Originally published in 1987 to commemorate the 40 th anniversary of the Marshall Plan, this fascinating collection of essays, from an eminent 'insider' to the Marshall Plan, combines economics, politics and history to provide authoritative and personal insights into the creation of one of the greatest foreign aid programmes of the twentieth century. Any reader interested in the Marshall Plan itself, the inner workings of a major act of US foreign policy, and its many economic, political and historical facets will welcome the reissue of this valuable book from one of America's most distinguish
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In dem Referat soll der Frage nachgegangen werden, welche Rolle die amerikanischen Politiker bei der Konzeption des Marshall-Plans Osteuropa zuwiesen. Davon ausgehend, daß der Marshall-Plan zu einer Strategie der amerikanischen Politik gehörte, werden die verschiedenen Überlegungen im State Department über die mögliche Beteiligung der Sowjetunion dargelegt. Resultat dieser Überlegungen war, daß keinerlei Anstrengungen unternommen wurden, die Sowjetunion zur Teilnahme zu bewegen. Diese hier deutlich werdende Westorientierung entsprach der Entwicklung der amerikanischen Politik spätestens seit August/ September 1946. In diesem Zusammenhang wird vom Autor auch der Marshall-Plan als Element im Kalten Krieg gegen die Sowjetunion gesehen, wohingegen die von Gimbel betonte Rolle des Deutschlandproblems als Überbewertung bezeichnet wird. (AR)
In dem Referat sollen die Hintergründe, die zur Entwicklung des Marshall-Plans führten, herausgearbeitet werden. Durch eine Analyse dreier der Rede Marshalls am 5. Juni 1947 zugrundeliegender Diskussionsmaterialien bestätigt Gimbel die spätere Aussage Marshalls, daß dieser bei seiner Rede keinen Plan gehabt habe. Ausschlaggebend für diese Rede waren nach Gimbel die außerordentlichen finanziellen Probleme, die sich aus der Besetzung Deutschlands besonders für England ergaben. Diese machten einen wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands unumgänglich, gegen den sich jedoch Frankreich wandte. Um diesen nötigen Wiederaufbau Deutschlands politisch durchzusetzen, sollte dieser verknüpft werden mit einem allgemeinen Wiederaufbau Europas. (AR)
Die Bemühungen um den Wiederaufbau Bosnien-Herzegowinas werden häufig mit der US-amerikanischen Hilfe für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen des Marshall-Plans verglichen. Der Beitrag arbeitet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Rekonstruktionsmaßnahmen heraus. Während im Zuge des Marshall-Plans ein Geberland 16 Empfängerländern half, richten sich im Falle Bosniens umgekehrt die Anstrengungen von über 60 Ländern und internationalen Organisationen auf ein einziges Empfängerland. Darüber hinaus setzte die Hilfe für Bosnien im Vergleich sehr viel schneller direkt nach Kriegsende ein. Die wirtschaftlichen und politischen Zielvorstellungen beider Programme weichen zudem nicht unbeträchtlich voneinander ab. Unabhängig von allen Unterschieden spielt der Marshall-Plan durch die von ihm begründete Tradition einer umfassenden Hilfsaktion jedoch auch im Falle Bosniens eine wichtige Rolle. (BIOst-Mrk)
Mit dem Beitrag sollen die Stellungnahmen der SPD zum Marshall-Plan in Verbindung gesetzt werden mit ihrer Deutschlandpolitik. Hierzu wurden Zeitschriften und Parteiakten ausgewertet. Vom Nürnberger Parteitag 1947, auf dem Kurt Schumacher für den Parteivorstand eine grundsätzliche Stellungnahme zum Marshall-Plan abgab, wurde der Plan begrüßt, ohne jedoch die sozialdemokratischen Zielsetzungen aufzugeben. Dabei wurde das Wiedererstarken der privatkapitalistischen Verhältnisse durch die Annahme des Marshall-Plans jedoch nicht gesehen. Dies ist auch festzustellen bei den Stellungnahmen der SPD-Vertreter Otto Bach und Fritz Sternberg. Das Fehlen dieses Gesichtspunktes wird vom Autor als Bewußtseins-"lag" der Partei angesehen und von ihm in Verbindung gesetzt mit der von der SPD in den Vordergrund aller politischen Überlegungen gestellten Vereinigung der Westzonen, um so den wirtschaftlichen Aufbau der Westzonen zu forcieren. (AR)
