Gegenstand der Studie Die Erforschung der Preise und der Löhne als Preise für den Faktor Arbeit gehört zu den grundlegenden Aufgaben der Wirtschaftsgeschichte, denn über Preise und Löhne erschließt sich das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage auf den Märkten und damit ein zentrales Element des wirtschaftlichen Geschehens. Im Zusammenhang von langen historischen Preisreihen treten immer wieder grundlegende Probleme vor allem im Bereich der Methoden, aber auch im Zusammenhang mit der Interpretation von Preisreihen auf. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde systematische Darstellung der Methodologie der Preisgeschichte verbunden mit der Edition konkreten preishistorischen Materials. Quellen waren Rechnungen Hamburger Hospitäler. Hospitäler stellen große Nachfrager auf dem Markt dar. Von Institutionen gezahlte Preise sind nicht unbedingt identisch mit notierten Marktpreisen, da hier oft festgelegte Preise enthalten sind. Das erhobene Material der Hospitalrechnungen bietet somit den Vorteil, Institutionenpreise mit notierten Marktpreisen zu vergleichen. Damit kann der Aussagewert der von den Hospitälern gezahlten Preise bestimmt werden.
Zeit und Ort der Untersuchung: Mit Hamburg liegen lange, lokale Preisreihen in einer bedeutenden Handelsstadt mit großem differenziertem Markt im Norden Deutschlands vor. Die Preisreihen gehen bis auf die vorindustrielle Zeit zurück, decken also einen Zeitraum von rund 350 Jahren ab (1440-1800). Die Preisbildung erfolgte unter gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die während des gesamten Untersuchungszeitraums keine so grundlegenden Veränderungen erfahren haben, die einen intertemporären Vergleich unmöglich gemacht hätten. Die Publikation schließt sich den Publikationen von Elsas zur Preisgeschichte für die Städte München, Augsburg und Würzburg in Süddeutschland sowie für die Städte Frankfurt, Speyer für Südwestdeutschland und mit Leipzig für das östliche Deutschland an (Studien ZA8634 und ZA8635). Zwei weitere Studien von Hans-Jürgen Gerhard konzentrieren sich auf Städte Nordwestdeutschlands (Westfalen, Niedersachsen, die Hansestädte, Schleswig-Holstein) und Norddeutschlands (Schleswig-Holstein, Niedersachsen und der westfälische Teil von Nordrhein-Westfalen, sowie die Hansestädte Bremen und Hamburg) (Studien ZA8512 und ZA8601).
Quellenproblematik: Grundlage der vorliegenden Preisreihen sind die Rechnungen zweier Hamburger Spitäler. Da es sich um soziale Einrichtungen handelt, muss geprüft werden, ob diesen Einrichtungen Sonderkonditionen gewährt wurden, die zu Abweichungen der Hospital-Preise von dem üblichen Marktpreis führen können. Für beide Hospitäler kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei den Preisen um Jahresdurchschnittspreise und repräsentative Ausschnitte des Hamburger Marktgeschehens handelt. Ein gewisses Problem stellt der Zeitraum über 350 Jahre für das Rechengeld der Lübischen Mark dar. Angesichts der über diese Zeit sich verändernde Feingehalte, wechselnde Währungskurse und sich mehrfach ändernder Währungssysteme darf nicht davon ausgegangen werden, dass nominell gleiche Preisangaben auch tatsächlich immer denselben Wert präsentieren. Die den Preisnotierungen zugrunde liegenden Maße und Gewichte sind in der vorindustriellen Zeit in Hamburg unverändert geblieben und wurden in die Errechnung der in den Tabellen aufgeführten Jahresdurchschnittspreise ungewichtet einbezogen.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Preise):
A. Getreideprodukte und weitere Nahrungsmittel
A.01 Getreide A.02 Getreideprodukte und weitere Grundnahrungsmittel A.03 Fisch A.04 Fleisch, Tiere und tierische Produkte A.05 Fette & Öle A.06 Geschmacks- & Genussmittel A.07 Bier, Hopfen & Malz
B. Rohstoffe
B.01 Häute, Tuche und Gespinste B.02 Seifen, Brenn- & Leuchtstoffe
Kollektivbiographische Untersuchung der deutschen Domkapitel, die sowohl wichtige geistliche als auch weltliche Funktionen erfüllten, bis zu ihrer Auflösung im Zuge der Säkularisation.
Themen: Stand und Standeserhöhungen, Grund und Zeitpunkt des Eintritts und des Austritts, akademische Grade, Dignitäten und Personate, geographische Herkunft, Kumulationen.
Untersuchungen zur Haushalts- und Sozialstruktur der Agrargesellschaft.
Themen: Ort, Beruf, soziale Stellung, Familienstand, Kinderzahl, Alter und Geschlecht der leiblichen Kinder sowie weiterer im Haushalt lebender Kinder und des Gesindes.
Es wird die Entwicklungsgeschichte der Textilindustrie in der Zeit des Deutschen Zollvereins beschrieben. Dabei berücksichtigt der Autor die Auswirkungen der Aushandlung einheitlicher Zölle auf die Textilindustrie. Insbesondere wird die Auswirkung der Zölle für die Textilien betrachtet. Die sogenannten Gewichtszölle führten zu einer unterschiedlichen Behandlung von groben und feinen Textilgeweben.
Ende des 18. Jahrhunderts bestand Deutschland aus 324 Staaten, die sich auf einem Flächenraum von 11250 Quadratkilometern verteilten. Nach dem Wiener Kongress verminderte sich zwar die Anzahl der deutschen Staaten auf 35. Diese politische Situation führte zu empfindlichen wirtschaftlichen Folgen aufgrund vieler Zollgrenzen. Von einer einheitlichen Volkswirtschaft konnte zu dieser Zeit nicht die Rede sein. 1818 wurde erstmals in Preußen ein einheitlicher und allgemein gültiger Zolltarif eingeführt sowie der freie Verkehr im Landesinneren durchgesetzt. Während die Ausfuhr zollfrei war, wurde für die Einfuhr von Fertigfabrikaten Wertzölle von höchstens 10% erhoben. 1820/21 führten Zolltarifrevisionen zu einer weiteren Entlastung des Wirtschaftslebens. Das neue Zollsystem zeigte in Verbindung mit der Agrarreform einen günstigen Einfluß für das Gewerbe und die Finanzen. Das preußische Handelsgebiet erlebte einen starken Aufschwung, was eine konsequente Zollpolitik und schließlich die Gründung des Deutschen Zollvereins ermöglichte.
Der Autor kann zeigen, dass die wirtschaftliche Stellung und Bedeutung Deutschlands im internationalen Zusammenhang seit der Gründung des Zollvereins deutlich angestiegen ist. Das deutsche Gewerbe erlebt eine Erweiterung des Marktes. Im Bereich der Textilindustrie hatte sich vor allem die Woll-, Baumwoll- und Seidenverarbeitung verbessert. Sie konnte sich im Außenhandel erfolgreich gegen Mitbewerber durchsetzen. Der Autor erwähnt hierbei besonders die Seidenmanufakturen von Krefeld, Elberfeld, Viersen, Berlin und Brandenburg. In den Kattunfabriken in Berlin, Breslau, Eilenburg, Elberfeld, Gladbach und Mülhausen wurde das Arbeitsplatzangebot deutlich erweitert und die Anzahl der Tuchmanufakturen in Deutschland stieg. Allerdings machte sich insbesondere in der Baumwoll- und Flachsspinnerei der Mangel an neuester Technik, den neu entwickelten Textilarbeitsmaschinen, bemerkbar. Die Benachteiligung dieser Industrien durch die Zollpolitik war ein Grund von mehreren, wodurch die technische und organisatorische Restrukturierung und Modernisierung in der Textilsparte verhindert wurde. Aber auch die Art und Weise, wie die Zölle erhoben wurden, haben die verschiedenen Produkte der Textilindustrie bevor- oder benachteiligt. Der Gewichtszoll gewährte dem groben Gewebe den größeren Schutz und führte damit im Zollgebiet zu geringerer ausländischer Konkurrenz.
Der Autor kommt zu Schluß, dass, solange die Meschnisierung der Produktion im Zollgebiet noch in den Anfängen begriffen war, der Zollschutz einen wichtigen Faktor für die Entwicklung der Textilindustrie bildete. Seitdem sich aber die Maschinenfabrikation durchgesetzt hatte, spielte die Höhe des Zollsatzes eine sehr geringe Rolle. Nicht der Außenhandel, sondern der Binnenabsatz der im Inland gewonnenen Erzeugnisse hat zum wirtschaftlichen Erfolg und zur wirtschaftlichen Stabilität der einzelnen Unternehmen beigetragen.
Untersuchungsgebiet: Deutscher Zollverein in seinen jeweiligen Grenzen in der Zeit von 1834-1866.
