Welche Rolle spielt Moral beim Kauf und Konsum von Lebensmitteln? Um diese Frage zu beantworten, untersucht Jonas Grauel den Alltag 'gewöhnlicher' Menschen - anstelle vordefinierter Gruppen wie z.B. Bio-Käufer. Er arbeitet vier Orientierungsmuster heraus (Verantwortung, Authentizität, Selbstsorge, Bescheidenheit) und zeichnet nach, wie sich moralische Urteile in sozialen Beziehungen entwickeln. Schließlich zeigt der Autor, dass Konsummoral auch zur Distinktion von Gruppen mit höherem bzw. niedrigerem Sozialstatus dienen kann. Die Ergebnisse offenbaren: Moral ist in routinisierte Praktiken 'eingeschrieben', doch aufgrund der praktischen und ethischen Komplexität des Alltags liegt ein 'richtiger' Konsum keineswegs auf der Hand. Rezension »Ein interessantes, aber anspruchsvolles Werk.« http://ifane.org, 8 (2014) »Sehr interessante, anspruchsvolle Auseinandersetzung mit dem Thema.« Kochen ohne Knochen, 14/1 (2014) Besprochen in: http://teachersnews.at, 21.11.2013 anima, 29/4 (2013/4) Thomas Kleinspehn, Deutschlandfunk, Büchermarkt, 20.03.20214 www.umweltjournal.de, 4 (2014) www.umweltjournal.de, 22.04.2014 Reihe Kulturen der Gesellschaft - Band 10.
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Biographical note: Jonas Grauel (Dr. phil.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Exzellenzcluster »Integrated Climate System Analysis and Prediction« (CliSAP) an der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Konsum- und Wirtschaftssoziologie.
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Welche Rolle spielt Moral beim Kauf und Konsum von Lebensmitteln? Um diese Frage zu beantworten, untersucht Jonas Grauel den Alltag 'gewöhnlicher' Menschen - anstelle vordefinierter Gruppen wie z.B. Bio-Käufer. Er arbeitet vier Orientierungsmuster heraus (Verantwortung, Authentizität, Selbstsorge, Bescheidenheit) und zeichnet nach, wie sich moralische Urteile in sozialen Beziehungen entwickeln. Schließlich zeigt der Autor, dass Konsummoral auch zur Distinktion von Gruppen mit höherem bzw. niedrigerem Sozialstatus dienen kann. Die Ergebnisse offenbaren: Moral ist in routinisierte Praktiken 'eingeschrieben', doch aufgrund der praktischen und ethischen Komplexität des Alltags liegt ein 'richtiger' Konsum keineswegs auf der Hand.
Nachhaltiger Lebensmittelkonsum stellt ein Kernelement bei der Bewältigung der Klimakrise dar; entsprechend geht mit der aktuellen Nachhaltigkeitsbewegung ein breites Angebot und eine steigende Nachfrage nach Bio- und Fair-Trade-Produkten einher. Soziologisch stellt sich die zentrale Frage, ob es sich bei diesen Entwicklungen um die Diffusion neuer, nachhaltiger Konsummuster in breiten Bevölkerungsschichten handelt oder ob sie unterschiedliche lebensstilbezogene Konsumtrends widerspiegeln, die entlang sozialer Differenzierungslinien verlaufen. Dem Konzept Bourdieus folgend, konstruieren wir einen sozialen Raum der nachhaltigen Ernährung mittels der Multiplen Korrespondenzanalyse (MCA) aufbauend auf einer Umfrage zum Ernährungs- und Konsumverhalten, die 2018 in Hamburg durchgeführt wurde. Basierend auf 1153 befragten Personen und deren Angaben zu Einkaufs- und Ernährungspraktiken sowie Einstellungen zur Nachhaltigkeit, bzw. zum nachhaltigem Lebensmitteleinkauf und deren soziodemografischen Merkmalen, ergibt sich eine soziale Landschaft des nachhaltigen Lebensmittelkonsums, die aufzeigt in welchen Bevölkerungsgruppen, welche Aspekte der ökologischen und sozial-ökonomischen Nachhaltigkeit verbreitet bzw. wenig verbreitet sind. Dieser Beitrag verdeutlicht, dass ein nachhaltigkeitsbewusstes, mit explizit ökologischen und sozial-ökonomischen Motiven und Einstellungen verknüpftes Ernährungsverhalten nach wie vor insbesondere durch Bildung und Beruf differenziert wird, während das Einkommen nur in den extremen Endpunkten als Differenzierungsmerkmal eine Rolle spielt. Allerdings findet sich auch eine eigene, besonders nachhaltig handelnde und eingestellte Bevölkerungsgruppe, die weder durch horizontale noch durch vertikale Schichtungsvariablen charakterisiert ist.
