"Studien zeigen, dass in zentralen gesellschaftlichen Bereichen aufgrund der Herkunft benachteiligt wird. Die Bekämpfung ethnischer Diskriminierung gehört zu den Herausforderungen einer modernen Integrationspolitik." (Autorenreferat)
Der Verfasser gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Darfur-Konflikts und skizziert die geographische Lage der Region sowie die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung. Er zeigt, dass der aktuelle Konflikt in Darfur nicht einfach auf einem Streit zwischen Nomaden und Ackerbauern um Wasser, Weide und Land beruht, sondern historische, politische und rassistische Ursachen hat. Lokale, regionale und weltpolitische Faktoren haben den Ausbruch des Bürgerkrieges begünstigt. Eine Veränderung der Situation in Darfur ist nach Einschätzung des Verfassers nur durch verstärkten Druck der internationalen Gemeinschaft möglich. (ICE2)
In West Germany, the sociology of migration is concerned increasingly with intercultural relations between migrant workers & majority society, involving discrimination, inequity, & racial prejudice. Three approaches for analysis of ethnic discrimination are discussed: (1) the SE approach is unable to explain the relevance of ethnic interpretation patterns; & (2) the functionalist approach sees striving for social upward mobility as an absolute action motive & is unable to differentiate between ethnic &, eg, sexist discrimination; & (3) the sociocultural approach presupposes a questionable notion of an increasingly multicultural society. Suggested is an enlargement of scope in the study of intercultural relations. The impact of phenomena such as institutional racism has not been sufficiently recognized by West German migration sociology. Modified AA
"Das nachteilige schulische Abschneiden von Zuwandererkindern wird regelmäßig mit ethnischen Diskriminierungen seitens der Schule in Verbindung gebracht. Obwohl sich zeigen lässt, dass die Diskriminierung keine Schlüsselrolle in einer Erklärung ethnischer Bildungsungleichheiten spielt, ist noch immer unbekannt, welche Bedeutung ihr genau zukommt. Dieser Frage wird am Beispiel des ersten Bildungsübergangs nachgegangen. Im Anschluss an die Diskussion möglicher Ursachen der Diskriminierung wird untersucht, ob sich ethnische Diskriminierungen in den Lehrerbeurteilungen (Zensuren, Bildungsempfehlungen) feststellen lassen. Die Auswertungen einer Studie zu sechs Mannheimer Grundschulen ergeben, dass nach Einbeziehen von Testergebnissen, welche unabhängig von den Lehrereinschätzungen spezifische Fähigkeiten der Kinder abbilden, weder Hinweise auf ethnisch verzerrte Beurteilungen bei der Mathematiknote noch bei den Schullaufbahnempfehlungen zu finden sind. Die für die Deutschnote verbleibenden Nachteile für türkische und italienische Kinder sind vermutlich auf das unvollständige Testinstrument im Deutschen zurückzuführen. Von einer systematischen Schlechterstellung von Migrantenkindern aufgrund von Diskriminierungen bei den Leistungsbeurteilungen kann derzeit nicht ausgegangen werden." (Autorenreferat)
Der Autor beschäftigt sich mit der Situation von Ausländern in abhängigen Beschäftigungsverhältnissen und mit den betrieblichen Problemen, die sich aus einer Diskriminierung am Arbeitsplatz ergeben. Die Diskriminierung ausländischer Arbeitnehmer verbirgt sich seiner Meinung nach seit Jahrzehnten erfolgreich hinter den objektiven Strukturen sozialer Ungleichheit, die vor allem durch das Leistungsprinzip gesellschaftlich legitimiert wird. Das Leistungsprinzip markiert die Grenze zwischen anerkannter sozialer Ungleichheit (aufgrund unterschiedlicher Leistung) und illegitimer sozialer Diskriminierung (aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft usw.). Da die ethnische Diskriminierung so erfolgreich in betriebliche Ungleichheitsstrukturen eingebunden ist, stellt sie eine "Diskriminierungsfalle" dar, in die beide Seiten - deutsche und ausländische Mitarbeiter - verstrickt sind. Der Autor skizziert die ethnischen Konfliktlinien im Betrieb, die z.B. aus neuen Formen der Arbeitsorganisation und betrieblicher Rationalisierung entstehen können, und zeigt Möglichkeiten einer betrieblichen Antidiskriminierungspolitik in einem Arbeitsbündnis aller Beteiligten auf. (ICI)