Verwendete Quellen für die Datenerhebung: - Wissenschaftliche Publikationen (Bienengraeber, Dieterici, Oppel, Rätzer, Reuther, Schmoller, Silbermann, Viebahn) - Archivalien (Protokolle, Verträge)
Datentabellen in HISTAT (Thema: Außenhandel)
A. Die Spinnerei
A.1 Die Flachsspinnerei
A.1.1 Anzahl der beschäftigten Spinner (1849-1861) A.1.2 Ein- und Ausfuhr von Leingarn im Jahresdurchschnitt in Zentnern (1842-1866) A.1.3 Anzahl der Spindeln seit Einführung der Spinnmaschine in Sachsen (1806-1831) A.1.4 Anzahl der Spinnereien mit manuellen sowie mit modernisierten Spinnmaschinen in Preußen (1837-1861) A.1.5 Anzahl der Spinnereien in Württemberg (1830-1862) A.1.6 Verarbeitete rohe Baumwolle zu Garn im Zollverein in Ztr. (1836-1861) A.1.7 Ein- und Ausfuhr des Zollvereins an roher Baumwolle in Ztr. (1836-1866) A.1.8 Produktion an Baumwollgarnen im Zollverein in Ztr., Jahresdurchschnitt (1836-1866) A.1.9 Der Handel mit Baumwollgarn: Das Verhältnis des selbstgesponnenen Baumwollgarns zu importiertem Baumwollgarn im Jahresdurchschnitt (1836-1861) A.1.10 Der Handel mit Baumwollgarn: Ein- und Ausfuhr des Zollvereins in Ztr. (1836-1866)
A.2 Die Wollspinnerei
A.2.1 Beschäftigte Spinner (Meister und Gehilfen) (1849-1861) A.2.2 Anzahl der Spinnereien, der Spindeln und Anzahl der Spindeln pro Spinnerei in Preußen (1837-1861) A.2.3 Anzahl der Kammgarnspindeln in Preußen (1840-1861) A.2.3 Anzahl der Kammgarnspindeln in Preußen (1840-1861) A.2.4 Die Wollproduktion des Zollvereins in Doppelztr. (1834-1870) A.2.5 Der Handel mit Wollgarn: Die Wolleinfuhr Groß-Britanniens aus allen deutschen Häfen in engl. Pfund (1801-1870) A.2.6 Der Handel mit Wollgarn: Die Ein- und Ausfuhr des Zollvereins von einfachem und dubliertem ungefärbten Wollgarn in Ztr. (1842-1864)
A.3 Die Seidenindustrie
A.3.1 Der Zollsatz für Seidengespinste in Mark für 100 Kilo (1821-1865) A.3.2 Der Handel mit Rohseide: Ein- und Ausfuhr des Zollvereins an Rohseide (1842-1864)
B Die Weberei
B.1 Die Leinenweberei
B.1.1 Anzahl der Webstühle in Preußen (1816-1861) B.1.2 Anzahl der Webstühle für die Leinenweberei in Preußen (1834-1861) B.1.3 Der Leinwandhandel: Überschüsse durch den Export des Leinwandhandels für Preußen und den Zollverein (1825-1841) B.1.4 Der Leinwandhandel: Die Ein- und Ausfuhr gebleichter und gefärbter Leinwand in Ztr. (1842-1864)
B.2 Die Bandweberei
B.2.1 Beschäftigte Bandweber (Meister und Gehilfen), Fabriken und Webstühle (1846-1861)
B.3 Die Baumwollweberei
B.3.1 Zahl der Baumwoll-Webstühle in Preußen (1816-1861) B.3.2 Verbrauch an Baumwollwaren pro Kopf der Bevölkerung im preußischen Zollverein (1836-1861) B.3.3 Der Handel mit Baumwollwaren: Die Ein- und Ausfuhr des Zollvereins von Baumwollwaren in Ztr. (1836-1864)
B.4 Die Wollweberei
B.4.1 Die Entwicklung der Wollweberei in Preußen (Anzahl der Webstühle) nach Regierungsbezirken (1834-1861) B.4.2.1 Der Handel mit Wollwaren des Zollvereins: Ein- und Ausfuhr von bedruckten, ungewalkten und gemustertenWollwaren zu 50 Taler Zoll pro Zentner (1842-1864) B.4.2.2 Der Handel mit Wollwaren des Zollvereins: Ein- und Ausfuhr von Tuch-, Zeug- und Filzwaren und gewalkter Wolle zu 30 Taler Zoll pro Zentner (1842-1864)
B.5 Die Seidenweberei
B.5.1 Zahl der Seidenwebstühle, der mechanischen Webstühle, der beschäftigten Meister und Gehilfen und der Fabriken in Preußen (1816-1861) B.5.2 Zölle auf Seidengewebe in Preußen und später im Zollverein (1821-1865) B.5.3.1 Der Handel mit Seidenwaren: Die Ein- und Ausfuhr des Zollvereins von hochwertigen ganzseidenen Fabrikaten in Ztr. (1842-1864) B.5.3.2 Der Handel mit Seidenwaren: Die Ein- und Ausfuhr des Zollvereins von halbseidenen Waren in Ztr. (1842-1864)
Das Fehlen einer neueren zusammenfassenden Darstellung einer Bevölkerungsgeschichte Deutschlands, die sich eingehend mit der vorindustriellen Zeit beschäftigt, hat den Autor zu der vorliegenden Studie veranlaßt, in der er eine Analyse der Bevölkerungsgeschichte Norddeutschlands für den Zeitraum zwischen 1740 bis 1840 vorlegt. Ziel seiner Studie ist die Aufbereitung der Bevölkerungsentwicklung unter den verschiedenen Aspekten der Bevölkerungsgeschichte und der Historischen Demographie. Dabei versucht er eine Verbindung von raumbezogenen und familienbezogenen Daten, die er im Zusammenhang mit wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen setzt. Im Hauptteil der Studie 'Bevölkerungsdynamik' wird ein Überblick über die demographischen Vorgänge in einem Jahrhundert des demographischen Wandels gegeben. Der Leser erhält einen Einblick in die allgemeinen Veränderungen der Bevölkerungsgröße mit den Phasen der norddeutschen Bevölkerungsentwicklung und den relevanten Komponenten der Bevölkerungszunahme (z.B. die Abnahme der Sterblichkeit). Schließlich werden Bevölkerungsdeterminanten zunächst am konkreten regionalgeschichtlichen Kontext einiger Gebiete (die Marsch, nordwestliches Binnenland, Münsterland, Ostwestfalen, Ostelbien) erschlossen und dann in allgemeinerer Form externe Fatoren in die Analyse mit einbezogen. Betrachtet wird die vorindustrielle Bevölkerungsweise (= generative Struktur), die gewerbliche Entwicklung, die Saisonarbeit und der Landesausbau. Der Entwicklung der städtischen Bevölkerung ist ein eigenes Kapitel gewidment mit den Faktoren Urbanisierung, Sterblichkeitsrückgang, erste Anzeichen einer Geburtenkontrolle und Migration. Diesen regionalen Betrachtungen steht eine Untersuchung der Rahmenbedingungen des Wandels gegenüber. So werden z.B. die Getreidepreise und die Pockenprävention in Zusammenhang mit dem Sterblichkeitsrückgang betrachtet.
Datensystematik der Studie: Teilregionen: 1. Holstein 2. Die Hansestädte 3. Mecklenburg und Vorpommern 4. Die mittleren Provinzen Preußens 5. Niedersächsisches Kerngebiet 6. Weser-Ems-Gebiet 7. Westfalen
Sterbetafeln A. Holstein (altkönigliche Propsteien) 1775/98, 1801/05 B. Ostfriesland 1775/98, 1835/39 C. Grafschaft Mark und märkische Kreise 1775/98, 1820/34 D. Kurmark 1775/98, 1835/39
Verzeichnis der Datentabellen: - Zehnjährige Sterbewahrscheinlichkeit im Deutschen Reich 1881/90 - Überlieferte Zählungsergebnisse zu Braunschweig-Lüneburg - Zählfortschritte in den Historischen Tabellen Westfalens - Migrationsbilanzen preußischer Regierungsbezirke 1816-1840 - Einwohner und Haushalte in Hamburg 1764-1824 - Bevölkerung Norddeutschland und Deutschlands - Näherungswerte für die Nettomigationen 1751-1840 - Altersspezifischer Sterblichkeitsrückgang 1775/98-1835/39 - Der Rückgang der Kindbettsterblichkeit - Fertilität und Heiratsverhalten nach Familienrekonstitutionen - Ledigenanteil nach Departements und Arrodissements 1811 - Mittleres Gebäralter ca. 1740-ca.1840 - Regressionsanalyse Serbefälle (excl. Kinder) – Heiraten - Regionale Unterschiede der Bevölkerungszunahme - Bevölkerungsdichte und Sterblichkeit 1780-1799 - Bevölkerungsbilanzen der Marschgebiete und der Insel Fehmarn - Nordwestdeutsche Bevölkerungsbilanzen (ohne Küstenmarsch) - Haushaltsstrukturen im Kirchspiel Vreden 1749 - Bevölkerungsbilanzen von Begieten mit hoher Gewerbedichte - Die Haushaltsstruktur in der Grafschaft Mark 1798 - Haushaltsstrukturen in Minden-Ravensburg und Tecklenburg 1798 - Natalität, Mortalität und Heimgewerbe in Ravensberg 1788-1798 - Nordwestdeutsche Gebiete mit niedriger Geburtenziffer - In Preußen angesetzte Kolonisten 1740-1786 - Die Sozialstruktur der Landbevölkerung 1750 – 1790/98 - Die Sozialstruktur der Halberstädter Landbevölkerung - Städtische Bevölkerung (rechtlicher Stadtbegriff) - Schwindsuchtsterblichkeit in Stadt und Land - Mittlere Sterbeziffer in Großstädten - Säuglingssterblichkeit und Sterblichkeitsrückgang in Berlin - Städtische und ländliche Migrationsbilanzen 1741/1778-1840 - Geburtenziffern - Fünfjährige kumulative Elastizität der Bevölkerungsbewegung - Die mittlere Heiratsziffer im Kgr. Hannover im Vergleich - Die Pockensterblichkeit - Pockenanteil an der Säuglings- und Kindersterblichkeit - Der Umfang des Kindersterblichkeitsrückgangs - Die Senkung der Säuglingssterblichkeit - Regionale Unterschiede im Rückgang der Säuglingssterblichkeit
Daten können per Bestellformular oder per Anfrage über e-mail/Telefon bestellt werden. PDF-Bestellformular und Kontakt siehe: http://www.gesis.org/dienstleistungen/daten/daten-historische-sozialf/querschnittsdaten/
Das vorliegende Datenhandbuch versteht sich als Beitrag zu einer historischen Statistik von Deutschland. Das Datenhandbuch steht dem DFG – Schwerpunktprogramm "Quellen und Forschungen zur Historischen Statistik von Deutschland" (Förderungszeitraum 1981 - 1991) nahe, da es sich fast ausschließlich auf die amtliche Statistik als Quellengrundlage bezieht. "Das Datenhandbuch ist an historisch - soziologische Fragestellungen ausgerichtet und stellt damit einen Beitrag zu einer "quantitativen historischen Soziologie" dar (Flora, Peter 1975: Quantitative Historical Sociology. A Trend Report and Bibliography. In: Current Sociology, Vol. XXIII, No. 2). Der Konzeption des Handbuchs liegt die modernisierungstheoretische Vorstellung zugrunde, dass wesentliche Veränderungen der Haushalts- und Familienstrukturen im 19. Jahrhundert einsetzten. Das Handbuch konzentriert sich deshalb auf diesen Zeitraum von ca. 1800 (1815) bis zur unmittelbaren Gegenwart (1990)" (Rothenbacher, a. a. O., S. 12). Die Konzeption des Datenhandbuchs orientiert sich an den verfügbaren Daten der amtlichen Statistik. Doch gibt es auch Anlehnungspunkte an familiensoziologische Fragestellungen, wie sie insbesondere durch das Differenzierungsparadigma gegeben sind. Der Autor wählt ein methodisch-systematisches Vorgehen mit folgenden Schwerpunkten: Hauptziel in methodischer Hinsicht ist die Erstellung langer und vergleichbarer Zeitreihen. Ein weiteres Ziel ist die Erfassung der regionalen Gliederung. "Wegen des hohen Arbeits- und Dokumentationsaufwandes war es nur möglich, eine zweistufige Disaggregation vorzunehmen, d.h. bis höchstens Provinz/Kreis/Regierungsbezirk (erste Stufe) und Regierungsbezirk/Oberamt/Bezirksamt zu disaggregieren. Eine Disaggregation bis auf die zweite Stufe (Oberamt) wird in dem vorliegenden Datenhandbuch nur für Württemberg vorgenommen …. Die Regionalisierung der Daten ermöglicht die Anwendung der Regionalanalyse, die Messung regionaler Disparitäten, auch mit globalen Verteilungsmaßen, die Herausarbeitung regionaler Unterschiede … Es konnten nicht alle seit 1871 dem Deutschen Reich zugehörigen Bundesstaaten berücksichtigt werden. Das Datenhandbuch beschränkt sich auf die sieben einwohnerstärksten Bundesstaaten. Daneben werden sieben Großstädte berücksichtigt. Zusätzlich zu diesen Ebenen werden Daten für das Deutsche Reich und die Bundesrepublik Deutschland dokumentiert. Neben der regionalen Gliederung der Daten ist insbesondere die sozio-ökonomische von Bedeutung, d.h. die Gliederung der Daten nach Merkmalen sozialer Ungleichheit wie z.B. Beruf, soziale Stellung im Beruf, Einkommen usw. Als weitere Dimension kann die Geschlechtsgliederung betrachtet werden, die für gewöhnlich Berücksichtigung findet. Ein spezielles Kapitel zur Familienstatistik ergänzt die anderen - vorwiegend haushaltsstatistischen - Kapitel" (Rothenbacher, a. a. O., S. 12f). Das statistische Material lässt sich in fünf Variablengruppen einteilen: (1) Haushaltsarten; (2) Haushaltsgröße; (3) Familienhaushaltstypen; (4) Familienhaushaltszusammensetzung und (5) Familienzusammensetzung.
