insoweit preispolitische Spielräume, als dass Preiserhöhungen theoretisch kurzfristig sinnvoll sind. Allerdings gibt es psychologische Preisschwellen, deren Überschreitung zu Verkaufsrückgängen führen können. Bezüglich der Rigidität sind die Preise bei langfristigen Preisänderungen im NKH hingegen sehr rigide, was auf eine zurückhaltende Preispolitik schließen lässt. Die Sonderangebotshäufigkeit in Biosupermärkten ist jedoch vergleichbar mit entsprechen-den Produkten im konventionellen LEH. Kleinere NKH-Geschäfte sind dagegen auch bei Sonderangeboten zurückhaltender, auf Tagesebene aber gibt es bei ihnen viele flexible Preisanpassungen. Die Preissynchronisationsanalyse im NKH zeigt im Vergleich zum LEH ein hohes Maß an gleichzeitigen Preisänderungen. Insbesondere in der Preiserhöhungsphase 2007 fanden die Preisänderungen zum großen Teil parallel statt. Dies kann entweder als preisfriedliches Verhalten interpretiert werden, bei dem sich die Branche bei der Preiserhöhung einig war oder aber auch als sehr starker Wettbewerb, der zu einer schnellen Preisanpassung geführt hat. Die Analyse der Gesamtsituation spricht für die erste Interpretation. Die Zusammenführung der produktbezogenen Ergebnisse in einer Schätzung zeigt die Zusammenhänge auf, die zwischen Preissynchronisation, Preiselastizitäten, Preisrigidität, Preisniveau, Handelsmarken, Marktanteilen und -kategorie bestehen. Die Ergebnisse legen nahe, dass der NKH, vergleichbar mit dem konventionellen LEH, ein Preiseinstiegssegment mit einer Niedrigpreispolitik und starkem Wettbewerb für Eckprodukte betreibt. Die Analyse der Preistransmission ergibt, dass die Preisänderungen vom konventionellen Milchmarkt ausgehen und auf den Biomilchmarkt übertragen werden. Im Anschluss werden die Preisänderungsimpulse von der landwirtschaftlichen Ebene in einer Richtung entlang der WSK nach oben weitergegeben. Die Schätzungen stützen die Annahme, dass in der WSK mit prozentualen Aufschlägen gearbeitet wird. Hierbei steigen die Aufschläge bei Preiserhöhungen im Handel überproportional. Ein schneller Rückgang auf Verbraucherebene bei sinkendem Rohstoffpreis ist nicht zu beobachten. Zusammengefasst nimmt der NKH bei Milchprodukten in der WSK eine starke Position ein. Die Verbraucher sind relativ preisunempfindlich und das Preissetzungsverhalten erscheint preisfriedlich. ; In this thesis pricing and price reactions in organic retail stores have been studied on the basis of an extensive scanner dataset from 2005 to 2009. Therefore price elasticity, price rigidities, price synchronization and price transmission in the supply chain for milk products have been analysed. In the estimations consumers on product level react relativly inelastic with an own price elasticity of circa -1. Thus, there is a wide scope for price policy. Besides, there are psychological price barriers and exceeding results in a decline in sales. Prices in organic retail stores are very rigid especially for long-time price changes. This implies a cautious pricing policy. Organic supermarkets launch special offers of similar frequency as conventional grocery stores. Small organic stores are more cautious but, on a daily basis, they are moreflexible in their price changing strategy. The synchronisation analysis shows compared to conventional stores that price changes often occursimultaneously. Especially in times of rising prices, most of the changes take place within one week. This could either refer to peacefull pricing policies based on a common agreement on rising price tendencies or to strong competition within the sector. Overall, a peacefull pricing is more valide. The combination of product-related findings shows correlations between price synchronization, price elasticity, price rigidities, price level, market shares und trade brands. There is evidence that organic stores run a low-price product segment with a special pricing policy, comparable to conventional supermarkets. Furthermore, the analysis of price transmission shows that price changes originate from the conventional milk market and are carried over to the organic market. Then, the price impulse circulates upstream along the supply chain. The estimations support the thesis of percental margins. Thus, the trade margins of the traders rise with higher prices. However, fast decreasing of retail prices during the phase of falling row material prices could not be observed. At least, there is evidence for a strong market position in the supply chain for traders and a peaceful pricing in organic retail.
