Biographie des neuen amtierenden Ministerpräsidenten Li Peng, einem Patenkind Zhou Enlais, mit Schwergewicht auf seine nach 1979 eingenommenen Arbeitsbereiche: Energiepolitik und Erziehungswesen. In seinen Zuständigkeitsbereich fielen der Bau des Atomkraftwerks Dayawan und des Drei-Schluchten(sanxia)-Projekts. (DÜI-Sch)
Vom 3. bis 9.Juli 1994 besuchte der chinesische Ministerpräsident Li Peng Deutschland - und zwar im Rahmen einer Europareise, die ihn zuerst nach Österreich geführt hatte und die dann im Anschluß nach Rumänien weiterging- Zu Lis Begleitung gehörte seine Ehefrau Zhu Lin, ferner Vizepremier Li Lanqing und drei weitere Kabinettsmitglieder sowie die Chefs von 30 größeren chinesischen Staatsbetrieben.
Ziemlich genau ein halbes Jahr nach Beendigung des Golfkriegs begab sich Ministerpräsident Li Peng auf eine Nahostreise, deren Hauptziel es war, Chinas Profil in dieser Region zu schärfen. Vom 2. bis 14 Juli stattete er den Ländern Ägypten, Jordanien, dem Iran, Saudi-Arabien, Syrien und Kuwait offizielle Besuche ab. Hauptthemen waren das Nahost- und das Palästina-, doch zunehmend auch das Abrüstungsproblem, das ja, wie es immer wieder hieß, einen integrierenden Bestandteil der Nahost-Befriedung bilde.
Vom 12. bis 16. November 1995 hat Bundeskanzler Kohl im Kontext einer zehntägigen Asienreise, die ihn auch nach Vietnam und Singapur führte, die VR China besucht, und zwar - nach 1984, 1987 und 1993 - bereits das vierte Mal. Während der Visite kam es, wie bereits gemeldet, zur Unterzeichnung von vier Regierungs- und zwölf Handelsabkommen sowie zu den bei solchen Besuchen üblichen Gesprächsrunden. Von Anfang an gab es freilich einige Merkwürdigkeiten, deren Bedeutung sich dem Beobachter nicht schon während, sondern erst lange nach Abschluß der Visite erschlossen, und die sich aus späterer Sicht als Teilstücke einer geschlossenen - und in typisch chinesisch-indirektem Stil vorgetragenen - Gesamtbotschaft erwiesen, deren Inhalt sich unverschlüsselt auf folgende Formel bringen läßt: "Ministerpräsident Li Peng wurde bei seinem Deutschlandbesuch im Sommer 1994 auf eine höchst unziemliche Art und Weise behandelt, wie sie sich mit dem gewachsenen Selbstbewußtsein der VR China keineswegs mehr vereinbaren läßt. Die Volksrepublik zahlt daher mit kleiner Münze heim. Um den Gesamtzusammenhang dieser "Botschaft" deutlich zu machen, seien hier zunächst einige Einzelheiten zum Deutschlandbesuch Li Pengs rekapituliert und anschließend die einzelnen Schritte aufgezählt, die beim diesmaligen China-Besuch Kohls im Sinne einer "Heimzahlung" unternommen wurden.
Vom 23.-26. April 1990 besuchte Ministerpräsident Li Peng als Erwiderung auf den Beijing-Besuch Gorbatschows im Mai 1989 die UdSSR. Es war die erste Visite eines chinesischen Regierungschefs, seit Zhou Enlai vor 26 Jahren zmn letzten Mal nach Moskau gekommen war.
Anläßlich des Besuches Li Pengs vom 23.-26. April 1990 in Moskau Überblick über Veränderungen in den bilateralen Beziehungen seit Gorbatschows Besuch in Beijing 1989 in den Bereichen Staatsbeziehungen, KP-Beziehungen, Kontakte der Massenorganisationen, des Militärs, bei den Grenzproblemen, in der wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit und im Handel (sowohl in dem regierungsoffiziellen als auch im Grenzhandel). Verlauf und Ergebnisse der Gespräche Li Peng-Gorbatschow. Obwohl kein Abschlußkommunique sondern nur eine Feststellung der Meinungsverschiedenheiten zusammenkam, stellt der Autor den festen Willen beider Seiten fest "mit Hilfe verstärkter Wirtschaftsbeziehungen eine Normalität herzustellen, die vermutlich immer etwas zerbrechlich bleiben wird und gründlicher gegenseitiger Pflege bedarf". (DÜI-Ptk) Mit Blick auf die seit dem Gorbatschow-Besuch in Beijing (Mai 1989) feststellbaren Verbesserungen der sino-sowjetischen Beziehungen auf der Staats-, Partei-, und Militärebene wie auf den Sektionen der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit, bewertet der Autor die Atmosphäre und die praktischen Ergebnisse des Gegenbesuchs, den der chinesische Ministerpräsident Li Peng vom 23.-26. April 1990 in Moskau abstattete. Er konstatiert dabei einen beiderseitig befriedigenden Gesprächsverlauf über Truppenreduzierung und vertrauensbildende Maßnahmen, listet die unterzeichneten Abkommen über die künftige Zusammenarbeit auf, verweist aber zugleich auf offenkundig fortbestehende Meinungsverschiedenheiten (Reformprozess, Minderheitenprobleme etc.), die sich im Fehlen eines Schlußkommuniqués manifestierten. (BIOst-Gsh)