Datentabellen in HISTAT: Die Datentabellen in HISTAT sind eine Auswahl von Datentabellen aus den insgesamt archivierten Daten des Datenhandbuchs (Tabellen mit Zeitreihen). Zahlreiche Datentabellen der Studie beziehen sich auf einzelne Stichjahre. Diese (Querschnitts-) Datentabellen können unter der GESIS Datenarchiv-Nr.: ZA8514 angefordert werden. Gliederung der Studie: A. Deutsches Reich (1871 – 1939) A.1 Haushaltsarten A.2 Haushaltsgröße A.3 Familienhaushaltstypen A.4 Familienhaushaltszusammensetzung A.5 Familienzusammensetzung A.6 Indikatoren der Bevölkerungsbewegung B. Preußen (1816 – 1939) B.1 Haushaltsarten B.2 Haushaltsgröße B.3 Familienhaushaltstypen B.4 Familienhaushaltszusammensetzung B.5 Familienzusammensetzung B.6 Indikatoren der Haushalts- und Familienstruktur B.7 Familienstandsgliederung B.8 Indikatoren der Bevölkerungsbewegung C. Bayern (1818-1867) C.1 Frühe Zählingen C.2 Indikatoren D. Sachsen (1834-1910) D.1 Haushaltsarten D.2 Haushaltsgröße D.3 Haushaltszusammensetzung E. Württemberg E.1 Haushaltsarten E.2 Haushaltsgröße E.3 Familienhaushaltstypen E.4 Familienhaushaltszusammensetzung F. Baden (1817-1900) F.1 Haushaltsarten F.2 Haushaltsgröße F.3 Haushalts- und Familienzusammensetzung G. Hessen (1834-1910) G.1 Haushaltsarten G.2 Haushaltsgröße und Hauszusammensetzung H. Großstädte (1861-1939) H.1 Haushaltsarten und Haushaltszusammensetzung H.2 Haushaltsarten und Haushaltstypen H.3 Hauszusammensetzung H.4 Familienfremde nach Geschlecht H.5 Familienfremde, Durchschnittswerte I. Familienstruktur (1864-1939) I.1 Unvollständige Familienhaushalte I.2 Familien nach Geschlecht des Haushaltsvorstandes I.3 Familienhaushalte nach der Zahl der Kinder I.4 Kernfamilien und erweiterte Familien J. Bundesrepublik Deutschland (1950-1991) J.1 Haushaltsarten J.2 Haushaltsgröße J.3 Familienhaushaltstypen J.4 Familientypen J.5 Indikatoren der Bevölkerungsbewegung K. Ergänzungstabelle: Umfassungsbereich des Datenhandbuchs im Jahre 1910 K.01 Umfassungsbereich des Datenhandbuchs im Jahre 1910 (1910-1910)
"Politische und wirtschaftliche Grenzen in einer Wirtschaftsregion stellen häufig eine Herausforderung an die soziale und wirtschaftliche Kompetenz aller Betroffenen dar, die im Falle von Konflikten große Flexibilität bei der Entwicklung und Durchsetzung von Lösungsstrategien erfordert." Das vorderösterreichische Bergbaurevier des Lebertals in den mittleren Vogesen stellt ein Beispiel für unausweichlich gewordene Begrenzungen bisher genutzter Herrschaftsrechte politisch-rechtlicher, wirtschaftlicher und sozialer Art dar. "Die dabei entstehenden Probleme erzwangen (…) die Freisetzung eines kräftigen Energiepotentials, um Lösungs- oder auch Verhinderungsstrategien zu entwickeln. Im Blick auf die Forschungslage zu Bergbaurevieren in der frühen Neuzeit wird dabei Neuland betreten." (Angelika Westermann, 2003: Das Lebertal in der frühen Neuzeit. Herrschaftsgrenzen in einer Wirtschaftsregion." In: Jürgen Schneider (Hrsg.): Natürliche und politische Grenzen als soziale und wirtschaftliche Herausforderung. Franz Steiner, Wiesbaden. S. 43.)
Im Lebertaler Revier mit seinen Bodenschätzen Silber, Kupfer und Blei grenzten die Bergwerksgebiete der habsburgischen Landesherren, des Herren von Rappoltstein sowie des Herzogs von Lothringen aneinander.
Rappoltstein Die mit dem Regalrecht verbundenen Rechte des Königs an alle Silbererzgruben im Reich konnten nur langsam durchgesetzt werden, so dass im Gebiet des Herrschaftshauses Rappoltstein große Erträge der ersten Abbauperiode erzielt werden konnten und somit das Haus Rappoltstein eine wesentliche finanzielle Grundlage schaffen konnte, um die eigene politische Position in Krisensituationen zu festigen. "Von entscheidender Bedeutung war dann der Übergang dieses Regalrechts an den Landsherren mit der Goldenen Bulle im Jahr 1356, zu einem Zeitpunkt, als die Herren von Rappoltstein schon über eine gesunde wirtschaftliche Basis verfügten. Dies ließ sie (…) nicht nur die als 'Krisis der Montanwirtschaft des 14./15. Jahrhunderts' bezeichnete Periode unbeschadet überstehen. Es gelang ihnen vielmehr auch, ihre starke Stellung im Reich weiterhin zu behaupten. (…) ." (Westermann, 2003, S. 44) Der zwischen Wilhelm von Rappoltstein und dem Erzherzog Sigismund von Tirol 1486 geschlossene Vertrag regelt die Nutzungsrechte der Bergbauerträge. Zwei Drittel des Reingewinns standen demnach dem Landesherren, ein Drittel dem Haus Rappoltstein zu. Dabei wurde auf Fragen zur Ausübung der Berggerichtsbarkeit oder der Verwaltungsorganisation nicht näher eingegangen. Bei einer Expansion der Abbautätigkeit, wie sie 100 Jahre später aufgrund verbesserter technischer Möglichkeiten eintrat, konnte diese fehlende Regelung zu erheblichen Schwierigkeiten im Hinblick auf die tatsächlichen Grenzen des Regalanspruchs führen. Wilhelm II von Rappoltstein strebte 1527 eine Modifizierung des Vertrages zu seinen Gunsten an. "Er war bereit, die Erneuerung aller Vereinbarungen zu ratifizieren mit einer Ausnahme: Die Fundgrube St. Wilhelm wollte er in Zukunft zu seiner alleinigen Nutzung betreiben und damit auch in eigener Regie verwalten. Es ist zu vermuten, dass er dieser, zu seinem Vorteil, angestrebten und auch durchgesetzten Vertragsveränderung, Nachdruck verliehen hatte mit dem Hinweis auf die großen Kreditverpflichtungen in Höhe mehrerer Tausend Gulden, die seit Sigismund und Maximilian I. gegenüber dem Haus Rappoltstein bestanden und nur mühsam durch deren Nachfolger abgetragen werden konnten."(Westermann, 2003, S. 45)
Herzogtum Lothringen und Habsburg Mit dem Nürnberger Vertrag vom 26. August 1542 wurde das staatsrechtliche Verhältnis des Herzogtums Lothringen zum Reich neu definiert, indem es als freies Fürstentum anerkannt wurde und somit nur mit den im Lehensbrief aufgeführten Lehen dem Kaiser unterstand. "Im Gegensatz zum Lehen der Herren von Rappoltstein lagen die Bergwerke des Herzogtums Lothringen im Lebertal weder auf entsprechenden Lehensgebiet, noch sind bisher separate Belehnungsurkunden, wie sie im Fall Rappoltstein hinsichtlich der halben Nutzungsrechte an den Bergwerken der Fall war, bekannt geworden." (Westermann, 2003, S. 46). Dennoch kann für die gesamte Abbauperiode im Lebertal auf der linken Seite des Leberbachs eine Teilung aller Einnahmen und Rechte aus dem Montanwesen belegt werden. Man verfuhr im Hinblick auf die Nutzungsrechte nach dem Rappoststeiner Modell, ohne dieses Verfahren jemals durch einen von Juristen ausgearbeiteten Vertrag zwischen Lothringen und Habsburg zu legitimieren. "Auslöser des Teilungsprocederes dürfte ein Streit über die Nutzungsrechte an der bei Markirch auf Lothringer Seite gelegenen St. Jakob-Grube gewesen sein. (…) Es ist bezeichnend, dass die dann 1521 geschlossene Vereinbarung zwischen Österreich und Lothringen als Kompromiss bezeichnet wurde. Es ist wohl der besonderen geographischen Lage Lothringens als Bollwerk zwischen Frankreich und dem Reich, den engen verwandtschaftlichen Beziehungen, vor allem jedoch der viele Jahrzehnte ungeklärten staatsrechtlichen Situation zu verdanken, dass zu diesem Zeitpunkt die Teilung der Regalhoheit mit allen daran hängenden Rechten durchgeführt wurde, ohne dass Habsburg die Oberhoheit für sich beanspruchte. (vergl. Westermann, 2003, S. 46).