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Diese Dissertation umfasst fünf Studien zu den Determinanten der Preisbildung auf den Frischobst und gemüsemärkten in der EU. Der Artikel The EU Import Regime for Oranges Much Ado about Nothing? analysiert die Relevanz des EU Importsystems für Orangen, welches mittels des EU Einfuhrpreissystems (EPS) und eines Systems von Handelspräferenzen, die Erreichung zweier gegensätzlicher Ziele anstrebt. Ähnlich einem Mindestimportpreis zielt das EPS für Orangen auf den Schutz der EU Erzeuger vor internationalem Wettbewerb durch die Restringierung von Importen unterhalb eines produktspezifischen Einfuhrpreises. Im Gegensatz dazu werden die Handelspräferenzen für Orangen hauptsächlich an die Orangen produzierenden mediterranen (MED) Länder (Israel, Marokko, Tunesien, Türkei, Zypern (vor dem EU Beitritt in 2004)), welche die Hauptkonkurrenten der EU Orangenerzeuger sind, vergeben. Die Erleichterung des Marktzugangs soll die EU Orangenimporte aus den präferierten Ländern erhöhen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, dass der Beitrag des EU Importregimes für Orangen zur Protektion der EU Orangenerzeuger gering ist. Ebenso werden die Handelspräferenzen für Orangen nur in geringem Umfang von den MED genutzt und keine zusätzlichen EU Importe aus diesen Ländern ausgelöst. Der Artikel The EU Entry Price System for Fresh Fruits and Vegetables Paper Tiger or Powerful Market Barrier? ist einzigartig in der umfassenden Analyse der Relevanz des EPS für den EU Import aller 15 Arten von Frischobst und gemüse, die dem EPS unterliegen, sowie deren Hauptursprungsländer. Wir entwickeln zwei Indikatoren zur Messung der Effektivität des EPS auf der Grundlage von 60,000 Beobachtungen von synthetischen EU Importpreisen. In einer Clusteranalyse werden vier Cluster identifiziert, die sich in der Relevanz des EPS unterscheiden. Es zeigt sich, dass die Bedeutung des EPS in Bezug auf einzelne Frischobst und gemüsearten und Ursprungsländer heterogen ist. Das EPS ist von großer Relevanz in 36% und nahezu redundant in den übrigen der analysierten Fälle. Die einzelnen Ursprungsländer betreffend zeigen unsere Ergebnisse dass das EPS von höchster Relevanz für die direkten EU Nachbarländer ist und geringere Bedeutung für die Länder hat, die vom EU Markt weiter entfernt sind. Aufgrund der hohen Transportkosten müssen diese Länder zu Preisen, die deutlich höher als die EU Einfuhrpreise sind, in die EU exportieren. Die Ergebnisse der letzteren Studie motivieren uns für die Untersuchung Does the Entry Price System restrict Fresh Fruit and Vegetable Exports from China to the EU? . Obwohl unsere Ergebnisse darauf hinweisen, dass das EPS im Allgemeinen für Äpfel und Birnen weniger wichtig ist, hat das EPS für Äpfel und Birnen aus China hohe Relevanz. Infolge des effizienten Schiffstransportsystems sind Chinas Transportkosten für Frischobst und gemüse im Vergleich zu anderen Ländern, die weit vom EU Markt entfernt sind, niedrig. Daher kann chinesisches Frischobst und gemüse zu niedrigen Preisen in die EU importiert werden. In dem Artikel Vertical Price Transmission in the International Fresh Fruit and Vegetable Supply Chain: Israeli Grapefruit Exports to the EU after Export Market Liberalization wird erstmals vertikale Preistransmission im Kontext der internationalen Wertschöpfungskette für Frischobst und gemüse analysiert um die Frage der Ausübung von Marktmacht zu untersuchen. Diese Analyse wird im Rahmen eines Fehlerkorrekturmodells im Zusammenhang von israelischen Grapefruit Exporten in die EU in der Zeit nach der Liberalisierung des israelischen Exportsektors 1991 durchgeführt. Unsere Ergebnisse weisen darauf hin dass zwei der drei Hauptexporteure in den ersten Jahren direkt nach der Liberalisierung des Exportmarkts Marktmacht gegenüber israelischen Erzeugern ausgeübt haben indem sie Preisveränderungen im französischen Importmarkt asymmetrisch an die israelischen Erzeuger weiter gegeben haben. In der sich daran anschließenden Zeitperiode jedoch übertragen alle drei Exporteure die Preisveränderungen symmetrisch. Wir ordnen diese Veränderung des Preisverhaltens der Exporteure der Marktintervention der israelischen Regierung zur Schutz der israelischen Erzeuger gegenüber der Ausübung von Marktmacht durch die Exporteure im Jahr 1994/95 zu. Der Artikel Threshold adjustment and/or threshold cointegration? An application to the German apple market ist innovativ hinsichtlich der Entwicklung eines Vektorfehlerkorrekturmodells zur Analyse von räumlicher Preistransmission, welches es ermöglicht, Nichtlinearität (Schwelleneffekte) nicht nur in der kurzfristigen Anpassung zum langfristigen Gleichgewicht, sondern auch in der langfristigen Gleichgewichtsbeziehung selbst zu berücksichtigen. Es wird angenommen, dass ein Schwelleneffekt (threshold effect) durch eine Schwellenvariable in Bezug auf einen Schwellenwert ausgelöst wird. Dieser Modellansatz basiert auf dem Test von Gonzalo und Pitarakis auf Kointegration mit Schwelleneffekt. In unserer Anwendung des Modells auf Preise für deutsche Äpfel auf Großmärkten in Deutschland finden wir eindeutige Evidenz für Kointegration mit Schwelleneffekten. Es werden vier Preistransmissionsregime in Abhängigkeit von dem Anteil deutscher Äpfel an den insgesamt gehandelten Äpfeln als der Schwellenvariable identifiziert, die sich sowohl in den kurzfristigen Anpassungen zum langfristigen Gleichgewicht, als auch in der langfristigen Gleichgewichtsbeziehung selbst unterscheiden. ; This PhD thesis comprises five papers on price determination in the EU fresh fruit and vegetable (FFV) market. In the paper The EU Import Regime for Oranges Much Ado about Nothing? we focus on the relevance of the EU import system for oranges, comprising the EU entry price system (EPS) and a system of trade preferences aiming to achieve two contrasting goals. Analogously to a minimum import price, the EPS is designed to protect EU growers against international competition by restricting imports below a product-specific entry price. In contrast, the orange trade preferences, granted to the EU orange growers main competitors, i.e. the orange producing Mediterranean (MED) countries ((Israel, Morocco, Tunisia, Turkey, Cyprus (pre EU accession in 2004), aim to induce EU imports of oranges by granting preferential market access. We find that the contribution of the EU import regime for oranges to the protection of EU orange growers is rather low. Also, orange trade preferences are utilized by the MED at a low degree and seem not to have triggered additional EU orange imports. The paper The EU Entry Price System for Fresh Fruits and Vegetables Paper Tiger or Powerful Market Barrier? is unique in comprehensively analyzing the effectiveness of the EPS regarding all 15 kinds of fruits and vegetables to which the EPS applies and countries of origin of the production. We develop two indicators measuring the effectiveness of the EPS based on a data set of 60,000 observations of synthetic EU import prices. A cluster analysis identifies four clusters which differ in the relevance of the EPS. We find that the importance of the EPS is heterogeneous across products and countries of origin for most kinds of FFV. It is highly relevant in 36% of the analyzed cases and redundant for the others. In general, the EPS is most relevant to the EU s direct neighbouring countries and of less importance for the countries more distant to the EU due to high transport costs and thus relatively high EU import prices. Results gained in the latter study motivate us for the paper Does the Entry Price System restrict Fresh Fruit and Vegetable Exports from China to the EU? . Although the EPS is on average less important for apples and pears, results suggest that it is highly relevant for EU imports of apples and pears from China. Our investigations suggest that due to China s highly efficient sea transport system, sea transport costs are low compared to other countries which are distant to the EU market, implying that Chinese FFV products are supplied to the EU at low prices. The paper Vertical Price Transmission in the International Fresh Fruit and Vegetable Supply Chain: Israeli Grapefruit Exports to the EU after Export Market Liberalization is unique in investigating vertical price transmission in the international FFV supply chain and aims to shed light on the issue of market power. This analysis is conducted within an error correction model approach in the context of Israeli grapefruit exports to the EU in the aftermath of the liberalization of the Israeli export sector in 1991. Our results indicate that two of the three dominating exporters have transmitted price changes from the French import price asymmetrically to the Israeli growers in the years directly after liberalization. Though, in the subsequent time period, all three exporters transmit prices symmetrically and the difference between the firm-specific grower prices has decreased. We attribute this change in the exporter s pricing behaviour to the market intervention by the Israeli government in 1994/95. Finally, the paper Threshold adjustment and/or threshold cointegration? An application to the German apple market is unique in suggesting a vector error correction approach to analyze spatial price transmission which allows not only the short-run adjustment towards the long-run equilibrium, but also the long-run equilibrium itself to be non-linear. The threshold effects are assumed to be triggered by a threshold variable with respect to a threshold value. This model approach is based on the Gonzalo and Pitarakis test on threshold cointegration. In an application to the German wholesale market for apples we find clear evidence on threshold cointegration. We identify 4 price transmission regimes with different equilibrium relationships as well as short-run adjustment towards this equilibrium and the share of German apples of all apples traded in the markets serving as the threshold variable.
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Der Wert des Rohstoffes Milch und die Preise für Milchprodukte im Lebensmitteleinzelhandel werden seit einigen Jahren gesellschaftlich und politisch intensiv diskutiert. Auslöser waren insbesondere die Hausse der Milchpreise in 2007 und die zeitgleiche Umsetzung der Beschlüsse zur Liberalisierung der europäischen Milchmarktordnung, die insbesondere zu einer Absenkung der Preisstützung geführt hat. Die in der Diskussion vorliegenden Interessen sind dabei vielfältig, haben im Wesentlichen aber gemeinsam, dass die hohe Konzentration auf Seiten des Lebensmitteleinzelhandels und die daraus resultierende Verhandlungsmacht den Kern der Kritik bilden. Die Erzeugerverbände fordern einen "fairen" Milchpreis und beklagen eine zu schwache Verhandlungsposition der Molkereien gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel, die den Druck auf die Erzeugerpreise weiter verschärft. Die Verbraucherschutzorganisationen werfen dem Lebensmitteleinzelhandel vor, dass dieser insbesondere Senkungen der eigenen Einkaufspreise nur verzögert an die Verbraucher weitergibt (asymmetrische Preistransmission). Dieser Vorwurf richtet sich insbesondere an die Discounter, die vor allem im Milchsektor hohe Marktanteile haben und an deren Preissetzungen sich die anderen Distributionskanäle des Lebensmitteleinzelhandels oftmals orientieren. Der Hauptfokus der vorliegenden kumulativen Dissertation liegt auf der Untersuchung der Preistransmissionsprozesse zwischen den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette. Insbesondere