Derzeit ist sowohl in der Hochschulforschung als auch in der Hochschulpolitik geradezu inflationär von 'Professionalisierung' die Rede. Das modische Schlagwort bezieht sich hier allerdings nicht auf die eigenlogische Rationalität von Forschung und Lehre, sondern dient als Chiffre für eine Rationalitätssteigerung in ökonomisch-administrativer Hinsicht. Die so verstandene 'Professionalität' und ihr vermeintlicher Rationalitätsgewinn erscheinen aus professionalisierungstheoretischer Perspektive eher als Bedrohung und Erosion der Logik professionellen wissenschaftlichen Handelns, denn als Stärkung und Bekräftigung ihrer eigenlogischen Struktur. (HoF/Text übernommen)
'Michael Dobbins und Katrin Toens weisen zu Beginn ihres Beitrags auf die Tatsache hin, dass politologische Hochschulforschung oftmals auf Konzepte anderer sozialwissenschaftlicher Disziplinen zurückgreift. Politologische Hochschulforschung wird damit als primär interdisziplinär beschrieben. Hochschulen werden zunächst als informelle Machtstruktur mit einer spezifischen Kultur dargestellt. Die Autoren stellen exemplarisch das Thema Governance als politologische Forschung vor und führen aus, dass die aktuelle Studienstrukturreform politisch initiiert ist. Auch hier findet sich als Merkmal der Hochschulreformen die Zentralisierung der Entscheidungsbefugnisse beim Präsidium bei gleichzeitiger 'Vermarktlichung' der Hochschulen und Fokussierung auf institutionellen 'Output'. Als Ergebnis bisheriger politologischer Hochschulforschung wird festgehalten, dass es erst der internationale Bologna-Prozess mit seinen unverbindlichen Regularien der Politik ermöglichte, nationale Widerstände gegen eine Hochschulreform zu überwinden.' (HoF/Text übernommen)
Studiengangentwicklung ist nicht nur ein legitimer Gegenstand der Hochschulforschung mit ihren verschiedenen Zugängen, von denen die wichtigsten auch für die Entwicklung von Studiengängen bedeutsam sind. Vielmehr erscheint sie heute geradezu als ein Brennpunkt der Hochschulforschung, weil in Studiengängen inhaltliche, methodische und logistische Probleme gleichermaßen zusammenkommen und didaktische Fragen auf der Mikroebene ebenso beantwortet werden müssen wie politische Fragen auf der Makroebene. Neben diesen allgemeinen Überlegungen, die der Text in seiner Kürze nur anreißen kann, soll anhand eines konkreten Beispiels gezeigt werden, dass die Studiengangentwicklung der Hochschulforschung auch Impulse geben kann - sowohl hinsichtlich der Themen als auch hinsichtlich wissenschaftlicher Vorgehensweisen. Abschließend wird die Frage gestellt, unter welchen Bedingungen aus Arbeiten der Hochschulforschung auch für die Praxis der Studiengangentwicklung ein unmittelbarer Nutzen entstehen kann. (DIPF/Orig.)