Unübersichtliche Vielfalt der Territorien Zu den Regalrechten kommen noch die zahlreichen kleinen Besitzungen und Wald- sowie Wassernutzungsrechte der Adelsfamilien, der Stadt- und Landgemeinden, Klöster und Bistümer hinzu, so dass sich auch für diesem Raum die für ganz Südwest-Deutschland charakteristischen unübersichtliche Vielfalt der Territorien ergab, die sehr hinderlich für die Entstehung eines einheitlichen, großräumigen Wirtschaftsraumes waren. Die kontinuierliche Gewährleistung des reibungslosen Zusammenspiels aller im Bergbaurevier tätigen Personen, der Produktion, des Absatzes und der Versorgung mit Rohstoffen oder Hilfsstoffen sowie mit Nahrungsmitteln stellt unter einem derartigen Konglomerat von Rechten auf engem Raum eine Herausforderung dar. Auf lange Sicht angelegte ökonomische Handlungsstrategien sind kaum möglich.
Regalhoheit und Wirtschaftsregion "Im Moment der Entdeckung und beginnenden Nutzung edelmetallhaltiger Bodenschätze bzw. Salzvorkommen entstand im ausgehenden Mittelalter eine neuartige Lage. Da nun das Berg- bzw. Salzregal die grundherrlich-bäuerliche Nutzung des Bodens aufhob, machte es damit zugleich eine eigene rechtliche Ordnung der an Erzabbau und –verhüttung bzw. an der Salzgewinnung beteiligten Gruppen notwendig. Das im Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen mit der Goldenen Bulle von 1356 voll ausgebildete landesherrliche Bergregal traf bei seiner Anwendung anlässlich neuer Vorkommen im späten 15. Jahrhundert und danach auf eine vorher nicht gekannte durchgebildete Konzentration von Herrschaftsrechten in den Händen der Fürsten, was neue Lösungen bei der Ausübung des Bergregals besonders dort erforderte, wo – wie im Lebertal – mehrere Fürsten und Herren Ansprüche auf die Bodenschätze geltend machten. Durch mehrere Maßnahmen der Regalherren mussten zunächst die äußeren Rahmenbedingungen geschaffen werden, die einen auf Effizienz und ökonomischen Erfolg ausgelegten Wirtschaftsraum in dieser Region ermöglichten. Es bedurfte erstens einer rechtlichen Normierung für die im Berg- und Hüttenwesen beteiligten Personengruppen in Form einer Bergordnung. Weiterhin musste ein Verwaltungsapparat mit entsprechenden Amtssitz im Revier installiert werden. Schließlich mussten alle am Berg- und Hüttenwesen Beteiligten der Berggerichtsbarkeit unterstehen. (Westermann, 2003: S. 50)
Kulturelle und soziale Herausforderungen im Montanrevier Lebertal Der Leberbach verlor seine Funktion als politische Grenze nach 1648, jedoch ist seine Bedeutung als Sprachgrenze bis in die Gegenwart erhalten geblieben. (Westermann, 2003, S. 55) Die Verwaltungssprache in den Rappoltsteiner und Habsburger Gebieten war deutsch, auf dem Gebiet des Herzogs von Lothringen französisch. Die Bergbeamten mussten zumindest rudimentäre Sprachkenntnisse in der jeweils fremden Sprache besitzen. Im Arbeitsprozess (der Erzförderung) konnten Verständigungsprobleme katastrophale Folgen haben. Aufgrund der Zusammensetzung der Berggemeinden auf beiden Seiten des Leberbachs setzten sich im Lebertal die für die Arbeit untertage wichtigsten Begriffe aus der deutschen Bergmannssprache durch. Die geteilten Nutzungsrechte auf der Lothringer Seite wurden nicht durch einen gemeinsam bestellten Bergrichter verwaltet, so dass eine getrennte Abrechnung erforderlich war, die in der jeweils zur Anwendung kommenden Amtssprache durchgeführt wurde. Im Abrechnungsverfahren setzte sich die jeweilige Verwaltungshoheit durch. Während sprachliche Unterschiede von den Bergleuten pragmatisch untereinander überwunden wurden, war in Fragen der Religionszugehörigkeit die Einheitlichkeit der Bevölkerung hinsichtlich der Konfession für die Bergherren von zentraler Bedeutung. So schrieb der Herzog von Lothringen schon Anfang des 16. Jh. in den Bergordnungen die Zugehörigkeit zur katholischen Konfession als Einstellungsvoraussetzung fest. Mit zunehmendem Aufschwung des Bergbaus vollzog sich jedoch im Lebertal die gleiche Entwicklung, wie auch in den anderen Montandistrikten. Der Pluralismus der Bekenntnisse schlug sich besonders in den Montandistrikten nieder. Die Berggemeinden boten diesbezüglich eine größere Freizügigkeit, so daß hier Protestanten, Calvinisten und Täufer nicht nur Arbeit fanden, sondern auch der Verfolgung in ihrer Heimat entgehen konnten. Solange im Lebertal sich die Bergherren gemeinsam zum katholischen Glauben bekannten, war eine Vielfalt der Bekenntnisse in der Bevölkerung nicht möglich. Erst mit dem Enkel von Wilhelm II. von Rappoltstein, Egnolph III, wurde diese Einheitlichkeit gesprengt. Er stellte die lutherische Gemeinde im Lebertal auf der deutschen Seite unter seinem Schutz. (vergl. Westermann, 2003, S. 57) Diese Entwicklung hatte aber keinen Einfluss auf den Montanbetrieb. "Wäre nämlich der Bergrichter Golin 1561 tatsächlich der Aufforderung nachgekommen, Calvinisten, Täufer und Lutheraner aus dem Revier zu vertreiben, hätte dies das zumindest vorübergehende Aus des Montanreviers Lebertal zur Folge gehabt." (Westermann, 2003, S. 58) Unter diesem Aspekt diente das Verhalten von Egnolph III sogar dem Erhalt des sozialen Friedens indem er eine konfessionelle Gruppe innerhalb der Berggemeinde nicht in die Illegalität trieb. Die Berggemeinden leisteten aufgrund der ständigen Zu- und Abwanderung – die Dauer ihres Aufenthaltes stand im direkten Zusammenhang mit der Ergiebigkeit der Erzlagerstätten – von Bergarbeitern eine erhebliche Integrationsarbeit. "Nach einer ersten Hochrechnung der Belegschaftsgröße für alle Berg- und Hüttenbetriebe im Lebertal erscheint es realistisch, von einem Bevölkerungsanstieg um 1500 bis 2000 Personen ab 1527 auszugehen. Eine derart massenhafte Zuwanderung brachte auch soziale Probleme für die Landgemeinden mit sich." Da sich vor allem der Anteil der männlichen Bevölkerung überproportional vervielfachte, störte dies das soziale Gleichgewicht. (Westermann, 2003, S. 59) Für den Landsherren bedeutete der Ausbau der Wirtschaftsregion auch eine gesellschaftliche Herausforderung. Mit dem Ausscheiden der Landarbeiter aus den genossenschaftlichen Verbänden der Agrargesellschaft durch das Berg- und Salzregal war der Landsherr verpflichtet, das entstandene Rechtsvakuum zu schließen und einen neuen Rechtsverband zu schaffen. Mit Hilfe der Bergordnungen wurden entsprechende Rechtsinstrumente für die Durchsetzung der Ansprüche der Berggemeinden geschaffen. Hierbei spielten die Bereiche 'Anspruch auf Rechtssicherheit für die Mitglieder der Berggemeinden', 'Anspruch auf Sicherung von Arbeitsbedingungen und Einkommen' sowie 'Anspruch auf Versorgung der Witwen und Waisen bis zur Wiederverheiratung' geregelt. (Westermann, 2003, S. 60)
Die Analyse des Berg- und Hüttenwesens wird ausgeweitet vom Lebertal auf die vorderösterreichische Region (der Bergabu im Schwarzwald, im Sundgau und im Weilertal). Im Gegensatz zum Lebertal war im Schwarzwald, im Sundgau und im Weilertal rechtlich der habsburgische Regalherr allein zuständig. Auch hier schufen die regalhoheitlichen und zeitweise konfessionellen Gemengelagen Interessenkonflikte, deren Lösungen dem Primat der Ökonomie untergeordnet wurden.
Die Analyse des Schmelzwesens ermöglicht den Nachweis, dass die vorderösterreichischen Montanregionen im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts zu den sechs größten Silbererzeugern Europas gehörten und die wesentlich geringeren Mengen an Kupfer für den mitteleuropäischen Kupfermarkt unverzichtbar waren.
Einnahmen und Ausgaben der Bergbau-Gruben im Lebertal für die Jahre 1546 bis 1580: Im Rahmen der Studie ist aus einer Primärquelle die Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben aller Gruben im Lebertal erhoben worden. Es handelt sich hierbei um eine Aufstellung des Bergführers Mathias Stoffl über einen Zeitraum von 80 Jahren. Der Bericht endet im Jahr 1580. Stoffl konnte für diese Zusammenstellung auf die Jahresziffern aus den Grubenabrechnungen, wie sie im Berggerichtshaus archiviert worden waren, zurückgreifen. Es wurden pro Grube (insgesamt ca. 230 Gruben) der Grubenname, die Fördermengen sowie die Gesamtkosten erfasst.
Themen Zeitreihen dieser Studie sind frei zugänglich im Downloadsystem HISTAT (Thema: Produktion: Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Industrie):
Einnahmen und Ausgaben der Bergbau-Gruben im Lebertal für die Jahre 1546 bis 1580: Im Rahmen der Studie ist aus einer Primärqulle die Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben aller Gruben im Lebertal erhoben worden. Es handelt sich hierbei um eine Aufstellung des Bergführers Mathias Stoffl über einen Zeitraum von 80 Jahren. Der Bericht endet im Jahr 1580. Stoffl konnte für diese Zusammenstellung auf die Jahresziffern aus den Grubenabrechnungen, wie sie im Berggerichtshaus archiviert worden waren, zurückgreifen. Es wurden pro Grube erfasst: - Name der Grube - die Roherzausbringung in Zentnern oder Kübel ('Arzlieferung Kübel oder Centen') - Ermittlung der gesamten Fördermenge und des Verkaufswertes der geförderten Menge über den erfassten Zeitraum der jeweiligen Grube - Gesamtkosten der Grube ('Sambcosten') pro erfasstem Jahr und über den gesamten erfassten Zeitraum der jeweiligen Grube - Gegenüberstellung der Einnahmen und der Gesamtkosten für den gesamten erfassten Zeitraum - Einteilung der Gruben in ertragreiche Gruben (erster Thail) und verlustreichre Gruben (ander Thail). Insgesamt wurden Daten zu ca. 230 Gruben im Lebertal erhoben.