konzentrieren sich die Untersuchungen zur Preistransmission auf den deutschen Milchsektor. Unter Berücksichtigung von produkt- und geschäftsindividuellen Unterschieden wird in den Kapiteln 2 und 3 die Preistransmission zwischen den Molkereiabgabepreisen und den Verbraucherpreisen für die Produkte Konsummilch und Butter untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Handelsmarken nach einem Kostenschock eine schnellere Anpassung an die langfristige Marge erfolgt als bei den Herstellermarken. Insgesamt können signifikant positive Asymmetrien im Preistransmissionsprozess gefunden werden; sinkende Margen werden schneller korrigiert als steigende Margen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Geschäftsformaten sind sehr gering. Eine explizite Berücksichtigung von Marktmacht zeigt, dass die Asymmetrien im Preistransmissionsprozess mit steigender Marktmacht nicht größer werden, vielmehr wird der Preistransmissionsprozess sogar symmetrischer. In Kapitel 4 wird simultan der Einfluss von Rohstoffkostenänderungen und Preisänderungen von nahen Substituten auf den Verbraucherpreis von Joghurt mittels eines räumlichen Panel-Fehlerkorrekturmodells untersucht. Der räumliche Aspekt in diesem Modell ist der Grad an Produktdifferenzierung zwischen den einzelnen Joghurtproduktlinien. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl vertikale, als auch horizontale Preistransmissionseffekte im deutschen Joghurtmarkt vorliegen. Verbraucherpreisänderungen werden also nicht nur durch sich ändernde Inputkosten ausgelöst, sondern auch durch sich ändernde Preise von Konkurrenzprodukten. Unter Verwendung eines zu Kapitel 3 vergleichbaren Analyserahmens wird in Kapitel 5 analysiert, ob es sich bei dem Preisunterschied zwischen konventionell und ökologisch erzeugter Konsummilch lediglich um einen auf die höheren Produktionskosten zurückzuführenden Niveauunterschied handelt oder aber ob sich die beiden Produkte zusätzlich noch durch unterschiedliche Preisanpassungspolitiken des LEHs voneinander abheben. Die Ergebnisse zeigen, dass der Unterschied tatsächlich nicht nur ein reiner Niveauunterschied ist, sondern dass auch Unterschiede im dynamischen Anpassungsverhalten vorliegen. Im Vergleich zu den konventionell erzeugten Konsummilchprodukten sind die Asymmetrien bei den ökologisch produzierten Konsummilchprodukten zwar betragsmäßig kleiner, die Preistransmission erfolgt allerdings insgesamt wesentlich langsamer als bei den konventionell erzeugten Produkten.
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Handelsbeschränkungen; Exportkontrollen; Ernährungskrisenpolitik; Länder der ehemaligen Sowjetunion; Funktionsfähigkeit von Agrarmärkten; Effizienz von Wertschöpfungsketten für Nahrungsmittel; Preistransmission; Preisvolatilität; Wetterextreme; Globale Ernährungssicherheit
Handelsbeschränkungen; Exportkontrollen; Ernährungskrisenpolitik; Länder der ehemaligen Sowjetunion; Funktionsfähigkeit von Agrarmärkten; Effizienz von Wertschöpfungsketten für Nahrungsmittel; Preistransmission; Preisvolatilität; Wetterextreme; Globale Ernährungssicherheit
Aufgrund der schrittweisen Senkung der Interventionspreise und der Aussetzung von Exporterstattungen der Europäischen Union wurde die weitgehende Abkopplung des EU-Binnenmarktes für Milchprodukte vom Weltmarkt deutlich abgeschwächt. Preisschwankungen des Weltmarktes können so auf allen Ebenen des Binnenmarktes wirken. In bisherigen Studien zur Preistransmission von Milch und Milchprodukten standen die Beziehungen zwischen Einzelhandel und Erzeuger bzw. Erzeuger und Weltmarkt im Vordergrund. Eine vollständige Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette fand nicht statt. Das Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, die Entwicklung der Milchpreise über die gesamte Kette hinweg – vom Milcherzeuger bis zum Einzelhandel/Verbraucher bzw. Weltmarkt – zu untersuchen. Für die Analyse werden monatliche Daten des Zeitraums Januar 1997 bis Oktober 2011 verwendet. Durch Anwendung verschiedener Spezifikationen von Fehlerkorrekturmodellen werden Asymmetrien analysiert.Die Ergebnisse zeigen, dass enthaltene Saisoneffekte durch die Preispolitik des Einzelhandels ausgeglichen werden. Allerdings gewinnt die Saisonalität auch bei den internationalen Preisen an Bedeutung. Dies lässt sich auf einen höheren Anteil der graslandbasierten Milchproduktion im internationalen Handel zurückzuführen. Zu sehen ist auch, dass sich Zeitverzögerungen, mit denen Preisänderungen zwischen den Marktstufen der Wertschöpfungskette weitergegeben werden, unterscheiden. Es liegen also Asym- metrien vor. ; The foreclosure of the internal milk market has been significantly reduced with the stepwise reduction of intervention prices and the suspension of export refunds of the European Union. Thus, price developments of the world market could now affect all levels of supply chain. Previous studies on price transmission of milk and milk products refer to the relationship between retail and producers or producers and world markets. Therefore, the objec-tive of this paper is to analyse price transmission along the total supply chain. With a focus on the German cheese market. For the analysis monthly data is used ranging from January 1997 to October 2011. Applying different error correction model specifications asymmetries are analysed. he results indicate that retailers balance seasonal variations of producers' and wholesalers' prices. In addition, it can be noted that seasonality is becoming increasingly important for international prices due to higher shares of grassland based milk production. It can also be shown that the time lags in which price changes are passed on between the different levels differ. Thus, within the supply chain of milk and milk products there exist price asymmetries.