Der Autor 'macht in dem geschichtswissenschaftlichen Aufsatz darauf aufmerksam, dass eine Studienreformdebatte in Deutschland, die insbesondere eine Akkreditierung und Modularisierung der Studiengänge vorsah, seit Jahrzehnten geführt wurde. Aufgrund der Widerstände in den Hochschulen war eine derartige Reform zunächst nicht umzusetzen. Erst durch den internationalen 'Bologna-Prozess' konnten die politisch gewollten Ziele durchgesetzt werden. Dies umfassend auszuwerten ist noch nicht möglich, da die Archive mit den offiziellen Dokumenten erst nach 30 Jahren den Wissenschaftler/innen offenstehen. Als weiteren geschichtswissenschaftlichen Schwerpunkt identifiziert Bartz die Erforschung der Geschichte von Wissenssystemen, in der sich nicht nur genuine Historiker/innen finden lassen, sondern insbesondere Vertreter/innen anderer Disziplinen, die ihr eigenes Fach erforschen. Dies ist nach Bartz speziell für den Bereich 'Bildungsforschung' der Fall. Auf der anderen Seite werden gerade Arbeiten von Jurist/innen als bedeutsam für die Geschichtswissenschaft beschrieben, deren Schriftwerke offensichtlich besonders gut über die Jahrhunderte dokumentiert sind. Weiterhin macht Bartz darauf aufmerksam, dass die Humboldt'sche Universitätsidee wohl eher eine modernere Erscheinung ist, als der Name vermuten lässt.' (HoF/Text übernommen)
Der Beitrag erläutert die konzeptionellen Überlegungen zur Bestandsaufnahme, beschreibt die Topografie der Hochschulforschung in Deutschland und zieht einige Schlussfolgerungen aus den Befunden der Expertise. (HoF/Text übernommen)
'In seinem wirtschaftswissenschaftlichen Beitrag arbeitet der Autor zunächst heraus, dass das Forschungsfeld Hochschule den Ökonomen etwas befremdlich ist, da es sich zum einen um staatlich organisierte, wenn auch zunehmend wettbewerbsorientierte Organisationen handelt. Zum anderen aber sind Themen wie Bildungsrendite, also Bildungsentscheidungen von Menschen, die Kosten und Nutzen berücksichtigen, durchaus über die eigene Disziplin hinaus prominent. Forschungsarbeiten zu Bildungsrenditen haben den ökonomischen Vorteil eines Hochschulstudiums im Vergleich zu anderen Ausbildungen gezeigt. Darüber hinaus weisen Bildungsökonomen Höherqualifizierung, sprich tertiäre Bildung, als einen Motor des wirtschaftlichen Wachstums nach. Dieses Themenspektrum wird unter Innovationsforschung zusammengefasst. Die öffentliche Finanzierung der Hochschulen und die damit verbundene potenzielle 'Subventionierung' der Ausbildung von Personen mit später höherem Einkommen gilt als sozialpolitische Fragestellung.' (HoF/Text übernommen)
Der Autor führt in das Thema des Heftes ein, zeigt die Verbindung von Hochschul- und Wissenschaftsforschung sowie Ressourcen und Projekte und schlägt abschließend drei beispielhafte Optionen einer solchen Verbindung vor. (HoF/Text übernommen)
Unter dem Signum 'Hochschuldidaktik' firmiert eine Komponente der Hochschulentwicklung, die in der Geschichte der Reform von Studium und Lehre der vergangenen fünfzig Jahren wechselhafte Konjunkturen durchlaufen hat. Durch manche Höhen und Tiefen dieser Konjunkturen hindurch hat Hochschuldidaktik eine Vielfalt von Zugängen und Fragestellungen, von Ideen und Konzepten, Theorien und Methoden sowie von Konnotationen und Kontexten in unterschiedlichen Organisationsformen und Institutionalisierungen, Projekten, informellen Handlungszusammenhängen und individuellem Engagement hervorgebracht. Diese Vielfalt, geprägt durch Interessensgegensätze und Auffassungsunterschiede, heterogene Motive und Perspektiven, disparate Erfahrungshintergründe und diverse kulturelle Einbindungen, die in teilweise heftigen Kontroversen zum Vorschein und Ausdruck gekommen sind und kommen, lässt es nicht zu, ein scharfes und eindeutiges Bild der Hochschuldidaktik zu entwerfen. [.] Nach der einleitenden (Abstract) Verortung des hochdidaktischen Diskurses wird im Folgenden der Versuch unternommen, (1.) einige dieser Argumentationslinien und Anschlussstellen an markanten Wendepunkten der Geschichte der Hochschulbildung seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur neueren Hochschuldidaktik aufzuzeigen, deren Verlauf (2.) mit Beginn in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre des letzten Jahrhunderts bis heute skizziert wird, um vor diesem Hintergrund einen Überblick über die Entwicklung und (3.) den "State of the Art" der neueren Hochschuldidaktik zu geben. Dieser Überblick eröffnet (4.) Perspektiven auf einen Beitrag der Hochschuldidaktik zur Hochschulentwicklung. (DIPF/Orig.)