Die Studie beleuchtet die globale Umweltinanspruchnahme unserer Lebensmittel. Wie viel landwirtschaftliche Fläche wird durch unseren Lebensmittelkonsum belegt? Wie viel Wasser benötigen der Anbau und die Erzeugung und welche Lebensmittel stammen aus Regionen mit hoher Trockenheit? Wie hoch sind die globalen Emissionen an klimaschädlichen Treibhausgasen für unsere Nahrungsmittel? Antworten zu diesen und weiteren Fragen gibt die Studie "Von der Welt auf den Teller". Grundlage der Studie sind statistische Daten zu globalen Handelsströmen, Ressourcenverbräuchen und Emissionen, die im Rahmen des Forschungsvorhabens "Globale Umweltinanspruchnahme durch Produktion, Konsum und Importe" erhoben wurden.
Die Weltgemeinschaft sieht sich mit steigendem Bevölkerungswachstum und Zielkonflikten der Nutzung von Land und Agrarrohstoffen konfrontiert. Dies wirft die Frage auf, wie nachhaltiger Lebensmittelkonsum in der Zukunft auszusehen hat. Der Beitrag diskutiert die Frage aus Sicht der Konsumverhaltensforschung. Er umreißt vergangene und heutige als ethisch bzw. nachhaltig angesehene Konsumtrends. Es wird aufgezeigt, welche Barrieren auf individueller Ebene verhindern, dass positive Einstellungen sich in verändertem Kaufverhalten niederschlagen, und dass selbst 'nachhaltiger' Konsum meist in Zusammenhang mit einem ressourcenintensiven 'Lifestyle' geschieht. Es werden Definitionen und Empfehlungen zu nachhaltigem Lebensmittelkonsum genannt und schließlich Lebensmittelkonsumtrends beschrieben, die zumindest einen Teilbeitrag zur Lösung der Herausforderungen liefern können.
Die vorliegende Arbeit betrachtet die moralische Verantwortung, die ProduzentInnen, HändlerInnen und KonsumentInnen im Bereich des Lebensmittelkonsums zugesprochen werden kann, um nachhaltigen Konsum zu fördern. Es soll der Frage nachgegangen werden, welchen dieser drei Akteure die Verantwortung zugeschrieben werden darf, für einen positiven Wandel im Bereich des nachhaltigen Konsums zu sorgen. Darf oder kann hier überhaupt ein einzelner Akteur zur Rechenschaft gezogen werden? Um diese Fragen zu beantworten, werden zu Beginn dieser Arbeit die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "nachhaltige Entwicklung" erklärt und deren Präsenz seit dem Jahr 1972 in den politischen Gipfeln und Konferenzen der Vereinten Nationen veranschaulicht.In der Folge wird erläutert, was genau "nachhaltiger Konsum" bedeutet. Als Beispiel dafür, wie nachhaltiger Konsum und ein damit einhergehender Lebensstil aussehen kann, wird jener der LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) dargestellt und in Zuge dessen das Thema der ethischen Konsumentscheidungen behandelt. Des Weiteren wird ein Blick auf Bio-, Fairtrade- und regionale Produkte geworfen und aufgezeigt, inwiefern die jeweiligen Produkte und Gütesiegel Kriterien beinhalten, die einem nachhaltigen Konsum entsprechen. Negative Auswirkungen, die für die Umwelt und den Menschen durch einen nicht nachhaltigen Konsum entstehen können, werden im selben Kapitel beschrieben. Josef Hubers Auseinandersetzung mit den Strategien der Suffizienz, Effizienz und Konsistenz geben einen Einblick darauf, welche Möglichkeiten genutzt werden können, um nachhaltigen Konsum zu fördern und im Alltag zu integrieren.Im Weiteren wird der Begriff der Verantwortung in seinem generellen Verständnis erläutert. Ein genauerer philosophischer Standpunkt wird durch die Betrachtung von Hans Jonas Hauptwerk aus dem Jahr 1979 "Das Prinzip der Verantwortung" gegeben. Neben dem Verantwortungsbegriff wird auch noch kurz auf das Thema "Gerechtigkeit" eingegangen, dies in Verbindung mit dem "Prinzip der Gerechtigkeit" von John Rawls. Nach dieser theoretischen Einleitung folgt die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Verantwortung den ProduzentInnen, HändlerInnen als auch den KonsumentInnen im Lebensmittelbereich zugesprochen werden kann, um nachhaltigen Konsum zu fördern.Am Ende werden noch verschiedene Innovationen und Strategien beschrieben, die dazu beitragen, nachhaltigen Konsum zu fördern. ; The present thesis considers the moral responsibility, that producers, traders and consumers in the area of food retail can be awarded to promote sustainable consumption. The question to which of these three actors