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The aim of this study is to analyze the impact of governmental market interventions in Serbia, among them a wheat export ban, on the country's integration into the international wheat market and the domestic wheat-to-bread supply chain during the global commodity price peaks in 2007/08 and 2010/11. By applying two regime-dependent price transmission models (i.e. Markov-switching models), we help to clarify the impact of the governmental market interventions on two different price transmission contexts: the horizontal one, where we analyze the price transmission and market integration between the Serbian and the world wheat markets; and the vertical one, where we analyze the price transmission mechanisms within the Serbian wheat-to-bread supply chain. Furthermore, we conducted simulations of flour and bread production costs and the bakers' and retailers' profits in order to identify who benefited from and who lost due to the extensive governmental interventions. [. ] ; Das Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen der Marktinterventionen der serbischen Regierung während der Agrarpreisspitzen 2007/8 und 2010/11, darunter ein Weizenexportverbot, auf die serbische internationale Weizenmarktintegration und die heimische Weizen-Brot-Wertschöpfungskette zu analysieren. Durch die Anwendung zweier regime-dependenter Preistransmissionsmodelle (z.B. Markov- Modelle), helfen wir, die Auswirkungen der Marktinterventionen auf zwei verschiedene Preistransmissionskontexte zu verstehen: Den horizontalen, wo wir die Preistransmission und die Marktintegration zwischen dem serbischen und den globalen Weizenmärkten untersuchen, und die vertikale Preistransmission, wo wir die Preistransmissionsmechanismen innerhalb der serbischen Weizen-Brot- Wertschöpfungskette analysieren. Darüber hinaus unternehmen wir Simulationen der Produktionskosten von Mehl und Brot sowie der Gewinne der Bäcker und Einzelhändler, um zu identifizieren, wer von den extensiven politischen Interventionen profitierte und wer darunter litt. [.]
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In: Discussion paper 120
In der Wertschöpfung der türkischen Landwirtschaft hat die Obst- und Gemüseproduktion große Bedeutung und Tafel- und Industrietomaten sind wiederum das wichtigste Einzelprodukt unter den Gemüsesorten. Das Papier beschreibt die Struktur und Entwicklung des Sektors seit den 1990-er Jahren und geht auf die Betriebsstruktur in der Primärerzeugung sowie die Situation in Handel, Verarbeitung und Vermarktung ein. Regionale Spezifika werden herausgearbeitet. Eine Analyse der Struktur und Dynamik von Verbraucherpreisen für Tafeltomaten in 22 Provinzen schließt sich an. Die Frage der Integration der Märkte für Tafeltomaten zwischen Provinzen wird mit Hilfe von Schwellen-Fehlerkorrekturmodellen untersucht, wobei handelsbehindernde Transaktionskosten berücksichtigt werden. Die Analyse der bilateralen Integrationsbeziehungen zwischen 22 Provinzen zeigt, dass entlang den Küsten ein Ring von Provinzen existiert, deren Tomatenmärkte eng mit denen anderer Provinzen verbunden sind, während die untersuchten Provinzen im Landesinneren in dieser Hinsicht relativ isoliert sind. Bei einigen Provinzpaaren findet Preistransmission nur dann statt, wenn Abweichungen vom interprovinziellen Gleichgewicht eine bestimmte Schwelle überschritten haben. -- Gemüse ; Tomaten ; Türkei ; Marktintegration ; Fehlerkorrekturmodell
Diese Dissertation umfasst drei Studien zu Preistransmission und Marktintegration in Schweizer Agrar- und Lebensmittelmärkten. Der Artikel "Protecting the Swiss milk market from foreign price shocks: Public border protection vs. quality differentiation" analysiert räumliche oder horizontale Preistransmission zwischen der Europäischen Union und der Schweiz am Beispiel des Milchmarkts. Milch ist das wichtigste Agrarprodukt der Schweiz und verschiedene Milchprodukte unterliegen unterschiedlichen Handelshemmnissen und Grenzschutz-Instrumenten. Während für Milchprodukte wie Butter und Milchpulver weiterhin Zölle und Zollkontingente gelten, ist der Käsehandel mit der EU vollständig liberalisiert. Um zu verstehen, wie sich solche unterschiedlichen Schutzniveaus auf die räumliche Preistransmission auswirken, analysieren wir die Preistransmission zwischen Deutschland und der Schweiz für mehrere Produkte auf Großhandelsebene und für Rohmilcherzeugerpreise. Wir stellen fest, dass nicht das Niveau des Grenzschutzes den Grad und die Geschwindigkeit der Preistransmission bestimmt, sondern die qualitative Differenzierung der Schweizer Produkte. Die Preise für zollgeschützte Milchprodukte werden von der deutschen Preisentwicklung beeinflusst, die Käsepreise jedoch nicht. Auch auf Erzeugerebene sind die Milchpreise für die Käseverarbeitung weniger stark an die ausländischen Preise gebunden als die Milchpreise für die industrielle Milchverarbeitung. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass für kleine einkommensstarke Länder wie die Schweiz die Förderung hochwertiger Produkte und damit die Verringerung der internationalen Substituierbarkeit den internationalen Preisdruck mehr mindert als den Schutz durch Zölle. Der Artikel "Vertical Price Transmission in Swiss Dairy and Cheese Value Chains" ergänzt diese Analyse durch die Untersuchung der vertikalen Preistranmission innerhalb der Schweiz. In der Schweiz gibt es getrennte Wertschöpfungsketten für Milch- und Käseprodukte, die sich hinsichtlich Branchenkonzentration, Governanceform und Produkteigenschaften unterscheiden. Wir analysieren, wie Milchpreise entlang dieser verschiedenen Wertschöpfungsketten weitergegeben werden. Anhand detaillierter Preisdaten auf Produzenten-, Großhandels-, Export- und Einzelhandelsebene untersuchen wir die vertikale Preistransmission im