Die Höhe der Managervergütungen widerspricht seit Jahren dem Gerechtigkeitsempfinden großer Teile der Bevölkerung. Insbesondere die Koinzidenz von Millionengehältern und üppigen Bonuszahlungen einerseits, staatlichen Hilfen für Banken, Lohnkürzungen, Kurzarbeit und Stellenabbau andererseits erregt die Gemüter. Die Politik zeigt sich fest entschlossen, den als unangemessen hoch angesehenen Vergütungen einen Riegel vorzuschieben. Wie dieser Riegel ausgestaltet und wo er angesetzt werden sollte, wird nachfolgend diskutiert.
Die Freiheit, den Preis für eine Leistung auszuhandeln, gehört zum Kern der Privatautonomie. Es überrascht daher nicht, dass staatliche Entgeltvorgaben regelmäßig von intensiven politischen und rechtlichen Auseinandersetzungen begleitet werden. Diese Debatten werden jedoch in der Regel sachbereichsbezogen geführt. Entgeltvorschriften werden dabei als Einzelerscheinungen und Fremdkörper in einer marktwirtschaftlichen Ordnung beschrieben. Empirisch trifft diese Einschätzung nicht zu, in normativer Hinsicht greift sie zu kurz. Der Staat nutzt Entgeltregelungen in allen zentralen Wirtschaftsbereichen, insbesondere um die Funktionsfähigkeit eines Marktes zu sichern und um Verbraucher zu schützen. Wir führen diese Vorschriften unter dem Ordnungsbegriff "Vergütungsregelung" zusammen, analysieren sie vergleichend und beschreiben die Gestaltungsmodelle, die der Gesetzgeber nutzen kann. Die Leistungsfähigkeit dieser Modelle testen wir am Beispiel eines Mindestpreises für Fleisch. The freedom to negotiate the price of goods and services is of central importance in every market economy. Therefore, it is not surprising that the legislator is regularly causing intense debates and is facing accusations of unconstitutionality when restricting this freedom. However, these discussions are often limited to the respective regulatory area. This is one of the reasons why price regulations are widely considered a foreign object in market economies, which is empirically not accurate and falls short in normative terms. The legislator uses price regulations in all important economic areas, especially to tackle market failure and for the purpose of consumer protection. We bring these provisions together under the classification term "price regulations", analyze them comparatively and describe the models, which can be used by the legislator. We test the potential of these models by the example of a minimum price for meat.
In der ersten Veranstaltung der "Gesprächsreihe zu Strukturreformen im europäischen Bankensektor" diskutierten Professor Dr. Jan Krahnen und Dr. Thomas Mayer den im Liikanen-Bericht enthaltenen Vorschlag zur Managervergütung im Bankensektor. Der Vorschlag baut auf einem der Kernvorschläge der Liikanen-Kommission auf, nach dem Finanzinstitute gehalten sein sollen, einen Teil ihres Fremdkapitals so zu strukturieren, dass, bei Schieflage des Finanzinstituts, eine Inhaftungnahme der Gläubiger dieses Fremdkapitals möglich wird. Um dies zu erreichen, empfiehlt die Liikanen-Kommission für alle Banken, dass diese einen festgelegten Prozentsatz ihres Kapitals als "Bail-in Anleihen" begeben müssen. Der Vorschlag zur Managervergütung sieht vor Bail-in Anleihen für die leistungsorientierte und anreizorientierte Entlohnung von Managern einzusetzen, um Anreize zu geben, die Risikopolitik des Unternehmens so zu verankern, dass auch längerfristig keine exorbitanten Risiken auftreten.
In der ersten Veranstaltung der "Gesprächsreihe zu Strukturreformen im europäischen Bankensektor" diskutierten Professor Dr. Jan Krahnen und Dr. Thomas Mayer den im Liikanen-Bericht enthaltenen Vorschlag zur Managervergütung im Bankensektor. Der Vorschlag baut auf einem der Kernvorschläge der Liikanen-Kommission auf, nach dem Finanzinstitute gehalten sein sollen, einen Teil ihres Fremdkapitals so zu strukturieren, dass, bei Schieflage des Finanzinstituts, eine Inhaftungnahme der Gläubiger dieses Fremdkapitals möglich wird. Um dies zu erreichen, empfiehlt die Liikanen-Kommission für alle Banken, dass diese einen festgelegten Prozentsatz ihres Kapitals als "Bail-in Anleihen" begeben müssen. Der Vorschlag zur Managervergütung sieht vor Bail-in Anleihen für die leistungsorientierte und anreizorientierte Entlohnung von Managern einzusetzen, um Anreize zu geben, die Risikopolitik des Unternehmens so zu verankern, dass auch längerfristig keine exorbitanten Risiken auftreten.
Die Studie überprüft die Entwicklungen und Trends in der Vergütungspraxis im dritten Jahr nach Einführung des Gesetzes zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG). Es wurden die Vergütungsberichte aller DAX-30-Unternehmen für das Geschäftsjahr 2011 hinsichtlich Aufbaus, Struktur und Höhe der Vorstandsvergütung vergleichend ausgewertet. Die Studie zeigt, dass trotz einiger Verbesserungen kein wirklicher "Systemumbau" bei der Vorstandsvergütung stattgefunden hat. Im Ergebnis haben variable Vergütungsbestandteile und langfristige Vergütungsprogramme durch die Neuregelungen an Bedeutung gewonnen. Die höhere Bewertung variabler Bezüge hat aufgrund der sehr guten Unternehmensergebnisse im Jahr 2011 zu einem erneuten Anstieg der Vergütungshöhen geführt. Die mit der Umsetzung des VorstAG eingeführten Obergrenzen bei variablen Bezügen (Caps) konnten die Gesamthöhen der Bezüge nicht effektiv begrenzen, so dass bei der Vergütung einzelner Vorstandsmitglieder neue Höchstwerte erreicht wurden. Die politisch gewollte Orientierung der Vergütung an mehrjährigen Bemessungskriterien führt in der Praxis zu einer nach außen abnehmenden Transparenz. Die Vergütungsstrukturen sind komplexer geworden. Da es im Reporting keine einheitlichen Standards zwischen den Unternehmen gibt, wird die Nachvollziehbarkeit der Berechnung und Zusammensetzung von Vergütungen komplizierter. Auch 2011 spielen erweiterte Kriterien bei der Vorstandsvergütung eine untergeordnete Rolle. Soziale und ökologische Performancekriterien kommen nur bei wenigen Unternehmen und für kleinere Vergütungsbestandteile zur Anwendung.