Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den Themenkomplex "Investitionen" aus gesellschaftswissenschaftlicher Sicht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der staatlichen Investitionspolitik: Der Staat kann selbst als Investor auftreten. Zudem kann der Staat versuchen, Investitionsentscheidungen von Unternehmen und Privathaushalten zu beeinflussen. Die Investitionsplanung von Unternehmen, Privatpersonen und Staaten ist allerdings mit dem Problem konfrontiert, dass die zukünftige Entwicklung nicht vollständig vorhersehbar ist.
In: Kommunalpolitische Blätter: KOPO ; Wissen, was vor Ort passiert! ; Stimme der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU, Band 51, Heft 12, S. 61-62
"Durch die Steuerreform 2000, die Agenda 2010 und die Bundesagentur 'Invest in Germany' fördert die Bundesregierung das Vordringen von 'Finanzinvestoren'. Sie kommen vor allem aus den USA. Das Kapital zum Firmenaufkauf sammeln sie bei vermögenden Individuen und institutionellen Investoren ('Private Equity'). Während eines Verwertungszyklus zwischen drei und maximal sieben Jahren wird das aufgekaufte Unternehmen einer rigorosen 'Restrukturierung' unterworfen. Dazu gehören u.a. Entlassungen, Lohnabsenkung und der Einsatz von Leiharbeitern. Die Investoren bevorzugen profitable, nicht börsennotierte Firmen, z.B. Siemens Nixdorf, Demag und Duales System Deutschland (DSD). Das Management wird mit Eigentumsanteilen und Prämien eingebunden. Am Ende des Zyklus ('Exit') wird die Firma weiterverkauft oder an die Börse gebracht. Die Investoren erwarten eine überdurchschnittliche Rendite zwischen 15 und 40 % jährlich. Es handelt sich um eine 'Investition', die staatlich gefördert wird, aber Arbeitsplätze vernichtet - im Gegensatz zu politischen und öffentlichen Absichtserklärungen." (Autorenreferat)