Schweizer Milch- und Käsemarkt mithilfe von asymmetrischen Vektorautoregressiven und Fehlerkorrekturmodellen. Im Gegensatz zu einem Grossteil der vorhandenen Literatur finden wir fast keine langfristigen Preisbeziehungen und keine signifikanten Asymmetrien zwischen den verschiedenen Wertschöpfungsebenen und Produkten und diskutieren die möglichen Gründe. Die dritte Studie "Market Integration and Market Efficiency under Seasonal Tariff Rate Quotas" geht über die Analyse reiner Preisinformationen hinaus, indem Daten zu Preisen, Handelskosten und Handelsströmen kombiniert werden. Die Schweiz wendet saisonale Zollkontingente für den Import vieler Obst- und Gemüsesorten während der inländischen Erntezeit an. Es ist jedoch nicht bekannt, wie sich dieses System auf Preise, Handelsmuster und räumliche Effizienz mit seinen Handelspartnern auswirkt. Aus diesem Grund analysieren wir die Beziehung zwischen italienischen und schweizerischen Tomatenpreisen und testen die physische Marktintegration und die räumlichen Gleichgewichtsbedingungen im Zeitverlauf. Wir verwenden detaillierte, transaktionsbasierte Daten zu Handelsströmen und Handelskosten und schätzen ein erweitertes Parity Bounds Modell. Wir stellen fest, dass die Märkte in der Sommersaison, wenn Zollkontingente angewandt werden, ineffizient sind. Während Kontingentinhaber positive Renten erhalten, sind die marginalen Renten für Importeure ohne Kontingentanteile negativ. Dies verhindert Handelsströme oberhalb der von den Zollkontingenten zugelassenen Einfuhrmenge; das Instrument wirkt also während der administrierten Sommerperiode wie eine bindende Importquote. In der nicht-administrierten Periode, wenn keine einheimischen Produkte zu schützen sind, sind die Märkte dagegen in einem Wettbewerbsgleichgewicht und durch grosse Handelsströme räumlich integriert. Wir folgern, dass saisonale Zollkontingente ein wirksames Instrument sind, um die inländische Produktion gegen konkurrierende Importe zu schützen, und somit deren Absatz zu stabilen Preisen zu gewähren. Dies geschieht jedoch auch höchst ineffiziente Weise, da Importeure Renten abschöpfen können, und zwar zulasten von Konsumenten, die während der Schweizer Tomatensaison hohe Preise im Einzelhandel zahlen. ; This PhD thesis comprises three papers on price transmission and market integration in Swiss agricultural and food markets. In the paper "Protecting the Swiss milk market from foreign price shocks: Public border protection vs. quality differentiation" we focus on spatial price transmission between the European Union and Switzerland. The milk market is of strategic importance for Switzerland, and the country applies a number of different border protection policies for milk products. While dairy products such as butter and milk powder are still subject to tariffs and tariff rate quotas, cheese trade with the EU is fully liberalized. To understand how such different levels of protection affect spatial price transmission, we analyze price transmission between Germany and Switzerland for several products at the wholesale level, and for raw milk producer prices. We find that not the level of border protection determines the degree and speed of price transmission, but rather the qualitative differentiation of the Swiss products. While prices of tariff-protected dairy products are influenced by German price developments, cheese prices are not. Also at the producer level, milk prices for cheese processing are less strongly linked to foreign prices than milk prices for industrial dairy production. Our results suggest that for small high-income countries such as Switzerland, promoting high-quality products and hence reducing international substitutability alleviates international price pressure more than protection via tariffs. The paper "Vertical Price Transmission in Swiss Dairy and Cheese Value Chains" complements this analysis by investigating vertical price transmission within Switzerland. In Switzerland, there are separated value chains for dairy and cheese products, which differ in terms of industry concentration, value chain governance, and product characteristics. We analyze how milk prices are passed on along these different value chains. Using detailed price data on farm-gate, wholesale, export, and retail levels, we apply asymmetric Vector Autoregressive and Vector Error Correction Models to study vertical price transmission in Swiss dairy and cheese chains. Contrary to most existing literature, we find almost no long-run price relationships and no significant asymmetries between the different stages and products and discuss the potential reasons. Finally, the paper "Market Integration and Market Efficiency under Seasonal Tariff Rate Quotas" goes beyond the analysis of price information by combining data on prices, trade costs and trade flows. Switzerland applies seasonal tariff rate quotas (TRQs) for the import of many fruits and vegetables during the domestic harvest season. Yet, it is not well understood how this system affects prices, trade patterns and spatial efficiency with its trade partners. Therefore, we analyse the relationship between Italian and Swiss tomato prices and test for physical market integration and spatial equilibrium conditions over time. We use detailed, transaction-based data on trade flows and trade costs and estimate an extended parity bounds model. We find that in the summer season, when TRQs are in place, markets are inefficient. While quota holders receive positive rents, the marginal rents for importers without quota shares are negative. This inhibits trade flows above the in-quota import quantity allowed by TRQs. Hence, despite leading to inefficiencies and creating rents for importers, seasonal TRQs are an effective policy instrument to protect domestic production against competing imports.