Weiterhin (als Zeitreihen aus HISTAT downloadbar): - Gesamtübersicht: Jährliche Gesamtsummen der Roherzproduktion und Grubenkosten (auf der Basis von der Aufstellung von M. Stoffel) - Abrechnungen der Förster der Herrschaft Rappoltstein (Holzverbrauch: Brennholz und Bauholz; Grubenholz; Summe Stammholz; Brennholz Klafter) 1610-1630 - Produktion Rotkupfer aus den Hütten des Herrn von Rappoltstein im Lebertal (in Zentner; in Gulden pro Zentner) 1534 – 1636 - Produktion Rotkupfer aus dem Lebertal auf der Lothringer Seite (in Zentner; in Gulden pro Zentner) 1557 – 1586 - Produktion Rotkupfer aus dem Rosenfelsertal - Förderkosten und Roherzproduktion im Lebertal auf der deutschen Seite (1547-1574) - Grubenkosten, Menge und Marktwert der Roherzproduktion 1547 bis 1574, Lebertal deutsche Seite (Grubenkosten; Ertrag; Marktwert) - Marktwert der Roherzproduktion von 1547 bis 1574 im Lebertal auf der deutschen Seite je Abbaubetrieb, Jahr und Erzqualität - Marktwert (jährlich) der Roherzproduktion aller Gruben von 1547 bis 1574 im Lebertal deutsche Seite - Feinsilberproduktion aus den Gruben im Lebertal welsche Seite 1537 bis 1550 - Feinsilber aus dem Lebertal Lothringer Seite 1563 bis 1571 - Feinsilber in Mark Kölner Gewicht an die Münze zu Basel aus den Bergwerken der Montanregionen Vorderösterreichs 1533 – 1584 - Feinsilber in Mark Kölner Gewicht an die Münzen zu Colmar, Freiburg und Thann aus den Bergwerken der Montanregionen Vorderösterreichs 1530 bis 1542 (nach Alfred Bisegger) - Feinsilber in Mark Kölner Gewicht an die Münzen Basel, Colmar, Freiburg und Thann aus den Bergwerken der Montanregionen Vorderösterreich 1543 bis 1562 - Lieferung des Herrn von Rappoltstein (Grube St. Wilhelm) an die Münze in Nancy, 1553 bis 1575 - Feinsilber in die Münzen des Rappenmünzbundes und an die Münze des Herzogs von Lothringen in Nancy 1564 bis 1584 aus dem Lebertal und dem Sundgau - Silbereinlieferungen in die Münze in Esisheim vom Lebertal Lothringer Seite 1584 bis 1631 - Summe der vermünzten Feinsilber in der Münze in Esisheim nach Beemelmans 1584 – 1604
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist der einstige Hauptzweig der nichtagrarischen Produktion Deutschlands, die Textilindustrie. Die Textilindustrie ist einer der ältesten und, nach Zahl der Beschäftigten und Umsatz, einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des produzierenden Gewerbes. In den ersten Teil (A) der Untersuchung wird eine kurze Übersicht zur Geschichte der deutschen Textilindustrie im Verlaufe der industriellen Revolution gegeben. In dem zweiten (Haupt-) teil (B) der Untersuchung wird detailliert die Entwicklung der deutschen Wollindustrie dargelegt, von der Entstehung des Zollvereins bis zur Gründung des Deutschen Reichs. Im ersten Abschnitt werden die wichtigsten Zentren der deutschen Wollindustrie und ihre Stellung im Rahmen der deutschen Textilindustrie vor bzw. zu Beginn der Hauptperiode der industriellen Revolution vorgestellt. Der zweite Abschnitt beschäftigt sich mit dem Mechanisierungsprozess in der deutschen Wollindustrie. Im dritten Abschnitt wird schließlich ausführlich auf die Entwicklung der Produktion der deutschen Wollindustrie und die ihres Marktes eingegangen. Der vierte Abschnitt ist der Lage der Beschäftigten in der deutschen Wollindustrie gewidmet. Der statistische Anhang der Publikation zur Entwicklung der Wollindustrie umfasst Zeitreihen zu den Themen: Produktionsentwicklung, Wollweberei, 'Wollwarenproduktion, Wollangebot und Preisentwicklung, Einfuhr- und Ausfuhrstatistik, die britische Wollindustrie und die britische Wollwarenausfuhr.
Datentabellen in HISTAT:
A. Tabellen aus dem Anhang A.01 Produktionsentwicklung der deutschen Wollindustrie (1834-1870) A.02 Streichgarngewebeproduktion der Provinz Brandenburg (1828-1870) A.04 Wollweberei Preußens (1819-1861) A.05 Wollweberei in für die Wollweberei wichtigen Provinzen Preußens (1834-1861) A.08 Wollwarenproduktion und Markt (1834-1870) A.09 Streichgarnspinnerei in Preußen und Sachsen (1837-1861) A.10 Kammgarnspinnerei in Preußen und Sachsen (1831-1861) A.13 Wollangebot und Preise auf dem Berliner Wollmarkt (1819-1868) A.14 Preise und Umsätze auf den Breslauer Juni-Wollmärkten (1818-1865) A.15 Preisentwicklung auf dem Berliner Juniwollmarkt und dem Breslauer Juni- und Oktoberwollmarkt (1828-1848) A.16 Wollpreisentwicklung auf dem Berliner und Breslauer Wollmarkt (1850-1870) A.17 Ein- und Ausfuhr von Wollgeweben im deutschen Zollverein (1833-1870) A.19 Ein- und Ausfuhr von Wollgarnen, in 1000 Zentnern (1833-1870) A.20 Die Absatzrichtung des deutschen Wollwarenexports, in 1000 Zentnern (1847-1867) A.26 Die Wollwebstühle im Zollverein nach Staaten/Provinzen (1846-1861) A.31 Die britische Wollindustrie (1835-1870) A.32 Die britische Wollwarenausfuhr, in 1.000 Pfund St. (1833-1870) A.34 Produktionsindex der deutschen Wollindustrie (1834-1868)
Die vorliegende Studie verfolgt den Zweck, erstmalig statistisches Material über das Volkseinkommen Deutschlands in vergleichbarer Form für einen Zeitraum von mehr als hundert Jahren zu erstellen. Damit wird der Grundstein zu einer detaillierten Analyse des Wachstumsprozesses der deutschen Volkswirtschaft gelegt. Die Strukturwandlungen der deutschen Wirtschaft im Laufe der letzten hundert Jahre lassen sich auf dieser Basis durch Querschnittsanalysen für bestimmte Zeitpunkte aufzeigen, auch die wirtschafthistorisch wichtigen Details erhalten damit ihren systematischen Standort. Zugleich bietet sich die Möglichkeit, durch Zeitreihenanalysen den Entwicklungsprozeß zu erklären. Die aus dieser Studie sich ergebenden Erkenntnisse können endlich eine erste Grundlage für die Verifikation wachstumstheoretischer Hypothesen zur Beurteilung künftiger Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
Bemühungen in gleicher Richtung haben bewirkt, daß für eine Reihe von Ländern bereits entsprechende Volkseinkommensschätzungen vorliegen. Auch unter diesem Gesichtspunkt schließt diese Studie eine Lücke im deutschen Schrifttum.
Wie die Arbeit im einzelnen zeigt, waren viele Schwierigkeiten zu überwinden; vor allem lassen die teilweise unvollständigen statistischen Unterlagen die Durchführung des Vorhabens als ein Wagnis erscheinen. Die Übernahme des damit verbundenen Risikos dürfte jedoch durch die erzielten Ergebnisse gerechtfertigt sein. Die Verfasser knüpfen daran die Hoffnung, daß die Ergebnisse eine Auswertung im Rahmen ihrer Verwendungsmöglichkeiten erfahren und auch durch Kritik und weitere Arbeit – eventuell mit anderen Methoden – noch wesentlich ausgebaut werden.
Ihrem Zweck entsprechend begnügt sich die vorliegende Arbeit mit der Wiedergabe statistischen Materials, eine Interpretation der Ergebnisse erfolgt nicht. Ein Versuch, die Resultate dieser Untersuchung für eine Wachstumsanalyse der deutschen Volkswirtschaft auszuwerten, erscheint im jetzigen Stadium verfrüht, da er mehr voraussetzt, als bisher erarbeitet werden konnte. Neben der absoluten Größe des Volkseinkommens ist dazu auch noch eine eingehende Analyse der Struktur des Volkseinkommens erforderlich.
Das Schwergewicht dieser Untersuchung liegt in der Ermittlung der Nominalgrößen für das Volkeseinkommen. Die Darstellung des Realeinkommens ist auf eine kurze Analyse beschränkt, da nach Ansicht der Verfasser die bisher vorliegenden Preisreihen für die Zwecke einer Untersuchung des Realeinkommens nicht ausreichen, weil sie – vor allem in den weiter zurückliegenden Zeiträumen – wichtige Komponenten unberücksichtigt lassen.
Die Durchführung der langwierigen Arbeiten ist durch finanzielle Beihilfen der Social Science Research Council und der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht worden; letztere hat auch einen Druckkostenzuschuß zur Verfügung gestellt. Die Verfasser bringen an dieser Stelle ihren Dank für die großzügige Hilfe beider Institutionen zum Ausdruck (W.G. Hoffmann / J.H. Müller (1959), S. V-VI).
Untergliederung der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT): A. Deutschland, Übersichten B. Preußen C. Staat bzw. Landesteil
A. Übersicht: Das Volkseinkommen in Deutschland nach Einkommensarten(1851-1957) A. Übersicht: Das Volkseinkommen in Deutschland und in einzelnen Bundesstaaten (1871-1936) A. Übersicht: Das Volkseinkommen je Kopf in Deutschland und in einzelnen Bundesstaaten (1871-1936) B. Das Volkseinkommen in Preußen (1851-1913) C. Unberichtigte Einkommen je Kopf der Bevölkerung und Volkseinkommen je Kopf der Bevölkerung in ausgewählten Jahren (1900-1913) C. Das Volkseinkommen in Hamburg und Bremen (1871-1913) C. Das Volkseinkommen in Hessen (1872-1913) C. Das Volkseinkommen in Sachsen (1874-1913) C. Das Volkseinkommen in Baden (1885-1913) C. Das Volkseinkommen in Württemberg (1904-1913) C. Das Volkseinkommen in Bayern (1911-1913)
Die Studie zur Hansestadt Lübeck ist ein Teilprojekt des Forschungsverbundes ´Wirtschaftliche Wechsellagen im hansischen Wirtschaftsraum 1300-1800´ (vgl. hierzu: ZA8187).
Die Studie zur Hansestadt Lübeck umfasst insgesamt 30 Zeitreihen aus dem Zeitraum zwischen 1284 und 1811, wobei die Mehrheit der Reihen den Zeitraum zwischen 1424 und 1609 abdeckt. Ihrer Funktion nach handelt es sich ausschließlich um Zeitreihen aus dem Sektor 3: Handel und Dienstleistung.