Mit dem Beitrag soll die Rolle der britischen Labour-Regierung bei der Ausgestaltung des Marshall-Plans und die Bedeutung des Plans für die britische Arbeiterbewegung herausgestellt werden. Ausgehend von einer Schilderung der wirtschaftlichen Lage Großbritanniens in den Jahren 1945 und 1947 wird der Marshall-Plan mit Hinweis auf die Ausgestaltung des vagen Hilfsangebotes in der Rede Marshalls durch ein vom britischen Außenminister Bevin formuliertes Aktionsprogramm als eigentlicher Bevin-Plan bezeichnet. Der Marshall-Plan wurden von den Gewerkschaften begrüßt, wobei auch die enge Verbindung Bevins zur Arbeiterbewegung mitwirkte. Der Plan unterstützte die negative Haltung der Arbeiterbewegung zur europäischen Vereinigung, die jedoch vorwiegend auf das Nationalbewußtsein innerhalb der britischen Arbeiterbewegung zurückgeführt wird. Als weitere Auswirkung des Plans wird die Überzeugung der nicht kommunistischen Linken genannt, die UdSSR sei Schuld am Ausbruch des Kalten Krieges. (AR)
In: Impulse für eine Welt in Balance: zum Start eines globalen Netzwerks im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages Mai 2005 in Hannover, S. 185-193
Die Welt ist seit dem Beginn des neuen Jahrtausends mit gravierenden Fehlentwicklungen konfrontiert, sowohl im Umweltbereich als auch bezüglich sozialer Nöte und kultureller Konflikte. Die Ereignisse um den 11. September 2001, der völkerrechtswidrige Krieg im Irak, aber auch die ungenügenden Schritte in der Umsetzung der Millenniumsentwicklungsziele verlangen dringend neue weltweite Initiativen. Vor diesem Hintergrund haben sich Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, den Medien und Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt und über alle Parteigrenzen hinweg im Jahr 2003 zusammengeschlossen und die Global Marshall Plan Initiative gegründet. Das Ziel ist es, weltweit Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik für eine neue Ära der Zusammenarbeit zu gewinnen, die globale Sicherheit, Frieden und Wohlstand für alle Menschen schafft. Die Global Marshall Plan Initiative will dabei an den Erfolg des Marshallplans der USA für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg anknüpfen und ebenso die positiven Erfahrungen aus den EU-Erweiterungsprozessen auf den ganzen Globus übertragen. (ICA2)
In dem Referat soll die Haltung der französischen Sozialisten zum Marshall-Plan erläutert und deren Beteiligung bei der Anpassung der französischen Außenpolitik an die Konditionen des Planes aufgezeigt werden. Von den französischen Sozialisten wurde der Marshall-Plan als Möglichkeit zur Durchsetzung ihrer außenpolitischen Zielsetzungen begrüßt, jedoch auch die mögliche Konfrontation der beiden Weltmächte gesehen. Ausgehend von der Notwendigkeit amerikanischer Wirtschaftshilfe und der Erkenntnis, daß das französische Sicherheitsbedürfnis nur durch die Integration Deutschlands in eine europäische Föderation zu sichern sei, wurde von den Sozialisten das Konzept einer "europäischen Dritten Kraft" zwischen amerikanischem Kapitalismus und totalitärem Kommunismus wiederaufgenommen und als außenpolitische Zielsetzung Frankreichs durchgesetzt. Diese "Dritte Kraft"-Politik scheiterte jedoch an dem Widerstand der britischen Labour-Party gegen die europäische Föderation sowie an der durch die Politik der Sowjetunion bewirkten Westorientierung und antikommunistischen Ideologisierung der französischen Sozialisten. (AR)
Mit dem Marshall-Plan wurden die ideologischen Konflikte Europas umgewandelt in einen von der USA übernommenen Konsens über den Wert ökonomischen Wachstums. Diese Bedeutung des Plans soll durch Herausarbeitung der historischen Grundlagen des Konzeptes belegt werden. In den USA wechselten sich seit dem 19. Jahrhundert immer wieder Wellen der sozialpolitischen Reformen mit Phasen der Betonung der Produktivität, der "Efficiency" und des Wirtschaftswachstums ab. Zur Zeit des Marshall-Plans hatte sich, durch den Krieg beeinflußt, die Betonung der Produktivität gegenüber der Reformwelle des New Deals der dreißiger Jahre durchgesetzt und wurde auf Europa übertragen. Die Konzeption des Marshall-Plans wurde schrittweise seit 1945 auf der Basis des Primats der Ökonomie und der Abgrenzung einer westeuropäischen Gemeinschaft entwickelt. Hierdurch wurde zum einen der Einfluß der Kommunisten in Westeuropa begrenzt und zum anderen das Wirtschaftswachstum gesichert und damit die in der USA verbreiteten Auffassungen über den Wert der Ökonomie in Europa übernommen. (AR)