the responsibility can be attributed to ensure positive change in the area of sustainable consumption will be discussed. To answer these questions, the terms "sustainability" and "sustainable development" are explained at the beginning of this paper. Also, their presence in the United Nations political summits and conferences since 1972 will be illustrated.The following parts of the thesis explain what exactly "sustainable consumption" means. As an example the LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) is presented and the topic of ethical consumption decisions is dealt with. Organic, Fairtrade and regional products, and how the respective quality labels contain criteria that correspond to sustainable consumption, are discussed. In the same part of the thesis, negative environmental and human impacts from unsustainable consumption are described. Josef Huber's examination of the strategies of sufficiency, efficiency and consistency give an insight into which possibilities can be used to promote sustainable consumption and how to integrate it into everyday life.Subsequently, the concept of responsibility is explained in its general understanding. A more precise philosophical point of view is given by the consideration of Hans Jonas main opus from the year 1979 "the principle of the responsibility". In addition to the concept of responsibility, the topic of "justice" will also be discussed in conjunction with the "principle of justice" by John Rawls.Following this theoretical introduction, the question of what responsibility can be attributed to producers, traders and consumers in the food sector in order to promote sustainable consumption.In the end, various innovations and strategies that help promote sustainable consumption are described. ; eingereicht von Katharina Kainz, BA ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)2581829
Der Klimaschutz gehört zu den größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit, weshalb 2015 auf der internationalen Klimakonferenz das Pariser-Abkommen von 180 Ländern ratifiziert wurde. Um das 1,5°C-Ziel des Klimaabkommens bis 2050 zu realisieren, müssen die Emissionswerte weltweit drastisch reduziert werden. Für Deutschland bedeutet das konkret 80 bis 90 Prozent der Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 1990 einzusparen. Bislang lässt sich bilanzieren, dass bisher zu wenig Maßnahmen ergriffen wurden, um das Klimaziel zu erreichen. Besonders der exorbitante Fleischkonsum muss verringert werden, da der Methanausstoß der Viehhaltung für einen Großteil der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Könnte Nudging ein effektives Steuerungsinstrument in der Umweltpolitik werden?
Durch die globale Organisation von Lebensmittelwarenketten steht Konsument*innen heute ein vielfältiges, ganzjährig nahezu gleichbleibendes Angebot an frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel zur Verfügung. Damit einher geht eine erhöhte Komplexität beim Lebensmitteleinkauf und ein verändertes Wissen von Konsument*innen, über die Waren: Das eigene Erfahren der Lebensmittelproduktion ist im Alltag heute nicht mehr möglich. Statt praktischem Wissen gewinnt damit explizites und objektiviertes Wissen über die Waren, z.B. in Form von Siegeln an Bedeutung. Viele Produkt- und Produktionseigenschaften entziehen sich zudem der Kenntnis der Konsument*innen, während gleichzeitig das Bewusstsein für Fragen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit steigt. Die vorliegende Studie geht vor diesem Hintergrund am Beispiel des Einkaufs von frischem Obst und Gemüse der Frage nach, welche Bedeutung die Herkunftsangabe als Hinweis auf die Geographien der Waren für die Bewertung von frischem Obst und Gemüse hat und welches Wissen Konsument*innen über Waren und deren Biographien haben. Es wird zudem aufgezeigt, welche Rolle Nichtwissen beim Lebensmittelkonsum spielt. Die Studie liefert Erkenntnisse für die bislang im deutschsprachigen Raum noch vergleichsweise wenig repräsentierte Konsumgeographie und macht Konzepte aus der Wissens- und Organisationssoziologie für die wirtschaftsgeographische Forschung fruchtbar. Aus einer Praxisperspektive bietet sie Anschlusspunkte für Fragen des nachhaltigen Konsums sowie des Verbraucherschutzes