Politischer Wettbewerb
In: Handbuch Governance: theoretische Grundlagen und empirische Anwendungsfelder, S. 54-67
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen Formen des "politischen Wettbewerbs", die öffentliche Aufgaben bzw. Leistungen, Ämter oder Ressourcen betreffen und an denen politische Akteure wie Staaten, Regierungen, Parteien, Regionen, Kommunen oder Organisationen zwischen Staat und Markt (z.B. Wohlfahrtsverbände, Universitäten) beteiligt sind. Es wird gezeigt, wie durch den Konkurrenzmechanismus Handlungen koordiniert werden. Unterschiedliche Ausprägungen des politischen Wettbewerbs werden dargestellt: Parteienwettbewerb, Steuerungs- und Regulierungswettbewerb, Anbieterwettbewerb sowie Leistungs- und Systemwettbewerb. Der Überblick zeigt, dass Governance durch politischen Wettbewerb in verschiedenen institutionellen Kontexten aufgrund einer im Kern identischen Interaktionslogik funktioniert: Die Handlungskoordinierung erfolgt durch wechselseitige Anpassung unabhängiger Akteure. Sie verfolgen einerseits eigene Interessen, andererseits unterliegen sie Anreizen, die aus dem gemeinsamen Interesse an einem Ziel resultieren, das die Akteure nur erreichen, wenn sie sich im Vergleich zu anderen als besser erweisen. (GB)