Zeitreihen in der Online-Datenbank HISTAT: - Anzahl Rechtsgeschäfte betr. Käufe / Verkäufe von Häusern, Grundstücken und Hausanteilen (1284-1700) - Anzahl Rechtsgeschäfte betr. Verluste wegen Zahlungsunfähigkeit an Häusern, Grundstücken und Hausanteilen (1320-1700) - Lübeck: Einnahmen der Kämmerei und der Stadtkasse aus dem Schoss in Mark lübisch (1424-1811) - Einnahmen aus der Lastadie (musste beim Stapellauf pro Schiffslast gezahlt werde, 1560-1590 2 s. pro Last) (1424-1609) - Einnahmen vom Seezoll an der Holstenbrücke (1424-1609) - Einnahmen aus dem Grabenzoll Holstenbrücke (1424-1527) - Einnahme aus dem Zoll nach Oldesloe am Bauhof (1558-1609) - Einnahmen der Kämmerei aus dem Stecknitzzoll (Grabenzoll am Bauhof / Lauenburger Zoll) (1424-1609) - Einnahmen aus dem Salzzoll (aus dem Transport Lüneburger Salzes auf dem Stecknitzkanal) (1525-1609) - Von den Bierherren an die Kämmerei abgelieferten Einnahmen aus dem Verkauf Hamburger Biers (1514-1609) - Aus der Akzise an die Kämmerei abgelieferte Einnahmen (1514-1609) - Gesamteinnahmen der Hansestadt Lübeck (1424-1609) - Gesamtausgaben der Hansestadt Lübeck (1424-1608) - Einnahmen aus dem Zoll am Burgtor (1424-1609) - Einnahmen aus dem gemeinen Zoll an der Holstenbrücke (1504-1609) - Einnahmen aus dem Holzzoll an der Holstenbrücke (1528-1609) - Einnahmen aus dem Zoll am Mühlentor (1483-1609) - Einnahmen aus dem Zoll zu Mölln (1424-1609) - Einnahmen aus dem Bürgergeld (1424-1609) - Einnahmen aus dem Ervebok ("Grundbuch") (1424-1497) - Einnahmen aus der Mattkiste, Molte (1522-1609) - Einnahmen der Weinherren (1424-1609) - Einnahmen aus dem Zehntenpfennig (1424-1609) - Ausgaben der Bauherren / Bauhof (1424-1609) - Von der Stadt aufgenommene Renten (1424-1609) - Ausgaben für Reisen "binnen landes" (1424-1609) - Ausgabe für Reisen "buten landes" (1424-1609) - Einnahmen aus "alter Schuld" (1501-1609) - Ausgaben für die "statwere" (Stadtbefestigung) (1481-1558) - Einnahme vom Hopfenzoll an der Holstenbrücke (1528-1627) - Silbergehalt der Mark lübisch (1423-1800)
Der Hansische Wirtschaftsraum ist definiert als der Raum zwischen England und Flandern im Westen und Westrußland im Osten, zwischen den skandinavischen Ländern im Norden und dem mitteldeutschen Raum im Süden, in dem das Gros der Hansekaufleute wirtschaftliche Interessen verfolgte.
´Das Forschungsprojekt ´Wirtschaftliche Wechsellagen im hansischen Wirtschaftsraum 1300-1800´ wurde von der Volkswagen-Stiftung im Rahmen ihres Förderungsschwerpunktes ´Forschungen zur frühneuzeitlichen Geschichte: Das Alte Reich im europäischen Kontext´ gefördert. Es handelt sich um ein internationales Verbundprojekt mit Zentrum an der ´Forschungsstelle für Geschichte der Hanse und des Ostseeraums´ am Amt für Kultur der Hansestadt Lübeck. 35 WissenschaftlerInnen aus zehn europäischen Ländern und aus Kanada sind an diesem Forschungsprojekt beteiligt. (…)
Als wirtschaftliche Wechsellagen bezeichnet man die langfristigen Schwankungen ökonomischer Variablen wie z.B. die Bevölkerungsgröße, den Ertrag der Landwirtschaft und das Preisniveau, wodurch es zu einer Strukturveränderung der Wirtschaft kam. Im vorindustriellen Zeitalter entstanden Auf- und Abschwünge durch das sich beständig verändernde Verhältnis von Produktion (vor allem im Agrarsektor) und Bevölkerungsentwicklung. (…)
Ziele des Projekts: Das Projekt will für den hansischen Wirtschaftsraum die intertemporalen Bezüge seiner wirtschaftlichen Struktur und ihre Veränderungen in ihren regionalen und 'internationalen' Bezügen anhand historisch-ökonomischer Zeitreihen verfolgen.
I. Die Erfassung ökonomisch historischer Zeitreihen aus dem hansischen Wirtschaftsraum aus dem Zeitraum zwischen 1300 und 1800 (…), die ausführliche Kommentierung der Originaldaten sowie die Gold- und Silberäquivalente der relevanten Rechengeldsysteme zur Umrechnung der Nominaldaten.
II. Statistische Analysen der Zeitreihen im Hinblick auf Konjunktur und Wechsellagen. Ökonomisch-historische Zeitreihen werden als sichtbare Indikatoren wirtschaftlicher Prozesse gesehen, die einer Analyse unterzogen werden. Erkenntnisziel ist die Zusammensetzung vorindustrieller Zeitreihen und die Klärung der Fragen, ob periodische Zyklen festgestellt werden können und ob diese Perioden - nach Raum und Zeit und Datenart verglichen - gleich- oder gegenläufig waren. (…)
III. Interpretationen dieser Zeitreihen unter ausgewählten historischen Fragestellungen. Mit Hilfe der Verlaufsformen der Zeitreihen soll vor allem ermittelt werden, welche Zeiträume gleicher und welche Zeiträume unterschiedlicher langfristiger konjunktureller Entwicklung es (bezogen auf vergleichbare Zeitreihen) im hansischen Wirtschaftsraum gab und in welchen Regionen diese gleich- und andersartigen Verläufe vorkamen.
IV. Vergleich der erzielten Ergebnisse mit vorliegenden Agrarpreisreihen, um den Zusammenhang zwischen der agrarischen Produktion als der zentralen wachstumsbestimmenden Größe der vorindustriellen Zeit und den Produktionskurven gewerblicher Güter und den Handels- und Investionsgüterkonjunkturen festzustellen.
Zentrale Regionen: Bis zum März 1997 sind rund 400 Zeitreihen erfaßt worden. In räumlicher Hinsicht bildeten sich drei zentrale Regionen heraus, die a) durch eine relativ dichte Überlieferung von Zeitreihen aus den anderen Regionen des Untersuchungsraumes hervorragen und b) sich aufgrund ihrer wirtschaftlichen Struktur voneinander unterschieden: 1. der niederländisch-englische Raum, gekennzeichnet durch eine dichte Gewerbelandschaft, die auf den Export von Tuchen, anderen Geweben sowie Metallfabrikaten ausgerichtet war; 2. der Bereich der wendischen Hansestädte (Hamburg, Lübeck, Lüneburg, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald; einbezogen wird hier auch Stade), der primär vom Zwischenhandel geprägt war und nur wenig eigene Exportproduktion aufwies; 3. der preußisch/polnisch-livländische Raum, gekennzeichnet durch den Export von land- und waldwirtschaftlichen Rohstoffen und Halbfertigfabrikaten, die vor allem in die Zentren des Westens, nach beiden Niederlanden und nach England gingen.
Funktionen: Nach ihrer Funktion werden die Zeitreihen in die vier folgenden Kategorien gegliedert: - landwirtschaftliche Produktion und Bergbau (Sektor 1), - gewerbliche Produktion (Sektor 2), - Handel und Dienstleistung (Sektor 3) - und in Preisreihen. Pro Kategorie sind folgende Zeitreihen erhoben worden. Sektor 1: 50 Zeitreihen (Salz-, Silber-, Kupfer- und Bleiproduktion, Roherzförderung, Erträge der Bergwerke, Belegschaftszahlen; zeitlicher Schwerpunkt: spätes 16. Jahrhundert bis 1800) Sektor 2: 20 Zeitreihen (Tuch-, Bier-, Essig- und Münzproduktion) Sektor 3: 300 Zeitreihen (landesherrliche und städtische Zolleinnahmen unterschiedlicher Differenzierung, städtische Steuern auf den Verkauf unterschiedlicher Güter, Akziseeinnahmen unterschiedlicher Differenzierung, Wareneinfuhr und -ausfuhr, Warenumsätze, Schiffsfrequenzen, Geleitsgebühren, städtische Immobilien- und Rentenmärkte, Löhne u.v.a.m.). Preisreihen: 70 Zeitreihen (Tuche, Mieten, Lebensmittel wie Getreide, Butter, Ochsen, Heringe u.a.m., andere Verbrauchsgüter wie Feuerholz und Talg)."
Gekürzter Auszug aus: Hammel-Kiesow, Rolf (1997): Wirtschaftliche Wechsellagen im hansischen Wirtschaftsraum 1300-1800. Ein internationales Projekt an der Forschungsstelle für Geschichte der Hanse und des Ostseeraumes der Hansestadt Lübeck. Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e.V., http://www.ahf-muenchen.de/Forschungsberichte/Berichte/HammelKiesow.shtml.
In: Political science quarterly: a nonpartisan journal devoted to the study and analysis of government, politics and international affairs ; PSQ, Band 32, Heft 3, S. 459-479
Zeitreihen zur Eisenproduktion, zu Eisenexporten und -importen und den Preis- und Kostenniveaus verschiedener Länder und Regionen (d.h.: Großbritannien, Belgien, Frankreich und Deutsches Reich und seine Regionen, ohne Elsaß Lothringen).
Ziel dieser Studie ist es, einen Beitrag zur Klärung offener Fragen zum Technologietransfer zu leisten. Schwerpunkt der Betrachtung ist die Eisenindustrie. Es soll der räumliche und zeitliche Ablauf der tiefgreifenden Umgestaltung von Holzkohlen- zu den Steinkohlentechniken in Belgien, Frankreich und Deutschland beschrieben und erklärt sowie die außenwirtschaftlichen Verflechtungen dargelegt werden. Hierfür werden die Außenhandelsstatistiken herangezogen. Der Autor analysiert lange Reihen zur Eisenproduktion, zu Eisenexporten und -importen und den Preis- und Kostenniveaus verschiedener Länder und Regionen. Auf internationaler Ebene zeigen die Außenhandelsströme einen wichtigen Kanal zur Verbreitung der neuen Eisentechniken auf. Darüber hinaus wird durch die Analyse der politischen Entscheidungen einzelner Länder deutlich, wie staatliches Handeln (Zoll- und Eisenbahnpolitik) Bedingungen setzte, die den Entwicklungsablauf der Eisenindustrie beeinflussten.