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Innerhalb der ökonometrischen Modelle asymmetrischer Preistransmission sind verschiedene Modellausrichtungen entwickelt worden, die Asymmetrie unterschiedlicher Ausprägung ermitteln oder zu verschiedenen Schlussfolgerungen führen. Das eigentliche Ziel der Modellierung asymmetrischer Preistransmission besteht jedoch in der Wahl eines geeigneten Modells aus mehreren konkurrierenden, das den zugrunde liegenden Entstehungsprozess asymmetrischer Daten am besten erfasst, um daraus Politikempfehlungen ableiten zu können. Hierzu werden Kriterien der 'Model Selection' gebraucht, welche die jeweiligen Vorzüge alternativer Spezifikationen messen, um die zuverlässigste Methode oder Modell-Spezifikation zur Erklärung einer vorhandenen Datensatz auszuwählen. Basierend auf 'Marginal Likelihood' und informationstheoretischen Auswahlkriterien werden, sobald der tatsächliche Entstehungsprozess asymmetrischer Daten bekannt ist, alternative Methoden zur Asymmetrie-Prüfung ausgewertet. Mittels Monte-Carlo-Simulation eines Modellauswahlprozesses wird die Leistungsfähigkeit einer Reihe von Modellauswahl-Algorithmen zur Identifizierung des tatsächlichen Entstehungsprozesses asymmetrischer Daten untersucht. Ebenso werden die Auswirkungen der Unsicherheiten im Modell, der Stichprobengröße und der unterschiedlichen asymmetrischen Anpassungsparameter auf die Modellauswahl simuliert. Die Ergebnisse von 1.000 Monte Carlo Simulationen zeigen, dass die Informationskriterien (z.B. AIC, BIC) und die 'Marginal Likelihood' eindeutig das richtige aus mehreren miteinander konkurrierenden Modellen ermitteln oder auf den tatsächlichen Entstehungsprozess asymmetrischer Daten hinweisen. Außerdem deuten die Ergebnisse der Monte Carlo-Simulation darauf hin, dass die Stichprobengröße, die Anzahl der asymmetrischen Anpassungsparameter (d. h. die Modelkomplexität) sowie die Varianz des Störterms im Modell einen wichtigen Einfluss auf die Ermittlung des tatsächlichen asymmetrischen Datenentstehungsprozesses ausüben. Die Faktoren, die sich auswirken auf die Leistungsfähigkeit der Auswahlmethoden bei der Feststellung des tatsächlichen Entstehungsprozesses asymmetrischer Daten, beeinflussen auch die Stärke (Power) von Tests auf asymmetrische Preistransmission. In methodologischer Hinsicht trägt der vorliegende Vergleich zum Kennenlernen und Verstehen der empirischen Leistung von 'Marginal Likelihood' und Informationskriterien im Rahmen von asymmetrischen Preistransmissionsmodellen bei, worüber bisher keine Studien vorliegen. Die Ergebnisse verschiedener Monte-Carlo-Experimente unterstützen die Wichtigkeit einer aussagekräftigen Anordnung eines Preistransmissionsmodells und legen die Bedingungen nahe, unter denen die Leistungsfähigkeit der Modell-Auswahlmethoden bei der Festlegung des tatsächlichen asymmetrischen Modells, das einen bestehenden Datensatz steuert, verbessert werden können. ; Within the econometric models of asymmetric price transmission, different specifications which detect asymmetry at different rates or culminate in different inferences and conclusions have been developed. However, the goal of asymmetric price transmission modelling is to select a single model from a set of competing models that best captures the underlying asymmetric data generating process for derivation of policy conclusions. This leads to issues of model comparison and model selection, measuring the relative merits of alternative specifications and using the appropriate criteria to choose the most reliable method or model specification which best fits or explains a given set of data. The Bayesian theory which provides a flexible and conceptually simple framework for comparing competing models is theoretically introduced and demonstrated in the price transmission models. On the basis of Marginal Likelihood and Information-theoretic Selection Criteria, alternative methods of testing for asymmetry are evaluated when the true asymmetric data generating process is known. Using a Monte Carlo simulation of model selection, the performance of a range of model selection algorithms to clearly identify the true asymmetric data generating process is examined and the effects of the amount of noise in the model, the sample size and the difference in the asymmetric adjustment parameters on model selection are also simulated. The results of 1000 Monte Carlo simulation indicates that information criteria and the marginal likelihood provides a holistic and consistent approach to ranking and selecting among the competing models of asymmetric price transmission. Estimation results with all simulated data are accurate for the true model and the marginal likelihood and information criterion clearly identifies the correct model out of alternative competing models or on the average points to the true asymmetric data generating process. The Monte Carlo simulation results further indicates that the sample size, the difference in the asymmetric adjustment parameters, the number of asymmetric adjustment parameters (i.e. model complexity) and the amount of noise in the model are important in identifying the true asymmetric data generating process. Subsequently, the ability of the model selection procedures to recover the true asymmetry data generating process(i.e. Model Recovery Rates) increases with increases in the difference between the asymmetric adjustments parameters, increases in sample size , increases in number of asymmetric adjustment parameters (i.e. complexity of the true model) and decreases in the amount of noise in the model. Intuitively, the number of informative variables used to model an asymmetry may improve the recovery of the true data generating process. Importantly, model selection may have difficulty in identifying the true asymmetric model at higher noise levels or performance of the model selection methods in