Interaktion globaler und lokaler Faktoren bei der Desertifikation
In: Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Afrika: Festschrift für Manfred Schulz, S. 82-90
Der Verfasser legt Ergebnisse eines interdisziplinären Studienprojekts aus der Region Ségou in der Sahel-Zone vor, die zu den am stärksten von Desertifikation betroffenen Gebieten zählt. Die Studie zeigt, dass die Umweltzerstörung im Sahel nicht nur direkt auf Schadstoffemissionen von Industrieländern zurückzuführen ist. Diese Emissionen erzeugen Klimaeffekte in der Sahel-Zone wie die Zunahme von heißen und trockenen Jahren, Bodenverkrustung und Erosionsschäden, die wiederum indirekt die lokalen Bauern in Mali dazu motivieren, aus Sicherheitsgründen ihre Felder zu vergrößern und Ochsen zu halten, womit die sensible Umwelt weiter geschädigt wird. Die globalen Ursachen der Umweltschädigung sind der lokalen Bevölkerung nicht bewusst. Es gibt Initiativen zur Erhaltung der lokalen Umwelt, aber auch Schuldzuweisungen an Personengruppen wie Nomaden. (ICE2)