Immaterielle Farbräume : Lichtkunst im musealen und urbanen Kontext in Europa seit 1900
Immaterielle Farbräume - Lichtkunst im musealen und urbanen Kontext in Europa seit 1900 definiert den Licht-Farbraum als Typus innerhalb der Lichtkunst. Seit ihrem Aufkommen im musealen Kontext in den 1960er-Jahren kristallisiert sich in den als homogen oder strukturiert klassifizierten Licht-Farbräumen eine Diversifikation der Ausdrucksweisen heraus, gepaart mit einer Monumentalisierungs- und Expansionstendenz in den öffentlichen Raum. Zwei Dimensionen des Licht-Farbraumes werden analysiert. Erstens: Die ideologische Dimension des Lichts, die erforscht, inwiefern dieses an seinen ab 1900 repräsentativ, kommerziell oder politisch genutzten ?Blendeffekt? anknüpft und welche Bedeutung die traditionsreiche Lichtmetaphysik in der heutigen Lichtkunst einnimmt. Zweitens: Die formale Dimension der freien Farbe, die, wie aufgezeigt wird, in der monochromen Malerei wurzelt. Im Zuge der Evolution des Licht-Farbraumes aus der Monochromie wird die Pigmentfarbe durch das Farblicht von der Leinwand in den Raum überführt. Als Resultat dieser Expansion ist der Betrachter vom raumfüllenden, objektlosen, perzeptuelle Effekte evozierenden Farblicht umgeben. Zur Untersuchung der Werkintention der Licht-Farbraumkünstler wurden Gespräche mit Siegrun Appelt, Victoria Coeln, Waltraut Cooper, Inge Dick, Günter Dohr und Brigitte Kowanz geführt. Diese Aussagen wurden mit bereits publizierten Stellungnahmen von Olafur Eliasson, Dan Flavin, Ann Veronica Janssens und James Turrell vervollständigt. Die Untersuchung ergab eine ausgeprägte perzeptuelle Tendenz in den Werken der Künstler, die durchaus als Erfahrungsräume bezeichnet werden können. Besucher erleben die Rezeption der Licht-Farbräume individuell divergierend als positiv, negativ oder irritierend. In diesem Sinne offerieren sie ihren Besuchern eine persönliche, nach Innen gerichtete bzw. kontemplative Erfahrung ihrer eigenen subjektiven Wahrnehmung. ; Immaterial ?Colour-Rooms' ? Light Art within Museum and Urban Contexts in Europe since 1900 defines the ?Light-Colour-Room' as a style within the movement of Light Art. ?Light-Colour-Rooms' which are classified as homogenous and structured arose in the 1960?s in a museum context. Since then their diversified articulations have monumentalized and expanded into the space. Mainly two aspects of the ?Light-Colour-Rooms' are being analyzed: Firstly, the ideological aspect of light, which includes its metaphysical tradition along with the use of artificial light for representational, commercial and political aims since 1900. Secondly, the formal aspect of the absolute presence of colour, which, as will be shown, has its roots in monochrome painting. In ?Light-Colour-Rooms' light transfers the pigmentary colour from the canvas into space. As a result of this expansion the spectator is surrounded by three-dimensional coloured light which evokes perceptual effects. To analyze the intentions of artists who create ?Light-Colour-Rooms' interviews were conducted with Siegrun Appelt, Victoria Coeln, Waltraut Cooper, Inge Dick, Günter Dohr and Brigitte Kowanz. Their interviews were complemented by already published statements by Olafur Eliasson, Dan Flavin, Ann Veronica Janssens and James Turrell.The investigation showed a significant perceptual tendency in the works of these artists. As visitors experience the ?Light-Colour-Rooms' according to their individual perception as positive, negative or irritating, the term ?experience-room? is hence acceptable for this artistic style. ?Light-Colour-Rooms' offer the visitor a personal, inward-looking or contemplative experience of his own subjective perception. ; eingereicht von Christina Karasek ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Diss., 2009 ; OeBB ; (VLID)207649