Der Verfasser legt eine überblicksartige Analyse der beiden miteinander verwobenen Dimensionen ethnischer Differenz in der deutschen Migrationsgesellschaft vor - Einstellung und Vorurteile einerseits, Ungleichbehandlung und Ausgrenzung andererseits. Daten auf der Basis methodisch sorgfältig entwickelter und durchgeführter Surveys geben aussagekräftige Einblicke in das gesellschaftliche Meinungsbild. Ethnische Diskriminierung manifestiert sich in den Zugangschancen der Migranten zu politischen, sozialen und ökonomischen Ressourcen und Positionen. Als besonders geeignetes Instrument der Diskriminierungsforschung haben sich sogenannte "Testing-Verfahren" erwiesen. Als Reaktion auf erlebte Ausgrenzung zeigen sich eine Neigung zu Rückzug sowie Entfremdung. Abschließend werden migrationspolitische und migrationspädagogische Empfehlungen formuliert. (ICE2)
Seit 2001 ist das "europäische forum für migrationsstudien" (efms) von der EU-Agentur "Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit" (EUMC) damit beauftragt, über ethnische Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Deutschland zu berichten. Zentrale Themenschwerpunkte des EUMC sind ethnische Diskriminierung und Ungleichbehandlung am Arbeits- und Wohnungsmarkt sowie im Schulsystem, die Entwicklung der nationalen Antidiskriminierungsgesetzgebung, rassistische Straf- und Gewalttaten sowie Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Im vorliegenden Bericht wird das Ausmaß von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und ethnische Diskriminierung in Deutschland im Jahr 2007 ausführlich dargestellt. Neben einem Überblick über die gesetzlichen Grundlagen, insbesondere des im August 2006 in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), werden unter anderem die Strukturen von rassistischer Gewalt und Kriminalität sowie die benachteiligte Position von Ausländern im Bildungssystem, am Arbeits- und Wohnungsmarkt und im Gesundheitswesen dargestellt. (ICI)
Der Jahresbericht 2006 enthält ausführliche Informationen zum Ausmaß und zu den Erscheinungsformen von ethnischer Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Es werden umfangreiche statistische Daten jeweils für die Bereiche Beschäftigung, Bildung, Recht, Wohnen sowie rassistische Gewalt und Straftaten vorgestellt, wobei letztere auch die Formen von Antisemitismus und Islamophobie umfassen. Insgesamt wird festgestellt, dass die soziale Integration von Migranten einen hohen Stellenwert in der politischen Agenda des Jahres 2006 hatte, während die ethnische Diskriminierung als Integrationshindernis weniger Gegenstand des politischen und öffentlichen Diskurses war. Eine erhöhte Aufmerksamkeit für Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und der Kampf gegen diese Phänomene war nur im Zusammenhang eines Anschlags auf einen äthiopischen Staatsangehörigen im April 2006 und nach dem Erfolg der rechtsextremistischen Partei NPD bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern im September 2006 festzustellen. (ICI)
Die Flut von gewalttätigem Rassismus in Deutschland hat die Aufmerksamkeit auch auf alltägliche, oft kaum bemerkte Diskriminierungen und Ausgrenzungen gelenkt, die sich gegen Ausländer, ethnische und andere Minderheiten richten. Im vorliegenden Beitrag stellt sich die Autorin die Frage, wie eine ihrem Selbstverständnis nach demokratische und dem Schutz der Menschenrechte verpflichtete Gesellschaft mit dieser Form von Unterdrückung umgeht. Sie berichtet von Erfahrungen aus der Arbeit der Berliner Ausländerbeauftragten. Geschildert werden die alltäglichen Versuche, Opfern von - in der Regel unspektakulärer - Diskriminierung zu ihrem Recht zu verhelfen. Deutlich wird dabei, wie schwierig es im Spannungsfeld zwischen gesetztem Recht und dessen Durchsetzbarkeit ist, Fälle von ethnischer Diskriminierung strafrechtlich zu verfolgen. Eine europaweit geltende EU-Richtlinie zur Antidiskriminierungsgesetzgebung, wie sie 1993 in Brüssel vorgeschlagen worden ist, kann nach Ansicht der Autorin einen wichtigen Schritt zur wirksamen Sanktion darstellen. (psz)
Table of content: 1. Equality bodies; 2. Employment; 2.1. Racism and discrimination (incidents and practices); 2.2. Good practice; 3. Housing; 3.1. Racism and discrimination (incidents and practices); 3.2. Good practice; 4. Health care; 4.1. Racism and discrimination (incidents and practices); 4.2. Good practice; 5. Education; 5.1. Statistical data and tables on racist incidents; 5.2. Exemplary cases of discrimination; 5.3. Restrictions to access to education; 5.4. Special measures for persons belonging to national minorities; 5.5. Good practices; 6. Participation of minorities in public life; 6.1. Respecting the right to identity, promoting mutual understanding; 6.2. Promoting the public use of languages spoken by minorities; 6.3. Effective participation of minorities in public life; 6.4. Trends and good practices; Annex 1: Tables; Annex 2: Good practice.