Die Studie von Rainer Fremdling gliedert sich nach einzelnen Ländern, und hier wiederum mit einer durchgehenden Zweiteilung in die Zeit vor und nach dem Eisenbahnbau etwa um 1835 – der Eisenbahnbau in Europa bildet die Zäsur zwischen der Anbahnung und Durchsetzung der modernen Eisentechniken.
Thematisch ist die Studie folgendermassen untergliedert:
A. Die Britische Eisenindustrie A.1 Wandel der britischen Eisenindustrie im 18. Jahrundert A.2 Britische Eisenexporte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts A.3 Britische Eisenexporte im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts A.4 Tabellen im Anhang zur britischen Eisenindustrie
B. Die Belgische Eisenindustrie B.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.3 Tabellen im Anhang zur belgischen Eisenindustrie
C. Die Französische Eisenindustrie C.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.3 Tabellen im Anhang zur französischen Eisenindustrie
D. Die Deutsche Eisenindustrie D.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.3 Tabellen im Anhang zur deutschen Eisenindustrie
Themen:
Verzeichnis der Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema: Innovation)
A. Die Britische Eisenindustrie
A.1 Wandel der britischen Eisenindustrie im 18. Jahrhundert A.1.01 Roheisenproduktion in Großbritannien, 1750-1790 A.1.02 Englische Stabeisenimporte, 1700-1799 A.1.03 Anteile der Importe am Stabeisenangebot (Produktion plus Importe) in Großbritannien, 1750-1815 A.1.04 Stabeisenpreise und Importzölle in Großbritannien, 1790-1815 A.1.05 Britischer Außenhandel mit Stabeisen, 1805-1818
A.2 Britische Eisenexporte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts A.2.01 Britische Eisenexporte und Roheisenproduktion, 1821-1835 A.2.02.a Britische Roheisenexporte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.02.b Britische Stabeisenexporte (einschließlich Eisenbahnschienen), aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.03.a Britische Exporte von Stangen- und Bolzeneisen, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.03.b Britische Exporte von Gusseisenprodukte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1821-1835 A.2.04 Französische Eisenimporte, 1815-1828 A.2.05 Französische Importe von Roh- und Stabeisen, aufgegliedert nach Herkunftsländern, 1820-1828 A.2.06 Britische Eisenexporte nach Frankreich, 1815-1828 A.2.07 Die Roheisenproduktion von Südwales und Schottland in Beziehung zur britischen Gesamtproduktion, 1823-1852
A.3 Britische Eisenexporte im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts A.3.01 Britische Roheisenexporte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870 A.3.02 Britische Stabeisenexporte, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870 A.3.03 Britische Exporte von Eisenbahnschienen, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1856-1870 A.3.04 Britische Exporte von Stangen- und Bolzeneisen, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870 A.3.05 Britische Exporte von Gusseisenprodukten, aufgegliedert nach Empfangsländern, 1836-1870
A.4 Tabellen im Anhang zur britischen Eisenindustrie A.4.01 Preise britischen Eisens, 1821-1870 A.4.02 Quotienten von Stabeisen zu Roheisen bei britischen Eisenexporten, 1821-1870 A.4.03.a Britische Eisenexporte, insgesamt, 1821-1870 A.4.03.b Britische Eisenexporte nach Russland, 1821-1870 A.4.03.c Britische Eisenexporte nach Schweden/Norwegen, 1821-1870 A.4.03.d Britische Eisenexporte nach Dänemark, 1821-1870 A.4.03.e Britische Eisenexporte nach Deutschland, 1821-1870 A.4.03.f Britische Eisenexporte nach Holland, 1821-1870 A.4.03.g Britische Eisenexporte nach Belgien, 1833-1870 A.4.03.h Britische Eisenexporte nach Frankreich, 1821-1870 A.4.03.i Britische Eisenexporte nach Spanien/Portugal, 1821-1870 A.4.03.j Britische Eisenexporte nach Italien/Österreich, 1821-1870 A.4.03.k Britische Eisenexporte nach Südosteuropa, 1821-1870 A.4.03.l Britische Eisenexporte nach Asien ohne Vorderasien, 1821-1834 A.4.03.m Britische Eisenexporte nach Vorderasien, 1821-1870 A.4.03.n Britische Eisenexporte nach Britisch-Asien, 1835-1870 A.4.03.o Britische Eisenexporte nach Asien ohne Vorderasien und Britisch-Asien, 1835-1870 A.4.03.p Britische Eisenexporte nach Afrika, 1821-1834 A.4.03.q Britische Eisenexporte nach Nordafrika, 1835-1870 A.4.03.r Britische Eisenexporte nach Afrika ohne Nordafrika, 1835-1870 A.4.03.s Britische Eisenexporte nach Britisch-Nordamerika, 1821-1870 A.4.03.t Britische Eisenexporte nach den Vereinigten Staaten von Amerika, 1821-1870 A.4.03.u Britische Eisenexporte nach Mittel- und Südamerika, 1821-1834 A.4.03.v Britische Eisenexporte nach Mittelamerika, 1835-1870 A.4.03.w Britische Eisenexporte nach Südamerika, 1835-1870 A.4.03.x Britische Eisenexporte nach Australien/Ozeanien, 1835-1870 A.4.03.y Britische Eisenexporte in übrige Länder, 1835-1870
B. Die Belgische Eisenindustrie
B.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.1.01 Anzahl der betriebenen Hochöfen in Belgien, 1815-1844 B.1.02 Roheisenproduktion in Belgien, 1831-1844
B.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts B.2.01 Eisenproduktion, Importe und Exporte Belgiens, 1834-1870 B.2.02 Roheisenproduktion und –preise in Belgien, 1845-1870 B.2.03 Schmiedeeisenproduktion, Anzahl der Frischfeuer und Puddelöfen in Belgien, 1845-1870
B. 3 Tabellen im Anhang zur belgischen Eisenindustrie B.3.01 Belgische Roheisenimporte und –exporte, 1831-1870 B.3.02 Belgische Roheisenimporte aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, 1831-1850 B.3.03 Belgische Roheisenexporte nach Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, 1831-1870 B.3.04 Belgische Importe und Exporte von Stabeisen, 1831-1870 B.3.05 Belgische Stabeisenimporte aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und Schweden/Norwegen/Russland, 1831-1850 B.3.06 Belgische Stabeisenexporte nach Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, 1831-1870 B.3.07 Belgische Importe und Exporte von Eisenbahnschienen, 1844-1870 B.3.08 Belgische Schienenexporte, nach Ländern gegliedert, 1857-1870
C. Die Französische Eisenindustrie
C.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.1.01 Eisenproduktion in Frankreich, 1819-1828 C.1.02 Eisenproduktion in Frankreich, 1829-1835 C.1.03 Eisenproduktion und Eisenpreise im französischen Département Haute-Marne, 1809-1835
C.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts C.2.01 Eisenproduktion, Importe und Exporte Frankreichs, 1825-1870 C.2.02 Produktion aus Hochöfen in Frankreich, 1819-1870 C.2.03 Stabeisenproduktion in Frankreich, 1819-1870 C.2.04 Anteil der Eisenbahnschienen an der Stabeisenproduktion in Frankreich, 1842-1870 C.2.05 Roheisennachfrage für die französische Schienenproduktion, 1842-1870 C.2.06 Die Verbreitung der Winderhitzung bei französischen Hochöfen, 1837-1844 C.2.07 Stabeisenproduktion und –preise in Frankreich, 1831-1846 C.2.08 Anteile ausgewählter Regionen an der französischen Erzeugung von Roheisen und Stabeisen, 1834-1869
C.3 Tabellen im Anhang zur französischen Eisenindustrie C.3.01 Französische Importe und Exporte von Roheisen, 1821-1870 C.3.02 Französische Roheisenimporte aus Großbritannien, Belgien und Deutschland, 1827-1870 C.3.03 Französische Roheisenexporte nach Großbritannien, Belgien, Deutschland und die Schweiz, 1827-1870 C.3.04 Französische Importe und Exporte von Stabeisen, 1821-1870 C.3.05 Französische Stabeisenimporte aus Großbritannien, Belgien, Deutschland und Schweden, 1827-1870 C.3.06 Französische Importe von Holzkohlen- und Steinkohlenstabeisen, 1835-1852 C.3.07 Französische Stabeisenexporte nach Großbritannien, Belgien, Deutschland und der Schweiz, 1827-1870 C.3.08 Französische Importe und Exporte von Eisenbahnschienen, 1836(1841)-1870 C.3.09 Französische Importe von Eisenbahnschienen aus Großbritannien, Belgien und Deutschland, 1836-1870 C.3.10 Französische Exporte von Eisenbahnschienen nach Großbritannien, Belgien, Deutschland, der Schweiz, den italienischen Staaten, Algerien und Spanien, 1842-1870 C.3.11 Import- und Exportpreise von Roheisen und Eisenbahnschienen in Frankreich, 1847-1870 C.3.12 Import- und Exportpreise von Stabeisen in Frankreich, 1847-1870 C.3.13 Preise verschiedener Stabeisensorten am Werk und in Paris, 1826-1846 C.3.14 Roheisenproduktion und –preise im Département Nord, 1834-1870 C.3.15 Stabeisenproduktion und –preise im Département Nord, 1834-1870 C.3.16 Eisenproduktion und –preise im Département Loire, 1834-1870 C.3.17 Eisenproduktion und –preise im Département Aveyron, 1834-1870 C.3.18 Roheisenproduktion und –preise im Département Haute-Marne, 1834-1870 C.3.19 Stabeisenproduktion und –preise im Département Haute-Marne, 1834, 1847-1870 C.3.20 Roheisenproduktion und –preise im Département Moselle, 1834-1870 C.3.21 Stabeisenproduktion und –preise im Département Moselle, 1834-1870 C.3.22 Roheisenproduktion und –preise im Département Saône-et-Loire, 1834-1870 C.3.23 Stabeisenproduktion und –preise im Département Saône-et-Loire, 1834-1870
D. Die Deutsche Eisenindustrie
D.1 Eisenproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.1.01 Eisenproduktion, Importe und Exporte Preußens, 1825-1833 D.1.02 Preise für Stabeisen in Deutschland, 1830-1848 D.1.03 Eisenproduktion, Importe und Exporte des Zollvereins, 1834-1849 D.1.04 Veränderung der Roheisenproduktion, 1796-1837 D.1.05 Schlesische Eisenpreise am Werk, 1838-1850 D.1.06 Preise für Roheisen und Eisenerz, 1820-1855 D.1.07 Stabeisenproduktion nach Frischverfahren, 1825-1844
D.2 Eisenproduktion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts D.2.01 Preise verschiedener Eisensorten in den wichtigsten eisenschaffenden Bezirken Preußens, 1865-1870 D.2.02 Belgische Roheisenexporte nach Deutschland, 1841-1856 D.2.03 Stabeisenproduktion, Importe und Exporte des Zollvereins, 1850-1870 D.2.04 Roheisenproduktion, Importe und Exporte des Zollvereins, 1850-1870 D.2.05 Herkunft des Schienenbestandes preußischer Eisenbahnen, 1843-1863 D.2.06 Produktion aus Hochöfen in Preußen, Rheinland/Westfalen und Schlesien, 1823-1870 D.2.07 Stabeisenproduktion in Preußen, Rheinland/Westfalen und Schlesien, 1823-1870 D.2.08 Eisenherstellung in Preußen mit verschiedenen Brennmaterialien, 1836-1870 D.2.09 Roheisenproduktion aus Kokshochöfen und Anzahl dieser Hochöfen in Preußen, 1852-1870
D.3 Tabellen im Anhang zur deutschen Eisenindustrie D.3.01 Preise importierten Stangeneisens in Bremen, 1851-1870 D.3.02 Bremer Stangeneisenimporte, 1851-1870 D.3.03 Bremer Roheisenimporte, 1851-1870 D.3.04 Stabeisenpreise im Königreich Sachsen, 1825-1858 D.3.05 Preise für Holzkohlenroheisen in Deutschland, 1839-1850 D.3.06 Produktion, Kosten und Verkaufspreise von Roheisen der Hochdahler Hütte, 1861/62-1870/71 D.3.07 Produktion, Kosten, Verkaufspreise von Roheisen der Georgs-Marienhütte, 1858/59-1870/71 D.3.08 Eisenpreise in Deutschland, 1850-1870
Die Untersuchung beschäftigt sich mit dem Einfluss des Eisenbahnbaus auf die Entwicklung der deutschen Eisen- und Maschinenbauindustrie zur Zeit der Industrialisierung Deutschlands. Es soll die Ausdehnung der Produktionsanlagen und der Beschäftigung in diesen beiden zentralen Wirtschaftszweigen nachgezeichnet werden.