recovering the true model deteriorates at higher noise levels in the asymmetric price transmission modeling framework. Generally, larger sample sizes may improve the ability of the Bayesian criteria to make correct inferences about the asymmetric price transmission models. As expected, model fit declined with increases in stochastic variance in the asymmetric price transmission models analysed. Similarities exist between the performance of the marginal likelihood and its approximations (BIC) and (DIC). The marginal likelihood gives the same model ranking when compared with the Bayesian Information Criteria (BIC), suggesting that the BIC could be used as a complementary approach. The Monte Carlo simulation results indicate that a relatively new information criterion, Drapers's Information Criteria (DIC), which shares the features of the Bayesian Information Criteria, performs similarly to or better than the BIC in the price transmission modeling framework on the basis of the recovery rates of the true asymmetric data generating process. Importantly, the factors that affect the performance of the model selection methods in recovering the true asymmetric data generating process are also influential in the power test of asymmetry. Methodologically, the comparison provided contributes to knowledge and understanding of the empirical performance of the marginal likelihood and information criteria (i.e. Model Selection Methods) in an asymmetric price transmission modeling framework for which no studies have been undertaken. Researchers can apply the Bayesian criteria, knowing from this research that the Bayesian criteria on average do points to the true data generating process in the asymmetric price transmission modeling framework. The results of various Monte Carlo experiments reinforce the importance of design informativeness in an asymmetric price transmission modeling framework and suggest the conditions under which the ability of the model selection methods in identifying the true asymmetric model that governs a given data will improve. Similarly, the conditions which will improve the power of the test for asymmetry are also suggested. The model recovery simulations exemplified will serve as a useful tool for investigating model selection problems in other applications.
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Diese Doktorarbeit besteht aus vier Artikeln welche die Entwicklungen im EU Raps- und Rapsölmarkt analysieren. Die Entwicklung geschah unter dem Einfluss zunehmender Biokraftstoffnachfrage, sich ändernden Biokraftstoffpolitiken und zeitweisen Preisanstiegen für Agrarprodukte. Die Rapsproduktion stieg zu Beginn des neuen Jahrtausends mit dem Aufstreben der Biodieselindustrie stark an. Die Forschung fokussiert auf den Einfluss der großindustriellen Biokraftstoffproduktion auf die Agrarmärkte. Dabei wird insbesondere auf den Europäischen Biodieselmarkt eingegangen. Dieser entwickelte sich im Vergleich zu den etablierten Ethanolmärkten in den USA und Brasilien erst in den letzten Jahren und zeigt spezifische Eigenschaften, die in dieser Arbeit untersucht werden. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Preisentwicklung im Biodiesel- und Ölsaatenmarkt. Mit Blick auf die physischen Handelsströme im Ölsaatenmarkt wird es schnell klar, dass der Biodieselmarkt im Laufe des vergangenen Jahrzehnts an Bedeutung für den Ölsaatenmarkt gewonnen hat. Diese Arbeit trägt zum Stand der Forschung bei, indem eine detaillierte Analyse der Preisentwicklungen im EU-Biodieselmarkt durchgeführt wird. Die Arbeit basiert auf vier Artikeln die sich bestimmten Fragen betreffend des EU-Ölsaatenmarktes widmen. Die ersten beiden Studien basieren auf Markov-Sprung Vektor Fehlerkorrektur Modellen. Im dritten Artikel wird ein Multivariates GARCH Modell genutzt. In der vierten Studie liegt der Fokus auf der Politikfolgenabschätzung. Dieser nichtökonometrische Ansatz wurde gewählt, um Fragen bezüglich der Bioenergie Nachhaltigkeitsanforderungen zu beantworten und die Auswirkungen auf das rapsbasierte Biodiesel und den Biokraftstoffsektor insgesamt zu analysieren. ; This PhD thesis comprises four articles which focus on the analysis of recent developments in the European rapeseed and rapeseed oil markets. These developments took place under the impacts of growing biofuel demand, changing biofuel policies and temporary price increases of agricultural commodities. Rapeseed production grew in the beginning of the new millennium with the rise of the biodiesel industry. This research focuses on the impact of large scale biofuel use on agricultural markets. The market chosen is the rapeseed-based biodiesel market in Europe. It has developed more recently than the commercially established ethanol market in the US or Brazil and shows special characteristics which will be discussed in this thesis. The focus of this thesis lies on commodity price developments in the biodiesel and oilseed markets. Regarding the physical flows in the oilseed market, it becomes obvious that the biodiesel market grew in its importance for the oilseed market during the past decade This thesis contributes to the literature by providing a detailed analysis of price developments in the EU biodiesel market. It consists of four studies, each of which aims to answer specific questions concerning the EU oilseed and biodiesel markets by applying suitable methods. The first two studies are based on Markov-switching Vector Error Correction Models. The third paper uses a Multivariate General Autoregressive Conditional Heteroskedasticity Model and the fourth paper is designed as a policy impact assessment. This non-econometric approach is used to answer questions concerning the sustainability criteria for bioenergy and their consequences for rapeseed-based biodiesel and the biofuel sector in general.
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