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Knapp wird über die Tätigkeit der westlichen Geheimdienste - mit Schwerpunkt Deutschland - berichtet: ihre grundlegende Praxis, Rechtsgrundlagen, technische Basis der Datengewinnung und Wirtschaftsspionage. Der Autor, Experte eines sicherheitspolitischen Instituts, beschränkt sich ganz auf die Gegenwart. Beispielsweise wird noch nicht einmal auf die Stasi eingegangen. Kritische Einschätzungen der Praxis der Geheimdienste werden aufgegriffen, so werden im letzten Kapitel "Pleiten, Projekte, Peinlichkeiten" dargestellt, u.a. der 11. September. Mit einer Übersicht ausgewählter Geheimdienste, einem Glossar und einem Literaturverzeichnis. Vielleicht werden manche Leser bestimmte Stichworte (z.B. Folter oder Drogen) vermissen und den Ansatz zu eng empfinden, dennoch bietet dieses Buch Interessierten (auch Jugendlichen) einen informativen Einstieg in die Thematik. Insbesondere die Informationen zur weltweiten Abhörpraxis (ECHELON) der USA und der verbreiteten Wirtschaftsspionage sind gut gelungen. (2)

Den einen gelten sie als Gefahr für die Demokratie, anderen als inkompetente Versagertruppen, wieder anderen als eigentümliche Mischung aus beidem: Geheimdienste haben in Deutschland kein gutes Image. International drängen derweil Spionageorganisationen als schlagkräftige Akteure von Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik in den Vordergrund. Zeit, mit liebgewonnenen Vorurteilen aufzuräumen. (IP)

"Wenn man sich von dem Bild der Nachrichtendienste als eine geheimnisumwitterte Elitetruppe mit der 'Lizenz zum Töten' löst, kann man schnell feststellen, dass es bei diesen Organisationen im Kern zuvörderst um die Beschaffung, Auswertung und Analyse von Informationen geht. Ihre Aufgabe ist es, die Unsicherheit von Entscheidungsträgern über Gegebenheiten und Optionen zu verringern. In den Grundzügen gleichen die Aufgaben aller Nachrichtendienste einander, unabhängig von politischer Struktur, Gesellschaftssystem, geographischer Lage und globaler politischer Großwetterlage. Dennoch zeigen sich gewisse Besonderheiten hinsichtlich der Qualität und vor allem Quantität US-amerikanischer Geheimdienste." (Autorenreferat)

Gut ausgestattetes (fest gebunden, Fadenheftung, reich illustriert, mit Sach- und Personenregister) populäres Sachbuch, das die verschiedensten Geheimdienste weltweit vorstellt, mit Geschichte, Struktur, Aufgaben, Affären, bekannte Agenten etc. Die Quellen sind nicht belegt, der Text wurde teilweise der Diktion nach Eigendarstellungen entnommen. Die Bilder sind oft recht beliebig (Stadtansicht mit Legende "Sitz des Geheimdienstes xy"). Vergleichbar ist U. Ulfkotte: "Der Krieg im Dunkeln" (BA 5/06), der journalistisch-flüssig geschrieben eine engere Auswahl von einzelnen Geheimdiensten behandelt. Dieses Werk gibt sich sachlicher, ist gut zum Stöbern, kaum aber für Referenzzwecke geeignet. Nicht enthalten ist übrigens der amerikanische Geheimdienst NSA. Bei Bedarf aufgrund des günstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses überall möglich. (3) (Jürgen Plieninger)