Hochschuldidaktik im Dialog -- Impressum -- Inhaltsverzeichnis -- Vorwort zur Blickpunktreihe -- Editorial: Hochschuldidaktik im Dialog - Beiträge der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) 2015 -- VEMINT mobile with Apps: der gezielte Einsatz von mobilen Endgeräten in einem Mathematik-Vorkurs unter Verwendung der multimedialen VEMINT-Materialien -- 1 Das Spannungsfeld Mathematische Vor- und Brückenkurse -- 2 Das VEMINT-Projekt -- 3 Das Projekt VEMINT mobile with Apps -- 4 Theoretischer Rahmen -- 4.1 Vor- und Nachteile von Präsenzveranstaltungen -- 4.2 Blended Learning und die fachdidaktische Rahmung -- 4.3 Audience Response Systeme (ARS) -- 4.4 Interaktive Lernumgebungen -- 5 Der Vorkurs P3 an der Universität Paderborn 2014 -- 6 Die Einsatzszenarien und ihre Umsetzung -- 6.1 Brainstorming zu Beginn einer neuen Thematik -- 6.2 Fachliche Abstimmungen zu einer bestimmten Thematik -- 6.3 Interaktionen zur Bedeutung von Parametern -- 6.4 Interaktionen zur Entdeckung von Gesetzen und Regelmäßigkeiten -- 6.5 Weitere Einsatzszenarien -- 7 Evaluation -- 7.1 Evaluation der technischen und methodischen Neuerungen -- 7.2 Evaluation der fachlichen Ebene -- 8 Ausblick -- Das Hörsaallabor - Messpraxis trotz hoher Teilnehmerzahl -- 1 Einleitung -- 2 Das Hörsaallabor -- 2.1 Technische Umsetzung -- 2.2 Didaktisches Konzept -- 3 Vorstudie -- 3.1 Untersuchungsdesign -- 3.2 Vorüberlegungen -- 3.3 Erfahrungen des Wintersemesters 2013/2014 und Re-Design -- 3.4 Erfahrungen des Wintersemesters 2014/2015 -- 4 Diskussion und Ausblick -- Auf dem Weg zu einer neuen Feedbackkultur im Physikpraktikum: vielfältige Lernziele, passgenaues Feedback -- 1 Vielfältige Ziele im Physikpraktikum -- 2 Auf dem Weg zu einer neuen Feedbackkultur im Physikpraktikum -- 3 Feedbackbögen im Physikpraktikum
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Das Institut kann auf acht Jahre gleichstellungspolitisch orientierter Forschung zurückblicken. Was 1999 mit einer Tagung begann, entwickelte sich über diverse Projekte, intensive Publikations-, Beratungs- und Vortragstätigkeit sowie Netzwerkarbeit zum Kompetenzschwerpunkt Gleichstellungsfragen und Gender-Politik im Hochschulsektor. (HoF/Text übernommen)
Der Autor unternimmt nicht den Versuch eine geschlossene Bilanz über fünf und mehr Jahrzehnte der Forschung zu Hochschule und Beruf zu ziehen. Vielmehr wird auf frühere Bilanzierungen des Forschungsstands zurückgegriffen, die der er in drei Etappen vorgenommen hat: (1) um 1980 im Kontext der genannten DFG-Kommission (Teichler 1979), einer Analyse der Ergebnisse von Hochschulabsolventenstudien (Holtkamp/Teichler 1983) und dem genannten Trendreport (Teichler 1984); (2) Ende der 1990er Jahre in einem Bericht für die Hochschul-Weltkonferenz der UNESCO, in einer Bilanz beim zehnjährigen Bestehen des Consortium of Higher Education Researchers (CHER) und im Rahmen eines Enzyklopädie-Artikels (Teichler 2003: Kap. 1, 13 und 16); (3) neuerdings in einigen Analysen zum 'Bologna-Prozess' (z.B. Teichler 2012) und in übergreifenden Analysen von Trends und Forschungsschwerpunkten (Teichler 2010, 2014). Die Rückgriffe auf frühere Bilanzen werden hier ergänzt durch eine retrospektive Betrachtung, wie Forschung über Hochschule und Beruf jeweils mit der öffentlichen politischen Diskussion verbunden war. (HoF/Text übernommen)