Der Untersuchungsbereich erstreckt sich auf die Eisen- und Maschinenbauindustrie des Deutschen Zollvereins.
Das Jahr 1835 bietet sich als Anfangspunkt für die Untersuchung an, weil erst von dieser Zeit an der Eisenbahnbau in Deutschland einsetzte. 1860 erscheint als Abschlussjahr aus folgenden Gründen geeignet: - Das deutsche Eisenbahnnetz ist in den Hauptlinien um 1860 nahezu vollständig fertiggestelle und der Anschluss an das angrenzende Ausland erfolgt, so dass von jedem Punkt Deutschlands diese Länder erreicht werden konnten. - Für die deutsche Eisenindustrie sowie für den Maschinenbausektor stellte das Jahr 1860 den Abschluss einer grossen Neubauperiode dar. - Nach 1860 erfolgte eine starke Zunahme des Exports von Eisenbahnmaterial, der den Import von entsprechendem Material wesentlich überstieg. Daraus kann man schliessen, dass Kapazitäts- und Beschäftigungseffekte auuf die deutsche Industrie nicht mehr so stark von einheimischhen, sondern mehr vom Eisenbahnbau in anderen Ländern ausgingen.
Zur Kennzeichnung der Entwicklung der ausgewählten Industrien wurden folgende Perioden gewählt: - 1835-1840: Diese Periode ist gekennzeichnet durch eine monopolartige Stellung der ausländischen Industrie bei der Lieferung des Bau- und Betriebsmaterials für die entstehenden deutschen Eisenbahnen und einer umfangmässig geringen Reaktion deutscher Unternehmer auf die Nachhfrage der Eisenbahnen. - 1841-1850: Die erste Welle von Neugründungen und Erweiterungen von Betrieben findet statt, sowohl im Bereich der Eisenindustrie als auch im Maschinenbausektor. - 1851-1860: Die zweite Gründungs- und Ausbauperiode findet statt.
Themen:
Datentabellen in HISTAT:
A. Periode 1835-1840: Beginn des Eisenbahnbaus und die Materialbeschaffung
A.1 Produktion von Koksroheisen und Zahl der Kokshochöfen in Schlesien 1797-1827
A.2 Tab. 4: Entwicklung der Einfuhr ausgewählter Erzeugnisse der Eisen- und Maschinenbauindustrie in den Deutschen Zollverein 1835-1840 in Ztr
B. Periode 1841-1850: Ausweitung der deutschen Eisenbahnlinien
B1. Zuwachs der Streckenlänge der deutschen Eisenbahnen 1836-1850
B2 Einfuhr und Produktion von Roh- und Stabeisen sowie Roheisengesamtbedarf im Deutschen Zollverein 1835-1850
B3. Produktion von Roh- und Stabeisen sowie des roheisenverarbeitenden Sektors und Beschäftigte in den eisenverarbeitenden Industrien in Preussen
B4. Betriebe der Eisenproduktion: Produktions- und Beschäftigungszahlen
B5. Erzeugung von Stabeisen in den Staaten des Zollvereins 1834 - 1850 in 1000 Ztr.
B6. Betriebe des Maschinenbaus: Produktions- und Beschäftigungszahlen, 1837-1850
C. Periode 1851-1860: Weiterer Ausbau des dt. Eisenbahnnetzes
C.1 Entwicklung des roheisenerzeugenden Sektors
C1.1 Produktion, Produktionsmittel und Beschäftigte des roheisenerzeugenden Sektors in Preussen 1851-1860 C1.2 Einfuhr von Roheisen in den Deutschen Zollverein 1850-1860
C2 Entwicklung des roheisenverarbeitenden Sektors
C2.1 Produktion, Produktionsmittel und Beschäftigte der stabeisenerzeugenden Industrie in Preussen 1851-1860 C2.2 Erzeugung von Puddel- und Gusstahl, Produktionsmittel und Arbeiter in Preussen 1851-1860 C2.3 Schwarzblech- und Eisendrahtproduktion sowie die Zahl der Arbeiter in Preussen 1851-1860 C2.4 Stabeisenproduktion der Staaten des Deutschen Zollvereins 1853-1860
C3 Betriebe der Stabeisen- und Schienenerzeugung: Produktion, Produktionsanlagen und Beschäftigungszahlen, , 1844-1860
C4 Ein- und Ausfuhr des Deutschen Zollvereins von Stabeisen und Eisenbahnschienen in 1000 Ztr., 1840-1860
C5 Betriebe zur Erzeugung sonstigen Eisenbahnmaterials: Produktion, Produktionsanlagen und Beschäftigungszahlen, 1840-1860
C6 Entwicklung der Maschinenbauindustrie
C6.1 Maschinenbau: Anteil der einzelnen Staaten des Deutschen Zollvereins an der Gesamtproduktion von Gusswaren aus Roheisen C6.2 Maschinenbau: Produktion von Gusswaren in Preussen 1851-1860 C6.3 Maschinenbau: Zahl der Kupol- und Flammmöfen in Preussen und im Deutschen Zollverein 1846-1861 C6.4 Maschinenbau: Entwicklung der Betriebe und Beschäftigtenzahlen der Maschinenbauindustrie Preussens 1846-1861
C7 Lokomotivenproduktion ausgewählter Maschinenbaufabriken: Produktion, Produktionsmittel und Beschäftigung, 1853-1860
C8 Waggonbauproduktion ausgewählter Maschinenbaufabriken: Produktion, Produktionsmittel und Beschäftigung, 1853-1860
D Auswirkungen des Eisenbahnbaues auf die Entwicklung der deutschen Eisen- und Maschinenbauindustrie 1835 - 1860
D1 Roheisenerzeugung
D1.1 Betriebe der Roheisenerzeugung: Anteil der behandelten preussischen Betriebe an der roheisenerzeugung und Produktionskapazitäten Preussens, 1837-1860 D1.2 Roheisenerzeugung: Beschäftigte der roheisenerzeugenden Industrie Preussens, 1843-1861 D1.3 Roheisenerzeugung: Anteil der behandelten Werke in Preussen an der Zahl der Arbeiter im roheisenerzeugenden Sektor Preussens, 1843-1861
D2 Roheisenverarbeitung
D2.1 Betriebe der Roheisenverarbeitung: Anteil der behandelten preussischen Betriebe an der roheisenerzeugung und Produktionskapazitäten Preussens, 1837-1860 D2.2 Betriebe der Roheisenverarbeitung: Beschäftigte Arbeiter bei der Stabeisenerzeugung in Preussen 1843-1860 D2.3 Betriebe der Roheisenverarbeitung: Beschäftigte Arbeiter bei der Stabeisenerzeugung in Preussen 1843-1860 D2.4 Betriebe der Roheisenverarbeitung: Anteil des in Preussen hergestellten Eisenbahnmaterial an der Gesamterzeugung von Stabeisen in Preussen 1852-1860 D2.5 Anteil des im Zollverein hergestellten Eisenbahnmaterials an der Gesamterzeugung von Stabeisen im Zollverein 1852-1860 D2.6 Beschäftigte im stabeisenerzeugenden Sektor des Zollvereins und der Anteil der behandelten Werke 1848-1860 D2.7 Produktion von Puddelstahl in Preussen (=Zollverein) und der Anteil der behandelten Betriebe 1852-1860 D2.8 Entwicklung der Gustahlerzeugung in Preussen und im Zollverein und der Anteil der behandelten Betriebe 1837-1860 D2.9 Zahl der Arbeiter bei der Gusstahlproduktion in Preussen und der Anteil der behandelten Betriebe 1853-1860 D2.10 Anteil der behandelten Betriebe der Roheisenverarbeitung an der Gesamtzahl der in diesemm Sektor beschäftigten Arbeiter 1852-1856
D3 Maschinenbauindustrie
D3.1 Anteil der behandelten preussischen Betriebe an der Produktion von Gusswaren aus Roheisen in Preussen 1852-1860 D3.2 In Betrieb gewesene Kupol- und Flammöfen in Preussen und der Anteil der untersuchten preussischen Maschinenbaubetriebe 1852 – 1857 D3.3 Beschäftigte in der Maschinenbauindustrie Preussens und der Anteil der behandelten Werke in Preussen 1846-1861
D4 Gesamtwirtschaftliche Aspekte
D4.1 Zuwachs des deutschen Eisenbahnnetzes in Meilen und Kilometer 1836-1863 D4.2 Anteil des Rohesenverbrauchs für den Eisenbahnbau und Betrieb am gesamten Roheisenverbrauch des Zollvereins 1835-1863 (S. 269) D4.3 Entwicklung des Roheisenanteils für die Eisenbahnen an der Gesamtzunahme des roheisenverbrauchs im Zollverein 1833/35 – 1859/63