Moralphilosophie im Stande der Unfreiheit: Adornos negative Moralphilosophie
In: Philosophische Gespräche 26
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In: Philosophische Gespräche 26
Schon Sartres Hauptwerk "Das Sein und das Nichts" enthält theoretische Grundlagen für die Entfaltung einer Ethik oder Moral. Gleichwohl sind die vermutlich zwischen 1947 und 1948 entstandenen, aus dem Nachlass herausgegebenen und jetzt erstmalig auf Deutsch vorliegenden "Entwürfe für eine Moralphilosophie" (die deutsche Publikation beruht überwiegend auf der französischen Ausgabe von 1983) keine lineare Fortsetzung von Sartres Hauptwerk, aber eine Art "erste Moral". Sie dokumentieren Sartres Übergang von einer bestimmten Freiheitsauffassung zu einem immer stärker werdenden Interesse für Entfremdung und Unterdrückung in ihren vielfältigen Formen. In einer Reihe von Texten geht es um Freiheit und Geschichte, um Tod, Transzendenz, das Böse, Schuld, Gewissen, Gott, Natur und um den Menschen. Die Fragmente, bei denen der Philosoph auf frühere Überlegungen zurückgegriffen hat, sind verschieden weit ausgearbeitet und durchweg nicht zu Ende geführt. Doch anregend ist die anspruchsvolle Lektüre (mit Vorwort, Einleitung und ausführlichen Anmerkungen und Registern) allemal.
Das Buch bietet einen knappen und konzisen Überblick über die philosophischen Positionen und Argumente im Feld der Ethik. Was sollen wir unter Moral verstehen? Unter welchen normativen Vorgaben steht menschliches Handeln? Wozu sind wir in krisenhaften Situationen verpflichtet? Worin besteht das Glück? Welche Lebensform erweist sich als wünschenswert? Neben die Präsentation der wichtigsten Modelle im Feld der Moralphilosophie werden immer gleich die zentralen Kritikpunkte gestellt. Damit erhält die Darstellung einen offenen Charakter, der eine eigene Urteilsbildung ermöglicht. Zur Diskussion normativer Standpunkte kommt jeweils ein Blick auf die Metaethik und die Angewandte Ethik. Ein besonderer Akzent dieser Einführung in die Moralphilosophie besteht darin, dass neben der aktuellen Diskussion auch die wichtigsten historischen Positionen behandelt werden. Biographische Informationen Christoph Horn, Jahrgang 1964, Studium der Philosophie, der Klassischen Philologie und der Theologie, Promotion mit einer Arbeit über Plotin, ist Professor für Philosophie an der Universität Bonn. Arbeitsschwerpunkte: Philosophie der Antike und Praktische Philosophie der Gegenwart. Zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. Antike Lebenskunst, München 1998. Politische Philosophie, Darmstadt 2003. Philosophie der Antike, München 2013.
Die "Vorlesung über Moralphilosophie" aus den 1770er Jahren ist eine wichtige Erläuterung und Ergänzung zur "Grundlegung der Metaphysik der Sitten" von 1785. Die Neuedition der so genannten Menzer-Vorlesung präsentiert diese Vorlesung auf dem aktuellen Stand der Forschung. Zugrunde gelegt ist die Nachschrift Kaehler, die seit 1997 zum Kant-Archiv in Marburg gehört. Abgeglichen ist der Text mit mehreren Handschriften des Archivs der Berlin-Bandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Staatsbibliothek Berlin. Ein Anhang mit textkritischem Apparat und Erläuterungen zu Literatur und Personen sowie eine Einleitung von Manfred Kühn erschließen die Vorlesung für alle, die sich für die Kant'sche Philosophie der Ethik interessieren.
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 47, Heft 11, S. 1335-1344
ISSN: 0006-4416
Der Autor setzt sich mit dem Beitrag "Ist die Anwendung von Gewalt jemals moralisch gerechtfertigt? Amerikaner antworten deutschen Kollegen" (erschienen in: Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 9/2002) kritisch auseinander. Die Frage, ob der Einsatz von Gewalt moralisch zu rechtfertigen sei, kann zwar in der allgemeinen und undifferenzierten Form, in der sie gestellt worden ist, bejaht werden, doch dies sagt nach Ansicht des Autors nichts im Hinblick auf die weitaus konkreteren Fragen aus, ob z.B. eine militärische Intervention im Kosovo, ein Angriff auf das Taliban-Regime in Afghanistan oder ein militärischer Schlag gegen das Regime Saddam Husseins im Irak gerechtfertigt sei. Man könnte daher die gestellte Frage grundsätzlich bejahen und doch in allen drei Fällen (oder in einem Fall) gegen den Gebrauch militärischer Gewalt sein. Der ultimativ-imperativistische Gestus, mit welchem die amerikanischen Intellektuellen diese Frage an ihre Kritiker gestellt haben, scheint indessen die außenpolitische Handlungslogik George W. Bushs zu bestätigen: Demnach entscheide letztlich der amerikanische Präsident, was gut und böse sei und wogegen man zu kämpfen habe. (ICI2)
In: ProtoSociology: an international journal of interdisciplinary research, Band 6, S. 218-235
ISSN: 1611-1281
In: Reception of the Scottish enlightenment in Germany: six significant translations ; 1755 - 1782 6
Blog: Sozialtheoristen
Rezension zu Lisa Herzog (2021): Das System zurückerobern. Moralische Verantwortung, Arbeitsteilung und die Rolle von Organisationen in der Gesellschaft. Darmstadt: wbg academics Moral spielt in den Diskursen von Organisationen eine immer wichtigere Rolle. Ministerien bekennen sich in ihren Selbstdarstellungen zur … Weiterlesen →
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 52, Heft 2, S. 218-220
ISSN: 0044-3360
Es ist ein zentrales Anliegen von Bildung, Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Geht es um die moralische Erziehung, so ist der Wechsel der Perspektive speziell in der Goldenen Regel ("Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu") das Mittel zur Erzeugung moralischer Sensibilität. Dieser Alltagsform der Erziehung steht nun die moderne Pädagogik gegenüber, die in institutionalisierter Form nicht allein mit alltagsmoralischen Formen des Appells arbeiten kann. Eva-Maria Kenngott analysiert die Verbindungslinien zwischen der Fähigkeit zur Perspektivenübernahme und Moral. Klassische Methoden der Moralpädagogik und der interkulturellen Pädagogik werden auf ihren Umgang mit Perspektivenübernahme hin untersucht.
In: suhrkamp taschenbuch wissenschaft 2322
In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1983